Sonntag, 31. Dezember 2017

USA Süden 2017–26. Tag, Frogmore Plantation

Am Morgen des 5. Juni 2017 verließen wir Natchez und fuhren zunächst nach Norden, den Mississippi überquerend, bis zur Frogmore Plantation, die wir besichtigen wollten.


Slave Barracks @ Frogmore Plantation
Dort werden mehrere Touren angeboten, wir entschieden uns für die historische Tour “Cotton Then & Now”. Hier konnten wir viel lernen über die Zeit im vorigen Jahrhundert, als reiche Plantagen-Besitzer Sklaven hielten um das mühsame Geschäft des Anbau und vor allem der Ernte von Baumwolle ‘wirtschaftlich’ zu betreiben. In der Frogmore Plantation sind noch alte Hütten erhalten, in denen man sehen kann, wie die Sklaven früher lebten.
Cotton Plantation Foreman
Diese Hütten waren nicht größer als das Geburtshaus von Elvis Presley und bestanden ebenfalls aus zwei Räumen; in jedem lebten bis zu fünf Sklaven.
Desweiteren konnten wir eine alte Baumwoll-Mühle besichtigen und lernten auch viel über die Verarbeitung von Baumwolle. In diesen Mühlen wurde sie gereinigt und schließlich zu Ballen gepresst, die dann auf Kutschen verladen und zu einem nahe gelegenen Kanal oder Fluß gebracht wurden; von dort ging es dann per Floß weiter zum Mississippi und dann nach Natchez.
Baumwolle wird auch heute noch hier angebaut. Die Pflänzchen auf den riesigen Feldern waren noch sehr klein, bei der Ernte, die heute von riesigen Maschinen geleistet werden, aus denen dann die fertigen Ballen heraus purzeln, konnten wir also leider zu dieser Jahreszeit nicht zuschauen.
Cotton Mill @ Frogmore Plantation

Nach der Tour fuhren wir noch zu einer der modernen Baumwoll-Fabriken und warfen einen Blick hinein. Wo früher hunderte von Sklaven schuften mußten bei Hitze und Moskitos erledigen heute Maschinen die meiste Arbeit.

Frogmore Plantation Store

Nach der Besichtigung der Plantation machten wir uns nun auf die lange Fahrt nach Süden Richtung Mississippi Delta, wo wir noch eine Boots-Tour durch die Sümpfe unternehmen wollten zum Abschluß unserer Reise durch die Südstaaten von Amerika.
Crossing Mississippi River @ Natchez

Am Abend erreichten wir Morgan City und quartierten uns in einem Days Inn ein. Die Klimaanlage in unserem Zimmer war kaum in der Lage gegen die hier herrschende Feuchtigkeit anzukämpfen.Wir kamen durch Baton Rouge und kehrte dort in ein Waffle House ein zum Lunch. Anschließend setzten wir die Fahrt fort und wurden nun von schweren Regenfällen begrüßt. Die Welt schien unterzugehen.
Lighthouse at the bridge in Morgan City 

Wir suchten weiter und fanden schließlich ein Restaurant in einem anderen Hotel, in dem wir zwar zu dieser Stunde die einzigen Gäste waren, aber noch etwas Vernünftiges zu essen bekamen.Die Suche nach einem passablen Restaurant gestaltete sich ebenfalls als schwierig. Die Lighthouse Bar am Atchafalaya River sah etwas dubios aus, dafür wurden uns hier im Licht der untergehenden Sonne ein paar großartige Fotomotive geboten mit alten Brücken und einem kleinen roten Leuchtturm.

Samstag, 30. Dezember 2017

USA Süden 2017–25. Tag, Noch ein Tag in Natchez

Arriving in Natchez-under-the-hill 
In Natchez gefiel es uns so gut, insbesondere das tolle Hotelzimmer, das wir ergattert hatten, wie auch die Beschaulichkeit dieser kleinen Stadt am Mississippi, daß wir unseren Aufenthalt hier einen weiteren Tag verlängerten.
Am Morgen spazierten wir nach Natchez-under-the-hill, das nicht weit entfernt von unserem Hotel ‘unten’ direkt am Ufer des Mississippi liegt. Die Strasse dorthin war momentan eine Sackgasse wegen Hochwasser.
Old Indian Mound
Nur wenige alte Holzhäuser reihen sich hier aneinander. Zwischen 1820 und 1860 war dieser Ort ein geschäftiger und wohlhabender Umschlagplatz für Baumwolle und andere Güter, die hier von zahlreichen Dampfschiffen angeliefert wurden. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts verdrängte die Dampflok immer mehr die Schaufelrad-Dampfer und Natchez-under-the-hill wurde zu einem kleinen ruhigen Ort am Ufer des Mississippi.

