Mittwoch, 29. Oktober 2014

Herbst Bergwoche 2014 – Zur Rossalm und zur Plätzwiese

Heute fuhren wir zum Brückele, nicht weit entfernt von Toblach, um zur Rossalm zu laufen und dann auf einem Höhenweg weiter zur Plätzwiese. Auch im letzten Jahr waren wir hier gewesen um zur Rossalm und dann weiter zum Kleinen Jaufen aufzusteigen.

Vom Brückele zur Rossalm

Der flache Forstweg im Tal verläuft zunächst gemütlich flach, steigt dann bald aber an, immer steiler werdend, bis man zum Verschnaufen auf eine Hochebene unterhalb der Rossalm kommt, bevor ein weiterer Anstieg zum Ziel führt.
Unterwegs kam uns der Wirt mit seinem Jeep entgegen und wir wechselten ein paar Worte. Auf der Alm angekommen gab’s erstmal wie gewohnt roten Schnaps zur Begrüßung.
Erste Station: Rossalm
Wir ließen uns Zeit für eine längere Pause, Reinhard sang seine Lieder, und von Tee bis Bier wurde alles mögliche getrunken.
Dann wanderten wir weiter auf einem herrlichen Höhenweg zur Plätzwiese. Eine Frau kam uns entgegen, die den Weg nicht weiter gehen wollte, weil er wohl an einer Stelle gestrichelt auf der Karte markiert war. Reinhard lud sie ein mit uns zu gehen. Ausser einem Drahtseil an zwei Stellen, eigentlich nicht wirklich nötig, ist der Weg absolut unproblematisch. Einigermassen schwindelfrei sollte man aber doch sein.
Auf dem Höhenweg zur Plätzwiese
Der halbwegs sonnige Vormittag war in einen bewölkten Mittag übergegangen. Als wir auf einer Wiese rasteten trat aber wohlwollend die Sonne hervor. Die Aussicht war nicht sehr gut, aber immerhin vorhanden, z.B. hinunter zum Brückele und auf die Berge im Norden.
Weiter führte uns der Weg, bis wir schließlich die Alm auf der Plätzwiese vor uns sahen. Wir mußten dann aber noch ein Stück absteigen, bis wir um 14:40 Uhr dort eintrafen.  Die Sonne war wieder hervorgekommen und wir ließen uns vor der Hütte nieder zum Suppe löffeln oder Kuchen essen.
Auf der Plätzwiese

Am Nachmittag brachte uns ein Bus wieder hinunter zum Brückele, wo unsere Autos standen.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Herbst Bergwoche 2014 – Besteigung des Arzalpenkofel

Unsere erste Wanderung führte uns zunächst per Bus und Autos zum Kreuzbergpass, wo wir den dortigen Hausberg, den Arzalpenkofel besteigen wollten.

Berge am Kreuzbergpass
Ein steiler Anstieg entlang einer Skipiste führte uns bald in ein Wäldchen, vorbei am zugewachsenen Bärensee hinauf zu einer verlassenen Alm und dann weiter auf einen Grat, von dem wir einen guten Blick auf die Rotwand und einige weitere beeindruckende Dolomitengipfel hatten. Wir sahen auch Mauern und Bunker, die hier auf dem Grenzstreifen zwischen Südtirol und Italien in den beiden Weltkriegen entstanden sind.
Blau blau blau blüht der Enzian
Wir folgten nun einem Wanderweg, der zunächst leicht bergab führte, dann entlang des Arzalpenkofel zu dessen hinterer Seite vom Kreuzbergpass aus gesehen, schließlich steil aufwärts steigend uns stellenweise kleine Klettereinlagen abverlangte. Vorbei an einer weiteren stillgelegten Alm – die uns viel Gelegenheit gab über die Faulheit der Italiener zu lästern – ging es später weniger steil durch eine karge Felsenlandschaft auf den Gipfel, auf dem tibetanische Gebetsfahnen flatterten.
Beim Aufstieg auf den Arzalpenkofel
Das Wetter war bisher gut gewesen mit viel Sonnenschein, und auch auf dem Gipfel war es noch warm und angenehm, als wir uns zu Vesper, Gipfelmusik und Gipfelschnaps niederließen, aber um die gegenüberliegenden Dolomitengipfel hatten sich dunkle Wolken versammelt, die alsbald näher kamen. Dies war einer der Gründe warum wir einen sehr steilen Abstieg auf der anderen Seite des Berges wählten, als der von der wir aufgestiegen waren. Unsere Wanderführer hatten bereits vorausgesehen daß das schlechte Wetter eher hinter unserem Berg entlangziehen würde.
Blick vom Arzalpenkofel
zum Kreuzbergpass
Der Abstieg war nicht nur sehr steil, sondern auch voller Geröll und verlangte Kraft in den Beinen und gute Konzentration. Die Gruppe zog sich etwas auseinander, einige hatten so ihre Schwierigkeiten. Dann war es aber nicht mehr so weit zurück zum Kreuzbergpass. Wir erreichten das dortige Hotel gerade als ein leichter Regenschauer einsetzte, und genossen unsere Rast dort mit Kaffee, Kuchen, Bier und Reinhards musikalischer Untermalung. 
Mit Abendessen, weiteren Bieren und Schnäpsen und mehr Musik beschlossen wir den Tag beim Kirchenwirt.

