Montag, 14. November 2011

Rheinsteig 2011 – Von Johannisberg nach Assmannshausen


Größere Kartenansicht
Knapp 20 km ist diese vierte Rheinsteig-Etappe lang und wir mußten noch ca. 4 km dazu addieren für den Aufstieg zum Haus Neugebauer, dem “offiziellen” Ende der dritten Etappe. Also hieß es wieder früh aufbrechen.

Die Antoniuskapelle
"Die Antoniuskapelle"
Als wir um 08:30 Uhr das Klosterhotel verließen hing dicker Nebel über dem Rheintal und sollte auch den ganzen Tag dort hängen bleiben. Ein steiler Aufstieg brachte uns zurück in den Ort, den wir wieder durchquerten, um zum Rheinsteig zurückzukehren. Weiter ging es aufwärts durch Weinberge, später durch Wald, zum Haus Neugebauer. Die nächsten Stationen waren: Kloster Marienthal ( 10:30 Uhr ), Antoniuskapelle ( 11:00 Uhr ), Abtei St. Hildegardis ( 12:00 Uhr ). Der Kirchenturm wurde erst sichtbar, als wir schon fast davor standen, so dicht war der Nebel. Das Kloster-Info-Lädchen bot uns Unterschlupf für eine trockene und halbwegs warme Mittagsrast, inklusive Tee aus dem Automaten.
Beim Jadgschloss oberhalb von Assmannshausen
"Beim Jadgschloss oberhalb von Assmannshausen"
Von hier aus wanderten wir nun zum Niederwald-Denkmal. Irgendwann unterquerten wir den Sessellift, der aus dem Nebel kam. Am Niederwald-Denkmal, das wir eine Stunde später erreicht hatten, liefen wir vorbei und sahen es nur schemenhaft; es war gerade eingerüstet und wir hörten Handwerker hämmern. Noch 5 km bis Assmannshausen !
Wir erreichten den Aussichtspunkt Rossel, heute ohne Aussicht. Immerhin konnten wir mal kurz den Mäuseturm im Rhein zwischen Nebelschwaden erkennen. Nochmal ging’s bergauf, dann weiter zum Jagdschloss, das wir um 14:10 Uhr erreichten, und der Bergstation des Sessellifts von Assmannshausen, der außer Betrieb war.
Ankunft in Assmannshausen
"Ankunft in Assmannshausen"
Von hier führte ein Pfad abwärts zum Ziel unserer viertägigen Wanderung. Um 14:45 Uhr hatten wir die Alte Bauernschänke erreicht, unsere bevorzugte Gaststätte in Assmannshausen, und wärmten uns bei Latte Machiato, Gulaschsuppe und Crepes wieder auf, während bereits die Dunkelheit einsetzte an diesem trüben Tag.
Auf einen Zug, der uns zurück nach Wiesbaden-Biebrich zum Schlosspark brachte, mußten wir nicht lange warten. Gegen 17:00 Uhr, nach einer Durchquerung des Schlossparks, hatten wir unser Auto erreicht und machten uns auf die Heimfahrt.

Sonntag, 13. November 2011

Rheinsteig 2011 – Von Eltville nach Johannisberg


Größere Kartenansicht

17 km sind es von Kiedrich nach Johannisberg, und da wir noch 3 km von Eltville plus 2,5 bis nach Kiedrich laufen mußen hatten wir für heute eine lange Tour vor uns, weswegen wir früh – so um 08:30 Uhr – aufbrachen.

Burg Scharfenstein bei Kiedrich
"Burg Scharfenstein bei Kiedrich"

Das Wetter heute wurde toll, anfangs noch dunstig, aber dann gewann immer mehr die Sonne die Oberhand und heizte uns ganz schön ein. Die prächstigen Herbstfarben des “Indian Summer” im Rheingau kamen heute brilliant zur Geltung: Weinberge und Bäume leuchteten in kräftigen Geld-, Orange und Rottönen.

Nachdem wir um 09:10 Uhr die Umgehungsstrasse von Eltville überquert hatten ging es leicht ansteigend zurück zu dem Abzweigpunkt, von dem aus wir gestern nach Eltville abgestiegen waren.

Herbstwanderung
"Herbstwanderung"

Nach einem weiteren kurzen Anstieg traten wir aus dem Wald und hatten einen herrlichen Blick auf die Ruine Scharfenstein und die Häuser von Kiebrich im Hintergrund. An der Ruine vorbei ging es zu einem Aussichtspunkt, von dort führte ein Pfad steil bergab nach Kiedruch, dann an einem lauschigen Bach entlang in den alten Ortskern von Kiedrich.

“Lauschig” muß man leider relativieren: auch hier kommen mittlerweile im 30-Seklunden-Takt Flugzeuge im Tiefflug entlang, die auf dem Rhein-Main-Flughafen landen wollen, weswegen man auch hier Ruhe vergebens sucht.

Kloster Eberbach
"Kloster Eberbach"

Um 10:30 Uhr hatten wir Kiedrich durchquert und es ging zunächst wieder ansteigend auf unserem weiteren Weg zum Kloster Eberbach, das wir eine Stunde später erreichten und umrundeten, während uns Myriaden von Maikäfern im warmen Sonnenlicht umschwirrten. Entlang der Klostermauer bog der Steig bald nach rechts ab und stieg steil an zu einem weiteren hübschen Aussichtspunkt mit Blick auf Rhein und Hallgarten. Einem schmalen Pfad am Wald entlang, dann Forstwegen durch Wald folgend erreichten wir die kleime Siedlung “Am Rebhang”, suchten uns dort am Weinberg eine Bank und machten Mittagsrast.

Wandern im Herbst
"Wandern im Herbst"

Unter der warmen Nachmittagssonne ging es dann weiter parallel oberhalb des Rheins entlang, über den Susberg ( 331 m ), an Wald entlang und einem Modellflugzeugplatz vorbei zur Kühnsmühle, wo man auch einkehren kann, was wir aber nicht taten. Die Tage waren kurz geworden seit der vorgestrigen Umstellung von Sommer- auf Winterzeit und wir wollten die Sonne und das Tageslicht nutzen, um nicht allzu spät in Johnannisberg einzutreffen.

Schloss Vollrads
"Schloss Vollrads"

Das Schloss Vollrads erreichten wir um 14:45 Uhr, von dort war es gar nicht mehr so weit bis nach Johannisberg.

