Dienstag, 7. Dezember 2010

Alle Jahre wieder in Mommenheim …

Alle Jahre wieder in Mommenheim… ein offener Brief an unsere Gemeindeverwaltung

Alle Jahre wieder flattert er in die Haushalte unserer Gemeinde Mommenheim: ein Brief der Gemeindeverwaltung über unsere Streu- und Räumpflichten im Winter. Dieses Jahr kam er etwas spät, der erste Schnee war schon gefallen.

Wir werden darin angehalten mitten in der Nacht mit dem Räumen zu beginnen, dabei möglichst kein Salz zu verwenden, dafür aber ein Metermaß, falls kein Gehweg vorhanden, denn in diesem Fall sollen wir bis 1,50 m von der Grundstücksgrenze entfernt streuen und räumen.

Es ist schon erstaunlich, daß ein derart oberlehrerhaft abgefasstes Schreiben ausgerechnet von der Institution erstellt wird, die sich um die Sicherheit unserer Gehwege und das Räumen und Streuen im Winter praktisch nicht kümmert. Worte sind eben immer wieder billiger als Taten, mein Problem ist nur: ich nehme Worte nicht ernst von Leuten, die nicht mit gutem Beispiel voran gehen.

Im Winter bleiben Nebenstraßen in unserer Gemeinde tagelang eisige Pisten, auch Straßen mit Gefälle ! Wenn man Glück hat sieht man nach einigen Tagen mal einen Gemeindearbeiter, der mit der Hand etwas Splitt ausstreut. Ansonsten muß man schon höllisch aufpassen mit dem Auto nicht irgendwo dagegen zu rutschen oder auf die Nase zu fallen. Unsere Politiker mögen sich da gerne rausreden, indem sie sagen: „Wir haben nicht die nötigen Kapazitäten um überall zu räumen und für Sicherheit zu sorgen.“

Woraufhin ich antworte: „Kapazitäten hat man natürlich nur dann, wenn man sie bereitstellt.“

Wenn für die Sicherheit der Bürger unserer Gemeinde nicht genug Geld vorhanden ist, dann bezweifle ich, daß die Prioriäten bei der Verwaltung unseres Haushalts richtig gesetzt werden.

Wie ernst und intelligent man sich um die Sicherheit auf unseren Straßen kümmert bemerkte ich vor etwa drei Wochen, als ich freitags nachts auf dem Weg nach Hause war, von der Gemeindehalle kommend. An diesem Tag hatten findige Geister sämtliche Bürgersteige in der Umgebung mit schwarzen, handbreit hohen Kunststoffteilen garniert, die dazu dienten, am nächsten Tag Halteverbotsschilder aufzustellen zur Absicherung eines bevorstehenden Schwertransports. Da unsere Straßen teilweise unzureichend beleuchtet sind übersah ich eines dieser Teile, stolperte darüber und schlug auf den Bürgersteig, wobei ich mir beide Knie aufschlug und ein Handgelenk verstauchte. Glücklicherweise ist dies nicht einem älteren Menschen passiert oder jemandem mit schwachen Knochen, sonst wäre es zu einem ernsteren Unfall gekommen.

Mein Wunsch für die Zukunft: weniger fahrlässiges Handeln der Verantwortlichen und weniger kluge Worte, dafür mehr Taten ! Dann leiste ich auch gerne meinen Teil zur Sicherheit in der Gemeinde, was ich ohnehin heute schon tue !

Montag, 18. Oktober 2010

Saar-Hunsrück-Steig in 12 Etappen

… und mit einem Ruhetag in Idar-Oberstein. Insgesamt sind wir etwa 225 km gelaufen – und mindestens 2.500 Höhenmeter, wenn ich die Höhenprofile im Buch ”Abenteuer Saar-Hunsrück-Steig” von “pepper wandern” mal grob zusammenfasse, inklusive Um- und Zubringer-Wege, d.h. wir haben einen Tagesschnitt von 18.75 km geleistet.
Nachdem ich nun unsere Wanderung auf dem Saar-Hunsrück-Steig detailliert in meinem Blog beschrieben habe hier noch einmal ein Inhaltsverzeichnis aller Artikel, in chronologisch aufsteigender Reihenfolge:
Saar-Hunsrück-Steig, 1. Etappe am 11.9.2010, Rundwanderung von Mettlach zur Saarschleife
Saar-Hunsrück-Steig, 2. Etappe am 12.9.2010, von Mettlach nach Losheim
Saar-Hunsrück-Steig, 3. Etappe am 13.9.2010, von Losheim nach Weiskirchen
Saar-Hunsrück-Steig, 4. Etappe am 14.9.2010, von Weiskirchen nach Grimburg
Saar-Hunsrück-Steig, 5. Etappe am 15.9.2010, von Grimburg nach Nonnweiler
Saar-Hunsrück-Steig, 6. Etappe am 16.9.2010, von Nonnweiler nach Börfink
Saar-Hunsrück-Steig, 7. Etappe am 17.9.2010, von Börfink nach Morbach
Saar-Hunsrück-Steig, 8. Etappe am 18.9.2010, von Morbach nach Kempfeld
Saar-Hunsrück-Steig, 9. Etappe am 19.9.2010, von Kempfeld nach Idar-Oberstein
Saar-Hunsrück-Steig, Ruhetag am 20.9.2010, Idar-Oberstein und Hermeskeil
Saar-Hunsrück-Steig, 10. Etappe am 21.9.2010, von Hermeskeil nach Kell am See
Saar-Hunsrück-Steig, 11. Etappe am 22.9.2010, von Kell am See nach Riveris
Saar-Hunsrück-Steig, 12. Etappe am 23.9.2010, von Riveris nach Trier
Ich habe auch eine pdf-Kopie all dieser Artikel und eine HTML-Version auf meinem Dropbox-Account zur Verfügung gestellt. Das Inhaltsverzeichnis und die beiden Dateien habe ich mit Hilfe meines “Blogs Export XML Parser” erstellt, die Generierung der pdf-Datei erfolgte mit Bullzip PDF Printer.
Über 200 Bilder von dieser Wanderung befinden sich hier in meinem flickr-Account, und zum Schluß das ganze nochmal als Diashow:

Created with Admarket's flickrSLiDR.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Saar-Hunsrück-Steig, 12. Etappe am 23.9.2010, von Riveris nach Trier


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Tour Details
Art der Tour: Wandern, Tagestour
Start: Riveris
Über: Kasel
Ziel: Trier
Strecke: ca. 18 km
Gehzeit: ca. 5.5 Stunden

Noch 18 km bis Trier ! Um 09:30 Uhr verließen wir Riveris und gingen unsere letzte Etappe auf dem Saar-Hunsrück-Steig an. Nach einer halben Stunde erblickten wir aus dem Wald heraus die ersten Weinberge, dann erreichten wir Waldrach; an der Ruwer entlang ging es weiter bis nach Kasel. Wir sahen das nachgebaute Stück einer alten römischen Wasserleitung. Hin und wieder führte der Weg über einen urwaldartigen Pfad durch blühendes Springkraut. Immer mehr Weinberge kamen in Sicht.

