Montag, 28. Oktober 2019

Bodensee-Basel Radtour 2019, Etappe 10: Basel

Die letzte Station unserer diesjährigen Radtour war Basel, das wir so gegen 16:00 Uhr erreichten. Nachdem wir die Grenze überquert hatten radelten wir am Stauwerk zum südlichen Rheinufer, um der stark befahrenen Strasse nach Basel zu entgehen, dann weiter bis zur Wettsteinbrücke, über die wir wieder ans nördliche Ufer gelangten.

Rathaus in Basel
Ich hatte ein Zimmer im Hotel Rheinfelderhof gebucht, günstig aber auch sehr winzig; das Hotel lag nördlich vom Rhein zwischen Mittlerer Brücke und Messeplatz an der Clarastrasse.
Am späten Nachmittag schlenderten wir durch die Stadt, vorbei am malerischen roten Rathaus, weiter zum Spalentor, dann zum Münster mit schönem Ausblick auf den Rhein und den nördlichen Teil der Stadt.
Spalentor
Abendessen und Bier gab's im Brauhaus Zum Braunen Mutz am Barfüsserplatz; wir beschränkten uns auf einfaches Toast mit Tartar oder Weißwürste, denn die gastronomischen Kosten in der Schweiz sind immer wieder abschreckend.
Da wir erst für Sonntag ein Bahn-Ticket für uns und unsere Fahrräder erhalten hatten stand uns der ganze Samstag noch für Basel zur Verfügung. Das Wetter war wieder sehr schön und so nutzten wir den Vormittag für einen Besuch im wirklich sehenswerten Zoo von Basel. Wir blieben dort bis 14:30 Uhr, bevor wir in die Innenstadt zurückkehrten. Beim Tinguely-Brunnen verließen wir nochmal die Strassenbahn, um uns dieses Kunstwerk genauer anzuschauen.
Im Zoo von Basel
In einem kleinen Cafe in der Altstadt über einem Künstler-Lädchen gönnten wir uns eine Kaffeepause, bevor wir die Touri-Info aufsuchten und uns ein Prospekt über verschiedene Stadt-Rundgänge besorgten. Wir entschieden uns für die 90 Minuten lange Holbein Tour, die uns am Münster vorbei ins St.-Alban-Viertel und zu Papiermühle und einem Rest der Stadtmauer führte, dann ging's mit dem Rollschiffchen über den Rhein, wo wir am nördlichen Rheinufer zur Mittleren Rheinbrücke zurück kehrten.
Tinguely Brunnen
Von dort spazierten wir zurück zum Hotel und machten uns kurze Zeit später auf mit der Strassenbahn nach Weil am Rhein in Deutschland, wo wir in einem Mongolen-Grill mal wieder ordentlich für einen vernünftigen Preis zu Abend aßen. Dank der Basel-Card, die wir im Hotel beim Einchecken erhalten hatten, konnten wir den ganzen Tag das Nahverkehrsangebot kostenlos nutzen.

Rollschiffchen in Basel
Am nächsten Morgen checkten wir nach dem Frühstück aus und verbrachten noch zwei Stunden lesend am Rheinufer, bevor wir zum Basel Badischen Bahnhof radelten, wo der von uns gebuchte Eurocity pünktlich eintraf und uns wohlbehalten und ohne weiteren Verzögerungen nach Mainz brachte. Dort erwartete uns Regen, so daß wir für die Heimfahrt nach Mommenheim nochmal Regenhosen und -jacken anziehen mußten. Im Haxthäuser Hof in Nierstein kehrten wir ein zum Abendessen, bevor wir die letzten paar Kilometer radelten und bei Einbruch der Dunkelheit zu Hause anlangten.
Letzte geradelte Etappe nach Basel: 41.76 km, plus 32.69 km vom Mainzer Hauptbahnhof nach Hause

Freitag, 25. Oktober 2019

Bodensee-Basel Radtour 2019, Etappe 9: Bad Säckingen

Unsere nächste Station hieß: Bad Säckingen. Hier würden wir wieder einen Ruhetag einlegen, denn für morgen stand wieder ein Regentag auf dem Wetterplan, den wir lieber in der hiesigen Therme als auf dem Radweg verbringen wollten.

