Montag, 29. Oktober 2007

Neuseeland-Reise 2000, Tag 5 (5.Oktober) - Auckland, Neuseeland

Wo ist nur der Mittwoch geblieben ? Muß wohl beim Flug über die Datumsgrenze verloren gegangen sein !
Nach dem Abendessen verbrachte ich die meiste Zeit des Fluges mit Schlafen, so daß ich einigermassen fit früh morgens in Neuseeland ankam. Sobald ich den Mietwagen von Britz Rent-A-Car übernommen hatte fuhr ich nach Auckland und fand schließlich auch das Bavaria Bed & Breakfast Haus am Mt. Eden. Ich wurde deutschsprachig begrüßt und bekam erstmal einen Kaffee. Da mein Zimmer zu so früher Stunde wie erwartet noch nicht verfügbar war, machte ich mich gleich auf zu einer kleinen Wanderung auf den 196 m hohen Vulkan Mount Eden, von dessen Gipfel sich ein herrlicher Rundblick und Ausblick auf Auckland bot. Es war teilweise bewölkt und es blies ein kalter Wind, aber immer wieder kam die Sonne hervor und es wurde von Stunde zu Stunde wärmer.


Auckland Queen Street
Auckland Queen Street

Der Zustand der Vegetation hier war eigenartig und lies wohl auf milde Winter und den nun beginnenden Frühling schließen. Während einige Bäume erst zu grünen begannen sah ich auch blühende Rosen und Flieder, zudem Plamen, Orangenbäume und Strelizien.
Vom Mt. Eden wanderte ich hinab nach Downtown und fand bald den alten Friedhof und das Grab von William Hobson, dem ersten Gouverneur von Neuseeland und Gründer Aucklands, der die Stadt nach dem damaligen ersten Lord der britischen Admiralität benannte.
Von dort ging es dann die Queen Street hinab Richtung Ferry Building. Von einem Computershop aus schickte ich eine e-Mail in die Heimat, in einem Restaurant kurz vor dem Aokea Square nahm ich ein leichtes Mittagessen ein. Dort durchstreifte ich zunächst eine Shopping Mall, dann setzte ich meine Wanderung fort zum Ferry Building.

View from Bank Of New Zealand Building in Auckland
View from Bank Of New Zealand Building in Auckland

Vom Bank-Of-New-Zealand Hochhaus aus genoß ich schließlich eine ganze Weile lang den Ausblick auf die Stadt mit Hafen, den vorgelagerten Inseln, dem Sky Tower und der Harbour Bridge. Dann kaufte ich mir bei Starbucks am Queen Elisabeth Square einen großen Kaffee und bevor ich mit dem Bus zurück nach Mt. Eden fuhr deckte ich mich noch mit einigen Musikkasetten fürs Auto ein.
Endlich rasieren, duschen und umziehen in meinem sauberen Zimmer im Bavaria Bed & Breakfast House ! Das Abendessen bestand aus thailändischem Beef Curry in Kokosnuß-Milchsauce und zwei Glas Singha Bier in einem nahe gelegenen Restaurant in der Mt. Eden Street. Dabei beobachtete ich, daß viele Gäste ihren Wein selbst mitbrachten und dieser von der Wirtin auch bereitwillig geöffnet wurde. Zum Abschied erkundigte ich mich danach und erfuhr, daß dies in Neuseeland in vielen Restaurants durchaus üblich ist und vom Wirt erlaubt wird um dadurch Kunden zu gewinnen.

Sonntag, 28. Oktober 2007

Neuseeland-Reise 2000, Tag 4 (3.Oktober) - Abflug nach Auckland

Nach einem langen Schlaf, einer Aspirin, einer heißen Dusche und einer weiteren Dosis Zink hoffte ich fit zu sein für die nächsten 36 Stunden. Es stand mir noch ein Tag in L.A., ein 12stündiger Flug und ein weiterer Tag in Auckland bevor, bis ich wieder ein Bett sehen würde.