Wein in Sicht auf dem Saar-Hunsrück-Steig
"Wein in Sicht auf dem Saar-Hunsrück-Steig"

Bei Kasel bog der Weg nach links ab und stieg stetig an entlang des Benninger Baches, bis wir schließlich den Wald verließen und die ersten Vororte von Trier zu sehen bekamen. Weiter ging es über Felder und Wiesen oberhalb von Filsch entlang, dann abwärts zur Strasse, die nach Trier führt, diese überquerend mäanderte der Saar-Hunsrück-Steig durch ein Waldstück südlich von Trimmelterhof, um dann unterhalb von Trimmelterberg unspektakulär zu enden: kein roter Teppich, keine Blumen, keine Musikfanfaren, nicht mal ein Biergarten ! Der Saar-Hunsrück-Steig war geschafft !

Weinberg bei Waldrach
"Weinberg bei Waldrach"

Wir hatten nun die Wahl direkt zur Strasse zu gehen und die restlichen Kilometer per Bus nach Trier zurückzulegen, oder über einen 4 km langen Wein-Lehrpfad und noch einige Anhöhen direkt nach Trier zu wandern. Das Wetter war gut, es war noch früh am Tag ( vor 14:00 Uhr ), also entschieden wir uns natürlich für die sportlichere und wahrscheinlich schönere Alternative.

Noch ein paar mal ging es rauf und runter über Weinberge. Eine Stunde später sahen wir dann den Trierer Dom unter uns liegen und erreichten Trier beim Amphitheater.

Trier -  wir kommen !
"Trier - wir kommen !"

Wir marschierten weiter Richtung Mosel, bogen dann nach rechts ab, kamen an den Kaiserthermen vorbei und gelangten so in den Schloßpark. Vor uns lagen die Basilika und das Kurfürstliche Palais. Rechter Hand fanden wir ein Cafe, in dem das von uns bestellte Toast nach 45 Minuten verbrannt war, ansonsten genossen wir aber Getränke und Kuchen, bevor wir weiter gingen in Richtung Dom und zum Marktplatz. Dort schlenderten wir zuerst zur Porta Nigra, sahen uns den am Tourismus-Büro hängenden Stadtplan und das Gastgeberverzeichnis genauer an, um das von uns gebuchte Hotel ausfindig zu machen ( wir hatten am Morgen beim Cityhotel Primavera angerufen, ebenfalls eine Empfehlung unserer Hannoveraner Freunde, eingermassen zentral gelgen und einigermassen günstig ), liefen dann zurück zum Marktplatz und weiter Richtung Karl-Marx-Haus, bogen dann nach rechts ab in die Johannisstrasse und hatten das Hotel gefunden,  wo wir so um 16:45 Uhr eincheckten.

Schloss und Basilika in Trier
"Schloss und Basilika in Trier"

Nach einer kurzen Verschnaufpause machten wir uns gleich wieder auf den Weg, um noch etwas von Trier zu sehen. Schlechtes Wetter war im Anmarsch und wir wollten die verbleibenden Sonnenstunden noch nutzen. Also gingen wir runter zur Mosel und zur Römerbrücke, der ältesten Brücke Deutschlands. Vorbei an den Alten Krahnen folgten wir der Mosel flussabwärts bis zur nächsten Brücke und dann noch ein Stück weiter, um in eine der dortigen urigen Kneipen, ins “Alt Zalawen”, einzukehren. Während wir dort auf der Terrasse saßen und Eifeler Landbier, Brot mit Kochkäse, und Federweisse ( also “Ländchen, Kochkäse und Feldchen”, wie die flotte und freundliche Bedienung es nannte ) genossen, sahen wir die angekündigten dunklen Wolken über die auf der anderen Moselseite liegenden Berge kriechen.

In den Gassen von Trier
"In den Gassen von Trier"

Bald war es vorbei mir dem schönen Sonnen-Wetter. Während wir zum Hotel zurückkehrten wurde es dunkel und es begann heftig zu regnen, und natürlich hatten wir Regenschirme und Regenjacken, die wir die ganze Zeit im Rucksack dabei gehabt hatten, jetzt nicht dabei.

Im Hotel zogen wir uns trockene Sachen an, warteten eine Regenpause ab und stiefelten dann nochmal los zum Dom, wo wir in das gegenüberliegenden urige Weinlokal “Palais Kesselstatt” einkehrten, Weine probierten und noch eine Kleinigkeit aßen.

An der Mosel bei Trier
"An der Mosel bei Trier"

Als wir danach wieder ins Hotel zurückkehrten gab es ein Gewitter, zwei weitere sollten in der Nacht folgen mit heftigen Regenfällen. Diesmal hatten wir Regenschirme und -jacken dabei, dennoch mußten wir für eine Weile Schutz suchen vor dem Sturm im Eingang eines Geschäfts.


 

Der kommende Tag war total verregnet. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von den Hannoveraner, dann steuerten wir ziemlich direkt den Bahnhof an und kauften Bahntickets für die Heimfahrt, die uns mit Umsteigen in Saarbrücken zurück nach Mainz führte per Regionalzüge, dafür für nur € 37 für zwei Personen; d.h. € 50 verdient verglichen zum Normalpreis in 90 Minuten, so lange dauerte diese Fahrt länger als die schnellere Verbindung; mit einem guten Buch ( Stieg Larsson: Verblendung ), das ich mir noch am Bahnhof gekauft hatte, fiel das nicht schwer.

Alex am Ende des Saar-Hunsrück-Steigs
"Alex am Ende des Saar-Hunsrück-Steigs"
Axel am Ende des Saar-Hunsrück-Steigs
"Axel am Ende des Saar-Hunsrück-Steigs"

Samstag, 16. Oktober 2010

Saar-Hunsrück-Steig, 11. Etappe am 22.9.2010, von Kell am See nach Riveris


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Tour Details
Art der Tour: Wandern, Tagestour
Start: Stausee bei Kell am See
Über: Osburger Hochwald
Ziel: Riveris
Strecke: ca. 15 km
Gehzeit: ca. 4.5 Stunden

Unsere vorletzte Wanderung auf dem Saar-Hunsrück-Steig – an meinem 49. Geburtstag – führte vom Stausee bei Kell am See nach Riveris. Wir wollten dort beim Hotel Zum Langenstein nach einem Zimmer fragen, das uns unsere Hannoveraner Mit-Wanderer empfohlen hatten, ansonsten weiter wandern bis Waldrach oder Kasel, wenn nötig.

Um 09:30 Uhr waren wir unterwegs und wanderten in der Morgensonne zunächst ein Stück am See entlang, dann ging es in den Osburger Hochwald und zum Knüppeldamm am Quellmoor, wo wir die friedliche Morgenstimmung in diesem Hochmoor eine Weile auf uns einwirken ließen.