Vor Johannisberg verließen wir den Rheinsteig; das empfohlene Tagesziel Haus Neugebauer liegt etwas außerhalb, hat aber Montags und Dienstags Ruhetag, so daß man dort kein Abendessen bekommt, weswegen wir eine zentralere Unterkunft bevorzugten. Wir durchquerten Johannisberg und folgten einer Strasse nach links abwärts, bis wir das Klosterhotel Johannisberg erreichten, wo wir uns für diese Nacht einquartiert hatten.

Klosterhotel in Johannisberg
"Klosterhotel in Johannisberg"

Um 15:30 Uhr saßen wir dort auf der Terasse und tranken Tee oder Latte Machiato, während die Sonne bereits hinter den Bäumen verschwand. Schnell wurde es dunkel. In der Halloween-Nacht spazierten wir nochmal in den Ort über steil ansteigende Gassen, denn das Kloster liegt ein gutes Stück unterhalb des Ortes, und fanden das Weingut Gietz, wo wir gutes Essen und Wein von einem pfiffigen Kellner serviert bekamen.

Samstag, 12. November 2011

Rheinsteig 2011 – Von Schlangenbad nach Eltville


Größere Kartenansicht

Die zweite Rheinsteig-Etappe führt eigentlich nach Kiedrich und ist nur 10,5 km lang, also locker in unter drei Stunden zu schaffen. Wir hatten uns aber ein Hotel mit Sauna in Eltville ausgesucht – das Parkhotel Sonnenberg – weswegen sich unsere Tour um zweimal 3 km verlängerte durch den Abstecher nach Eltville.

Unterwegs auf dem Rheinsteig
"Unterwegs auf dem Rheinsteig"

Es regnete leicht, als wir am Morgen Schlangenbad verließen. Nach einem kurzen Aufstieg ging es durch Wald auf Rauenthal zu, vorbei an der Waldgaststätte Rausch und dann weiter Richtung Kiedrich, bis zum Abzweig nach Eltville. Der Regen hatte aufgehört, aber es war sehr trüb. Wir wanderten nach Eltville, wo wir bereits um 12:30 Uhr eintrafen. Wir gingen hinuter zur Rheinpromenade und sahen uns Schloß und Rosengarten an, bevor es zurück in die Altstadt ging und zu Kappeskerb und Weinlesefest, die zur Zeit das Leben in Eltville bestimmte.

In Eltville
"In Eltville"

Auf einem zentralen Platz ließen wir uns nieder zu Festmusik, Wein, Flammkuchen und Bratwurst, bis schließlich die Zeit gekommen war im Hotel einzuchecken, das nicht weit vom Festplatz entfernt lag, und einen Nachmittag dort in der Sauna zu verbringen. Am Abend ging’s wieder in die Altstadt. Auf dem Festplatz war es höllich voll, die Musik nun aber besser. Wir spazierten weiter und kehrten schließlich ins Gelbe Haus ein, eine Weinstube gleich neben dem Schloss gelegen, wo es sehr gemütlich und gar nicht voll war. Bei Wein und leckerem Abendessen ließen wir diese zweite äußerst beschauliche Rheinsteig-Wanderung ausklingen.

Donnerstag, 10. November 2011

Rheinsteig 2011 – Von Wiesbaden Biebrich nach Schlangenbad


Größere Kartenansicht

Das Allerheiligen-Wochenende lockte mit schönem Herbstwetter, also kramten wir noch einmal unsere Wanderschuhe und Rucksäcke hervor, bevor der Winter Einzug hält, und machten uns auf zu einer viertägigen Wanderung über die ersten vier Rheinsteig-Etappen von Wiesbaden nach Assmannshausen.

Start des Rheinsteigs
"Start des Rheinsteigs"

Der Rheinsteig startet vor dem Schloß in Wiesbaden Biebrich, gegenüber am Rheinufer. Am Samstag, dem 29. Oktober,  um 09:15 Uhr, hatten wir unser Auto am Biebricher Schlosspark geparkt, wo es zahlreiche Parkmöglichkeiten gibt, und begannen unsere Wanderung entang des Rheins rheinabwärts. Der Rheinsteig führt zunächst zum Schiersteiner Hafen und biegt direkt dahinter rechts ab in Richtung Taunus. Diesen Abzweig verpassten wir und wanderten gedankenverloren weiter den Rhein entlang, bis wir uns plötzlich wunderten, daß die Rheinsteig-Markierung gelb geworden war, also einen Rheinsteig-Zubringer-Weg anzeigte.

Am Schiersteiner Hafen
"Am Schiersteiner Hafen"

An der Niederwallufer Bucht, wo man zahlreiche Vögel, unter anderem auch Störche beobachten kann, kehrten wir um zum Schiersteiner Hafen und verlängerten so die 17-km-Etappe auf gute 19 km.

Bald ließen wir die Häuser von Schierstein und die A66 hinter uns und wanderten durch Weinberge auf Frauenstein zu. Weinstöcke und Bäume hatten eine herrliche Herbstfärbung angenommen, der Dunst ließ die Farben aber nur abgeschwächt erkennen. Irgendwo auf einer Höhe mit Blick auf den Rhein rasteten wir zu einer Vesper, bevor es weiter ging nach Frauenstein – auf der einen Seite hinab und auf der anderen wieder hinauf, wie es so typisch ist für den Rheinsteig.

Rheinsteig bei Frauenstein
"Rheinsteig bei Frauenstein"

Auch Goethe war schon hier – im Juli 1815 – und in den Nürnberger Hof eingegehrt, denn wir links hatten liegen lassen. Eine Steinsäule oberhalb von Frauenstein erinnert an diesen Ausflug Goethes in den Rheingau.

Hinter Frauenstein wanderten wir durch Wald auf Georgenborn zu und hatten dann auch bald schon Schlangenbad erreicht, wo wir um 14:30 Uhr zu Kaffee und Kuchen ins Cafe Walz einkehrten. Wir saßen dabei draußen und genossen das milde Klima, das auch dazu führt, daß man hier in der Gegend Äskulapnattern sehen kann, die sonst nur in mediterranen Gegenden zu finden sind. Uns begegnete allerdings keine, dazu war es wohl auch schon zu spät im Jahr.