Paul Hogan in LA, October 2000
Paul Hogan bei Dreharbeiten zu "Crocodile Dundee in Los Angeles" in der Fussgängerzone von Santa Monica

Der Tag in L.A. führte mich zunächst zum Sunset Boulevard, wo bei Dennys wieder ein gutes Frühstück fällig war, diesmal mit Obst, um die Erkältung mit allen Mitteln zu bekämpfen. Danach fuhr ich den Sunset Boulevard ab, durch Beverley Hills, bis ich irgendwann wieder in Santa Monica landete. Dort in der Fußgängerzone gönnte ich mir zunächst einmal ein riesiges Bananasplit mit viel Eis gegen meine Halsschmerzen. Dabei sah ich einem Film-Team zu, das immer wieder eine Einstellung mit einem Jongleur auf einem Einrad filmte. Als ich schon gehen wollte, erschien plötzlich ein bekanntes Gesicht auf dem Set: Paul Hogan alias Crocodile Dundee. Ich erkundigte mich bei einem Mitglied der Filmcrew und erfuhr, daß hier eine Szene für "Crocodile Dundee in Los Angeles" gedreht wurde. Die Einstellung, die mehrmals gedreht wurde dauerte etwa 10 Sekunden und ist im Film vielleicht gar nicht zu sehen[1]: Paul Hogan in einer Menschenmenge mit einem blonden Jungen à la Anakin Skywalker und einem kahlköpfigen kleinen Mann, die einem Jongleur auf einem Einrad zusehen. Spektakulär ! Ein guter Tag Arbeit für die Filmcrew.
Es ist jetzt 17:00 Uhr und ich sitze in einem Cafe oberhalb Hollywoods am Beachwood Drive bei Eistee und Geflügelsalat-Sandwich. In etwa einer Stunde werde ich in Richtung Flughafen aufbrechen.


[1]
Doch ! Ich habe mir den ansonsten recht schwachen Film extra deswegen angeschaut.

Samstag, 27. Oktober 2007

Neuseeland-Reise 2000, Tag 3 (2.Oktober) - Santa Monica, Kalifornien


Welcome to Disneyland
Welcome to Disneyland!

Was ist die Steigerung von satt ? Go to Dennys and have a Farmer Slam ! Das volle Programm: Eier, Speck, Würstchen, Pancakes. Nach dieser Stärkung in einem Frühstücksrestaurant am Freeway auf meinem Weg nach Disneyland konnte der nächste ereignisreiche Tag beginnen.
Ich begann meinem Besuch in Disneyland, wie ich den letzten beendet hatte: mit Startours, einem simulierten Weltraumflug nach Endor. Danach ging es ins 3-D-Kino zu "Liebling, ich habe die Zuschauer geschrumpft", wo wir von Mäusen, einer Python und einem sabbernden Hund attackiert wurden.
Weiter ging es durch das Fantasyland ins Adventurland, wo ich mich nach einem Eiskaffee auf die Jungle-Cruise und in den Tempel des verlorenen Auges wagte. Danach: Piraten der Karibik und das Spukhaus Haunted Mansion.

New Zealand greets Small World
Auch Neuseeland ist in der "Small World" vertreten! !

Wieder zurück im Fantasyland durchreiste ich die "Small World", dann trank ich frischen hawaianischen Ananassaft beim Tiki-Haus, später waren dann Roller Coaster angesagt: durchs Matterhorn und - viel schlimmer noch - durch den Space Mountain: eine rasante Fahrt durch die Finsternis. Zum Abschluß besuchte ich noch das Innovation-Center und flog 'ne Runde mit Peter Pan, bevor ich mir um 19:00 Uhr die Parade ansah.
Vor Schließen des Parks verspeiste ich noch einen Salat zum Abendessen und machte mich dann auf die Fahrt zurück zum Hotel. Mittlerweile machte mir eine Erkältung zu schaffen, wohl dank der nassen Reise durch den Jurassic-Park gestern. Nach Einnahme einer Zink-Tablette ging es also früh ins Bett.