Steg am See bei Kell
"Steg am See bei Kell"

Weiter trugen uns unsere Füße dann durch den Wald des Naturpark Saar-Hunsrück. Wir machten einen kurzen Abstecher zu den “Drei Mördern” – einem alten Hünengrab oder der Sage nach drei versteinerte Mörder mit ihrem kastenförmigen Schatz – oder weder das eine noch das andere ? Wie auch immer, bald ging’s weiter, bis wir eine offene Hochebene erreichten und eine Strasse überquerten. Dahinter lud eine Relax-Bank zu einer ausgiebigen Rast ein – es war dies wohl die letzte Relax-Bank vor Trier, wenn ich mich recht erinnere – und mit hochgelegten Beinen verzehrten wir den restlichen Proviant aus unserem Rucksack ( im Fronhof hatten wir noch ein wenig Brot geschnorrt ) und genossen die Aussicht auf die kleinen Orte Holzerath und Bonerath, die weite Umgebung und die zahlreichen Windräder, die auch hier mittlerweile die Landschaft “verzieren”.

Moor-Birken
"Moor-Birken" by Axel Magard.

Nach über einer Stunde setzten wir schließlich unseren Weg fort, der zunächst über Wiesen, dann in den Wald und zur Riveris-Talsperre führte, die wir kurz nach 14:00 Uhr erreicht hatten. Von hier war es nun eigentlich nicht mehr weit bis nach Riveris, der Weg zweigte aber nochmal nach links ab und bot uns einen steilen Aufstieg zum Langenstein, einem hohen Quarzitfelsen, der durch senkrechte Spalten in mehrere Teile zerbrochen ist und vor Jahrhunderten von einem Blitz getroffen wurde, der viele Felsen absprengte, die gen Tal stürzten.

Rast am Saar-Hunsrück-Steig
"Rast am Saar-Hunsrück-Steig"

Durch dieses Felsenmeer stiegen wir steil wieder ab und erreichten kurze Zeit später den Zubringer-Weg nach Riveris.

Im dortigen Hotel langten wir um 15:00 Uhr an und wurden sogleich freundlich empfangen und bekamen ein günstiges Zimmer, klein aber fein. Bett und Dusche – was braucht man mehr ? Genug Platz hatten wir auf der schönen Gartenterasse und eine Etage höher auf der geräumigen Dach-Terasse, wo wir uns die hausgemachten Waffeln und Tee, später ein Bierchen schmecken ließen, während wir einen erholsamen Nachmittag dort verbrachten und uns von den Strahlen der in diesem engen Tal schnell verschwindenden Sonne so lange wir möglich wärmen ließen.

Riveris Talsperre
"Riveris Talsperre"

Zwei Stunden später trafen die Hannoveraner ein und zum Abendessen im Restaurant setzten wir uns zusammen und tauschten ausgiebig Reiseberichte aus, während wir uns polniche Pierogi und Wein  munden ließen.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Saar-Hunsrück-Steig, 10. Etappe am 21.9.2010, von Hermeskeil nach Kell am See


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Tour Details
Art der Tour: Wandern, Tagestour
Start: Hermeskeil
Über: Reinsfeld
Ziel: Stausee bei Kell am See
Strecke: ca. 16 km
Gehzeit: ca. 5.5 Stunden

Von Hermeskeil aus wanderten wir zunächst auf dem Ruwer-Hochwald-Radweg in Richtung Reinsfeld. Als wir die A1 unterquerten, wechselten wir auf einen Wanderweg, der zunächst etwas nach Norden führte, dann über Felder und an kleinen Wäldchen vorbei, bald die B407 unterquerend, bis nach Reinsfeld. Dort hielten wir uns an der Durchgangsstrasse nach links und hatten bald den Saar-Hunsrück-Steig-Zubringerweg erreicht, der uns durch ein friedliches Tal 5 km weit bis zum Steig führte.

Auf dem Ruwer-Hochwald-Radweg
"Auf dem Ruwer-Hochwald-Radweg"

Dort langten wir ziemlich genau an dem Punkt an, wo sich der Steig gabelt: links geht’s nach Trier, rechts nach Idar-Oberstein. Genau an der Stelle, an der wir vor 6 Tagen falsch abgebogen waren, trafen wir auf ein Ehepaar aus Hannover, das ratlos auf seine Wanderkarte starrte. “Nach Trier oder Idar-Oberstein ?”, fragte ich und wies den Weg, nachdem ich die Antowrt erhalten hatte: “Nach Trier !”. Wir unterhielten uns eine ganze Weile und waren uns gleich sympathisch und würden uns heute und in den nächsten Tagen immer wieder treffen.

Weg von Reinsfeld zum Saar-Hunsrück-Steig
"Weg von Reinsfeld zum Saar-Hunsrück-Steig"

Bis zur B407 wanderten wir nun dieselbe Strecke wieder, die wir schon mal umsonst zurückgelegt hatten. Bei allerdings viel besserem Wetter ging es zunächst durch Wald aufwärts, bis wir eine offene Fläche erreichten und zur Strasse gelangten. Hier hatten wir fast schon Kell am See erreicht, beschlossen aber, da wir noch viel Zeit hatten, den Ort auf dem Saar-Hunsrück-Steig zu umrunden und am Stausee ein Zimmer zu suchen. Durch einen dichten, unheimlich stillen Wald, ging es weiter, später an einem Teich und der Ruwerfichte vorbei, bis wir den See erreichten. Wir hielten uns nach links und steuerten zuerst den Fronhof – einen Reiterhof – an.

Fronhof am See
"Fronhof am See"

Dort bekamen wir gleich ein Zimmer, ganz frisch renoviert und modern eingerichtet, blitzblank mit Balkon und Blick zum See, für € 85, das wir um 15:30 Uhr bezogen, um uns gleich in der warmen Sonne auf der Terasse des Restaurants niederzulassen und Kaffee zu trinken.

Danach spazierten wir einmal um den See herum, trafen wieder unsere Hannoveraner, die bereits direkt im Ort untergekommen waren und sich ebenfalls noch zu einem Spaziergang aufgerafft hatten, unterhielten uns wieder eine ganze Weile, setzten unseren Spaziergang fort, tranken ein Bier auf der immer noch sonnigen Terasse des Fronhofs, gingen duschen und dann zum Abendessen, bei dem wir uns Wildgerichte und Rotwein schmecken ließen.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Saar-Hunsrück-Steig, Ruhetag am 20.9.2010, Idar-Oberstein und Hermeskeil


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Mit Erreichen von Idar-Oberstein war unsere Wanderung noch nicht zu Ende, denn wir wollten auch noch das Teilstück des Saar-Hunsrück-Steigs erwandern, das nach Trier führt.

Blick hinauf zur Felsenkirche
"Blick hinauf zur Felsenkirche"

Für heute war aber erstmal ein Ruhetag angesagt und wir wollten uns Idar-Oberstein etwas näher ansehen. Nach dem Frühstück checkten wir aus der Schlossschenke aus und besuchten zunächst mal Foto Porst, wo ich mir neue Akkus für meine Sony Cybershot S90 besorgte. Meine Kamera hatte mir in den letzten Tag durch ungeplante Abschaltung immer wieder Ärger bereitet, woraus wohl zu schließen ist, daß die alten Akkus nicht mehr die erforderliche Spannung liefern können.