Samstag, 25. Oktober 2014

Herbst Bergwoche 2014 – Ankunft in Toblach

Am Morgen nach dem Frühstück beluden wir unseren Mondeo mit unserem Gepäck, dann verabschiedeten wir uns vom Hotel Bergcristall, in dem wir uns sehr wohl gefühlt hatten in der vergangenen Woche im Stubaital, und fuhren über den Brenner nach Italien.

Kirche in Aufkirchen
Wie gewohnt verließen wir die Brenner-Autobahn bei Brixen und steuerten das Hochpustertal an. An Bruneck vorbei gelangten wir bald nach Toblach, kurz hinter der Abzweigung zum Pragser Wildsee gelegen, wo  letztes Jahr unsere Unterkunft für die Herbst-Bergwoche mit Hans Kammerlander gewesen war, und ließen uns von unserem Navi weiterführen zum kleinen Örtchen Aufkirchen ( Santa Maria ), wo direkt gegenüber der Kirche das Hotel Kirchenwirt liegt, das uns dieses Jahr als Unterkunft dienen sollte.
Hochpustertal bei Toblach
Da wir sehr früh angekommen waren mußten wir noch eine kurze Weile auf unser Zimmer warten. Wir ließen uns zu einer Kräuterlimonade auf der Terrasse nieder, bezogen dann unser Zimmer und brachen um 13:30 Uhr zu einer kleinen Rundwanderung auf, die uns über Ratsberg ( Monte Rota ) und dem dortigen Jörgerhof, wo wir eine Kaffee-Pause einlegten, nach Toblach führte und wieder zurück nach Aufkirchen.
Einige aus den letzten Jahren bekannte Mitwanderer waren bereits eingetroffen: Sylvia aus dem Saarland, Karin, Gerd und Klaus aus Berlin.
Kirche von Toblach
Die ganze Gruppe lernten wir dann um 19:00 Uhr kennen, mit dabei waren auch wieder Rolf und Inge aus dem Schwabenländle, sowie noch ein paar weitere Wanderer, insgesamt 14 in der Gruppe. Hans Kammerlander und sein musizierender Begleiter Reinhard begrüßten uns wieder herzlich, bevor es zum Abendessen ging. Ein Wander-Programm gab es dieses Jahr nicht, die Planung sollte sehr flexible und je nach Wetterlage durchgeführt werden.