Freitag, 19. Oktober 2007

Mein Gepäck für die Rheinsteig-Wanderung 2007

Es ist erstaunlich mit wie wenig Dingen man eine Woche lang auskommen kann. Die Rheinsteig-Wanderung dieses Jahr war die beste Möglichkeit das auszuprobieren und deshalb wählten wir die sportliche Variante und trugen unser benötigtes Gepäck die ganze Zeit selbst, anstatt es uns von Hotel zu Hotel transportieren zu lassen. Mein Rucksack wog etwa 10 kg, der meiner Frau 8 kg.
Mit was ich eine Woche lang ausgekommen bin zeigt folgendes Bild.



Als ich die Aufnahme machte trug ich noch eine kruze Hose und ein T-Shirt. Die Wanderschuhe und -socken hatte ich schon zum Lüften weggestellt.

Das war's - mehr braucht man nicht und mehr will man auch nicht tragen !

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Quittengelee










Den Tag der Deutschen Einheit haben wir - nun, ehrlich gesagt: meine Frau - dazu benutzt unsere reichhaltige Quittenernte zu verarbeiten. Der Aufwand insgesamt war mehr als ein Tag, denn zuvor hatte ich die Quitten bereits geerntet und am Vorabend hatte meine Frau die Früchte durch Abbürsten gesäubert.
Die Ernte dieses Jahr war reichhaltig ! Erstaunlich welchen Ertrag unser noch recht kleiner Quittenbaum eingebracht hat. Teilweise mußten wir die Äste abstützen bzw. festbinden.
Mit diesem Entsafter wurde den Früchten der Saft entzogen. Anstatt sie wie sonst mit dem Hackebeil zu zerkleinern, was eine recht mühsame Arbeit ist, hat meine Frau sie diesmal zuerst weich gekocht und dann in kleinere Stücke geschnitten. Die Früchte kommen dann oben in den Sieb, unten kommt Wasser rein und der ganze Apparat verbringt dann einige Stunden auf der Herdplatte. Dabei ist stets darauf zu achten, daß unten Wasser drin ist, damit nix anbrennt. Oben werden Früchte nachgefüllt, aus dem Schlauch dann der Saft gezapft.
Die Ausbeute konnte sich sehen lassen: 12 Liter Saft ! Beim Zapfen aus dem Entsafter sollte man per Strichliste Buch führen, wieviel Liter man bereits abgefüllt hat. Daraus ergibt sich dann der Bedarf an Gläsern und Geliermittel. Wir haben den 1:2-Gelierzucker von Dr. Oetker eingesetzt. Das bedeutet etwa pro Liter Saft 1,5 Liter Ausbeute bzw. etwa 4 Gläser Gelee, je nach Größe der Gläser logischerweise.
Auf Sauberkeit ist zu achten ! Die Gläser werden vorher mit kochendem Wasser desinfiziert. Geeignet sind Einkoch- oder Marmeladengläser, ungeeignet z.B. Senf-Gläser, denn deren Verschluß ist nicht dicht genug, um den weiter unten beschriebenen Vorgang des Umdrehens des Glases ohne Sauerei zu überstehen.
Nachdem der Saft mit dem Gelierzucker aufgekocht hat kommt der Zeitpunkt, das leckere Produkt in Gläser abzufüllen.
Diese werden dann kopfüber gelagert zum ersten Abkühlen. Dabei entsteht im Glas ein Vakuum, das sich bald durch ein "Plopp!" ankündigt - und eventuell eine Riesensauerei, wenn die Gläser ungeeignet sind.
Unsere Ausbeute: 41 Gläser ! Nicht zu vergessen: der Aufkleber beschriftet mit Inhalt und Datum. Unsere Verwandten und Freude dürfen sich schon auf leckere Mitbringsel oder Weihnachtsgeschenke freuen.
Unser Gelee hat eine herrliche Konsistenz und einen frischen Quitten-Geschmack. Besonders mag ich ihn auf Erdnußbutter. Gut gemacht, Frau Magard !