Idar-Oberstein - dort unten !
"Idar-Oberstein - dort unten !"

Dann gingen wir ins Tourismus-Büro am Marktplatz und informierten uns über Möglichkeiten nach Hermeskeil zu kommen, von wo aus wir dann am nächsten Tag die Wanderung fortsetzen wollten. Wir wurden sehr freundlich und ausgiebig beraten und bekamen einen Fahrplan, außerdem durften wir auch für die nächsten Stunden unsere Rucksäcke hier deponieren, denn wir wollten noch die Felsenkirche, die Burg Bosselstein darüber und das Schloss Idar-Oberstein ersteigen, möglichst ohne 10 Kilo Gepäck. ( Soviel zum Thema Ruhetag, ganz ohne Laufen kamen wir dann doch nicht aus )

Junge mit Edelstein in Idar-Oberstein
"Junge mit Edelstein in Idar-Oberstein"

Gesagt, getan. Die Felsenkirche in Idar-Oberstein ist einzigartig dadurch, daß man sie nur durch einen Felstunnel betreten kann ( dieser wurde irgendwann mal seitlich der Kirche angelegt, damit man ohne Gefahr von Steinschlag in diese gelangen kann ), und weil sie im Inneren eine Quelle hat. Wir bezahlten unseren Eintritt und sahen uns das Innere näher an ( die Orgel war gerade wegen einem Wasserschaden auf Reparatur-Reise ), bevor wir zur Aussichts-Plattform hinauf stiegen. Von dort hatten wir einen guten Blick hinunter in die Stadt, in den Glockenturm und auch direkt auf den Glockenturm, der sich an die Felswand schmiegt.

Hermeskeil
"Hermeskeil"

Anschließend stiegen wir weiter auf zur Ruine über der Felsenkirche, der Burg Bosselstein, und wanderten dann rüber zum Schloss. Von dort stiegen wir wieder in die Stadt hinab und ließen uns auf dem Marktplatz zu einem Milchmixgetränk und Cappuchino nieder und sahen zu, wie sich der Platz immer mehr belebte und immer mehr Leute sich draußen an den Tischen eines der Restaurants hier niederließen zum Mittagessen. Wir schlenderten nochmal durch die Fussgängerzone und kauften ein paar leichte Mitbringsel ein. Dann holten wir unsere Rucksäcke und marschierten zum Bahnhof.

Um 14:05 Uhr fuhren wir mit dem Zug nach Türkismühle, wo wir 20 Minuten später anlangten. Von dort hatten wir fast sofort Anschluß mit einem Regionalbus der Linie R200, der über einige Orte kurvend, u.a. auch Nonnweiler, schließlich Hermeskeil erreichte. Dort gab es eine Jugendherberge und ein Hotel. Wir checkten zuerst die Jugendherberge, in der es hoch her ging.

Einziges Hotel in Hermeskeil
"Einziges Hotel in Hermeskeil"

Der ganze Ort war bevölkert mit Jugendlichen, weswegen wir dann doch eine ruhigere Alternative suchten. Das Tourismus-Büro war uns auch hier behilflich, buchte für uns ein Zimmer im Hotel Jakobs in der Saarstrasse und machte uns Wandervorschläge, wie wir am nächsten Tag am besten zum Saar-Hunsrück-Steig gelangen könnten; hilfsbereit bekamen wir auch eine kopierte Karte mit. Im Hotel bekamen wir ein geräumiges Zimmer mit Balkon zum Garten.

Der Rest des Tages verging mit durch die Fussgängerzone schlendern, Eis essen und Abendessen beim Chinesen.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Saar-Hunsrück-Steig, 9. Etappe am 19.9.2010, von Kempfeld nach Idar-Oberstein


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Tour Details
Art der Tour: Wandern, Tagestour
Start: Kempfeld
Über: Herborn
Ziel: Idar-Oberstein
Strecke: 18 km
Gehzeit: ca. 6 Stunden

Noch 18 km bis Idar-Oberstein ! Nach einem tollen Sonntags-Frühstück im Gartenhotel in Kempfeld spazierten wir erstmal zum Edelsteingarten von Kempfeld und studierten eine Weile lang alle möglichen Edelstein-Exponate. Dann wanderten wir zurück zur Wildenburg und erkletterten den Turm der Burg, um die Aussicht nach allen Seiten zu genießen: zum Erbeskopf, den wir vor zwei Tagen überquert hatten, nach Langweiler und zur Steinbach-Talsperre, hinunter nach Kempfeld, und dann richteten wir den Blick nach vorne und sahen Tiefenstein und Idar-Oberstein vor uns liegen.

Achat
"Achat"

Direkt von der Wildenburg führte der Saar-Hunsrück-Steig nun durch Wald und an einer Felswand entlang, vorbei an einer alten Zisterne der Burg. Bald gelangten wir zu einem Aussichtspunkt und blickten hinab auf Mörschied. Der Weg verließ kurze Zeit später den Wald und führte über offene Felder durch den winzigen Ort Herborn. Noch 10 km bis Idar-Oberstein, verkündete einer der zahlreichen Saar-Hunsrück-Steig-Wegweiser. Hinter Herborn durchquerten wir das “Steinerne Gästebuch”, wo viele Felsbrocken an den Besuch Prominenter in dieser Region erinnerten, die ihrem jeweiligen Stein einen Namen gegeben haben. Wim Thoelke z.B., der seinen Stein “Phantasie” nannte.

An einem Bach entlang und einem Anglerteich vorbei ging es zur letzten Relax-Bank auf dieser Strecke mit einer schönen Aussicht auf das Örtchen Veitsrodt.

Blick auf Veitsrodt
"Blick auf Veitsrodt"

Also hieß es für uns noch einmal: Füße hochlegen und eine etwas längere Rast unter freiem Himmel genießen. Dann überquerten wir mal wieder die B 422, wanderten vorbei an der Andreasquelle, noch einmal durch Wald, bald absteigend zur Weiherschleife zwischen Tiefenstein und Idar-Oberstein, dem offiziellen Ende des Saar-Hunsrück-Steigs.

Heute am Sonntag war relativ viel los, wir hatten auch mehr Wanderer als sonst im Wald gesehen. Ansonsten war es in diesen Tagen in der Nach-Saison zwischen Sommer- und Herbstferien sehr ruhig gewesen auf dem Saar-Hunsrück-Steig.

An der Weiherschleife
"An der Weiherschleife"

Beim Cafe an der Weiherschleife feierten wir zunächst mal die überstandenen 140 Kilometer, die wir bis jetzt von der Saarschleife bis hierher zurückgelegt hatten, mit Kaffee und Kuchen. Dann mußten wir noch 4 km weiter wandern durch das längliche Idar und das ebenso längliche Oberstein, bis wir schließlich in der Fußgängerzone von Oberstein anlangten. Dort wandten wir uns in Richtung Felsenkirche und fanden alsbald die darunter liegende Schloßschenke, wo wir ein Doppelzimmer unter dem Dach für € 76 incl. Frühstück bekamen.