Auf dem Rhein-Radweg
bei Waldshut
Dem nördlichen Rheinufer folgend radelten wir an Waldshut vorbei, dann über den Rhein in ein industriell geprägtes Naturschutzgebiet an einem künstlichen Wasserbecken, schließlich wieder zurück zum Nordufer des Rheins und bis nach Laufenburg, einem kleinen beschaulichen Städtchen, das wir um 14:45 Uhr passierten.
Irgendwo dahinter trafen wir auf die ersten Fischerhäuschen am Rhein mit langen Auslegern für die Netzte, die man früher wohl benutzte zum Fischen, als Fisch noch ein "Arme Leute" Essen war und die Mägde und Knechte dafür demonstrierten, daß es mindestens zweimal die Woche keinen Rhein-Lachs zum Essen gab. Bis Basel begleiteten uns diese Hüttchen, dort und sicher woanders gibt es Galgenfischer-Vereine, die diese Hütten pflegen.
Stadttor von Laufenburg
Die "Trompeterstadt" Bad  Säcking erreichten wir um 16:15 Uhr, als es wieder zu regnen anfingen. Unser Hotel "Zur Flüh" lag einen knappen Kilometer von der Altstadt entfernt in nördlicher Richtung. Am Abend nutzten wir dort die winzige Sauna und das großzügige Schwimmbecken, bevor wir ins nahe gelegene Tennisstübel gingen und ein paar älteren Herren beim Fußball zuschauten, während wir uns Bier und ein einfaches Abendessen bestellten; der Wurstsalat war aber äußrest lecker !
Galgenfischer-Hüttchen


Die Aqualon Therme in Bad Säckingen öffnete erst um 12:00 Uhr, so daß wir den Vormittag des nächsten Tages für einen Besuch der Altstadt nutzen konnten. Unser erster Gang führte aber zum Bahnhof, um uns ein Bahnticket in die Heimat zu besorgen, denn unser Urlaub neigte sich dem Ende entgegen. Wir mußten erfahren, daß es im Eurocity nach Mainz, der einzigen Direktverbindung am Tag von Basel nach Mainz, keine freien Fahrräder-Plätze mehr gab für übermorgen, so daß wir erst am Sonntag die Heimfahrt würden antreten können.
Gallusturm in Bad Säckingen

Wir erledigten die Reservierung und schlenderten dann durch die Altstadt, zur Hölzbrücke, der längsten gedeckten Holzbrücke Europas, weiter zum Schloßpark, dann schließlich ins Thermalbad, wo wir die nächsten Stunden im japanischen Saunadorf verbringen würden, oder im warmen Außenbecken des Thermalbades.


Auf der längsten überdachten
Holzbrücke Europas
Abendessen gab's bei  einem sehr guten Italiener in Bad Säckingen, im Margarethen Schößle, mit einem leckeren Vorspeisen-Teller, einen guten Merlot, einem vorzüglichen Pasta-Gericht für mich mit Feigen und Tomaten auf Tagliatelle, und Lammkoteletts für Alex.
Geradelte Strecke bis Bad Säckingen: 49.08 km

Freitag, 18. Oktober 2019

Bodensee-Basel Radtour 2019, Etappe 8: Wasserstelz

Von Stein am Rhein radelten wir am nächsten Tag zum Rheinfall bei Schaffhausen und weiter bis zu unserer Unterkunft "Wasserstelz" bei Hohentengen.

Holzbrücke bei Gailingen
Diese Unterkunft hatte ich per booking.com vorgebucht. Ich erhielt eine Nachricht mit einem Zahlencode für eine Schlüsselbox, aus der wir unseren Schlüssel erhalten sollten; an diesem Tag war Ruhetag und somit leider auch das Restaurant dort geschlossen.
Auf dem Radweg am nördlichen Rhein entlang überquerten wir mehrmals die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland. Wir kamen an vielen Gemüsefeldern vorbei und schließlich zur Holzbrücke bei Gailingen, einer alten überdachten Brücke, die erstmals 1292 urkundlich erwähnt wurde; auch hier befand sich direkt ein Grenzübergang.
Statue in Schaffhausen
Weiter ging es dann nach Büsingen, der einzigen deutschen Enklave in der Schweiz.
Um 12.00 Uhr hatten wir Schaffhausen erreicht, parkten unsere Fahrräder am Eingang zur Fußgängerzone und schlenderten durch dieselbe. In einem Cafe wärmten wir uns mit warmen Getränken auf, denn es war heute eher kühl und bewölkt.
Kurze Zeit später radelten wir weiter zum berühmten Rheinfall; der Radweg dorthin war eher chaotisch und verworren. Dort angekommen machten wir Mittagspause und verzehrten mitgebrachte Sandwiches, die wir in Stein am Rhein in einer Bäckerei gekauft hatten.
So ein Rheinfall !
Weiter ging es dann, zunächst steil aufwärts, am Rhein entlang, durch mehrere kleine Orte. In Hohentengen suchten wir nochmal einen Supermarkt auf um uns etwas Proviant fürs Abendessen zu kaufen, denn wir wußten daß unsere Unterkunft abgelegen lag und heute über kein geöffnetes Restaurant verfügte.
Das schmucke Haus lag glücklicherweise etwas abseits der Landstrasse, unglücklicherweise aber direkt in einer Flugschneise.
Wasseramsel
Wir erhielten unseren Schlüssel aus dem Schlüsselkasten mit PIN-Code und stiegen die mächtige Holztreppe hinauf in unser Zimmer, wo wir nach einer Dusche dann unsere eben gekaufte Vesper auspackten und dazu die zwei Fläschchen Wein vom Weingut Engelhof, dem nahe gelegenen südlichsten Weingut Deutschlands, öffneten, die wir in der Minibar vorfanden.
Geradelte Strecke: 52.21 km