City Of Natchez Sanitary Sewer
Im Laufe des Tages besuchten wir nochmal das recht ansprechend gestaltete Visitor-Center, in dem man viel über die Geschichte von Natchez lernen kann, wie auch über das berühmte Sandbar-Duell, eines der bekanntesten Duelle in der Geschichte Amerikas, das mit Pistolen begann und mit einer Messerstecherei endete. Ausserdem besuchten wir das Grand Village of the Natchez Indians mit einem kleinen Museum und Grashügeln, die den Indianer früher als Grabhügel dienten.
Cotton display in
Natchez Visitor Center
Am Abend spazierten wir abermals zu Natchez-under-the-hill und kehrten dort ein ins Magnolia Grill Restaurant. Wir bekamen noch einen Tisch in einer Art Wintergarten mit Blick auf den Mississippi, und genossen dort lokale Biere und gegrillten Thunfisch mit Krabbenfleisch und gebackener Süßkartoffel – ein wahrer Genuß an einem historsichen Ort wie diesen.
In a saloon in Natchez-under-the-hill 

Anschließend kehrten wir in einen urigen Saloon ein, in dem es laut und rustikal zu ging, und tranken dort einen Whiskey bzw. den berüchtigten amerikanischen Martini, der uns eigentlich so gar nicht schmeckt. Beschaulicher ging es dann zu in der daneben gelegenen Bar, wo man draußen an einem Holz-Tresen direkt am Mississippi sitzend noch ein frisches Bier genießen konnte, während es dunkel wurde
.

Freitag, 29. Dezember 2017

USA Süden 2017–24. Tag, Natchez

Am Morgen des 3. Juni 2017 unternahmen wir nach dem Frühstück im Natchez Grand Hotel einen Spaziergang entlang des Mississippi.

View to Mississippi River
from Natchez Grand Hotel

Der Trail führte von der Anhöhe, auf der das Hotel lag, hinunter zum Fluß und weiter zum Spiel-Kasino des Magnolia Bluffs Casinos. Schilder belehrten uns über die hiesige Flora und Fauna. Da die Einnahmen der Spiel-Kasinos, die sich auf Land befinden, ordentlich besteuert wurden, kam man alsbald auf den Trick Casinos als große Pfahlhäuser im Fluß zu errichten, um so der staatlichen Schröpfung zu entgehen.
Später fuhren wir zur Shopping Mall um noch einige Mitbringsl zu kaufen. Ein heftiger Gewitterregen hielt uns zunächst im Auto fest. Die Wassermassen trommelten auf das Auto und Fluten ergossen sich über die den geteerten Parkplatz.
Welcome to Longwood

Am Mittag besuchten wir eine der beeindruckensten Antebellum-Villen, Longwood. Das zweistöckige Haus ist achteckig und verfügt über einen mindestens dreistöckigen Turm in der Mitte mit einem roten Zwiebeldach. Leider wurde das Haus nie fertiggestellt, denn der Bürgerkrieg führte zur Blockaden des Mississippi und damit zum finanziellen Bankrott der Plantagen-Besitzer.
Leaving Longwood

Wir nahmen an einer Führung teil. Die unteren Räume waren so weit fertiggestellt und möbliert, und wir hörten allerlei Geschichten über die Familie, die hier lebte, und das Lebens damals vor über einem Jahrhundert. Die obere Etage glich eher einer Baustelle und wir sahen hinauf in die offenen Holzstrukturen des Turms über uns. Gerade waren Vorbereitungen im Gange für eine Hochzeit, die heute hier stattfinden sollte.
Anschließend spazierten Alex und ich noch zum Familien-Friedhof, dann fuhren wir zurück zum Hotel. Später gab’s mal wieder einen Gewitterschauer, den wir in unserem komfortablen Hotelzimmer aussaßen.
Rosalie 1820

Abendessen gab’s heute im Cotton Alley Café, gut besucht und ausgebucht, weswegen wir einen zweiten Anlauf brauchten um dort einen Tisch zu ergattern. Wir schoben also noch einen Spaziergang ein und ein paar Drinks an der Hotel-Bar. Die Pasta Alfredo war dann aber sehr lecker !