Felsenkirche, gesehen von unserem Zimmer in der Schloßschenke
"Felsenkirche, gesehen von unserem Zimmer in der Schloßschenke"

Von einem unserer Fenster konnten wir direkt hinauf zur Felsenkirche blicken.

Zum Abendessen kehrten wir ins Ristorante Pavarotti am Marktplatz ein, ein Restaurant so schmal, daß Pavarotti wohl kaum hineingepasst hätte.

Samstag, 9. Oktober 2010

Saar-Hunsrück-Steig, 8. Etappe am 18.9.2010, von Morbach nach Kempfeld


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Tour Details
Art der Tour: Wandern, Tagestour
Start: Morbach, Landhaus am Kirchbaum
Über: Langweiler, Wildenburg
Ziel: Kempfeld
Strecke: 17 km
Gehzeit: ca. 6 Stunden

Von Morbach nach Idar-Oberstein waren es jetzt noch 35 km zu laufen, eine Etappe, die wir auf zwei Tage verteilen wollten. Wir entschlossen uns daher heute bis nach Kempfeld zu laufen und dort im Gartenhotel Schwenk zu übernachten. Am Vorabend hatten wir über einen Gast, der in unserem Hotel zum Abendessen eingekehrt war und Mitarbeiter dieses Hotels war, erfahren, daß dort noch Zimmer zu haben waren; es war immerhin ein Samstag. Als ich dort anrief bot man mir Appartements am Garten zu horrenden Preisen an. Erst als ich geduldig nachfragte nach Zimmern für Wanderer erhielt ich eins für € 94 incl. Frühstück. Das Gartenhotel ist ein 4-Sterne-Hotel, unser Zimmer entsprach aber nicht ganz dem 4-Sterne-Niveau, weswegen wir es günstiger bekamen; für unsere Bedürfnisse war es mehr als ausreichend.

Landgasthof am Kirchbaum
"Landgasthof am Kirchbaum"

Bei herrlichem Sonnenschein verließen wir das Landhaus am Kirchbaum in Morbach nach einem guten Frühstück im Wintergarten um 09:30 Uhr. Wir besichtigten zunächst noch kurz die gegenüberliegende “Schmausemühle”, eine ehemalige alte Ölmühle, und kehrten dann zum Saar-Hunsrück-Steig zurück. Wir kamen durch ein Hochmoor - die Morgenstimmung dort war unbeschreiblich schön. Danach ging es entlang eines sehr reichhaltigen Baum-Lehrpfades, dann erfolgte der erste von insgesamt drei längeren Anstiegen an diesem Tag bis nach Langweiler.

Morgenstimmung
"Morgenstimmung"

Im dortigen Kloster Marienhöh hatten wir eigentlich ursprünglich übernachten wollen. Sie werben für ihre Zimmer für Wanderer in der “Pilgerherberge” mit Zutritt zur “Landtherme”, leider waren sie aber für Samstag und Sonntag ausgebucht.

In Langweiler trafen wir auf einen qualmenden Kohle-Meiler, der dort zum alljährlichen Köhlerfest angezündet wird und zwei Wochen vor sich hin qualmt. Wenige Meter entfernt traf ich auf meinen Chef, der dort ein Haus hat mit wunderschönem Blick auf die Steinbach-Talsperre. Wir wechselten ein paar Worte und ich erfuhr, daß heute der Meiler von der Feuerwehr gelöscht werden würde.

Baumlehrpfad bei Morbach
"Baumlehrpfad bei Morbach"

Die Rauchfahne sahen wir dann am Nachmittag, als wir von der Wildenburg nach Kempfeld hinüber wanderten.

Weiter trugen uns nun unsere Füße an Sensweiler vorbei zum Geopark Krahloch, wo man einiges über die hier vorkommenden Mineralien und Edelsteine lernen kann; zuvor machten wir noch eine Pause auf einer der herrlichen Relax-Banken. Vor uns sahen wir zwei Berge mit einem Tal dazwischen, durch das der Idarbach fließt. Wie ich schon ahnte würde der Saar-Hunsrück-Steig zunächst auf den einen Berg führen, auf dessen Gipfel sich die Kirschweiler Festung befindet, dann hinab ins Tal und anschließend auf den zweiten Berg mit der Wildenburg.

Köhlermeiler bei Langweiler
"Köhlermeiler bei Langweiler"

Nach dem Anstieg auf den ersten Berg machten wir oben an der alten keltische Kultstätte Mittagsrast, bevor wir wieder abstiegen, die B422 überquerten und den nächsten Aufstieg zur Wildenburg bewältigten, wo wir um 16:00 Uhr eintrafen. Das dortige Restaurant war geschlossen, im Kiosk am Wildgehege gab es aber Tee und was Süßes.  Nach Kempfeld waren es jetzt noch 2 bis 3 km; um 17:30 Uhr hatten wir unser Hotel erreicht, bestaunten den Gartenteich mit Kois und bezogen unser geräumiges Doppelzimmer.

Die Wildenburg
"Die Wildenburg"

Man hatte sogleich einen Tisch für uns in der sehr gemütlichen Gaststube reserviert. Wir bestellten frühzeitig unseren Idar-Obersteiner Spießbraten, um den anrückenden Gäste-Gruppen zuvor zu kommen. Wir konnten wählen zwischen einer Schweinefleisch-Variante und Entrecote vom Rind. Wir wählten letzteres und bekamen das beste Stück Fleisch vorgesetzt, das wir seit langem gegessen haben, von der Wirtin persönlich in der Gaststube im Holz-Kamin gegrillt, etwas mit Salz, Pfeffer und Zwiebeln gewürzt, außen knusprig, innen saftig; mit läuft jetzt schon wieder das Wasser im Munde zusammen, wenn ich daran zurückdenke.

Best Spiesbraten ever
"Best Spiesbraten ever"

Ein würdiger Abschluß eines weiteren abwechslungsreichen und herrlichen Wandertages !

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Saar-Hunsrück-Steig, 7. Etappe am 17.9.2010, von Börfink nach Morbach


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Tour Details
Art der Tour: Wandern, Tagestour
Start: Börfink, Forllengut
Über: Erbeskopf
Ziel: Morbach
Strecke: 24 km
Gehzeit: ca. 6.5 Stunden

Da wir gestern nur eine kurze Etappe zurückgelegt hatten und heute das Wetter besser wurde, beschlossen wir bis nach Morbach zu wandern: 24 km.  Da es Freitag war begannen wir dortige Unterkünfte anzurufen, um ein Zimmer für uns sicherzustellen. Wir versuchten es zuerst mit dem Landhaus am Kirschbaum, das am nächsten zum Steig liegt (600 m), wo wir das letzte Zimmer – ein komplettes Appartement – für einen fairen Preis bekamen.

Nach einem Frühstück im Forellenhof brachen wir kurz vor 09:00 Uhr auf und wanderten guter Dinge los und in einen wunderschönen sonnigen Morgen hinein.

