Sonntag, 2. Dezember 2018

Herbstwanderwochen 2018 - Mittwoch, 26.9. - Schlern

Alex mußte wieder das Bett hüten, die Grippe hatte sie abermals voll im Griff. Sie bereute dennoch nicht die gestrige Wanderung gemacht zu haben, denn dadurch hatte sie wenigstens einen tollen Tag im Rosengarten verbracht.

Aufstieg durch die Bärenfalle
Wir stiegen heute auf durch die Bärenfalle zum Schlernhaus, ein Aufstieg über 1200 Höhenmeter. Die ersten 800 Höhenmeter durch die Schlucht waren in zwei Stunden geschafft, dann ging es mit weniger Steigung zwei Stunden weiter zum Schlernhaus. Der Gipfel war nun noch 20 Minuten entfernt, diesen Anstieg und die Aussicht von da oben ließen sich die meisten in der Gruppe nicht entgehen, bevor wir dann an der Hütte die Mittagsrast einlegten.
Vom Schlernhaus zum Schlern
Die Berge im Süden ragten aus Dunstschleiern empor, ein toller Anblick, da ansonsten die Aussicht wieder brilliant war.
Der Abstieg erfolgte durch die Teufelsschlucht über 1400 Höhenmeter, teilweise über gut ausgebaute Holzstege und Steinpfade. Dennoch wurden die Knie und Füße zusehends müder, bis wir ein kleines Dorf in der Nähe von Prösels erreichten, wo uns ein Bus um 18:30 Uhr zurück nach Tiers beförderte – und glücklicherweise die Straße hinauf zum Hotel Weißlahnbad, so daß wir uns heute den üblichen 20minütigen Aufstieg ersparen konnten. Als wir den Bus verließen erstrahlte der Rosengarten gerade in der abendlichen Sonne.
Blick vom Schlern
zu Platt- und Langkofel
Der Höhepunkt dieses Ereignisses währt meist nur kurz und ist nach einigen Minuten schnell vorbei.
Leider war für uns mit diesem Tag die Reise zu Ende. Alex ging es nicht gut und die ärztliche Versorgung in Tiers ist äußerst miserable. Ein alter Landarzt bietet nur einmal in der Woche eine zweistündige Sprechstunde im Altenheim, die Alten warten dann schon zwei Stunden vorher auf ihn, und manchmal fällt die Sprechstunde dann einfach aus. Für einen ordentlichen Arzt muß man sich schon nach Kastelruth oder Bozen bequemen.
In der Teufelsschlucht
Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns wehmütig von der Gruppe, während der strahlend blaue Himmel wieder einen herrlichen Herbst-Wandertag versprach, und fuhren die 725 km bis nach Hause, wofür wir knapp 9,5 Stunden benötigten: über den Brenner und aus Österreich raus lief es anfangs gut an diesem Wochentag, bei München mußten wir dann einen ersten Stau umfahren und ab Stuttgart standen wir im Berufsverkehr.
Und ewig blüht der Rosengarten



Samstag, 17. November 2018

Herbstwanderwochen 2018 - Dienstag, 25.9. - Nochmal Hirzelweg

Alex ging es etwas besser, den für heute geplanten Anstieg über 1000 Höhenmeter zur Grasleitenhütte wollte sie sich aber nicht zumuten. Ich beschloß daher mit ihr die gestrige Wanderung zu wiederholen, die einfach ein Muß ist und als Eingeh-Tour bestens geeignet.