Dienstag, 21. Oktober 2014

Stubaital – zur Franz-Senn-Hütte

Oberissalm
Das Wetter blieb unbeständig. Wir fuhren bei Milders, einem Ortsteil von Neustift, auf einer schmalen Almstrasse ( die Franz-Senn-Strasse )in ein Seitental, das bei der Oberissalm endete. Hier parkten wir gebührenpflichtig ( 5 € pro Tag ) und begannen die 1 1/2-stündige Wanderung zur Franz-Senn-Hütte. Nach einem ersten Anstieg kamen wir zur Alpeiner Alm, die auf einem Plateau liegt. Von hier aus konnte man die Franz-Senn-Hütte schon sehen, die nach einem weiteren kurzen Anstieg an einem Wildwasser entlang zu erreichen ist.
Almidylle
Die Berge waren in Wolken gehüllt und zeigten sich nur manchmal, mit bereits angezuckerten Gipfeln, vom Tal her schoben sich immer wieder Nebelschwaden nach oben.
Auf der Franz-Senn-Hütte war schon einiges los, an diesem Samstag waren schon ein paar Wandergruppen eingetroffen und weitere im Anmarsch. Wir ließen uns nieder zu Speckbrot und einem ausgemacht leckeren Kaiserschmarren mit in Rum eingelegten Rousinen. Nach einer ausgiebigen Mittagsrast in der warmen Gaststube gings wieder talwärts.
Wanderung zur
Franz Senn Hütte
An der verlassenen Alpeiner Alm setzten wir uns kurz in die nun mal aufgetauchte Sonne, die aber auch schnell wieder verhüllt wurde.
Zurück an der Oberrissalm kehrten wir dort nochmal ein zu Radler, Tee und Kuchen, bevor wir diese letzte Wanderung im Stubaital für dieses Jahr beschlossen und zum Hotel zurückkehrten, wo wir noch einmal den Wellnessbereich genossen, bevor es zum wie immer leckeren und reichhaltigen Abendessen ging.

Montag, 20. Oktober 2014

Stubaital – die Gletscherhöhle

Im Stubaital wurde diesen Sommer nach einem Jahr Bauzeit eine Gletscherhöhle geschaffen, die es dem Besucher erlaubt einen Gletscher von innen zu sehen.

Into the glacier
Diese Gletscherhöhle liegt ein kleines Stück unterhalb der Gondelstation am Eisgrat und kostet 5 Euro Eintritt.
Da das Wetter zum Wandern wieder zu schlecht war fuhren wir zur Mutterbergalm und von dort mit der Bergbahn aufwärts in Nebel und zunehmendes Schneegestöber. Von der Gondel aus beobachteten wir eine Gemse, die von diesem Wetter unbeeindruckt schien. Von der Bergstation wanderten wir die paar Meter zum Eingang der Eishöhle, wo wir den Eintrittspreis löhnten.
Eisbogen
Warm angezogen mit Bergschuhen und Mütze ausgerüstet betraten wir das Innere des Gletschers und staunten über das teils glasklare Eis, das uns überall umgab. An einer Stelle konnte man gut die Jahresschichten des Eises sehen, an einer anderen Stelle gab’s Mikroskopaufnahmen von Saharasand und Milben, die man an der Universität Innsbruck im Eis entdeckt hat. Die Temperatur im Gletscher beträgt konstant das ganze Jahr über 0 Grad, während sie draußen von –20 bis +15 Grad stark schwankt.
Weg durch den Gletscher
Beim Verlassen der Höhle unterhielten wir uns noch eine ganze Weile mit dem Ticketverkäufer, der auch Bergführer ist und sich gut auskannte mit Gletschern und dem Projekt zur Erschaffung dieser Höhle, für die man eine Randlage gewählt hat, wo der Gletscher nicht so schnell fließt – vielleicht 20 Zentimeter im Jahr – und sich auch keine Gletscherspalten befinden, so daß die Statik der Höhle nicht gefährdet ist, die dennoch ständig neu vermessen wird.

Sonntag, 19. Oktober 2014

Stubaital – zu Sulzenaualm und Sulzenauhütte

Grawa-Alm
Das Wetter war mäßig, stark bewölkt, aber zunächst ohne Niederschlag. Wir fuhren zur Grawaalm und stiefelten zunächst zum Grawawasserfall, von man seine Lunge durch feinste Wasser-Aerosole reinigen lassen kann. Direkt neben dem Wasserfall führte uns ein steiler und sehr matschiger Pfad, glücklicherweise größtenteils mit Felsstufen und Holzstegen gut ausgebaut, an zwei Plattformen am Wasserfall vorbei gut 45 Minuten ansteigend zu einer Weggabelung, wo wir uns links hielten und nach etwa 15 weiteren Minuten ein Hochtal erreichten, in dem die Sulzenaualm liegt.  Das Tal ist von felsigen Steilhängen umgeben, gegenüber dem Eingang stürzt ein aus drei Gletschern gespeister Wasserfall in die Tiefe, oben rechts davon kann man die Sulzenauhütte sehen, die wie auch die Dresdner Hütte am Stubaier Höhenweg liegt, und die man nach einer weiteren Stunde Wandern erreichen kann.
Troll an der Sulzenaualm