Dienstag, 16. Oktober 2007

Wanderung von Johannisberg nach Stephanshausen

Tour Details
Art der Tour:Tageswanderung
Start:Johannisberg
Über:Stephanshausen
Ziel:Johannisberg
Strecke:15 km
Gehzeit:4 Stunden

Am letzten Sonntag unternahmen wir mit Freunden bei herrlichem Goldener-Oktober-Wetter eine Wanderung von Johannisberg nach Stephanshausen. Von Johannisberg folgten wir zuerst der Rheingau-Riesling-Route bis zum Kloster Martinstal. Von dort wählten wir einen Rundweg, der uns nach Norden brachte und alsbald auf den Rheinhöhenweg zurück führte.

Dragon statue in Stephanshausen
Drachenfigur auf dem Dorfplatz in Stephanshausen


Oestrich-Winkel
Blick über die herbstlichen Weinberge nach Oestrich-Winkel

Ein weiterer kurzer Aufstieg brachte uns nach Stephanshausen, wo wir auf dem Dorfplatz zu einer Vesper rasteten.
Weiter durch den Ort der Hauptstrasse bergauf folgend ging es bis zum Ortsende. Wir verpassten zunächst den mit einem schwarzen Punkt markierten Wanderweg, der uns zurück nach Johannisberg bringen sollte und liefen einen kleinen Umweg. Dann aber führte uns dieser und der mit einem umgekippten "U" markierte Weg zurück in Richtung Rhein. Vom Dachsberg hatten wir eine wunderschöne Aussicht über herbstliche Weinberge hinunter nach Oestrich-Winkel und zum Rhein.
Zum Schloss Johannisberg war es nun noch ein kurzer Abstieg. Dort fand gerade eine Weinprobe statt; wir waren aber mehr an Kaffee und Kuchen interessiert.

Montag, 15. Oktober 2007

Rheinsteig 2007, 6. Etappe , 26. September 2007


Die Lahn bei Lahnstein, vom Rheinsteig aus gesehen
Die Lahn bei Lahnstein, vom Rheinsteig aus gesehen

Unsere letzte Rheinsteig-Etappe war 15 km lang und führte uns von Lahnstein nach Koblenz. Zunächst wanderten wir an der Lahn entlang zurück zum Rheinsteig, der uns dann sogleich zur Ruppertsklamm führte. Wir folgten der Klamm aufwärts über einen zum Teil mit einem Seil gesicherten Kletterpfad. An einer Grillhütte angekommen ging es weiter, zunächst dem Lahnhöhenweg folgenden, bald weiter ansteigend auf den Lichter Kopf (325 m). Ein hölzerner Aussichtsturm bot einen Ausblick über die Bäume hinweg zum Rhein und den südlichen Teil von Koblenz.
Durch Wälder wanderten wir weiter nach Koblenz, vernahmen Schüsse vermutlich von einem nahe gelegenen Truppenübungsplatz, unterquerten einige Bundesstrassen und langten bald in Koblenz-Pfaffenhofen an, wo wir auf den Rhein stießen und diesem nun nach Ehrenbreitstein folgten. Dort in einem Cafe, in dem ein schlechter Cappuccino gebraut wurde, telefonierten wir nach einer Unterkunft. Da diesseits des Rheins keine zu haben war setzten wir mit der Personenfähre nach Koblenz über, besuchten dort zuerst das Deutsche Eck und wanderten dann in die Innenstadt, wo wir im Hotel Metropol für 88 € ein Doppelzimmer mit Frühstück erhielten.



Ehrenbreitstein
Ehrenbreitstein bei Koblenz

Es begann bereits am Nachmittag zu regnen. Wir gingen italienisch essen, danach noch zu einem Kilkenny ins Irish Pub. Am nächsten Morgen war der Himmel wolkenverhangen und es regnete, Dauerregen war angesagt. Somit beschlossen wir unsere Rheinsteig-Wanderung hier zu beenden und die Heimreise anzutreten.
In der irrigen Annahme auf der anderen Rhein-Seite eine Zugverbindung nach Lorch zu bekommen setzten wir wieder mit der Personenfähre über. Am Bahnhof wurden wir dann aber eines besseren belehrt und fuhren mit dem Bus zum Hauptbahnhof nach Koblenz, von wo uns dann ein Zug zurück nach Lorch brachte.