Donnerstag, 28. Dezember 2017

USA Süden 2017–23. Tag, Natchez Trace Parkway Etappe 4

Am nächsten Morgen statteten wir zunächst dem Capitol Building Of Mississippi einen Besuch ab.
Danach besuchten wir das Mississippi Museum Of Natural Science. Neben Dinosaurier-Skeletten und Tierpräparaten gab es hier ein Aquarium zu sehen mit Fischen, Schildkröten, Alligatoren und Schlangen, sowie einige Naturpfade zu erwandern, die uns durch Sumpflandschaften bis zum Pearl River führten.

Capitol Building in Jackson, MS

Am frühen Mittag setzten wir unsere Fahrt auf dem Natchez Trace Parkway fort und nahmen nun die letzte Etappe bis nach Natchez in Angriff. Bis dahin gab es noch einige interessante Stops am Parkway: Rocky Springs, eine Siedlung aus den 1790er Jahren, in der einst 2600 Mesnchen lebten.


Stories in Stone
Heute gibt es die Siedlung nicht mehr, nur ein Friedhof in den Sümpfen ist als Andenken übrig geblieben. Desweiteren hielten wir nochmal bei Mount Locust, einer alten restauratierten Plantage, die den Wanderern auf dem Natchez Trace Parkway auch als Herberge diente. Gewandert wurde damals weniger aus Vergnügen: es waren überwiegend Händler, die ihre Waren über den Mississippi bis nach Natchez geflößt hatten und nun auf dem Rückweg waren nach Norden.
Trees in green water
Um 15:30 Uhr hatten wir das Ende des Natchez Trace Parkways erreicht und steuerten nun das Städtchen Natchez am Mississippi an, insbesondere das an der Brücke gelegene Visitor Center. Dort wurde uns nett geholfen bei der Suche nach einem Zimmer. Wir gaben ein Budget-Limit vor ( 100 $ ) und eine nette Lady griff zum Telefon und begann mit einigen Hotels zu verhandeln bzw. nach Sonderangeboten zu fragen. Im gegenüber liegenden Magnolia Bluffs Casino war sie nicht erfolgreich, dann aber im Natchez Grand Hotel, wo wir für 89 $ ein Zimmer weiter oben erhielten mit direktem Blick auf den Mississippi. Wir waren davon so sehr angetan, daß wir beim Einchecken gleich einen Tag verlängerten.

Sleeping room in
Mount Locust Historic Site

Am späten Nachmittag, als die Sonne nach einem der hier immer wieder vorkommenden Gewitterschauer wieder kräftig schien, unternahmen wir einen Spaziergang am Fluß entlang,
Grand Hotel in Natchez Riverfront
tranken ein paar Magaritas an der Hotelbar, die es heute in der Happy Hour für 1 $ gab, zusammen mit einer Tüte frischen Pop Corns, und spazierten dann noch etwas durch das Städtchen, um uns die in der Nähe gelegenen Antebellum-Villen anzuschauen, von denen es hier in Natchez besonders viele auf engstem Raum zu sehen gibt und die in dem Licht der untergehenden Sonne besonders prächtig aussahen.
Representative Villa in Natchez

Als es dunkel wurde betraten wir das biscuits & Blues in der Main Street, eine einfache, freundliche, rustikale Kneipe mit Live Musik und passablem Essen. Der gegrillte Catfish mundete sehr gut zu einem frischen Bier
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Sonntag, 17. Dezember 2017

USA Süden 2017–22. Tag, Natchez Trace Parkway Etappe 3

Am Morgen besuchten wir Elvis Presleys Geburtshaus.