Wir kehrten zunächst zu einem Tee in die Alm ein, dessen Besitzer überall originelle Schnitzereien angebracht hat. Das Türchen zum Garten vor der Hütte wird durch die Pfeife einer Holzfigur verschlossen, der Wanderstempel befindet sich am anderen Ende der Zunge eines Kobolds.
Nach dem Tee entschlossen wir uns trotz unbeständiger Wetterlage zum Anstieg auf die Sulzenauhütte.
Axel vor der Sulzenauhütte
Der Weg dorthin ist recht einfach zu gehen und so erreichten wir die Hütte gegen 13:00 Uhr, gute Zeit also für eine Brettljause. So gestärkt verließen wir die gut gewärmte Gaststube und machten uns um 13:45 Uhr wieder an den Abstieg. Die Sonne kam hin und wieder zum Vorschein und spendete etwas Wärme und freundliches Licht. Nach dem Abstieg zog es sich dann wieder zu und während wir die Sulzenaualm wieder erreichten setzte leichter Nieselregen ein, der uns bis zum Ende der Wanderung erhalten blieben würde.
Im Hochtal der Sulzenaualm
Zunächst aber suchten wir Schutz in der Alm und tranken Kaffee, dazu gab’s einen saftigen Apfelstrudel. Als wir um 15:15 Uhr wieder aufbrachen gab’s zum Nieselregen etwas Sonnenschein, der das Tal mit seinen nassen Felsen in ein bizarres Licht tauchte.
Zum Abstieg wählten wir nicht den steilen Schlammpfad entlang des Wasserfalls, sondern einen angenehmer zu gehenden Umweg zum Parkplatz / Bushaltestelle Sulzenauhütte, von wo aus man die Grawaalm dann in 20 Minuten erreichen kann.

Freitag, 17. Oktober 2014

Stubaital – Ausflug nach Innsbruck

Der Mittwoch war verregnet, es regnete eigentlich den ganzen Tag lang, weswegen wir einen Ausflug nach Innsbruck unternahmen.  Wir fuhren mit dem Auto zum Talausgang, ließen dort die Autobahn aber links liegen und fuhren weiter über eine endlose Serpentinen-Straße, die uns zum Fuße der gewaltigen Europa-Brücke führte, die das ganze Tal überspannte und die Inntal-Autobahn Richtung Brenner führt.

Stadtturm von Innsbruck

Bald fuhren wir in den Talkessel von Innsbruck und parkten südlich der Altstadt in der Nähe der Triumphpforte. An der Annasäule vorbei spazierten wir zur Altstadt mit dem markanten Stadtturm und dem goldenen Dach.  Wir besuchten den Swarowski-Laden, bevor wir die Altstadt durchstreiften, später gab’s in einem Cafe in der Nähe der Annasäule einen kleinen Imbiss und was zu trinken. Danach sahen wir uns noch den Hofgarten an mit seinen beeindruckenden Bäumen, bevor wir bald schon wieder die Rückfahrt ins Stubaital antraten, diesmal ein Stück über die mautpflichtige Autobahn.
Innsbruck

So ein Stadtbummel ist auch ganz schön anstrengend, insbesondere wenn man sich durch ein Meer von Regenschirmen kämpfen muß.

Samstag, 11. Oktober 2014

Stubaital – Autenalm, Elferhütte, Issenangeralm

Gleitschirm-Flieger im Stubaital
Nach der gestrigen anstrengen Besteigung des Daunkogels wollten wir heute eine ruhigere Wanderung angehen.  Mit der Elfer-Bergbahn fuhren wir von Neustift aus auf eine Höhe von 1794 m. Von dort wanderten wir einen gemächlich verlaufenden und leicht bergab führenden Bergpfad etwa 50 Minuten lang zur Autenalm ( 1658 m ), wo wir zu Milch und Buttermilch einkehrten und direkt hinunter ins Tal schauen konnten. Wir hatten noch eine Weiterwanderung zur Klamperbergalm geplant, entschieden uns nun aber zum einstündigen Aufstieg auf die Elferhütte ( 2080 m ), einem steilen Bergpfad folgend.