Eine Hütte zum Rasten
Wie gestern fuhren wir mit dem Bus zum Karerpaß und wählten exakt dieselbe Route zur HütteBaita Pedriva. Heute ware es hier nicht windig und daher angenehm warm, als wir Radler und Ei mit Speck oder Käseomelett in der Sonne genossen. Auch ein Hüttenschnaps aus der Privatbrennerei des Wirtes durfte nicht fehlen.
Hüttenapotheke
Alex hatte sich trockene Sachen angezogen und wir wanderten nun gemütlich weiter, stiegen dann auch noch 20 Minuten lang zur Kölner Hütte empor, wo wir noch etwas tranken, bevor uns der Sessellift sanft ins Tal schweben ließ, während sich vor uns die Bergwelt im klaren Licht der Herbstsonne ausbreitete. Ein Rehbock unter uns ließ sich von uns nicht stören.
Am Abend hatten wir die Gelegenheit einen Rohschnitt des Filmes ‘Manaslu’ zu sehen, der das Leben von Hans Kammerlander mit seinen dramatischsten Momenten spannend und mit beeindruckenden Bildern in Szene setzt.
Der Rosengarten
im Herbst
Besonders gefallen hat mir der erste Teil des Filmes, der das harte Leben auf einem Bergbauernhof eindrucksvoll darstellt. Inhaltlisch kannte ich fast alles schon, was in dem Film gezeigt wurde, aus Vorträgen und Büchern von Hans, dennoch fand ich den Film sehr kurzweilig und spannend.

Samstag, 10. November 2018

Herbstwanderwochen 2018, Montag, 24.9. - Hirzelweg

Der Hirzelweg ist wohl ein, wenn nicht der Klassiker im Rosengarten, wunderschön zu gehen direkt entlang der Wände des Rosengartens, natürlich stark bevölkert.

Am Rosengarten
Wir fuhren mit dem Bus bis kurz unterhalb des Karerpasses. Artur, unser einheimischer Wanderführer, führte uns zu einem 500 Höhenmeter überwindenden Aufstieg zur Hütte Baita Pedriva, einer urigen kleinen Hütte mit nettem Wirt, der uns fröhlich begrüßte.
Hütte Baita Pedriva
Wir waren vorher einen kleinen Umweg gegangen, der uns über eine Anhöhe führte, von der aus wir einen herrlichen Blick ins Fassatal hatten, dahinter ragte die Marmolada auf, weiter rechts die italienischen Alpen, weiter links Sella und Langkofel.
Wir saßen draußen zur Mittagsrast, warm eingepackt, denn es blies ein heftiger eiskalter Wind, während die Sonne schien. Ein Hubschrauber umschwirrte uns immer wieder, damit beschäftigt Materialien zum Ausbau eines Wanderpfades hin und her zu fliegen.
Hubschraubereinsatz an
der Hütte Baita Pedriva
Nach der Mittagspause wanderten wir auf dem bequemen Hirzelweg mit wenig Steigung Richtung Kölner Hütte, und waren überwältigt von der Panorama-Bergwelt, die sich zu unseren Füßen auftat, und den Felswänden zu unserer Rechten. 20 Minuten vor der Hütte machten wir uns an den Abstieg zur Talstation des Sesselliftes, der die Kölner Hütte mit dem Tal verbindet. Anfangs ging es steil runter auf einem Schotterweg.
Wandern auf dem Hirzelwg
Wir verpassten knapp den Bus und wanderten daher noch weiter zum Nigerpass, wo wir uns auf dem Parkplatz in die wenigen Sonnenkorridore drängten, die dort noch vorhanden waren und uns etwas Wärme spendeten.
Relativ spät kamen wir im Hotel an, es war aber glücklicherweise noch Zeit sich einmal in der Sauna wieder aufzuwärmen.

Mittwoch, 24. Oktober 2018

Herbstwanderwochen 2018, Sonntag, 23.9. - Fahrt nach Tiers

Am Morgen spazierten wir nochmal nach Wolkenstein, wo das 60jährige Kirchweih-Fest stattfand, dem wir einen kurzen Besuch abstatteten, nicht ohne die leckeren Mohn-Krapfen zu probieren, die hier traditionell angeboten werde.