Freitag, 12. Oktober 2007

Rheinsteig 2007, 5. Etappe, , 25. September 2007


Braubach mit der Marksburg
Der Rhein bei Braubach. Rechts sieht man die Marksburg

Da wir gestern bis Osterspai gekommen waren wäre unsere nächste Etappe nach Braubach laut Wanderführer nur ca. 14 km lang gewesen. Somit beschlossen wir die nächste Etappe bis nach Lahnstein gleich dranzuhängen ( + 11.5 km ).
Der Tag begann mit Sonnenschein, obwohl eigentlich eine Wetterverschlechterung vorhergesagt worden war. Wir stiegen zurück auf den Rheinsteig und genossen einen schönen Ausblick auf Osterspai. In der Ferne sahen wir bereits die Marksburg bei Brauchbach liegen, die wir zur Mittagszeit erreichten und uns dort Pfannkuchen mit Speck oder Kartoffelsuppe schmecken ließen.

Where the Rheinsteig continues, as seen from the Marksburg
Von der Marksburg kann man schon sehen, wie der Rheinsteig weiter verläuft....

Dann ging es bergab, bald durch schmale Gässchen nach Braubach, wo wir in das Hotel-Cafe Maas zu Kaffee und Kuchen einkehrten und um zu überlegen, ob wir die Wanderung noch fortsetzen sollten.
Da das Wetter noch gut war und die Zeit nicht zu weit fortgeschritten, und da uns der leckere Kuchen schwer im Magen lag beschlossen wir sogleich weiter zu wandern. Also hieß es bald wieder bergauf marschieren mit Blick zurück nach Braubach und zur Marksburg. Weiter ging es bis zu einem steilen Felsstück, über das wir klettern mußten. Dann hinuter zu einem kleinen Ort am Schlierbach, diesem dann folgend bald wieder steil bergauf, bis schließlich das Mercure-Hotel vor uns lag.

Gasthof an der Lahn
Wirtshaus an der Lahn, in einem historischen Zollhaus untergebracht.
An diesem vorbei wanderten wir weiter nach Friedland, wo wir alsbald auf die Lahn trafen und diese über die C.S.Schmidt-Brücke überquerten. Nun mußten wir dem Fluß noch etwa 3 km weit folgen, bis wir nach Lahnstein gelangten und dort in das Hotel "Weisses Ross" einkehrten, das von Griechen geführt wird. In der Nachbarschaft liegt direkt das etwas vornehmere Restaurant "Wirtshaus an der Lahn", in dem wir uns kleinere Schmanckerl, z.B. warmen Ziegenkäse mit Speck, schmecken ließen.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Rheinsteig 2007, 4. Etappe, , 24. September 2007


Kestert
Blick nach Kestert und zu den feindlichen Brüdern im Hintergrund

Die 4. Etappe sollte uns von Kestert nach Filsen bringen. Dort gibt es nur ein Hotel und das hat Montag Ruhetag, also war telefonisch kein Zimmer zu bekommen. Laut Auskunft unserer Wirtsleute im Hotel Krone gibt es aber im nächsten Ort - Osterspai - drei Hotels mit ausreichend Zimmern. Somit beschlossen wir unsere ursprünglich 17 km lange Etappe noch um 3 km zu verlängern, um in Osterspai eine Unterkunft zu finden.
Ein Aufstieg von Kestert führte uns zurück auf den Rheinsteig und wir machten zunächst noch einen kleinen Abstecher zu einem Aussichtspunkt mit Blick hinab zu dem Ort, aus dem wir gekommen waren, und nach Norden zu den beiden Burgen, die auch "Die feindlichen Brüder" genannt werden. Etwas später kamen wir nach Lykershausen, wo es am Wegesrand frische Äpfel einzeln für Wanderer zu kaufen gab.