Ausblick von der Autenalm
Für den Mittag war mehr unbeständiges Wetter angesagt und schon bei unserer Gondelfahrt auf den Berg hatte sich der Himmel komplett zugezogen, jetzt klarte es aber wieder auf und die Sonne kam zum Vorschein. Auf der Elferhütte gab’s Mittagsrast, unter anderem eine leckere Fleischstrudel-Suppe. Anschließend stiegen wir ab zur Bergstation, die wir um 13:15 Uhr erreichten. Es war also noch früh am Tag und das Wetter wurde immer besser, also entschlossen wir uns zu einer Weiterwanderung gen Tal, über Issenangeralm und Besinnungsweg.
Elferhütte
Zur Alm ging es durch Wald einer Forststraße folgend stetig bergab. Um 14:30 Uhr saßen wir dort vor der Hütte im strahlenden Sonnenschein, tranken Kaffee, aßen Kuchen und genossen das herrliche Tal mit den gewaltigen Bergen ringsum.
Der hübsch angelegte Besinnungsweg führte uns dann noch einmal über gut 200 Höhenmeter an- und wieder absteigend Richtung Neustift. Der Weg ist garniert mit hölzernen Kunstwerken und Psalm-Sprüchen, und lädt oft zum Verweilen und eben Besinnen ein.
Ankunft an der Issenangeralm
Nach gut eineinhalb Stunden erreichten wir das Ende. Nun war es nicht mehr weit nach Neder und von dort wanderten wir noch einmal 20 Minuten hinüber nach Neustift und der Talstation der Elferbahn, wo unser Auto geparkt war.

Dienstag, 7. Oktober 2014

Stubaital – auf den östlichen Daunkogel

Es hatte sich noch ein Paar aus Dresden gefunden, die Wanderung auf den östlichen Daunkogel mitzumachen.