60. Kirchweih-Fest in Wolkenstein
Dann hieß es Abschied nehmen vom Hotel Rodella und den netten Leuten dort, vor allem Moni, die uns immer einen guten und gut gelaunten Service geboten hatte, und zwei neue Dirndel jeden Tag !
Die Fahrt nach Tiers dauerte etwa eine Stunde, über eine schmale Bergstrasse fuhren wir eine Abkürzung vorbei am Schloß Prösels, immer Rüdiger folgend, der sich hier auskannte.
Hotel Weisslahnbad am Rosengarten
Am Abend traf sich die Wandergruppe mit Hans Kammerlander und es gab ein Wiedersehen mit vielen Bekannten: Rolf und Inge, Rosi, Sylvia, Alois, den vier Berlinern, und vielen anderen, natürlich auch ein paar neuen Mitwanderern.
Alex verschwand früh im Bett, die Grippe hatte sie nun voll im Griff, so daß sie man nächsten Tag leider nicht mitwandern konnte.
Wir hatten ein sehr großes Zimmer bekommen mit geräumiger Holzveranda, aber etwas merkwürdig geschnitten. Das Essen war passabel, konnte sich aber mit dem Angebot des Hotel Rodella nicht messen. Natürlich war unsere Laune generell etwas gedrückt, weil Alex nicht fit war.

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Herbstwanderwochen 2018, Samstag, 22.9. - Col De Cuch

Heute, an meinem Geburstag, wanderte ich mit Rüdiger und Christel vom Pordoijoch ein Stück den Bindelweg über die Rifugio Fredarola zur Rifugio Viel del Plan, dann über den Col De Cuch zurück zur Rifugio Fredarola und zurück zum Pordoijoch.

Blick zurück zur Rifugio Viel dal Plan
Alex war krank geworden und konnte nicht mitgehen, der Grippe, die mich zwei Wochen zuvor heimgesucht hatte, war sie nun zum Opfer gefallen.
Für den Morgen war Regen angesagt gewesen, der aber offensichtlich mangels Interesses ausfiel. Rüdiger und Christel waren nach Wolkenstein spaziert um dort noch Einkäufe zu machen, ich holte sie dann mit meinem Mondeo ab und wir fuhren zum Pordoijoch.
Sella mit Piz Boe
Es war bewölkt, die Sicht nicht ganz so gut, es klarte dann aber immer mehr auf, am Mittag erstrahlte der Sella-Stock im Sonnenschein, während sich die Marmolada bedeckt hielt.
Erinnerungen wurden wach an unsere Alpenüberquerung, als wir den Bindelweg bis zum Lago di Fedaia gegangen waren, um dann mittags zum Contrinhaus hinter der Marmolada aufzusteigen.
Zurück am Pordoi Joch
Diese Wanderung ist im Buch “Hausberge in Südtirol” von Hans Dosser beschrieben: Gehzeit 3.5 Stunden, 324 Höhenmeter. Auf- und Abstieg zum Col De Cuch sind teilweise steil auf ausgewaschenen Pfaden, man sollte diese kurze Wanderung daher dennoch nicht unterschätzen. Der tolle Ausblick zu beiden Seiten des Bergrückens ist aber sehr lohnend !

Dienstag, 16. Oktober 2018

Herbstwanderwochen 2018,Freitag, 21.9. - von Colfosco zur Puez-Hütte

Das Wetter blieb uns nach wie vor gewogen: sonnig, heute mit etwas mehr Wolken. Wir fuhren nach Colfosco und parkten an der Talstation der Bergbahn unterhalb der Edelweisshütte.

Bergidylle an der Edelweisshütte
Dann stiegen wir bergan am Sassongha vorbei hoch in eine Scharte, von der aus sich der Blick öffnete in die Mondlandschaft der Puez-Gruppe. Von dort waren es dann nur noch 40 Minuten bis zur Puezhütte, überwiegend eben. Insgesamt dauerte die Wanderung 2 h 50 min, und um 13:15 Uhr langten wir an der Puezhütte an, nach einem Aufstieg von insgesamt etwa 750 Höhenmeter.
Gipfel neben der Puez Hütte
Nach der Mittagsrast kehrten wir auf dem gleichen Weg zurück und genossen am Nachmittag in der warmen Sonne ein Apres-Hike-Bier, Hollerschorle und Kuchen in der Edelweisshütte. Die Wirtin Maria gab uns Grüße mit auf den Weg für Hans und Reini, und einen Latschenkieferschnaps.