Blick zum Parkhotel in Schlangenbad
"Blick zum Parkhotel in Schlangenbad"

Unser Hotel Russischer Hof war dann schnell gefunden, direkt gegenüber dem luxuriösen Parkhotel – alt, wie sein Besitzer, aber komfortabel. Der Besitzer empfahl uns das Lokal gleich daneben zum Abendessen – den Schlangenkeller - und wir folgten seinem Rat, nachdem wir noch einen Nachmittags-Spaziergang durch den kleinen Kurgarten gemacht hatten.

Die Empfehlung war gut, der Schuppen aber brechend voll und die Wirtin etwas überlastet. Wir nahmen an einem Tisch Platz, an dem ein älteres Ehepaar aus Bielefeld saß, und mußten dafür mit stundenlangen Belanglosigkeiten bezahlen, die uns die Dame dort ins Ohr drückte. Weine, die nach langer Wartezeit endlich serviert wurden, und ein gutes Essen, das dann schnell serviert wurde, ließen uns das ganze aber tapfer ertragen.

Dienstag, 8. November 2011

Westerwald-Steig in 15 Etappen

Nachdem ich nun unsere Wanderung auf dem Westerwald-Steig detailliert in meinem Blog beschrieben habe hier noch einmal ein Inhaltsverzeichnis aller Artikel, in chronologisch aufsteigender Reihenfolge:

Auf dem Westerwald-Steig – 1. Etappe von Herborn nach Breitscheid

Auf dem Westerwald-Steig – 2. Etappe von Breitscheid nach Rennerod

Auf dem Westerwald-Steig – 4. Etappe von Westerburg nach Dreifelden

Auf dem Westerwald-Steig – 5. Etappe von Dreifelden nach Nistertal

Auf dem Westerwald-Steig – 6. Etappe von Nistertal nach Bad Marienberg

Auf dem Westerwald-Steig – 7. Etappe von Bad Marienberg nach Hachenburg

Auf dem Westerwald-Steig – 8. Etappe von Hachenburg nach Limbach

Auf dem Westerwald-Steig – 9. Etappe von Limbach zum Kloster Marienthal

Auf dem Westerwald-Steig – 10. Etappe vom Kloster Marienthal nach Weyerbusch

Auf dem Westerwald-Steig – 11. Etappe von Weyerbusch nach Döttesfeld

Auf dem Westerwald-Steig – 12. Etappe von Döttesfeld nach Peterslahr

Auf dem Westerwald-Steig – 13. Etappe von Peterslahr nach Strauscheid

Auf dem Westerwald-Steig – 14. Etappe von Strauscheid nach Waldbreitbach

Auf dem Westerwald-Steig – 15. Etappe von Waldbreitbach nach Bad Hönningen

 

Ich habe auch eine pdf-Kopie all dieser Artikel und eine HTML-Version auf meinem Dropbox-Account zur Verfügung gestellt. Das Inhaltsverzeichnis und die beiden Dateien habe ich mit Hilfe meines “Blogs Export XML Parser” erstellt, die Generierung der pdf-Datei erfolgte mit Bullzip PDF Printer.

Und hier eine Diashow meiner Bilder von dieser Wanderung, die ich in flickr veröffentlicht habe:


Created with Admarket's flickrSLiDR.

Sonntag, 6. November 2011

Auf dem Westerwald-Steig – 15. Etappe von Waldbreitbach nach Bad Hönningen


Größere Kartenansicht

Eine letzte kurze 12-km-Etappe bildete den Abschluß unserer 15tägigen Westerwald-Steig-Wanderung.

Vita Balance Hotel und Nassen's Mühle
"Vita Balance Hotel und Nassen's Mühle"

Wir verließen Waldbreitbach entlang der Wied und gelangten bald nach Hausen und zum dortigen Franziskaner-Kloster. Hier begann nun der wirklich letzte Aufstieg – auf den Malberg.

Sobald man die Häuser von Hausen hinter sich gelassen und einen Wiesenhang erstiegen hat sollte man sich umdrehen und den Drei-Klöster-Blick genießen ! Anschließend ging es weiter durch Wald, zunächst flach, dann wieder ansteigend.

Drei-Klöster Blick
"Drei-Klöster Blick"

Um 10:15 Uhr sahen wir die Malberg-Hütte und waren wenige Minuten später oben um die schöne Aussicht und Bierlikör zu genießen. An einem vom Basaltabbau zurückgebliebenen Kratersee ging es nun bergab, wieder durch Wald und über breite Forstwege, bis der Westerwald-Steig auf den Limes-Wanderweg trifft. Vorbei an einer kleinen Kapelle – dem Gebildeichshäuschen –, einem Köhlerplatz, wo zu Schauzwecken einmal im Jahr Kohle hergestellt wird, so wie es früher die Römer machten ( irgendwie fühlte ich mich an das Computer-Spiel Siedler III erinnert ), ging es zu einem nachgebauten hölzernen Römerturm, von dem aus wir hinab blicken konnten auf Bad Hönningen am Rhein.

Malberg Hütte
"Malberg Hütte"

Weiter unten gewahrten wir eine Ausgrabungsstelle, wo die Fundamente zweier steinerner Römertürme freigelegt wurden, die offensichtlich einen Durchgang flankierten. Hier verlief der Limes und wie schon im Buch “Limes” von Gisela Graichen beschrieben war er nicht nur ein Bollwerk gegen die germanischen Barbaren im Norden, sondern eben auch eine durchlässige Grenze, um den Handel und Warenaustausch zwischen den Völkern zu ermöglichen. Die Römer verstanden es gut ihre Feinde später zu “nutzen”, nicht nur als Söldner in ihrem Heer, sondern auch für wirtschaftliche Interessen.

Römerturm
"Römerturm"

Hier am Rhein – bei Rheinbrohl in der Nähe von Bad Hönningen – nahm der 550 km lange Limes seinen Anfang und setzte sich mit Unterbrechungen – manchmal dienten Flüsse als natürliche Grenze des römischen Reiches – fort bis zum Schwarzen Meer.

Nachdem wir vom Römerturm hinabgestiegen waren und unsere Wanderung fortsetzten passierten wir bald eine Stelle, wo man den gerade verlaufenden Limeswall und einen Graben davor noch in der Landschaft wahrnehmen kann.