Der östliche Daunkogel
Also holte uns unser Wanderführer für heute – Florian – morgens um 8:10 Uhr mit seinem Geländewagen vom Hotel ab. Wir fuhren zum Talende zur Mutterbergalm, während der Stubailgletscher vor uns in der Sonne leuchtete.
Mit der Bergbahn fuhren war auf eine Höhe von 2900 m. Als wir ins Freie traten deutete Florian auf eine schroffe Pyramide zur rechten Hand, an deren Flanke sich eine Gletscherzunge schmiegte. “Das ist unser Berg”, verkündete er und wir staunten nicht schlecht: wie sollten wir auf den bizarren Berg raufkommen ?
Über den Gletscher
zum östlichen Daunkogel
Wir wanderten zunächst ein Stück über matschigen Schnee und stiegen auf eine erste Anhöhe oberhalb der Bahnstation. Überall waren Schneeraupen zu Gange um den Berg auf die bevorstehende Wintersaison vorzubereiten, die hier im Oktober beginnt und bis zum Mai andauert. Dort angekommen nahm uns Florian ans Seil, wir zogen Stulpen, Helm und Klettergurt an, Steigeisen waren für diese Tour heute nicht erforderlich.
Dann überquerte unsere Fünfer-Seilschaft den Gletscher. Es wurde immer steiler und wir umrundeten eine vom Wind geformte Wehe.
Pause vor der Kletterei
auf den östlichen Daunkogel
Oberhalb der Wehe am Grat ließen wir uns für eine kurze Pause nieder. Florian verkürzte nun die Abstände am Seil, denn bald sollte die Kletterei losgehen. Wir stiegen noch ein kurzer Stück über Schnee aufwärts und standen dann vor einer steilen Felswand, die wir nun hinaufklettern mußten. Die Kletterei war nicht einfach für uns, nicht überall waren sichere Tritte zu finden. Nach einer Seillänge standen wir auf dem Grat, der nun immer steiler werdend zum pyramidenförmigen Gipfelaufbau hinaufführte. Es ging über Fels und Stein, teilweise mit etwas Schnee garniert, an einigen Stellen ausgesetzt. Alex hatte bald die Nase voll und wollte zurückbleiben und auf uns warten, Florian war aber nicht bereit sie alleine zu lassen, also hätten wir alle umkehren müssen. Wir probierten noch eine Seillänge, Alex kletterte nun direkt hinter Florian und wir kamen nun gut voran. Das schwierigste Kletterstück, die anfängliche Felswand, lag nun hinter uns, bzw. beim Abstieg dann wieder vor uns.
Aufstieg zum östlichen Daunkogel
Nach 1 1/2 Stunden hatten wir das Gipfelkreuz erreicht. Florian band uns alle und sich selbst daran fest, denn der Gipfel war sehr ausgesetzt und bot gerade so Platz für fünf Bergsteiger. Wir aßen und tranken etwas und bestaunten die Gipfelwelt ringsum; der Daunkogel ist einer der höchsten Berge im Stubaital. Die Sonne schien und wurde ab und an von einer Wolke verdeckt.
Bald ging es wieder an den Abstieg, der ebenfalls 1 1/2 Stunden dauerte.
Auf dem Gipfel des östlichen Daunkogel
Er war wie immer weniger schwierig, als wir uns das beim Aufstieg vorgestellt hatten, aber schwierig genung und erforderte unsere ganze Konzentration. Wir erreichten wieder die Stelle, von wo aus wir unten vom Gletscher her aufgestiegen waren. Der Abstieg hier ging langsam vonstatten und war an manchen Stellen beängstigend, denn vergeblich suchte man einen sicheren Tritt an dem ein oder anderen Felsen. Einer meiner Schritte wurde zu groß und ich schlug mit dem Knie gegen einen dieser Felsen. Sofort färbte sich meine Hose blutrot. Dann waren wir endlich unten. Ich kühlte mein Knie mit Eis, es blutete aus einer kleinen Schürfwunde. Wir stiegen das steile Stück über den Gletscher ab zurück zur Wehe, wo wir auch vorher gerastet hatten.
Gletscher gefangen unter Ski-Liften
Alex versorgte mein Knie mit Desinfektionsmittel und Pflaster, dann wanderten wir gen Bergstation, manchmal ganz schön einsinkend und rutschend in dem sulzigen Schnee.
Hinter uns hatte sich eine dunkle Wolkenfront formiert, kam schnell näher und beschehrte uns einen 15minütigen Regenschauer, der aber so schnell wieder verschwand, wie er gekommen war. Wir waren da schon recht nahe an der Gondelstation, hatten Helme und Klettergeschirr abgelegt und die Regenjacken rechtzeitig zur Hand.
Blick auf die Stubaier Wildspitze
Als wir unten ankamen schien wieder die Sonne und wir gönnten uns ein Radler im Freien und stießen auf die geglückte Tour an. Dann fuhren wir wieder ins Tal, und bezahlten unseren Wanderführer ( 170 € für 2 Personen, plus 10 € Trinkgeld ). Zurück ging es mit dem Geländewagen zu unserem Hotel, wo wir uns von den anderen drei verabschiedeten.
In der Hotellobby gab’s die gewohnte mittägliche Jause ( unterwegs hatten wir vor lauter Aufregung nicht viel gegessen ), danach streckten wir unsere müden Knochen in der Sauna von uns. Ein reichhaltiges Gala-Diner erwartete uns am Abend, das wir heute spielend schafften; offensichtlich hatten wir heute sehr viele Kalorien verbraucht.