Dienstag, 15. Oktober 2019

Die Schweiz, ein Eldorado für lustige Schilder


Bodensee-Basel Radtour 2019, Etappe 7: Stein am Rhein

Das Wetter hatte umgeschlagen und am vormittag regnete es, so daß wir uns so lange wie möglich in unserem Hotelzimmer aufhielten und erst so gegen 12:00 Uhr das Art Villa Hotel in Radolfzell verließen.

Burg bei Stein am Rhein
Es regnete noch leicht, als wir losradelten, dann hörte der Regen aber auf und zum Nachmittag hin wurde das Wetter wieder sonnig und trocken. Wegen dieser Wetterstörung würden wir heute nur eine kurze Etappe einlegen und bis Stein am Rhein radeln. Dort hatte ich zu einem Sonderangebot ein komfortables Zimmer im Hotel Chlosterhof gebucht; das Hotel würde in einer Woche schließen zwecks Umbau und Reduzierung der Hotelzimmer zugunsten von Appartements.

In der Altstadt von Stein am Rhein
Nach zwei Stunden Radfahrt an Zeller See und Rheinsee entlang, beides Teile vom Untersee, hatten wir unser Ziel bereits erreicht, wo der Rheinsee dann in den Rhein übergeht.
 Über uns ragte die Burg von Stein am Rhein auf und gleich vor uns lag unser Hotel, wo wir ein großes Zimmer mit Balkon zum Rhein erhielten, auf dem wir erstmal ein kurzes Sonnenbad nahmen, bevor wir uns aufmachten die übersichtliche Altstadt und die Uferpromenade zu erkunden.
Stein am Rhein
Abendessen gab's im Restaurant Adler: Schweier Rösti. Während die Übernachtungspreise in der Schweiz durchaus mit Deutschland vergleichbar sind schlackert man beim Essen gehen doch immer wieder mit den Ohren: das ist allemal doppelt so teuer wir in Deutschland !
Geradelte Strecke: 25.88 km

Montag, 14. Oktober 2019

Bodensee-Basel Radtour 2019, Etappe 6: Radolfzell

Nachdem wir nun den Bodensee exklusive Untersee einmal umrundet hatten wollten wir nun weiter radeln an der Nordküste des Untersees entlang bis Stein am Rhein, dann weiter nach Basel.