Die letzten Kilometer bis Bad Hönningen
"Die letzten Kilometer bis Bad Hönningen"

15 Minuten später erreichten wir einen Hohlweg, der uns hinuten führte nach Arienheller, wo der Westerwald-Steig auf den Rheinsteig trifft (diese Rheinsteig-Etappe erwanderten wir im April 2009) und wenige 100 Meter später am Erlebniszentrum Römerwelt endet.

Von hier ging es durch ein Gewerbegebiet nach Bad Hönningen. Am Bahnhof checkten wir erstmal den Fahrplan für die morgige Heimfahrt, bevor wir uns in der Fussgängerzone zu Kaffee und Eis niederließen. Im Hotel St. Pierre fragten wir vergebens nach einem Zimmer, man empfahl uns aber das gleich daneben liegende Bit-Eck, wo wir problemlos über der Gaststube ein schnuckliges Zimmer für € 70 (ÜF) erhielten.

Am Nachmittag spazierten wir durch Bad Hönningen und am Rhein entlang, ein uriges Abendessen und Bier gab’s dann natürlich im Bit-Eck.

Das Bit-Eck in Bad Hönningen
"Das Bit-Eck in Bad Hönningen"

Und schon war sie zu Ende, unsere Westerwald-Steig Wanderung. Wenngleich dieser Steig sicher nicht zu unseren Lieblings-Steigs werden wird hat auch diese Tour enorm viel Spass gemacht und wir können es kaum erwarten die nächste Fernwanderung hoffentlich bald in Angriff zu nehmen.

Samstag, 5. November 2011

Auf dem Westerwald-Steig – 14. Etappe von Strauscheid nach Waldbreitbach


Größere Kartenansicht

Das Unwetter hatte sich verzogen und es lachte uns wieder die Sonne ! Unsere vorletzte Wander-Etappe sollte 17 m lang sein und uns nach Waldbreitbach führen, wobei wir mal wieder einige hundert Höhenmeter zu bewältigen hatten.

Das Tal der Wied
"Das Tal der Wied"

Wr folgten weiterhin der Wied und erklommen Höhen, um auf diese hinab zu blicken.

Vor Roßbach macht der Westerwald-Steig eine Schleife ( + 2.6 km ), die man auch links liegen lassen könnte, was wir natürlich nicht taten, sondern tapfer den Aufstieg auf das Rossbacher Häubchen in Angriff nahmen, einem Basaltbrocken, der dem Abbau nicht zum Opfer fiel. Das Wetter war gut und eine recht gute Aussicht lenkte den Blick auf das Siebengebirge und den kleinen Ort Roßbach in einem Bogen der Wied gelegen.

Das Roßbacher Häubchen
"Das Roßbacher Häubchen"

Vor einer Felswand mit beeindruckenden Basaltsäulen machten wir Mittagsrast.

Wieder zurück auf der Hauptroute war es nun nicht mehr weit in den Ort Roßbach, den wir um 12:30 Ihr erreichten wo aber wegen Ruhe(Mon)tag keine Einkehr möglich war und mal wieder der Eindruck einer gastronomischen Wüste hier im Westerwald entstand.

An der Wied entlang ging es nun auf Waldbreitbach zu, aber bald zweigte der Westerwald-Steig nochmal nach rechts ab und trennte sich vom bequemen Weg am Flüsschen entlang, um noch einmal in die Höhe zu steigen.

Waldbreitbach an der Wied
"Waldbreitbach an der Wied"

An einem Schlösschen vorbei ging es durch Wald, dann über eine Hochebene, von der aus wir unseren Ziel-Ort mit seinen zahlreichen Klöstern bereits sehen konnten. Nach dem Abstieg standen wir um 14:50 Uhr wieder an der Wied bei Waldbreitbach. Rechter Hand 100 m entfernt lag das Hotel Vita Ballance mit Sauna und Schwimmbad, das wir für heute Nacht gebucht hatten ( € 95 für ÜF und Bademäntel ). Das Restaurant hatte wegen Ruhetag natürlich geschlossen, Nassen’s Mühle gegenüber stand uns aber offen für Kaffee und Kuchen am Nachmittag und Abendessen; es gab dort z.B. einen leckeren Salat mit Pfifferlingen und Schinken. Der Wirt dort hatte seinen eigenen Kopf, seine Empfehlungen waren aber immer gut.

Donnerstag, 3. November 2011

Auf dem Westerwald-Steig – 13. Etappe von Peterslahr nach Strauscheid


Größere Kartenansicht

Der Sohn des Hauses Grenzbachmühle fuhr uns am Morgen wieder nach Peterslahr, wo wir die “Bronzene” Westerwald-Steig-Etappe um 08:15 Uhr starteten.

Der nächste Aufstieg
"Der nächste Aufstieg"

Kurz hinter Peterslahr erreichten wir die “Wied-Halbzeit”: jeweils 53 km zu Quelle und Mündung. Danach ging es durch einen Tunnel, dann folgten mehrere Anstiege, während wir dem Verlauf der Wied folgten und so manchen Aussichtspunkt erklommen.

Um 10:00 Uhr erreichten wir einen “Basalt-See” in dem einige Taucher zugange waren. Bis dahin war es bewölkt gewesen mit gelegentlichem Auftritt der Sonne, nun aber zog sich der Himmel langsam vollends zu; das angekündigte Unwetter nahte und wir waren froh früh aufgebrochen zu sein und für heute nur eine kurze Etappe eingeplant zu haben.

Kurz hinter dem See ging es bergab in eine Senke, in der wir die A3 sehen konnten und im Norden das Siebengebirge.

Sei mit uns auf der Wanderschaft !
"Sei mit uns auf der Wanderschaft !" by axel_magard.

Eine halbe Stunde später hatten wir die Autobahn schon überquert und wanderten nun auf Strauscheid zu, zunächst über Felder, schließlich einem ewig langen Aufstieg durch Wald folgend, der uns schließlich um 11:30 Uhr ans Ziel brachte. Dunkle Wolken hingen nun über uns und eine halbe Stunde, nachdem wir unser Zimmer im Hotel Westerwälder Hof (ÜF € 64) bezogen hatten, setzte der Regen ein, gefolgt von Gewitter, so daß im Fernseher bald nur noch Schneegestöber zu sehen war.