Freitag, 12. Oktober 2018

Herbstwanderwochen 2018, Donnerstag, 20.9. - von Wolkenstein auf den Sas Ciampac

Terrasse des Hotel Rodella
Am Vortag hatten wir einen Ruhetag eingelegt, waren nach Wolkenstein spaziert um einige Einkäufe zu erledigen, u.a. einen Gürtel für Alex’ Wanderhose, waren dann zurück zum Hotel spaziert und hatten ein wenig auf der grandios oberhalb von Wolkenstein gelegenen Sonnenterasse gesessen bei Radler und Speck-Vesper, bevor wir dann am Mittag nach St. Christina spazierten, den Ort erkundeten und auf der alten Bahn-Trasse zurück spazierten, nicht ohne in einem Cafe zum Eisessen einzukehren.
Fischburg vor Langkofel
Für heute hatten wir eine Wanderung durch das Val de Chedul geplant mit Aufstieg zum Cirjoch, dann Abstieg zur Jimmy-Hütte und Fahrt mit der Gondelbahn zurück runter nach Wolkenstein. Am Morgen um 9:00 Uhr fuhr uns Georg, der Wirt, zum Parkplatz am Eingang zum Langen Tal. An der Kapelle St. Silvester bogen wir nach rechts ab und stiegen steil bergan auf dem Weg Nr. 12.
Weiter hinauf im Val de Chedul
Das Wetter war herrlich, der Himmel blau, hier unten im Tal die Luft aber recht kalt, und wir wanderten eine ganze Weile im Schatten der Cir-Spitzen.
2 Stunden und 50 Minuten sollte der Aufstieg dauern, laut Wegweiser im Tal, und wir lagen exakt in der Zeit, als wir den Abzweig zum Crespeinajoch erreichten. Wir entschieden uns zunächst dorthin aufzusteigen, was einen kleinen Umweg bedeuten würde, uns aber eine herrliche Aussicht in die Puez-Gruppe bescheren sollte.
Herrlicher Ausblick vom Val de Chedul 
Wir waren gut drauf, noch wenig angestrengt, was wohl auch dem gestrigen Ruhetag zu verdanken war.
Um 12:05 Uhr hatten wir das Joch erreicht und ließen uns nieder zu einer gemütlichen Vesper mit wunderschönem Ausblick. Der Tag war einfach zu schön um jetzt schon den Rückzug anzutreten, weswegen eine weitere Idee geboren wurde: der Aufstieg auf den Sas Ciampac ( 2672 m ), der ein leicht zu erklimmender Gipfel ist, mit einer noch besseren Aussicht.
Sassongher und Corvara
Gesagt, getan: in 30 Minuten hatten wir den Aufstieg bewältigt und blickten gebannt bis zu den Tofanen, Civetta, Marmolada, Sella, Sassongha, Langkofel, und in die andere Richtung über das Meer an Gipfeln in der Puez-Gruppe und darüber hinaus; auch der Peitlerkofel war zu sehen.
Nachdem wir uns satt gesehen hatten traten wir nun den Rückmarsch an über die beiden Jochs hinunter zur Jimmy-Hütte, wo wir am Nachmittag einkehrten zu Bier, Kaffee und leckeren Linzer Schnitten.
Blick zur Jimmy Hütte
Dann wanderten wir weiter zur Bergstation der Gondelbahn nach Wolkenstein und wählten diese als knieschohnende Abstiegshilfe. Von der Talstation mußten wir noch 30 Minuten laufen, bis wir das Hotel Rodella erreicht hatten.

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Herbstwanderwochen 2018, Dienstag, 18.9. - Grosse Langkofel-Runde

Am Morgen fuhren wir mit unserem Mondeo hinauf zum Sellajoch, entrichteten € 5 Euro Parkgebühr, und wanderten dann auf dem Friedrich-August-Weg zur Plattkofelhütte ( 2300 m ).