Auf der Insel Reichenau
Am Morgen verließen wir unser Hotel Bella Vista beim Anleger der Meersburg-Fähre und radelten zurück zur Rheinbrücke in Konstanz, dann an der Bahnlinie entlang bis zum Abzweig zur Insel Reichenau, der wir zunächst einen Besuch abstatteten. Wir erreichten den Eingang zur Insel über einen Damm mit Allee so um 10:45 Uhr und unternahmen von hier aus eine Umrundung der 'Gemüse-Insel'.
Mittagessen in Allensbach
Beim Kiosk am Hafen in der Nähe des Münsters ließen wir uns nieder zu einer kurzen Trinkpause und überlegten kurz, ob wir mit der Fähre hinüber schippern sollten nach Allensbach, entschieden uns aber dagegen, da diese erst am Mittag verkehren würde. Also radelten wir weiter einmal um die Insel und bestaunten die zahlreichen Gewächshäuser und Gemüseplantagen. Ich muß gestehen daß ich mir die Insel Reichenau etwas beschaulicher vorgestellt habe, im Prinzip ist sie nichts anderes als eine riesige von Wasser umgebene Gärtnerei, dennoch durchaus mal sehenswert.
Unser Zimmer in Radolfzell
Nach etwa eineinhalb Stunden verließen wir sie wieder, radelten zurück zum Nordufer des Untersees und weiter nach Allensbach, wo wir an einem Camingplatz auf der Holzterrasse eines gemütlichen Lokals direkt am See gelegen ein feines Mittagessen einnahmen mit gegrilltem Fisch und Weißwein.
Nach Radolfzell, wo wir heute übernachten wollten, war es jetzt gar nicht mehr weit und am frühen Nachmittag machten wir uns auf die Zimmersuche. In der Innenstadt waren drei Hotels, bei denen wir nachfragten, ausgebucht, also radelten wir auf die Halbinsel Mettnau. Dort bekamen wir schließlich ein Zimmer im noblen Art Villa Hotel, statt der üblichen € 200 für  € 145, weil gerade 'Abreisetag' war - ein wirklich tolles Zimmer zu meinem Geburtstag.
Blick von der Halbinsel Mettna
Am Mittag spazierten wir am Bodensee entlang zum Mettnauturm, einem Aussichtsturm am Markelfinger Winkel; dort hat man einen schönen Blick über den Untersee und bis zur Insel Reichenau. Das Gebiet südlich davon ist alles Naturschutzgebiet. Das Wetter war noch herrlich, sollte aber am nächsten Morgen umschlagen.
Das Abendessen nahmen wir im Strandcafe Mettnau ein, wo man gut essen und vor allem gut sitzen kann, von Wasser umgeben.
Gefahrene Strecke heute: 49.6 km

Freitag, 11. Oktober 2019

Bodensee-Basel Radtour 2019, Etappe 5: Konstanz

Unser heutiges Etappenziel hieß Konstanz, damit würde das heute die bisher längste Etappe werden.

Aufbruch in Bregenz
Wie schon erwähnt hatten wir auf der Schweizer Seite des Bodensees für diesen Samstag kein freies Zimmer gefunden, lediglich in Konstanz im Radhotel Bella Vista war noch ein Zimmer zu haben gewesen, weil gerade bei meinem Anruf eine Stornierung vorlag. Das Hotel lag in der Nähe des Anlegers für die Fähre nach Meersburg, d.h. einige Kilometer von der Konstanzer Innenstadt entfernt.
Bodenseeschiff vor Lindau
Um 09:40 Uhr hatten wir unsere Drahtesel wieder gesattelt und radelten bei wieder herrlichem Wetter am Bodensee entlang aus Konstanz hinaus und über Bregenzer Ach, Lustenauer Kanal und Rhein in das landschaftlich schöne Rheindelta. Bei Rheineck passierten wir die Grenze zur Schweiz am Alten Rhein, dann ging es weiter nach Rorschach, wo wir so um 13:00 Uhr eintrafen und im Coop-Restaurant ein kleines Mittagessen verzehrten.
Rhein vor Bodensee
Eine Stunde später waren wir wieder unterwegs, weiter ging es nun über die Städtchen Arbon und Romanshorn nach Uttwill, wo wir im Juni abends mit unserer schweizer Freundin direkt am See zu Abend gegessen hatten, und wo wir eine kurze Rast einlegten. Gegenüber am Bodenseeufer konnten wir Meersburg sehen, wo wir vor drei Tagen gewesen waren.
Badehaus in Rorschach
Mittlerweile war es 16:45 Uhr und wir brauchten noch eine dreiviertel Stunde, bis wir in Koblanz am Pier waren, wo Menschenmassen zum Oktoberfestplatz unterwegs waren. Der Radweg verlief oft am See entlang, manchmal aber auch über weite Strecken am Bahndamm, selten mal über Straßen oder durch Orte. Auf der schweizer Seite des Bodensees ist es deutlich ruhiger als am touristischen Nordufer.
Künstlerviertel in Konstanz
In Konstanz angekommen mußten wir jetzt noch ein paar Kilometer weiter radeln ein kleines Stück die erste Etappe wiederholend, bis wir unsere Unterkunft für diese Nacht erreicht hatten.
Abendessen gab es zünftig mit gutem Bier im nicht weit entfernten Brauereiausschank der Ruppaner Brauerei (Restaurent Hohenegg), zu der wir bequem hinspazieren konnten, und an der wir letzten Sonntag auch schon vorbei geradelt waren.
Gefahrene Strecke: 79.9 km

Mittwoch, 9. Oktober 2019

Bodensee-Basel Radtour 2019, Etappe 4: Bregenz

Unsere nächste Etappe war Bregenz. Wir brachen um 09:45 Uhr auf und erreichten Wasserburg so um 11:00 Uhr und ließen uns eine knappe Stunde Zeit über die kleine Halbinsel zu schlendern. Zuvor waren wir an der alten Nonnhorner Torkel vorbeigekommen, einer aus dem 16. Jahrhundert stammenden Weinpresse, der ältesten am Bodensee.