Boppard, as seen from the Rheinsteig
Boppard, vom Rheinsteig aus gesehen

Die feindlichen Brüder erreichten wir dann am Vormittag und kehrten in die Burg Sterrenberg zur Mittagsrast ein, bei der wir uns Wildschweinsülze und Bier schmecken ließen. Dann ging es mal wieder bergauf und ein weiterer schöner Aussichtspunkt mit Bank ließ uns direkt auf die beiden Burgen blicken. Immer weiter ging es nun am Rhein entlang, und bald lag Boppard unter uns auf der anderen Rheinseite. Mittlerweile kam ein scharfer Wind auf und Wolken strömten herbei.
In Filsen kehrten wir zu Kaffee und Kuchen ein, dann packten wir unsere Regenjacken aus, denn die Wolken wurden nun immer dunkler. Eine weitere Stunde mussten wir dann noch weiterwandern, um Osterspai zu erreichen und dort sogleich im "Anker" nach einem Zimmer zu fragen, das wir auch bekamen. Ein leichter Regen setzte erst ein, nachdem wir ein Dach über dem Kopf hatten. Es klarte aber rasch wieder auf und wir unternahmen sogar noch einen kurzen Spaziergang durch das sorgfältig restaurierte Dort mit zahlreichen Fachwerkhäusern, bevor wir uns zum Abendessen niederließen.

Montag, 8. Oktober 2007

Rheinsteig 2007, 3. Etappe, 23. September 2007


Blick zurück zur Burg Maus
Blick zurück zur Burg Maus: St. Goarshausen und die Loreley liegen nun schon einige Rheinschleifen weit hinter uns

15.5 km waren es von St. Goarshausen nach Kestert. Direkt gegenüber unserem Hotel in St. Goarshausen ging es unter der Unterführung am Bahnhof hindurch weiter auf dem Rheinsteig. Wieder bergauf und dann immer weiter nach Norden oberhalb des Rheins entlang führte uns der Weg bald zur Burg Maus. Als wir zu dieser hinabstiegen konnten wir von oben eine der dort stattfindenden Adler- und Falken-Vorführungen beobachten. Ein weiterer Aufstieg folgte über einen Bergbau- und Landschafts-Lehrpfad.
Nach dieser "erholsamen" Etappe erreichten wir unsere nächste Station am frühen Nachmittag. Das Hotel Krone in Kestert liegt direkt am Rhein. Dort bekamen wir ein Zimmer mit Balkon nach Süden und nutzten den warmen Sonnenschein, um einige Klamotten zu waschen und zu trocknen. Dann quartierten wir uns in dem kleinen Sauna-Bereich ein und erholten uns von der bisherigen Wanderung.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Rheinsteig 2007, 2. Etappe, 22. September 2007


Steep ascent from Kaub
Steiler Anstieg von Kaub

Die längste Etappe auf unserer Rheinsteigwanderung war die zweite, die wir an meinem Geburtstag unternahmen: von Kaub über die Loreley nach St. Goarshausen hatten wir 22 km zu erwandern. Nach einem steilen Anstieg über Stufen in die Weinberge ging es bei wieder traumhaftem Wetter oberhalb des Rheins entlang von einem grandiosen Aussichtspunkt zum nächsten. Die lange Hose hatte ich schon gleich nach dem ersten Anstieg gegen eine kurze ausgetauscht, denn nun wurde es wirklich angenehm warm. Mehrmals ging es wieder in Täler hinein und weitere, teilweise steile Aufstiege mußten bewältigt werden. Dann hatten wir einen ersten Blick auf den Loreleyfelsen - aber ihn sehen und dort sein sind zwei sehr verschiedene Dinge.

Der Loreleyfelsen
Den Loreleyfelsen sehen und da sein sind zweierlei ...