Wir hatten einen langen Nachmittag vor uns, freuten uns aber im Trockenen und Warmen zu sitzen, wenn auch ohne Fernseher. Wir aßen zu Mittag und bekamen auch am Abend eine Vesper, obwohl eigentlich Ruhetag war, der von einer anreisenden Bus-Gruppe allerdings ohnehin zunichte gemacht wurde.

Freitag, 28. Oktober 2011

Auf dem Westerwald-Steig – 12. Etappe von Döttesfeld nach Peterslahr


Größere Kartenansicht

Wir erfuhren von der Wirtin des Hotel Zum Wiedbachtal, daß Unterkünfte auf der weiteren Strecke ebenfalls rar waren. Sie empfahl uns die Grenzbachmühle bei Horhausen, wo wir dann auch ein Zimmer buchten für € 80 ( mit Frühstück ).

Aufbruch in Döttelsfeld
"Aufbruch in Döttelsfeld"

Wir planten aber weiter zu laufen bis Peterslahr, denn für heute war schönes Wetter angesagt, so daß wir den Tag besser nutzen wollten, wohingegen für den nächsten Tag ein schweres Gewitter am Nachmittag angekündigt war, daß wir möglichst in einem Hotel erleben wollten, so daß für den morgigen Tag eine kürzere Etappe ratsamer erschien. Mit der Grenzbachmühle arrangierten wir daher einen Transfer von und nach Peterslahr ( für + 20 € ).

Blumen am Ortsausgang von Döttelsfeld
"Blumen am Ortsausgang von Döttelsfeld"

Als wir Döttesfeld am Morgen verließen lachte uns wieder die Sonne und ließ die nassen Wiesen dampfen. Herrliche Blumen blühten direkt neben der Strasse am Ortsausgang des kleinen Ortes. Sogleich gab es einen Aufstieg und wir erreichten über die Himmelsleiter den Kanzelblick ins Grenzbachtal, einem Naturschutzgebiet, in dem wir auch gleich die eigentlich ausgestorbenen, aber aus verschiedenen Rinderrassen von den Gebrüdern Heck zurückgezüchteten Auerochsen entdeckten – die sogenannten Heckrinder.

Blick in das Grenzbachtal
"Blick in das Grenzbachtal"

Weiter führte uns der Weg zum Hölderstein mit seinem kruzen Klettersteig, bestehend aus zwei Brückchen und drei Leitern, den man aber nicht ohne entsprechende Ausrüstung beklettern soll, weswegen wir den steilen Pfad daneben für den Abstieg wählten, der uns nun direkt ins Grenzbachtal führte.

Auf und ab ging es weiter auf Horhausen zu. Unterwegs – welch Überraschung – trafen wir mal auf ein paar Westerwaldsteig-Wanderer. “Sie sind die ersten Wanderer, die wir auf dem Steig treffen”, erzählten Sie uns, woraufhin wir entgegneten: “Geht uns mit Ihnen genauso !”.

Einstieg zum Klettersteig auf dem Hölderstein
"Einstieg zum Klettersteig auf dem Hölderstein"

Was fast der Wahrheit entsprach, denn irgendwo hinter Breitscheid am 2. Tag waren wir tatsächlich noch auf einen einzelnen Wanderer getroffen, der wieselflink in Richtung Herborn unterwegs war.

Ausserdem einigten wir uns auch auf folgende Feststellung: “Gastronomie ist hier am Steig wohl ein Fremdwort.” Wir empfahlen immerhin die Einkehr im Hotel Zum Wiedbachtal, von dem aus wir heute morgen gestartet waren.

Der Kardinal von Horhausen
"Der Kardinal von Horhausen"

In Horhausen angekommen gönnten wir uns in der dortigen Eisdiele erst mal Joghurt-Eis und Milchkaffee, bevor wir vorbei an der Kirche mit dem steinernen Kardinal Höffner weiter wanderten vorbei an Niedersteinbach und dem ebenfalls geschlossenen Hotel  Heidehof zur Bildeiche kurz vor Peterslahr. Weit war es nun nicht mehr und um 16:45 Uhr hatten wir den kleinen Ort mit der hübschen Kirche und dem Heiligen Peter erreicht.

Unser Transfer war pünktlich zur Stelle und fuhr uns zurück nach Horhausen und zur Grenzbachmühle, wo wir das hübsche “Rosenzimmer” bekamen. Und ein vorzügliches Abendessen auf der Terasse: Grenzbachkrüstchen, also Forellenfilet im Kartoffelmantel. Absolut empfehlenswert, die Forellen werden hier direkt frisch aus dem Tecih gezogen !

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Auf dem Westerwald-Steig – 11. Etappe von Weyerbusch nach Döttesfeld


Größere Kartenansicht

Unsere nächste planmäßige Etappe sollte uns nach Flammersfeld führen und somit 144 km lang sein. Aber auch dort gab es keine Unterkunft mehr, weswegen wir 5,5 km drauflegen und weiter bis Döttesfeld laufen mußten.

Kirche in Mehren
"Kirche in Mehren"

Als wir Weyerbusch am Morgen so um 09:45 Uhr verließen war der Himmel bewölkt, aber es regnete zunächst nicht. Über nasse Wege, vorbei am Revier eines angriffslustigen Bussards aund vorbei an einem Hornissen-Nest ging es über Forstmehren nach Mehren, wo es eine Kirche mit Fachwerk-Schiff zu sehen gibt.

Vor Flammersfeld überquerten wir mal wieder die B 256 und erreichten so um 14:45 Uhr den dortigen Streichelzoo, südlich von Flammersfeld gelegen. Dot hieß es wieder Regenjacke und Schirm aktivieren, denn es setzte ein leichter Nieselregen ein, der uns weiterhin begleitete, während wir nach Seelback weiter wanderten und von dort aus das urige Wiedbach-Tal durchschritten.

Ankunft in Döttesfeld
"Ankunft in Döttesfeld"

Um kurz nach 16:00 Uhr hatten wir Döttesfeld erreicht und das dortige Hotel Zum Wiedbachtal, wo wir ein kleines Zimmer erhielten für € 72 mit Frühstück, Tee und Kaffee sowie später ein Abendessen, begleitet von den Erzählungen der netten Wirtin, die sich ganz auf uns konzentrieren konnte, da wir die einzigen Übernachtungs-Gäste waren.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Wieviel kostet ein Rotkehlchen ?