Wasserburg

Lindau
Um 12:00 Uhr erreichten wir Lindau, eine Insel, die man über zwei Dämme erreichen und verlassen kann und wo sich der einzigste Hafen Bayerns befindet. Wir erkundeten den Hafen und die Altstadt, wo viel Betrieb herrschte, schlenderten hinaus zur Löwen-Statue und aßen in einem Cafe direkt am Hafen zu Mittag.
Seebühne in Bregenz
Um 14:00 Uhr radelten wir weiter und hatten nach einer Stunde die Grenze zu Österreich erreicht, eine halbe Stunde später standen wir an der Seebühne und bewunderten die aufwendigen Aufbauten zu 'Rigoletto', das im nächsten Jahr hier nochmal wiederholt wird.
Martinsturm in Bregenz
Unser Hotel 'Grand Hotel' lag gleich vor der Seebühne und wir checkten ein in ein komfortables Zimmer für die nächsten zwei Tage. Ich hatte dieses Zimmer wie auch das nächste in Konstanz vorgebucht wegen dem bevorstehenden Wochenende; freitags und samstag ist es immer besonder schwierig Zimmer zu finden, insbesondere natürlich am Bodensee.
Pfänder-Seilbahn
Auf der Schweizer Seite des Bodensees war gar kein Zimmer zu finden, hier ist das Angebot auch wesentlich dünner als an der Nordküste, deswegen würden wir übermorgen in einem Rutsch nach Konstanz zurück radeln.
Im 'Grand Hotel' war kurzfristig relativ günstig ein Zimmer frei geworden, während ich mit der Reservierungs-Hotline telefonierte, also hatte ich gleich zugeschlagen und dann auch noch 10% Rabatt bekommen für eine Mitgliedschaft bei Accor Hotels.
Blick auf Bodensee und Lindau
Am Abend spazierten wir in die Innenstadt und hinauf in die Altstadt mit dem Martinsturm, dessen barocker Zwiebelturm einer der größten ist in ganz Europa. Die Suche nach einem gemütlichen Restaurant anschließend war schiwerig und wir landeten schlußendlich in einer Pizzaria, in der es recht hektisch zuging.
Am nächsten Tag fuhren wir mit der Seilbahn hinauf zum Pfänder und bestaunten die tolle Aussicht auf den Bodensee, bevor wir uns zu einer Wanderung aufmachten zum Hochberg (1069 m) und weiter Richtung Möggers, teilweise dem Käse-Lehrpfad folgend. In die Metzgerei & Jausenstation Fesslerhof kehrten wir ein zu einer zünftigen Vesper mit Super-Aussicht auf die Bodensee-Region.
Vesper oberhalb des Bodensees

Am Riedstüble bogen wir nach links ab und kehrten über Lutzenreute zum Pfänder zurück, wo wir noch etwas tranken im Berggasthof und dem dortigen Hirsch beim Röhren zuhörten, bevor uns die Gondel um 18:30 Uhr wieder in die Stadt brachte.
Gefahrene Strecke bis Bregenz: 28.04 km

Sonntag, 6. Oktober 2019

Bodensee-Basel Radtour 2019, Etappe 3: Langenargen

Im Zeppelin-Museum
in Friedrichshafen
Am Morgen des 18.9.2019, einem Mittwoch, setzten wir um 09:30 Uhr unsere Fahrrad-Tour am nörlichen Bodenseeufer fort und radelten weiter Richtung Bregrenz. So um 11:10 Uhr erreichten wir die Schlosskirche bei Friedrichshafen, wo wir das Zeppelin-Museum besuchen wollten, das wir eine knappe Stunde später erreichten. Wir schlenderten durch die Ausstellung, die einen Nachbau eines Teils der LZ 129 Hindenburg beinhaltet, und lernten allerlei über die neue Art der Luftfahrt am Anfang des vorigen Jahrhunderts. Wir konnten Nachbauten der Innenausstattung, Kabinen und Aufenthaltsräume sehen, wie auch ein Modell der Fahrgast-Räume und einen Original-Fahrschein aus dem Jahr 1936, zusammen mit vielen anderen Ausstellungsstücken, wie zum Beispiel den Werkzeugen, die man brauchte, um die Außenhülle des Zeppelins zu fertigen.