Sonntag, 5. Oktober 2014

Stubaital – Wanderung zu den Mutterberg Seen und der Dresdner Hütte

Unser Hotel im Stubaital
Vor unserer traditionellen Herbst-Bergwoche mit Hans Kammerlander in den Dolomiten ging’s dieses Jahr zum Einwandern ins Stubaital.  Am Samstag, den 6.9.2014 waren wir kurz nach 6:30 Uhr in der früh losgefahren gen Süden. Wir kamen gut voran bis München, wo wir eine Stunde lang im Stau verbrachten. Zwei weitere Verzögerungen bis zum Inntal-Dreieck waren angekündigt, also ließ ich mich von meinem Navi überreden die Alternativroute über den Achensee zu fahren, was sich als gute Idee erwies. Nicht nur war dies eine gemütliche Fahrt durch eine schöne Landschaft, die uns an Bad Tölz vorbei zum Achensee und von dort hinunter ins Inntal führte, sondern in der Nähe von Lenggries, wo wir vor ein paar Jahren bei unserer Alpenüberquerung vorbei gekommen waren, fanden wir einen gemütlichen Biergarten, wo wir eine Mittagspause einlegten.

Stubaigletscher
Gegen 16:00 langten wir an unserem Hotel Bergkristall in Volderau hinter Neustift im Stubaital an und bezogen ein geräumiges Zimmer mit direktem Blick auf den Stubaigletscher. Wir hatten noch Zeit für einen Saunagang, bevor uns ein reichhaltiges und leckeres Abendessen serviert wurde. Das familiär geführte Hotel mit sehr netten Leuten ist tip-top in Schuß und bietet allen Komfort. Wir hatten ein Pauschalangebot gebucht für eine Woche, in dem eine Wanderkarte, zwei Massage-Gutscheine und eine Gästekarte enthalten waren, mit letzterer konnten wir kostenlos alle Bergbahnen nutzen.
Gletscher, Gipfel und
Wasserfälle im Stubaital
Die erste Wanderung fand gleich am nächsten Tag statt, der uns sonniges Wetter gönnte, was dieses Jahr auch hier im Stubaital selten gewesen war. Wir fuhren zum Talende zur Mutterbergalm (1721 m) und stiegen von dort auf zu den Mutterbergseen und zum Zunterkopf (2414 m). Wir überquerten Wasserfälle und Bäche, überall strömte uns klares Bergwasser entgegen, auch der steile Bergpfad war teilweise recht naß. Die Sonne strahlte vom Himmel und wir waren von Gipfeln und Gletschern umgeben.
Mutterbergsee
Direkt vor uns an den Bergen hingen aber dunkle Wolken.
Nach einer Mittagsrast an den Seen stiegen wir über den Zunderkopf 20 Minuten bergab auf den Stubaier Höhenweg und folgten diesem nun hinunter auf eine Forststrasse, dann wieder ansteigend in Richtung Dresdner Hütte. “Eine gute Tageswanderung”, hatte uns der Barkeeper vom Hotel gestern erzählt, “für eine Eingeh-Tour schon recht ordentlich !”
Während wir aufstiegen setzte für eine halbe Stunde lang ein Regen ein, bald war dann aber wieder die Sonne zu sehen. Wir gelangten zu einem Pfad, der linker Hand einen Übergang in Richtung Dresdner Hütte bot.
Der Stubaier Höhenweg
Nach einem nun folgenden Abstieg erreichten wir diese um 15:05 Uhr. Um 9:20 Uhr waren wir von der Mutterbergalm aus gestartet, der Anstieg zu den Seen hatte knapp drei Stunden gedauert, die Weiterwanderung zwei weitere Stunden.
Wir kehrten ein zu Kaffee und Blaubeer-Kuchen. Kurz nach 16:00 Uhr brachte uns die Bergbahn zurück ins Tal.
Anschließend fuhren wir noch zum Büro der Bergführer in Neustift, denn Alex wollte gerne mal eine Gletscherwanderung machen.
Dresdner Hütte in Sicht !
Die einfache  Gletscherwanderung war leider nicht verfügbar, möglicherweise aber eine Gletscher- und Klettertour auf den östlichen Daunkogel, es müßten sich nur noch 1-2 weitere Teilnehmer finden, wir sollten um 19:00 Uhr nochmal anrufen. Die Wettervorhersage für den kommenden Tag sah sehr gut aus. Wir waren etwas unsicher, ob wir diese Tour wirklich buchen sollten, aber natürlich versicherte uns der Bergführer, nachdem wir von unserer heutigen Eingeh-Tour erzählt hatten: “Das schaffen Sie spielend !”