Der Artikel “Wieviel Euro ist ein Rotkehlchen wert ?” des Biologen Jürgen Gerdes im aktuellen Heft von bild der wissenschaft (11/2011) ist sicher einer der besten Artikel, den ich jemals in diesem Magazin gelesen habe. Der Autor beschreibt darin eindrucksvoll wie das Kosten-Nutzen-Bilanz-Denken, das heute unsere ganze Welt zu beherrschen scheint, mittlerweile auch in Öko- und Naturschutzbewegungen Einzug hält. Fragen wie “Wieviel ist ein Quadratmeter Regenwald wert zur Reinigung von Wasser und Luft ?” ( 0.45 Euro ) oder “Wieviel ist ein Quadratmeter Korallenriff wert zum Schutz der Küsten und Anlocken von Touristen ?” ( 8.52 Euro ) dominieren mittlerweile in den Köpfen von Wissenschaftlern, Politikern und selbst Umweltschützern.

Wer fragt einfach mal nach der Schönheit von Wäldern und der Freude einen seltenen Vogel oder Schmetterling zu sehen ? Nach Lebensqualität und Respekt vor der Schöpfung ? Jürgen Gerdes tut es in diesem Artikel, und das macht ihn so einzigartig und fast schon erhebend. Fakten und Zahlen einfach mal in den Hintergrund treten zu lassen und den gesunden Menschenverstand zu benutzten, auf Augen, Ohren und Gefühle zu hören ist etwas, was wir in dieser Welt, die von Profit und Statistiken gesteuert wird, verlernt haben.

Wollen wir unsere Zukunft wirklich in die Hände derer legen, deren Gehirn aus einer Rechenmaschine besteht, oder schlimmer noch: aus einem Roulette-Tisch ? Die nur noch zwei Farben kennen: rot oder schwarz ? Wirtschaftsexperten und Geldjongleuren, die mit allem handeln, was sie in die Finger kriegen: Schweine-Hälften, Gebäude, Öl oder CO2-Emissionen ? Die es schaffen unsere Wirtschaft in ein fragiles Gebilde zu verwandeln, das uns über Nacht in weltweite Krisen stürzt, weil die Roulette-Kugeln ein unvorhersehbares Eigenleben entwickelt haben ? Die unser Schicksal in ein Spiel verwandeln, das sie ständig verlieren, weil sie es nicht beherrschen, nicht beherrschen können ? Weil das Lebens und unsere Existenz eben kein Spiel ist.

Gesunder Menschenverstand braucht eben keine Zahlen und Fakten, sondern das Erkennen von Zusammenhängen, das Hören auf Gefühle, die Bewertung moralischer Fragen, Logik, Überblick und Ruhe. Manager und Politiker, die nur noch dann zu einer Entscheidung fähig sind, wenn man ihnen zwei Zahlen vorlegt und sie fragt, ob sie lieber die rote oder die schwarze hätten, sind nicht wirklich die, die uns weiter bringen.

Öffnet die Augen, öffnet die Ohren, öffnet die Herzen, dann entscheidet. Das ständige Starren in e-Mails und Tabellenkalkulationen bringt uns nicht weiter.

Doch wo finden wir Sponsoren für die wirkliche Verbesserung unserer Welt ? Wo findet man die Geldgeber für alles, was wir vorhaben, der nicht in Zahlen denkt, der nicht fragt: was bringt mir das ? Hier liegt das Dilemma: schaffen wir es wirklich intelligent zu agieren ohne die Prinzipien der Wirtschaft ? Oder können wir die Prinzipien unserer Wirtschaft so verändern, daß sie uns eine sichere Zukunft ermöglichen ?

Auf dem Westerwald-Steig – 10. Etappe vom Kloster Marienthal nach Weyerbusch


Größere Kartenansicht

Der Tag begann mit Regen und sollte auch so enden, weswegen Regenhose, Regenjacke und Regenschirm heute unsere besten Freunde wurden.

Kloster Marienthal
"Kloster Marienthal"

Um 9:45 Uhr brachen wir zu unserer 15-km-Etappe nach Weyerbusch auf. Vorbei am Kloster stiegen wir den Kreizweg hinauf, auf dem in Natursteingrotten der Leidensweg Christi dargestellt ist, und wanderten weiter durch ( sehr nassen ) Wald und Flur bis zum Raiffeisenturm bei Beul, den wir aber nicht bestiegen; an Aussicht war nicht zu denken.

Weiter ging es über schlammige Wege, teilweise von schweren Maschine aufgewühlt und damit nicht passierbar, so daß sie ihren eigentlichen Sinn verfehlten und ins Gegenteil verkehrten: man mußte sie stellenweise umgehen, um halbwegs trocken weiter zu kommen.

Villa Sonnenhof, eine repräsentative Unterkunft !
"Villa Sonnenhof, eine repräsentative Unterkunft !"

Wir legten diese 15 km bei diesem unschönen Wetter recht schnell zurück und sahen bereits um 14:40 Uhr die Fahnen des Hotel Sonnenhof bei Weyerbusch vor uns, wo wir heute übernachten sollten, luxuriös in einem riesigen Appartement in der Villa Sonnenhof untergebracht, dem alten Rathaus von Weyerbusch.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Auf dem Westerwald-Steig – 9. Etappe von Limbach zum Kloster Marienthal


Größere Kartenansicht

Alter Brücke in Limbach
"Alter Brücke in Limbach"

Zwischen dem Kloster Marienstatt, an dem wir gestern vorbei gekommen waren, un dem Kloster Marienthal, unserem heutigen Wanderziel, verläuft ein 23 km langer Wallfahrtsweg, der Marienwanderweg, dem wir gestern und heute teilweise folgten.

Gestern und in der Nacht hatte es gestürmt und geregnet und der Himmel war grau, als wir am Morgen von der Limbacher Mühle aufbrachen. Kaum waren wir aber ein paar Schritte gegangen riß der Himmel auf und bescherte uns eine bezaubernde sonnige Morgenstimmung, während wir über eine batschnasse Wiese und dann  wildromantische Pfade an der Nister entlang wanderten und 45 Minuten später zur Hohen Ley aufstiegen, von wo wir einen schönen Ausblick hatten hinunter nach Limbach.