Mittagessen in Friedrichshafen
Mittags aßen wir bei einem Asisaten an der Uferpromende leckere Salate, bevor es nochmal ins Museum ging zur Sonderaustellung 'Game Of Drone' über Flugdrohnen.
Am Mittag radelten wir weiter bis Langenargen, wo wir uns für heute ein Zimmer suchten. In der Touristen-Info mußte ich mal wieder lernen,  daß auch unter der Woche die meisten Zimmer ausgebucht waren, zudem stand die Bootsmesse in Friedrichshafen unmittelbar bevor, was die Lage natürlich verschärfte. Die Dame im Touri-Büro war aber sehr hilfreich und schließlich erhielten wir noch ein recht einfaches Doppelzimmer im Hotel Seeterrasse am Ende der Uferpromenade.
Langenargen

Auf deren Terrasse tranken wir Kaffee mit Blick auf den Bodensee, dann spazierten wir durch den Ort. Ein Restaurant nach unserem Geschmack mit freien Plätzen fanden wir nicht, weswegen wir zum Abendessen wieder ins Hotel zurück kehrten. Zum Fisch bestellte ich mir wieder Meersburger Wein, der es mir wirklich angetan hat.
Gefahrene Strecke heute: 30.91 km

Samstag, 5. Oktober 2019

Bodensee-Basel Radtour 2019, Etappe 2: Meersburg

Unsere zweite Etappe sollte sehr kurz werden, denn wir wollten das Pfahlbau-Museum bei Unterruhldingen besuchen, direkt zwsichen Überlingen und Meersburg gelegen.

Pfahlbauten-Museum in
Unterruhldigen
Wir radelten so um 10:00 Uhr los und waren eine Stunde später beim Museum. Nach Bezahlung des Eintrittsgeldes ging es zuerst durch drei Räume, in denen eine Show ablief über die Entdeckung der Pfähle im Bodensee durch Taucher, und wie dann daraus die Pfahlbauten zu neuem Leben erweckt wurden. Als wir die Räume verließen lagen die Pfahlbauten direkt vor uns und schälten sich mystisch aus dem Nebel, während am blauen Himmel die Sonne strahlte.
Blick vom Meersburger Schloß
Es folgte eine halbstündige Führung durch Teile der Anlage, während der wir viel über das Lebens damals in der Jungsteinzeit und Bronzezeit lernen konnten. In einigen Häusern waren liebevoll Szenen aus dem damaligen Alltag nachgestellt mit Wachsfiguren und Nachbildungen von Einrichtungs- und Haushaltsgegenständen. Die  hier wieder entstandenen Pfahlbauten wurden rekonstruiert anhand von Pfählen im Bodensee, aber auch an anderen Orten ( Karte aller Fundstätten hier ). Interessante Zusatzinformationen finden man leicht im Internet, z.B. hier, mit der Beantwortung von Fragen wie: "Warum baute man damals überhaupt auf Pfählen im Wasser ?"

Meersburg
Ein Mittagessen ließen wir uns auf der Terrasse des Hotels Mainaublick schmecken, bevor wir weiter radelten nach Meersburg, das wir bereits um 14:30 Uhr erreicht hatten. Wir verbrachten einige Zeit mit Zimmersuche und lernten erstmals, daß am Bodensee die Hauptsaison bis Anfang November andauert und viele Unterkünfte auch zwsichen den Ferien ausgebucht sind. Dennoch fanden wir schließlich ein tolles Zimmer im Hotel 'Drei Stuben', nicht ganz billig aber hübsch in dem liebevoll restaurieten Fachwerkbau, das wir für zwei Nächte mieteten, denn wir wollten am nächsten Tag Therme und Saunadorf hier in Meersburg besuchen.
Lenk-Statue in Meersburg
Abends spazierten wir durch den hübschen Ort, hinuter zum Pier mit einem weiteren Kunstwerk des Künstlers Peter Lenk, das Droste-Denkmal, entlang der Uferpromenade, wo ich einen alten IBM Kollegen traf, der sich schon lange seines Ruhestandes erfreut, und wieder hinauf zum Schloß mit herrlichem Ausblick auf den Bodensee. Auf der Terrasse tranken wir Kaffee oder Aperol Spritz, es folgte ein Konzert mit klassischer Musik vor dem Schloß, dann ein leichtes Abendessen mit Flammkuchen und Wein oberhalb des Weinhangs in der Weinstube des Staatsweinguts.
Meersburger Altstadt
Den nächsten Tag verbrachten wir bei herrlichstem Spätsommer-Wetter im Saunadorf der hiesigen Therme. Dort gibt es Aussensaunen, die wie kleine Pfahlbauten gestaltet sind, mit dem größen Tauchbecken Deutschlands davor: dem Bodensee, dessen 20 Grad kaltes Wasser eine Super-Erfrischung bot nach dem ein oder anderen Saunagang mit Aufguss.
An diesem Abend speisten wir im Steakhaus des Hotels 'Drei Stuben' und ließen uns die Spare-Ribs schmecken.
Strecke der zweiten Etappe: 16.28 km.