Into the morning
"Into the morning"

Die Wanderung führte uns zuerst zu Siegfried’s Quelle, der Quelle unterhalb des Erbeskopfes, wo der Sage nach Siegfried von Hagen von Tronje erstochen wurde ( es gibt aber auch Siegfried’s Quellen in den Vogesen und im Odenwald ). Dann ging es weiter auf den Erbeskopf (818 m) und natürlich auf den dortigen Aussichtsturm. Wir stiegen entlang einer Ski-Piste ab und erreichten das Hunsrück-Haus, wo wir uns bei Gulasch-Suppe und Apfelstrudel aufwärmten; das Wetter war ganz gut, die Luft aber sehr kalt.

Blick vom Erbeskopf
"Blick vom Erbeskopf"

Nun ging es eine ganze Weile bergab. Wir passierten recht schnell den Zugangsweg nach Thalfang und wanderten weiter, vorbei an einem Viadukt und eine alte Bahntrasse überquerend, vorbei an kleinen Orten wir St. Kuno, Morscheid und Hoxel. Der Weg nach Morbach zog sich dann noch etwas in die Länge – wie schon gesagt sind 24 km eine ganz ordentliche Strecke auf dem Saar-Hunsrück-Steig – und als wir den Abzweig nach Morbach erreichten fanden wir dort eine schön angelegte Kneipp-Anlage und setzten unsere geplagten Füße dem eiskalten Wasser aus.

Zu unserem Hotel war es jetzt nicht mehr weit, und um 17:00 Uhr bezogen wir unser geräumiges Appartement. Drei Sauna-Gänge am Abend, gefolgt von gutem Essen und Trinken, brachten uns schnell wieder auf Vordermann.

Montag, 4. Oktober 2010

Saar-Hunsrück-Steig, 6. Etappe am 16.9.2010, von Nonnweiler nach Börfink


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Tour Details
Art der Tour: Wandern, Tagestour
Start: Nonnweiler
Über: Keltenwall beei Otzenhausen
Ziel: Börfink, Forellengut
Strecke: 13 km
Gehzeit: ca. 4 Stunden

Am Morgen war es kühl und bewölt. Wir suchten zunächst das Tourismus-Büro in Nonnweiler auf, um uns über Entfernungen und Übernachtsungsmöglichkeiten für die nächsten Etappen zu erkundigen. Das nette Mädel dort hatte nicht viel Ahnung vom Saar-Hunsrück-Steig, war aber sehr hilfsbereit und flink mit dem Computer und konnte uns so die gewünschten Informationen beschaffen.

Wir kehrten zum Steig zurück und stiegen an der Staumauer zunächst mal hinauf zum See, dann weiter zum Keltenwall von Otzenhausen.

Primstalsperre bei Nonnweiler
"Primstalsperre bei Nonnweiler"

Es gab immer wieder Regenschauer.  Vom Keltenwall hat man eine gute Aussicht hinunter zur Primstalsperre Nonnweiler. Wir begegneten dort einigen keltischen Göttern, bzw. Abbildern derselben.

Mittels einer steinernen Treppe überquerten wir den Wall und weiter ging es durch den Ebertswald und die Landkreise St. Wendel und Birkenfeld, teilweise über einen Bergkamm. Nebel, Wolken und Regen erzeugten eine mystische Stimmung im Wald und am Keltenwall. Hinter dem Tirolerstein rasteten wir in einer Schutzhütte. Dort konnten wir einen stärkeren Regenschauer abwarten, bevor dann der Himmel etwas aufklarte.

Keltischer Ringwall
"Keltischer Ringwall"

Wegen dem schlechten Wetter hatten wir uns nur eine kurze Etappe vorgenommen und steuerten zuerst das Forellengut bei Börfink an, das nur etwa 300 m vom Steig entfernt liegt, und fragten dort nach einem Zimmer. Prompt bekamen wir eins für günstige € 59 incl. Frühstück. Das Zimmer war groß und hatte Balkon, ideal also um ein paar Sachen zu trocknen. Im Restaurant des Forellenhofs ließen wir uns mittags frische Waffeln und abends natürlich Forellenfilets und Moselweine schmecken. Da wir schon vor 15:00 Uhr dort angelangt waren hatten wir praktsich einen halben Ruhetag und nutzen diesen zum Lesen oder Musik hören.

Samstag, 2. Oktober 2010

Saar-Hunsrück-Steig, 5. Etappe am 15.9.2010, von Grimburg nach Nonnweiler


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Tour Details
Art der Tour: Wandern, Tagestour
Start: Grimburg
Über: Abzweigung nach Trier
Ziel: Nonnweiler
Strecke: 19 (+5) km
Gehzeit: ca. 7 Stunden

An diesem Morgen hieß es Regenhose und –jacke anziehen und Regenschirm auspacken, denn es regnete. Bevor wir aufbrachen bekamen wir vom Wirt der Burgschänke ein ordentliches Frühstück und durften uns auch noch ein Sandwich zum Lunch mitnehmen.

Dann verabschiedeten wir uns von Grimburg und den Pferden auf der Weide, denen der Regen nicht viel auszumachen schien.

Wir wanderten 2 km zurück zum Saar-Hunsrück-Steig, überquerten einen Bach und wanderten weiter gen Norden auf den Abzweigpunkt nach Trier zu … den wir dann tatsächlich verpassten.

Regnerischer Morgen in Grimburg
"Regnerischer Morgen in Grimburg"

Erst als wir die B 407 erreichten und fast schon in Kell am See waren und den Wegweiser nach Trier erblickten wußten wir daß wir falsch gelaufen waren und kehrten zähneknirschend um. Unterwegs kamen uns die Wanderer aus dem Frankenland entgegen, die wir gestern schon getroffen hatten. Als wir denen erzählten daß wir den Wegweiser nach Idar-Oberstein verpasst hatten schüttelten sie nur mit dem Kopf und fragten sich, wie man den wohl übersehen kann – und machten sich sicher so ihre Gedanken über uns, während sich unsere Wege nun entgültig trennten.

Hiking in the rain
"Hiking in the rain"

Während wir noch in Richtung Trier gewandert waren, hatte es noch geregnet, jetzt war plötzlich die Sonne da und ließ den Wald dampfen. Nach einem Umweg von gut einer Stunde und 5 Kilometern erreichten wir den Abzweigpunkt, von dem wir mittlerweile vermutet hatten, daß wir dort falsch abgebogen waren. Wir erblickten einen Holzsteg, überquerten diesen und standen nun vor dem Wegweiser, der links nach Trier und rechts nach Idar-Oberstein zeigte. Dort trafen wir auf vier junge Wanderer, die uns erzählten, daß sie genau an dieser Stelle sich auch schon verlaufen und deswegen auch schon das Tourismus-Büro für den Saar-Hunsrück-Steig angeschrieben hätten.