20 Meter in die Tiefe
"20 Meter in die Tiefe"

Von hier war es nun nicht mehr weit zu einem kleinen Schieferbergwerk, in dem man 20 m in die Tiefe steigen kann, um zu warten bis das Licht ausgeht, und um dann die Ruhe und die Dunkelheit tief unter der Erde zu genießen, während man um sich herum nur ein ständiges Tröpfeln wahrnimmt.

Nach einem Abstieg über zahlreiche Stufen setzten wir unseren Weg entlang der Nister fort bis zu einem friedlichen Rastplatz am Ufer zwischen fast mannshohem Springkraut, den wir nicht links liegen lassen konnten. Um 12:15 Uhr dann erreichten wir einen der schönsten Plätze im Westerwald, den Zusammenfluß von Grosser und Kleiner Nister, wo wir die Mittagsrast abhielten. Bis dahin war das Wetter noch schön gewesen, so langsam aber zog sich der Himmel wieder zu.

Der schönste Platz im Westerwald
"Der schönste Platz im Westerwald"

Um 13:45 Uhr erreichten wir die Spitze Ley oberhalb von Stein-Wingert, dann folgten wir einem wild-romantischen Pfad – immer noch entlang der Nister – nach Alhausen, einem kleinen Ort mit etwa einem Dutzend Häuser, am Ende der Welt sozusagen, weswegen der teilweise steile und halsbrecherische Pfad dorthin auch “Weltendepfad” genannt wurde.

Früher mußten die Kinder von Alhausen diesen Pfad nehmen als einzigen Weg zur Schule nach Stein-Wingert. Das nun folgende Stück war ebenfalls schwierig, konnte aber auf einer Alternativ-Route umgangen werden, was wir natürlich nicht machten.

Liebliches Dorf unterhalb der Spitze Ley
"Liebliches Dorf unterhalb der Spitze Ley"

Nach einigen rutschigen Passagen entlang des Flüßchens folgte ein steiler Anstieg auf den Sonnenberg, von wo wir hinuter blicken konnten auf Alhausen am Ende der Welt. Dort unten war es wunderbar friedlich und ruhig gewesen, hier oben hörte man schon wieder den Verkehr auf der nahe gelegenen B 256. Diese mußen wir dann auch überqueren und hatten dann immer noch ein gutes Stück vor uns, während sich der Himmel zusehends verdunkelte und schließlich Regen einsetzte, als wir in der Nähe des Örtchens Racksen an einem Wildgehege vorbei kamen.

Das Dorf am Ende der Welt: Alhausen
"Das Dorf am Ende der Welt: Alhausen"

Eine halbe Stunde später, um 16:50 Uhr, hatten wir dann aber unser Ziel erreicht und kehrten als einzige Gäste in den Marienthaler Hof ein, wo wir ein sehr hübsches und geräumiges Zimmer mit blauen Bauernmöbeln bekamen. Eine lange und anstrengende 20-km-Etappe lag hinter uns. Trotz Ruhetag erhielten wir zum Abendessen einen leckeren Hirschgulasch.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Auf dem Westerwald-Steig – 8. Etappe von Hachenburg nach Limbach


Größere Kartenansicht

Nach den gestrigen 14 km stand uns heute eine weitere kurze Etappe bevor: von Hachenburg zur Limbacher Mühle, 11 km.

Kloster Marienstatt
"Kloster Marienstatt" by axel_magard.

Der Westerwald-Steig schlängelte sich durch die hübsche Innenstadt von Hachenburg, um dann zum Burggarten zurückzukehren. Bald folgte der Abstieg über zahlreiche Treppenstufen ins Holzbachtal, das zweite diesen Namens auf dem Westerwald-Steig. Wir überquerten Nister und B414, gelangten nach Nister, überquerten wieder die B414 und Nister und gelangten zur Nistermühle, wo sich Konrad Adenauer während der Nazizeit versteckt hielt. Die Burg von Hachenburg war immer noch zu sehen, während wir weiter wanderten nach Marienstatt zum gleichnamigen Zisterzienser-Kloster.

Ankunft an der Limbacher Mühle
"Ankunft an der Limbacher Mühle"

Dieses und den angeschlossenen Kräurergarten besichtigten wir, bevor wir versuchten im Kloster-Brauhaus etwas zu essen und Klosterbier zu ergattern, was uns nach einigem Warten bald gelang; einige Busse hatten kurz zuvor Ladungen von Touristen hier abgeladen, aber das Personal war flott zugange und hatte die Lage schnell im Griff.

Nach der späten Mittags-Vesper setzten wir unseren Weg fort und gelangten nach schlappen 4 km an das Ziel unserer heutigen Etappe -  Limbach – , wo wir um 15:45 anlangten und für € 76 übernachten konnten. Das Himmel hatte sich zugezogen und bald begann es zu regnen. Alex nutzte den langen Nachmittag zum Waschen und ich las die Kurzfassung eines Romans von Bernad Clavell.

Samstag, 15. Oktober 2011

Auf dem Westerwald-Steig – 7. Etappe von Bad Marienberg nach Hachenburg

Von Bad Marienberg ging es nach Hachenburg und damit zur Halbzeit auf dem Westerwald-Steig.

Idyllischer Basaltsee
"Idyllischer Basaltsee"

Aus Hachenburg kommt auch das leckere Hachenburger, von dem sowohl das Pils als auch das Weizen sehr empfehlenswert sind.

Am Morgen führte uns der Westerwald-Steig zunächst zum Basaltpark bei Bad Marienberg, wo wir einiges über Basalt und dessen Abbau sehen und lernen konnten. Basalt kommt in der Natur teilweise in Form von Säulen vor und wird auch so abgebaut, nicht nur um hübsche Brunnen herzustellen, sondern diese Säulen verwendet man auch zur Verstärkung von Deichen an der Nordsee.

Zwei Westerwald-Steig Wanderer
"Zwei Westerwald-Steig Wanderer"

Der Lehrpfad führte um den “Basaltsee” herum; hier hat sich das Wasser in der ehemaligen Abbau-Stelle gesammelt und ein hübsches Biotop entstehen lassen. Ein kurzer Anstieg brachte uns schließlich zum Wildpark-Hotel, Hedwigsturm und Wildpark von Bad Marienberg. Vom Hedwigsturm aus, der 2008 zur Erföffnung des Westerwald-Steiges und zum 750jährigen Jubiläum von Bad Marienberg errichtet wurde, hatte man einen prima Blick in die Ferne zu Taunus und Siebengebirge. Zum Feldberg sind es von hier 59 km Luftlinie, nach Mainz 76 km.

