Saar-Hunsrück-Steig, 2. Etappe am 12.9.2010, von Mettlach nach Losheim
Art der Tour: | Wandern, Tagestour |
Start: | Mettlach |
Über: | Britten, Bergen |
Ziel: | Losheim |
Strecke: | 24 km |
Gehzeit: | ca. 7 Stunden |
Für heute war die erste vollständige Saar-Hunsrück-Steig-Etappe angesagt: von Mettlach bis Losheim, 24 km, mit vollem Gepäck. Wir hatten uns für die zünftige Art der Fernwanderung entschieden, d.h. mit vollem Gepäck. Unsere 10 Kilo schweren Rucksäcke beinhalteten alles, was wir in den nächsten 2 Wochen benötigen würden: Regenkleidung und Regenschirm, ansonsten Mikrofaser-Unterwäsche, T-Shirts und Hemden, einen Fliespulli, ein paar Sandalen, einen minimalistischen Toiletten-Beutel, Handy, und in meinem Fall noch Fotoapparat und Akkus. Und natürlich Proviant und Wasser.
Der Saar-Hunsrück-Steig verläuft T-förmig, hat also drei mögliche Anfangs- bzw. Endpunkte: die Saarschleife, Idar-Oberstein und Trier.
"Der Erdgeist in Mettlach" |
Unser Plan war es zuerst die Strecke Saarschleife – Idar-Oberstein zu wandern, dann in die Nähe des Abzweigpunktes nach Trier zu fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dann noch die Strecke nach Trier zu laufen – also das volle Programm am Stück mit voller Ausrüstung und ohne Gepäck-Transport.
Um 09:00 Uhr verließen wir das Haus Schons, überquerten abermals die Saar, über der noch der Nebel hing, der aber innerhalb der nächsten Stunde von der Sonne aufgelöst wurde, durchquerten noch einmal die Mettlacher Fussgängerzone, besuchten nochmals den Park neben der Villeroy & Boch Zentrale, wanderten dann an der Abtei-Brauerei vorbei und nahmen unseren ersten Anstieg in Angriff zum Schloss Zegelberg, von dem aus wir noch einmal nach Mettlach zurückblicken konnten.
"Saar-Hunsrück-Steig Wegweiser in Mettlach" |
Ein weiterer Anstieg brachte uns auf den ”Herrgottstein”. Der Sage nach lagerte 1351 Erzbischof und Kurfürst Balduin von Trier mit seinen Mannen hier, um sich auf den Angriff der Burg Montclair vorzubereiten und den dort hausenden Raubritter Jakob von Montclair zu züchtigen, und zelebrierte für das Gelingen dieses Unterfangens eine heilige Messe auf dieser Anhöhe. Trotzdem soll es einer achtmonatigen Belagerung der Burg bedurft haben, bevor das Unternehmen erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Bei nunmehr schönem Wetter durchwanderten wir die Höhen und Wälder des Saarlandes und kamen an den Orten Britten und Bergen vorbei.
"Schloss Zegelberg" |
Es sei an dieser Stelle angemerkt daß der Saar-Hunsrück-Steig meist Orte meidet, die dann nur über einen Zubringer ( d.h. Um-) Weg erreichbar sind. Desweiteren gibt es auch fast keine Einkehrmöglichkeiten am Steig, weswegen eigener Proviant im Rucksack absolut empfehlenswert ist. Dafür verläuft der Steig durch die schönsten Landschaften und einsame, ruhige Gebiete, und bietet ein beeindruckendes Natur-Erlebnis.
Als wir Bergen tangierten, riefen wir per Handy das Seehotel am Losheimer Stausee an, um uns zu vergewissern, daß wir dort ein Zimmer bekommen konnten, und setzten nach positivem Bescheid die Wanderung fort. Das Wetter verschlechterte sich und kurz vor Erreichen des Sees setzte Regen ein.
"Verregnete Ankunft am Stausee von Losheim" |
Der Steig schlängelte sich noch eine Weile am See entlang, erklomm noch einmal eine kleine Anhöhe und endlich erreichten wir das Hotel um etwa 17:15 Uhr und bezogen ein hübsches Zimmer für € 80 zum Wald hin.
Nach Drink bzw. Kaffee und Dusche nahmen wir zum Abendessen im gepflegten Hotel-Restaurant Platz und bekamen riesige Fleisch-Portionen serviert, die gut schmeckten, aber unmöglich zu bewältigen waren.
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