Abzweigung nach Trier
"Abzweigung nach Trier"

Diese Information tat gut, denn wir hatten schon ein bischen an unserem Verstand gezweifelt. Tage später, als wir dann die Strecke nach Trier in Angriff nehmen sollten, trafen wir genau an der Stelle, an der wir falsch abgebogen waren, wieder zwei Wanderer, die ratlos auf ihre Karte blickten.

Wir fanden heraus, daß der Saar-Hunsrück-Steig irgendwo nördlich von Grimburg irgendwann vom linken auf das rechte Bach-Ufer wechselt. Wer diesen Weg geht, kommt am ausgeschilderten Abzweigpunkt nach Trier vorbei. Offensichtlich ist dieser Abzweig ( ich habe ihn unten auf der Karte mit einer 1 markiert ) aber nicht so deutlich ausgeschildert, weswegen ihn viele verpassen. 

Axel auf der Relax-Bank
"Axel auf der Relax-Bank"

Wer dann wie wir auf dem links vom Bach verlaufenden Weg weiter wandert ( und wir hätten schwören können auch dort Wegmarkierungen des Saar-Hunsrück-Steigs gesehen zu haben ) trifft auch wieder auf den Saar-Hunsrück-Steig, verpasst aber den offiziellen Abzweigpunkt und marschiert weiter Richtung Trier.

Um dies zu vermeiden wäre an der kritischen Stelle, die ich unten auf der Karte mit einer 2 markiert habe, ein zusätzlicher Wegweiser äußerst hilfreich ! Bis dieser vielleicht irgendwann mal aufgestellt wird, hier noch eine einfache Merkregel:

Der Abzweig nach Reinsfeld befindet sich auf dem Teil des Saar-Hunsrück-Steigs, der nach Trier führt.

Wer also an diesem Abzweig vorbei kommt, weiß definitiv, daß er sich auf dem Weg nach Trier befindet.

Auszug von der Saar-Hunsrück-Steig Wanderkarte des Projektbüro Saar-Hunsrück Steig, zeigt den Abzweigpunkt nach Trier nördlich von Grimburg. Diese Karte für ca. € 9 hat sich als sehr übersichtlich, leicht und strapazierfähig erwiesen und bietet zudem auch Tipps für Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten. Den Wanderführer “Abenteuer Saar-Hunsrück-Steig” von pepper-wandern haben wir zu Hause gelassen: viel zu schwer für den Rucksack !

Allgemein läßt sich sagen, daß der Saar-Hunsrück-Steig sehr gut ausgeschildert ist, bis auf eben an dieser kritischen Stelle.

Alex auf der Relax-Bank
"Alex auf der Relax-Bank"

Dennoch kann man manchmal leicht den Weg verlieren, der immer wieder unvermittelt von bequemen Wegen abzweigt, wenn man diesen in Gedanken oder ins Gespräch vertieft folgt und führ einige Minuten nicht auf Wegzeichen achtet.

Nach diesen Zusatz-Kilometern wanderten wir nun weiter in Richtung Idar-Oberstein. Auf einer Relax-Bank machten wir erst mal Rast und verzehrten unsere mitgenommen Sandwiches. Dann unterquerten wir die A1, umgingen Hermeskeil und wanderten weiter nach Nonnweiler, wo wir uns telefonisch bei der Hotel Parkschenke Simon angemeldet hatten.

Staumauer bei Nonnweiler
"Staumauer bei Nonnweiler"

Vom Damm der Talsperre waren es noch etwa 1,5 km bis in den Ort.

Dieses Hotel hat zwei Nachteile: einmal im Ort angekommen muß man nun wieder ziemlich weit bergauf, um es zu erreichen. Und: es liegt direkt an der Autobahn. Dafür bekommt man aber für wenig Geld ein modernes blitzblankes Doppelzimmer und hat auch gleich ein nettes Restaurant dabei. Dank der guten Fenster und Oropax, die wir ständig im Rucksack dabei haben, schliefen wir wie immer prächtig nach einem weiteren erholsamen, anstrengenden und erlebnisreichen Tag auf dem Saar-Hunsrück-Steig.

Freitag, 1. Oktober 2010

Saar-Hunsrück-Steig, 4. Etappe am 14.9.2010, von Weiskirchen nach Grimburg


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Tour Details
Art der Tour: Wandern, Tagestour
Start: Wieskirchen
Über: Hochwald Alm
Ziel: Grimburg
Strecke: 21 km
Gehzeit: ca. 6.5 Stunden

Unser heutiges Etappenziel hieß Grimburg. Am Morgen rief ich dort an, da die Übernachtungsmöglichkeiten dort begrenzt sind: 7 Betten, wie ich später erfuhr: 5 im Grimburger Hof und 2 weitere im Ort. Ich rief zuerst beim Grimburger Hof an, wo sich niemand meldete. Später erfuhren wir dann, daß der Grimburger Hof heute und an einem zweiten Tag in der Woche Ruhetag hat. Das bedeutet dann auch, daß man mitten im Wald sitzt und abends nix zu essen bekommt. Der Ort Grimburg ist 3 km entfernt und bietet nur eine Dorfkneipe.

Willkommen in Weiskirchen
"Willkommen in Weiskirchen"

Dort kamen wir unter: in der Burgschänke in Grimburg, wo ich ein Zimmer bekam für € 60 inklusive Frühstück und Lunch-Paket !

Als wir Weiskirchen am Morgen verließen war es bewölkt und kühl. Es blieb aber trocken und die Sonne ließ sich hin und wieder mal kurz blicken. Oberhalb des Sees im Kurpark wählten wir den nördlichen Zugang zum Saar-Hunsrück-Steig, der nun in zahlreichen Schleifen um Weiskirchen herum mäanderte. Durch Wälder, über Stege, an Teichen vorbei, führte uns unser Weg zum Schwarwälder Hochwald; viele Pilze, ein Mammut-Baum und ein paar Lupinien fielen uns am Wegesrand auf.

Die Hochwald Alm - einzige Alm auf dem Saar-Hunsrück-Steig
"Die Hochwald Alm - einzige Alm auf dem Saar-Hunsrück-Steig"

Um 14:30 Uhr erreichten wir die Hochwald Alm, einzige Alm auf dem ganzen Saar-Hunsrück-Steig und einzige der wenigen direkt am Steig gelegenen Einkehrmöglichkeiten.

Einkehren war also ein Muß und wir ließen uns Vesper, Kuchen, Tee und Weizenbier schmecken und genossen dabei ein paar Sonnenstrahlen. Ein Wander-Ehepaar aus dem Frankenland gesellte sich zu uns. Sie blieben noch länger auf der Alm, als wir dann wieder aufbrachen, denn sie wohnten im Grimburger Hof, wo es abends nix zu essen geben würde, und wollten so noch ein frühes Abendbrot auf der Alm einnehmen – guter Plan !