Grosser Wolfstein
"Grosser Wolfstein"

Am Wildpark vorbei, wo wir Alpakas und Büffel sehen konnten, ging es zum Großen und Kleinen Wolfsstein, zu denen es natürlich auch eine Sage gab: sie gehören zu den Überresten eines Turms, den der Teufel zum Himmel bauen wollte, was ihm aber misslang, als das ganze einstürzte. Dort hörte unsere Wegmarkierung plötzlich auf und wir folgten schließlich einem anderen Weg zum Grossen Wolfstein, wo wir dann wieder auf einen der Wegweiser des Westerwald-Steigs trafen. Meine Frau fand im Wald zahlreiche abmontierte Wanderzeichen, die wir dann einsteckten und zur Touri-Info nach Hachenburg mitnahmen.

Im Landschaftsmuseum Westerwald
"Im Landschaftsmuseum Westerwald"

Diese waren uns für den Hinweis dieses weiteren Vorfalls von Westerwald-Steig-Vandalismus dankbar und schenkten uns zwei kleine Fläschchen Hachenburger Kräuterlikör. Eine Anzeige gegen die Vandalen war bereits erfolgt, augenscheinlich ohne grossen Nutzen. Immerhin konnten wir später sehen, daß die neuen Wanderzeichen höher an den Bäumen angebracht waren.

Weiter ging es nun über eine Furt des Wäschbachs, wo wir die Mittagsrast einlegten, in das hübsche Wäschbachtal, dann an Nister und B414 entlang, schließlich über den “Philosophenweg”, auf Hachenburg zu.

Gasthaus zum Weißen Roß
"Gasthaus zum Weißen Roß"

Dort warfen wir einen kurzen Blick auf die Fachwerkhäuser des  Landschaftsmuseums Westerwald, das heute eigentlich geschlossen hatte, bevor wir durch den Burggarten in die historische Innenstadt gelangten. Dort auf dem Marktplatz, direkt neben der mächstigen Burg, lag unserer Unterkunft für die nächste Nacht, das Gasthaus Zum Weissen Ross ( größtes Hotel in Hachenburg mit 10 Zimmern ! ). Die Besitzer waren heute nicht da, denn es war Ruhetag, wie erhielten aber telefonische Anweisungen, die uns zu Schlüssel und Zimmer führten.

Am Nachmittag bummelten wir durch die sehr hübsche Altstadt, aßen ein mächtiges Stück “Schlosstorte” im Cafe am Marktplatz und kehrten abends dann in das Hotel Krone ein in fast unmittelbarer Nachbarschaft  zu unserer Unterkunft ( das Haus dazwischen war gerade eingerüstet worden und wurde saniert, da ein Balken gebrochen war und die Vorderfront auf die Strasse zu kippen drohte ).

Fachwerkhäuser in Hachenburg
"Fachwerkhäuser in Hachenburg"

Dort in der urigen Gaststube gab es neben dem leckeren Hachenburger Bier gutes Essen, z.B. einen feinen Sauerbraten.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Auf dem Westerwald-Steig – 6. Etappe von Nistertal nach Bad Marienberg


Größere Kartenansicht

Für heute war ein Ruhetag angesagt. Die 6 km nach Bad Marienberg hatten wir schnell zurückgelegt.

Zur nächsten Barfuß-Pfad Etappe
"Zur nächsten Barfuß-Pfad Etappe"

Zunächst besuchten wir den Barfuß-Pfad mit folgten diesem – barfuß natürlich – über verschiedenste mehr oder weniger angenehme Teilstücke, wie z.B. Kieselsteine, Holzpflaster, Holzplanken, Rasengittersteine, Pflastersteine und Tannenzapfen. Ein paar Deppen hatten noch Glassplitter hinzugefügt, die wir vorsichtig entfernten; der Barfuß-Pfad war unbeaufsichtigt, weswegen wir auch keinen Eintritt bezahlen mußten. Am Schluß ging es ins Schlammbad und danach auf die Baumel-Bank vor dem Apothekergarten, den wir anschließend besichtigten und dort lernten, daß es sich bei den dicken blaubeerartigen Beeren, die an Bäumen wachsen und die wir unterwegs schon gesehen hatten, um Schlehen handelt.

Im Kräutergarten von Bad Marienberg
"Im Kräutergarten von Bad Marienberg"

Auch sonst sahen wir viele weitere Pflanzen und Kräuter, geordnet nach Anwendungsgebieten, wie z.B. Herz/Kreislauf, Verdauungsstörungen, Schlaflosigkeit und Nervosität.

Vorbei am schönen Fachwerkhaus, in dem die Touri-Info untergebracht ist, durchquerten wir den Ort, wo man sich wirklich sicher fühlen kann (Wink), und landeten im Landhaus Kogge, wo wir ein kleines Mittagessen einnahmen.

Fachwerkhaus in Bad Marienberg
"Fachwerkhaus in Bad Marienberg"

Am Nachmittag wanderten wir ein paar km weiter zum Basaltpark und zu dem dahinter liegenden Marienbad, wo wir Handtücher und Bademäntel ausliehen und dann das Saunadorf besuchten, um dort einen angenehmen und relaxten Nachmittag zu verbringen, während sich das Wetter verschlechterte und es sogar zu regnen anfing ( gutes Timing ! ). Wir kamen rechtzeitig zum 15:00 Uhr – Aufguss und lernten später auch den höllisch heißen Birkenwedel-Aufguss kennen ( nie wieder ! ) und die mehr spirituelle Klangschalen-Sauna ( ganz nett ! ), sowie weitere interessante Aufguss-Düfte wie Grapefruit-Johannisbeere, Maulberre oder Honig-Anis.

Am Abend spazierten wir auf dem Westerwald-Steig zurück zu unserem Landgasthof und aßen dort zu Abend. Das Lachsfilet Büsumer Art war nicht schlecht, erinnerte aber etwas an ein Tiefkühl-Gericht.