Von der Felsenkanzel hatten wir einen besonders schönen Ausblick auf die Loreley. Dort angekommen steuerten wir zielstrebig den Biergarten an, der unterhalb der Freilichtbühne liegt und einen wunderbaren Ausblick über den Rhein und hinuter nach St. Goarshausen bietet. Nach einem erfrischenden Bier ging es weiter, über den Ortsteil Heide und an der Burg Katz vorbei, bis wir schließlich am späten Nachmittag St. Goarshausen erreichten und den Bahnhof ansteuerten, dem gegenüber das Hotel Colonius liegt, in dem wir am Vortag telefonisch ein Zimmer bestellt hatten, eines der letzten freien Zimmer, die an diesem Samstag noch zu haben waren.
Zu Abend aßen wir in einer Weinstube an der Hauptstrasse. Dann ging es in die Altstadt, wo wir in einem historischen Turm mit Weinmuseum und einer sehr urigen Weinkneipe mit einigen Gläschen Wein auf meinen Geburtstag anstiessen und uns mit den anwesenden Gästen und dem Besitzer-Ehepaar angeregt unterhielten.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Rheinsteig 2007, 21. September 2007



Wanderführer für unsere Rheinsteig-Wanderung

Tour Details
Art der Tour:Fernwanderung
Start:Lorch
Über:Loreley, Lahnstein
Ziel:Koblenz
Strecke:ca. 112 km
Gehzeit:6 x 4-6 Stunden

Während unseres Aufenthalts in der Eifel wurde das Wetter immer besser und am Ende war die Wettervorhersage so günstig, daß wir nun unsere geplante Rheinsteigwanderung angehen konnten !
Von Schalkenmehren fuhren wir direkt nach Lorch, wo wir die Wanderung beginnen wollten. Wir folgten der A48 über den Rhein und fuhren dann auf der B42 gen Süden. In Lorch parkten wir auf einem grossen Parkplatz unten am Rhein, schwangen unsere bereits gepackten Rucksäcke auf den Rücken, der von meiner Frau war 8kg, meiner 10 kg schwer, fanden sogleich den Einstieg zum gut beschilderten Rheinsteig an der Wispertalbrücke und hatten auch schon den ersten steilen Anstieg vor uns.

Der Rheinsteig ist insgesamt 320 km lang und führt von Wiesbaden nach Bonn. Wir wanderten in den nächsten 6 Tagen eine Strecke von 112 km von Lorch nach Koblenz und hatten dabei das Glück mal eine längere Periode sonniger und wärmerer Tage zu erwischen, was in diesem Sommer nicht selbstverständlich ist.

Start of our Rheinsteig hike: the Wisper bridge in Lorch
Einstieg in den Rheinsteig bei Lorch an der Wispertalbrücker

Unsere erste 14.5 km lange Etappe am Freitag, den 21.9., führte uns von Lorch nach Kaub. Bedingt durch die Anfahrt waren wir erst so gegen 12:00 Uhr losgelaufen und erreichten Kaub am späten Nachmittag. Nach dem steilen Anstieg zur Ruine Nollig ging es meist am Berg entlang mit herrlichen Ausblicken hinuter auf den Rhein, der unter strahlend blauem Himmel sich vor unseren Augen durch dieses einmalige Tal schlängelt, das von der UNESCO zu einem Weltkulturerbe erklärt wurde.

Wie von früheren Wanderungen auf dem Rheinhöhenweg schon gewohnt ging es immer wieder bergab und bergauf, oder weiter in ein Tal hinein und wieder heraus. Im Niedertal passierten wir die grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen, die mit einem alten Grenzstein aus dem Jahre 1531 markiert ist, sowie mit einem Holztor und einer Bude, wo man sich auch in ein "Grenzbuch" eintragen kann.


Pfalzgrafenstein
Pfalzgrafenstein bei Kaub vom Rheinsteig aus gesehen

Bald dann sahen wir die Pfalz bei Kaub tief unter uns liegen, erst von ferne, dann langsam näher kommend. Durch Weinberge stiegen wir nach Kaub herab und stärkten uns erstmal im Zollhaus mit Cappuchino und Kuchen. Danach hatten wir noch Zeit und Ausdauer mit dem Boot zur Zollburg Pfalz im Rhein überzusetzen, deren vollständiger Name Pfalzgrafensteinlautet und die natürlich dazu diente von Handelsschiffen Zoll einzutreiben. Dazu war sie mit dem ursprünglich gebauten Turm ausgestattet, in dessen Dach Kanonen untergebracht waren, sowie einer 2.6 m dicken Mauer, die später um den Turm gezogen wurde und über zwei übereinander liegende Wehrgänge verfügt. Ein Falltor schützte den Eingang, ein dunkles Verlies nahm die Zahlungsunwillen auf, die glücklicherweise bei Hochwasser nicht jämmerlich absaufen mußten, da der Boden des Verlieses aus einem Holzfloss bestand.