Vesper auf der Hochwald Alm
"Vesper auf der Hochwald Alm"

Der Weg verlief nun über Weideland, stieg zu einem Waldrand empor, von wo aus wir nochmal auf die Alm zurückblicken konnten. Dann ging es weiter durch Wald zur Grimburg. Der Weg umrundete diese und führte dann weiter durch ein Tal am Grimburger Hof vorbei Richtung Norden. Ein 2 km langer, leicht ansteigender Abzweig brachte uns dann direkt in das kleine Dorf Grimburg und wir fanden die Burgschänke rasch: hinter der Kirche links. Die beiden verfügbaren Zimmer lagen in einem neben der Kneipe liegenden Reihenhaus, das der Wirt irgendwann mal dazu gekauft hat. Zwei weitere Zimmer waren noch nicht ausgebaut. Unser Zimmer befand sich in der ersten Etage und es gab ein separates gemeinsames Bad, wir hatten das Haus allerdings für uns.

Die Grimburg
"Die Grimburg"

Zimmer und Bad waren ganz nett gestaltet und einigermassen sauber, was man von der Kneipe nicht wirklich sagen kann. Dort saßen viele Kunden beim Bier an der Bar und ansonsten waren wir am Abend die einzigen “fremden” Gäste. Die örtliche Tanzgruppe, die ansonsten dienstags hier trainiert, war heute leider nicht da. Der Wirt brutzelte uns einen Spanferkelbraten mit Kartoffelsalat und setzte sich dann zu uns, vielleicht um mal ein paar andere Stories zu hören als die seiner Stammkundschaft. Wie meist bei dieser Wanderung gingen wir früh ins Bett, insbesondere auch heute, als der Video-Beamer zum Fussballgucken angeworfen wurde und all die Raucher näher an uns heranrückten.

Donnerstag, 30. September 2010

Saar-Hunsrück-Steig, 3. Etappe am 13.9.2010, von Losheim nach Weiskirchen

Tour Details
Art der Tour: Wandern, Tagestour
Start: Losheim, Stausee
Über: Scheiden, Waldhölzbach
Ziel: Weiskirchen
Strecke: 16 km
Gehzeit: ca. 4 Stunden

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Unser heutiges Etappenziel war Weiskirchen und damit unsere heutige Etappe mit 16 km deutlich kürzer als die gestrige. Die Etappenlängen kann man übrigens prima mit diesem Entfernungsrechner ausrechnen auf der Web-Seite des Saar-Hunsrück-Steigs.

Die gestrige Etappe von rund 25 km war doch recht ordentlich gewesen, da der Steig oft die bequemen Forstwege verläßt um als Pfad über Höhen und Felsen auf- und abzusteigen, wodurch man zusätzlich zur Entfernung einige Höhenmeter bewältigen muß.

Stausee Losheim
"Stausee Losheim"

Der Saar-Hunsrück-Steig macht also seinem Namen alle Ehre und ist etwas mehr als ein simpler Wanderweg.

Es soll Wanderer geben, die den gesamten Steig in 5 Tagen erledigen und dabei Etappen von mehr als 40 km zurückliegen. Das ist sportlich gesehen sicher sehr beeindruckend, gibt einem aber wahrscheinlich nicht mehr die Zeit die Natur hier und da wirklich zu geniessen und an dem einen oder anderen interessanten Platz länger zu verweilen.

Adlersköpfchen bei Scheiden
"Adlersköpfchen bei Scheiden"

Schon bei unserer gestrigen Etappe hatten wir wenig gerastet und wollten es daher heute ruhiger angehen. Weiskirchen bietet zudem mehrere Übernachtungsmöglichkeiten inklusive einer Jugendherberge und ist auch daher ein geeignetes Etappenziel.

In der warmen Morgensonne wanderten wir gegen 09:30 Uhr los und waren gleich wieder auf unserem Steig, der direkt am Seehotel vorbei führt.  Noch 118 km bis Idar-Oberstein, verkündete ein Wegweiser. Es ging über feuchte Weiden und durch Wälder und wir trödelten richtig herum und genossen die freundliche Morgenstimmung.

Abstieg am Teufelsfelsen
"Abstieg am Teufelsfelsen"

Bei Scheiden lockte schon die erste Relax-Bank in der Sonne mit herrlichem Ausblick zurück auf die Landschaft um Losheim. 500 m von Scheiden entfernt erklommen wir die alte Römerburg auf dem Adlersköpfchen, deren Ursprünge möglicherweise bis in die Keltenzeit zurückreichen. Verwitterte Felsen ließen einen diese Burg nur erahnen, die vielleicht dazu diente, die unten im Tal verlaufende Römerstrasse zu sichern.

Dieser folgend gelangten wir alsbald zu einem Anglerteich und legten gleich wieder eine Rast ein und merkten schon, daß wir heute nicht so schnell vorankommen würden.

Grenzweg zwischen Saarland und Rheinland-Pfalz
"Grenzweg zwischen Saarland und Rheinland-Pfalz"

Nach Vesper aus dem Rucksack ging es aber dann weiter in Richtung Waldhölzbach, wo wir einen weiteren Felsen erkletterten und durchquerten: den Teufelsfelsen – den man sicher auch locker hätte umwandern können, was aber natürlich nicht im Sinne des Saar-Hunsrück-Steigs ist. Dieser ist eben so angelegt, daß er durch die landschaft schönsten Gebiete führt. Dabei schindet er ordentlich Kilometer, und wenn man wollte könnte man an vielen Stellen ordentlich abkürzen. Schon die Schleife am Losheimer Stausee hätte man rechts liegen lassen können um gleich eine Abkürzung direkt nach Scheiden zu machen, aber wie gesagt: dann kann man es auch gleich lassen, denn die Highlights des Saar-Hunsrück-Steiges würde man verpassen.

Axel auf dem Felsenweg
"Axel auf dem Felsenweg"

Der Weg nach Weiskirchen war nun ein “Grenzweg”, wie viele alte Genzsteine bezeugten, nämlich die Grenze zwischen Saarland und Rheinland-Pfalz. Vorbei an weiteren Felsen – Hoher Fels, Iltisfelsen und Bärenfels – gelangten wir um 16:00 Uhr nach Weiskirchen. Hier mußten wir noch gut 2 km zulegen bis zur Ortsmitte mit Kurgarten, Teich und Parkhotel, wo wir zu Tee und Kuchen einkehrten und sehr unfreundlich bedient wurden. Offensichtlich passte unser Wander-Outfit nicht in die Sanatoriums-Atmosphäre dieses Hotels. Machte nix: die Birnentorte und auch der Tee schmeckten uns sehr gut. Wie wir von anderen Wanderern später erfuhren ist die Bausubstanz des Hotels übrigens nicht die beste und die Zimmer daher sehr hellhörig.

Weiskirchen
"Weiskirchen"

Gestärkt wanderten wir zurück am See entlang durch den Staudengarten zum Rathaus, Pfarrhaus und in die Trierer Strasse, wo wir im Hotel Schinderhannes ein gutes Zimmer mit Balkon für € 70 bekamen. Zum Abendessen stiefelten wir noch zu den Afrika Stuben und aßen afrikanisch. Auf dem Weg zurück zum Hotel spürten wir, daß sich die Luft ordentlich abgekühlt hatte. Für den nächsten Tag mußten wir wohl mit schlechterem Wetter rechnen.