Freitag, 4. Oktober 2019

Millionen ausgeben für die Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorn ?

In bild der wissenschaft Heft 10-2019 wird in einem Artikel ("Rettung mit dem Reagenzglas") ein Projekt beschrieben, in dem es um die Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns geht. Zwei weibliche Tiere sind noch übriggeblieben auf unserem Planeten, die männlichen Vertreter bereits verstorben. Dennoch ist es möglich diese Rasse wieder zum Leben zu erwecken und dabei sogar die für ein gesundes Fortbestehen genetische Vielfalt zu erzeugen. Aber, der Preis: Millionen von Dollars.

bdw hat eine Umfrage gestartet mit der Frage, ob man so viel Geld für die Erhaltung einer Art aufwenden sollte oder es besser anwendet, um viele andere Arten, die noch eine bessere Überlebenschance haben, zu retten.

Hier meine Antwort auf diese Umfrage:

"Nashorn".
Photo veröffentlicht auf flickr von
Die geschilderten Projekte zum Artenschutz sind genauso sinnvoll wie die Erforschung von Planeten, die wir wahrscheinlich niemals erreichen können, oder die milliardenschwere Suche nach den Grundbausteinen der Materie. Sollten wir diese Art von Projekten deshalb unterlassen, weil kein unmittelbarer finanzieller Nutzen quantifiziert werden kann ? Nein ! Wer kann schon wissen welche wertvollen Erweiterungen menschlichen Wissens aus solchen Projekten hervorgehen ? Welche Chancen sich auftun für weitere bahnbrechende Forschung und Fortschritt ? Welche wertvolle Medizin z.B. aus den Fähigkeiten und dem Erbgut einer schwindenden Spezies noch für den Menschen gewonnen werden könnte ?

Dennoch: kann man diese Vorgehensweise der Menschheit als intelligent bezeichnen ? Warum suchen wir immer die komplizierten und teuren Lösungen ? Wäre es nicht einfacher gewesen zu verhindern, daß es nur noch eine Hand voll Exemplare der bedrohten Tierart gibt ? Warum sinnen wir über komplexe Technologien nach Kohlendioxid zu speichern und umzuwandeln, wenn es viel einfacher wäre die dafür bestens geeigneten und von der Natur bereitgestellten 'Maschinen' zu bewahren und zu pflanzen: Bäume ? Warum entwickeln wir aufwendige Techniken Plastik aus den Ozeanen zu klauben, wenn es viel einfacher sein sollte zu verhindern, daß es dort hinein gelangt ?

Die menschliche Intelligenz ist eine besondere: wir sind schlecht darin Krisen zu vermeiden und vorausschauend zu agieren. Wenn die Krise dann vor der Tür steht glänzen wir mit Engagement und Erfindungsreichtum. Das ist genau das, was ich fast jeden Tag auch bei mir in der Firma erlebe. Reaktion statt pro-aktiver Aktion. Ist das intelligent ? Nicht nach meiner Definition als ein Individuum, das Vermeidung von Krisen und Problemen als die intelligentere Lösung ansehen würde. Es ist vielmehr die besondere Intelligenz des Kollektivs Mensch, in dem jeder einzelne mehr oder weniger spürt und weiß, was wir alles falsch machen, wir als Gemeinschaft aber, eingebunden in unsere marktwirtschaftlichen und politischen Konstrukte, getrieben von kurzfristigem Profit, Individualismus und Bequemlichkeit, nicht in der Lage sind eine andere, vielleicht bessere Form der Intelligenz anzuwenden.

Donnerstag, 3. Oktober 2019

Bodensee-Basel Radtour 2019, Etappe 1: Überlingen

Als wir dieses Jahr im Sommer am Bodensee waren reifte die Idee eines neuen Projektes in unseren Köpfen: die Umrundung des Bodensees per Fahrrad.