House where Elvis Presley was born

Die Presleys waren sehr arm, als der Sohn dann Karriere als Musiker machte, verkauften sie das kleine Haus, packten alle Habseligkeiten in einem Plymouth und machten sich auf den Weg nach Memphis, wo Elvis’ Karriere und Ruhm so richtig begann. Neben demselben, das aus zwei kleinen Zimmern besteht, einem Schlafzimmer und einer Wohnküche, kann man dort auch ein kleines Museum besichtigen und eine Kirche mit einer Filmvorführung, die zeigt, wie damals in Kirchen musiziert wurde. Kirchenmusik war es, die Elvis dazu inspirierte Musiker zu werden.
Young Elvis

In dem Museum sieht man unter anderem den Stuhl, auf den Klein-Elvis für einen seiner ersten Auftritte kletterte, und das Mikrofon, in das er sang. Ein Gemälde, erstellt basierend auf einer alten Fotografie, zeigt die Familie, als Elvis noch ein kleiner Knirps war. Seine Mutter hatte ihm ein paar Erdnüsse in die Hand gedrückt, damit er die Prozeduren des Fotografierens brav über sich ergehen ließ.Ein solcher Plymouth kann am Eingang zum Museum angeschaut werden.
Where and how
Elvis' career started

Dann schwangen wir uns wieder auf den Natchez Trace Parkway und setzten unsere beschauliche Fahrt nach Süden fort. Unterwegs mußte ich mitten auf einer Strasse anhalten damit Alex eine Schildkröte retten konnte, die mitten auf der Strasse saß. Zum Dank dafür bieselte diese auf Alex’ Füße.Nach dem Besuch dieser historischen Stätte ( das Haus stand allerdings ursprünglich woanders und wurde mit Traktor und Anhänger an den heutigen Standort gekarrt ) besuchten wir noch Tupelo Downtown und tranken Kaffee gegenüber dem Gerichtsgebäude.
Auf einem Aussichtspunkt und an einem Fluß rasteten wir, aus letzterem beobachtete uns aufmerksam ein kleiner Alligator.
Trees in the swamp
Dann erreichten wir den Cypress Swamp und unternahmen einen kurzen Spaziergang durch die Sümpfe mit den Zypressen, die mitten im Wasser stehen und manchmal aussehen wie Elefantenfüße.
Vorbei am Ross Barnett Reservoir gelangten wir nach Jackson, der Hauptstadt des Staates Mississippi, die allerdings einen etwas heruntergekommenen Eindruck machte. Die Strassen jedenfalls waren so baufällig wie man es früher von der DDR gewohnt war.
Elephant Foot Tree ?

Wir übernachteten in einem Days Inn & Suites, von dem wir recht angetan waren, und aßen in einem Outback Steakhouse zu Abend.

Sonntag, 10. Dezember 2017

USA Süden 2017–21. Tag, Natchez Trace Parkway Etappe 2

Am Morgen kehrten wir bequem über den Highway 72 zurück zum Natchez Trace Parkway und fuhren zurück ein Stück nach Norden zur Brücke über den Tennessee River.

View to Tennessee River Bridge
Nachdem wir uns diese angesehen hatten und an einem Rastplatz die Füße in den Tennessee River gehalten hatten setzten wir unsere Fahrt nach Süden fort.
Alsbald bogen wir ab zum Beach at Bay Springs Lake, uns war nach einem Badetag heute. Dort befindet sich ein schöner Sandstrand und man kann in einem großen See Schwimmen gehen, bis zu einer gelben Absperrung, wo Schilder davor warnten daß das Wasser dahinter tief wäre. Wir kümmerten uns nicht weiterdarum und schwammen weiter raus bis zu einer Boje
Beach at Bay Springs Lake

Mittags tauchten dann zwei Park-Ranger auf und als die das sahen gerieten sie in helle Aufregung. Ich hörte ihre Rufe und schwamm zurück, Alex allerdings nicht, da sie sie nicht hörte. Nachdem sie zurück gekehrt war mußte sie bei einem der Park-Ranger antreten und sich anhören wie gefährlich das Schwimmen hier war. Man muß dazu sagen daß es hier keinerlei Strömung gab und die Wasseroberfläche glatt und friedlich war.
Lobster Lunch in Tupelo 

Am Nachmittag fuhren wir dann weiter und bis Tupelo, dem Geburtsort von Elvis Presley, wo wir uns in einem nagelneuen America’s Best Value Inn einquartierten. Direkt gegenüber lag ein Red Lobster Restaurant, wo wir uns Lobster und Shrimps zum Abendessen schmecken ließen.Manchmal sind die Amerikaner ziemlich paranoid was Sicherheit anbelangt.