Kaub
Kaub, von Pfalzgrafenstein aus gesehen

Von der Pfalz aus bot sich in der untergehenden Sonne ein herrlicher Ausblick auf Kaub. Das letzte Schiff brachte uns zurück ans rechte Rheinufer und wir fanden bald unsere Unterkunft "Deutsches Haus", in dem wir ein winziges Zimmer bezogen, das wir telefonisch am Vortag vorgebucht hatten. Abendessen gab es wieder im Zollhaus. Glücklicherweise waren wir früh genug, denn die Küche schloß gnadenlos um 20:00 Uhr. Ein Gute-Nacht-Bier tranken wir noch in der Gaststube des "Deutschen Hauses" und spielten dabei ein Brettspiel, das den Rhein zwischen Rüdesheim und Koblenz zum Theme hatte.

Dienstag, 2. Oktober 2007

Noch mehr Maare

Tour Details
Art der Tour:Halbtageswanderung
Start:Pulvermaar
Über:Holzmaar, Gillenfeld
Ziel:Pulvermaar
Strecke:ca. 12 km
Gehzeit:ca. 3 Stunden

Am folgenden Tag erkundeten wir zwei weitere Maare in der Vulkaneifel und unternahmen eine Wanderung vom Pulvermaar zum Holzmaar. Beide liegen auf der "anderen" Seite der A1, so daß wir von Schalkenmehren zunächst ein paar Minuten mit dem Auto fahren mußten, bevor wir auf dem riesigen Parkplatz am Pulvermaar-Freibad parkten. Wir hatten eine Wanderkarte vom Hotel ausgeliehen; ich habe die Tour unten auf dem Satellitenbild skizziert: zuerst ging es im Uhrzeigersinn ein Stück um das Maar herum, dann nach links bergauf zur Strasse, die wir überquerten, um den benachbarten kleinen Berg zu umrunden. Wir fanden einen Weg nach Westen, der uns zu einem Bauernhof führte und über die Strasse K25. Weiter ging es über den Alfbach und bald an einem Maisfeld entlang aufwärts zu einer schönen Rasthütte. Nach links um einen Wald herum, dann nach rechts in eine gerade Forststrasse hinein kamen wir an eine Kreuzung, an der wir uns links hielten, um bald darauf das Holzmaar zu erreichen, das wir ebenfalls im Uhrzeigersinn fast vollständig umrundeten, bevor wir uns auf den Rückweg über Gillenfeld machten. Von dort war es nur ein kurzer Weg zurück zum Pulvermaar.


Tour Details
Art der Tour:Halbtageswanderung
Start:Immerather Maar Parkplatz
Über:Immerather Maar
Ziel:Immerather Maar Parkplatz
Strecke:ca. 4 km
Gehzeit:ca. 1.5 Stunden

Nach dieser Halbtageswanderung hatten wir ausreichend Zeit für eine Mittagsrast auf dem Geflügelhof Janshen in Ellscheid. Dort gab es nicht nur jede Menge Federvieh und andere Tiere wie Lama oder Hängebauchschwein zu sehen, sondern auch leckeres Essen, z.B. ein reichhaltiges Putenleber-Gericht.
Danach ging es noch per Auto zum Immerather Maar, das wir mit einer gemütlichen Kurzwanderung umrundeten, die uns sowohl einen schönen Ausblick von weiter oben auf das Maar erlaubte, uns dann aber auch in das friedliche Tal hinab führte, in dem ein Schäfer mit seiner Herde sein ruhiges Dasein pflegte. Um zu diesem Maar zu gelangen muß man erst den Ort Immerath finden, von dem aus dann eine Strasse zum Parkplatz am Maar führt.