An der Seepromenade in Konstanz
Wir hatten uns bereits das Büchlein von bikeline über den Bodensee-Radweg besorgt und fuhren nun am Samstag, den 14.9.2019, mit dem Zug gen Süden, zuerst mit einem Eurocity bis Karlsruhe, dann mit einem Regionalzug weiter bis Konstanz, wo wir um 15:00 Uhr eintrafen. Das gebuchte Hotel Halm lag direkt gegenüber dem Bahnhof, so daß wir unsere Fahrräder nur über die Straße schieben mußten. Dort trafen wir eine Freundin, die mittlerweile in der Schweiz arbeitet, und mit der wir uns in Konstanz verabredet hatten.
Imperia in Konstanz
Nachdem wir unsere luxuriöse Suite bezogen (es waren für diesen Samstag nur noch wenige Zimmer zu haben gewesen in Konstanz, weswegen wir tief in die Tasche greifen und für diese erste Übernachtung gut € 200 investieren mußten) und unsere Fahrräder abgestellt hatten spazierten wir an der See-Promenade entlang zum Steigenberger Hotel am See zwecks Kaffeetrinken auf deren Terrasse, dann zum Restaurant Hafenmeisterei zum Abendessen, wo wir sehr gut aßen.


Marokanischer Sall im Hotel Halm
Am nächsten Morgen ging es dann los mit dem Fahrrad zur 1. Etappe der See-Umrundung in Uhrzeiger-Richtung. Diese 1. Etappe bis nach Überlingen kann man dann ( für ungeübte Radfahrer ) als 'Bergetappe' bezeichnen, denn wegen des Steilufers am Obersee muß der Radweg etwas landeinwärts und über einige Höhen geführt werden. Ersparen kann man sich das natürlich mit der Fähre von Konstanz nach Meersburg.
Auf der ersten Etappe der Radtour
um den Bodensee
Einen gewissen Ehrgeiz brachten wir aber schon mit weswegen wir auch diese Etappe nicht scheuten, und das ohne E-Bikes !
Die Radtour begann mit einer kleinen Umleitung in Konstanz wegen einer Baustelle bei der Rheinbrücke. Dann ging es aber zunächst bequem am Künstlerviertel entlang zum Anleger der Fähre nach Meersburg und weiter zur Insel Mainau, die wir diesen Sommer ja schon besucht hatten.
Vesper in Bodman
Bei Wallhausen bog der Radweg dann ab weg vom See und eine erste größere Steigung war zu bewältigen, gefolgt von ein paar weiteren und dann der flotten Abfahrt  nach Bodman, das wir um 13:30 Uhr erreicht hatten und uns somit ein Mittagessen im Cafe Hasler verdient hatten, wo wir bei herrlichstem Wetter direkt am Bodensee-Ufer vesperten.

Lenk Relief in Ludwigshafen
Weiter ging es dann durch ein Naturschutzgebiet am Überlinger See nach Ludwigshafen. Besonders sehenswert dort war das Lenk-Relief, auch 'Ludwigs Erbe' genannt, eine durchaus provokative und viel diskutierte Gesellschaftssatire des Künstlers Peter Lenk, dessen Werke man überall hier am Bodensee bestaunen kann. Von ihm stammt auch die Imperia in der Hafeneinfahrt von Konstanz.
Brunnen in Sipplingen
Sehenswert waren auch die Info-Tafeln über den Bodensee in Sipplingen, besonders die Infos über den Bodensee als Trinkwasser-Versorger für ganz Baden Würtemberg. Die Wasserleitungen vom Bodensee reichen hinauf bis zum Odenwald, wie ein Schaubild eindrucksvoll zeigte. Sein unvorstellbarer Wasserinhalt von 50  Milliarden Kubikmetern schließt eine Gefährdung der Trinkwasserversorgung nahezu aus. Schadstoffe werden so weit verdünnt, daß die Wasserqualität stets super ist. 360.000 Liter frisches Wasser strömen jede Sekunde aus dem 11.000 km großen Einzugsgebiet in den Bodensee hinein.

Bürgerbräu in Überlingen
Nach Überlingen, unserem ersten Etappenziel, war es nun nicht mehr weit und wir bezogen unser Zimmer im Hotel Bürgerbräu um 17:20 Uhr.
Wie das Halm in Konstanz hatte ich  diese Unterkunft vorab per booking.com gebucht. Für die weiteren Etappen wollten wir flexibel bleiben und hatten nichts weiter vorgebucht. Wegen einem Strassenfest in Überlingen war das Restaurant leider geschlossen, so daß wir dann später an der Uferpromenade in einem griechischen Restaurant einen warmen Vorspeiseteller verzehrten, während es bereits dunkel wurde.
Strecke der ersten Etappe: 56.73 km.