Am Langkofel
Wie Hans Dosser in seinem Buch “Hausberge in Südtirol” treffend beschreibt: ein schöner Höhenweg mit herrlichem Blick zu Rosengarten und Seisser Alm, rechter Hand die gewaltigen Türme des Langkogel, aber: stark bevölkert.
Vorbei an zwei Hütten gelangten wir nach zwei Stunden zur Plattkofelhütte und kehrten ein zum Mittagessen. Der eigentlich geplante Aufstieg zum Plattkofel würde zwei weitere Stunden in Anspruch nehmen, wir waren wohl etwas zu spät dran dafür, der Anmarsch zu lang gewesen.1
Reste eines Schneefeldes am Langkofel
Deswegen, und weil sich der Plattkofel mittlerweile in Wolken hüllte, entschieden wir uns für die große Langkofel-Runde: noch drei Stunden wären es zurück zum Sellajoch über die Langkofelhütte, versprach ein Wegweiser. Wir rechneten eher mit vier Stunden, was sich dann als richtig erwies.
Nachdem wir eine Stunde unterwegs gewesen waren zog es sich vermehrt zu und begann leicht zu nieseln. Es wurde immer trüber, während wir immer wieder auf- und abstiegen. Wir kamen unterhalb der Langkofelhütte entlang und wanderten nun auf die Comici-Hütte zu.
Auf dem Weg zur Comici Hütte
An einem abgeschmolzenen Gletscher schien sich der Weg zu verlieren, Rüdiger fand aber sogleich die richtige Querung rüber zur Felswand des Langkofels, wo wir unseren Anstieg zur Comici-Hütte fortsetzten, ohne viel Höhe zu verlieren. Von dort ging es dann bequem weiter über Almwiesen, dann aber nochmals über Fels und Stein, bis wir am Auto anlangten.

1In dem Buch “Hausberge in Südtirol” wird die Tour mit einer Gehzeit von 4 Stunden angegeben. Das bezieht sich wohl nur auf den Hinweg und ist somit irreführend, da für andere Touren immer die komplette Gehzeit ( hin und zurück ) angegeben wird.

Freitag, 5. Oktober 2018

Herbstwanderwochen 2018, Montag, 17.9. - Über Regensburger Hütte zur Stevia Hütte

Piza Scharte
Direkt vom Hotel Rodella aus wanderten wir ein kurzer Stück die Strasse entlang Richtung St. Christina, dann die Strasse hinauf zur Talstation der Bergbahn Col Raiser, weiter ansteigend 1 h 40 min lang zur Regensburger Hütte, wo wir zu einem Drink einkehrten. Es war sonnig mit Bewölkung, ein angenehmes Wanderwetter.
Von der Regensburger Hütte nahmen wir nun den steilen Aufstieg auf die Pizascharte ( 2489 m ) in Angriff und waren froh, diese Route für den Aufstieg gewählt zu haben, wenngleich er sehr gut mit Stufen und Stiegen ausgebaut ist.
Weg von der Piza Scharte zur Stevia Hütte
Oben angekommen genossen wir den etwas trüben aber immerhin beeindruckenden Ausblick auf die Puez-Gruppe, Cir-Spitzen und Sella-Massiv, saßen kurz in der warmen Sonne zu einer Vesper, und wanderten dann 20 min lang zur Stevia Hütte, wo wir Suppe, Kaiserschmarren, Getränke und einen feinen Latschenkiefer-Schnaps bekamen.
Alm Idylle an der Stevia Hütte
Der Wirt konnte sich noch an unsere lustige und musikalische Runde im Vorjahr erinnern, als wir zu selben Zeit im Jahr hier oben bei Schnee angekommen waren.
Schließlich wählten wir denselben steilen, aber ebenfalls gut ausgebauten Abstieg nach Wolkenstein wie im Vorjahr, weitere 1 h 40 min Gehzeit, und nahmen noch den Steviola-Gipfel mit, der praktisch am Wegesrand lag.

Dienstag, 2. Oktober 2018

Herbstwanderwochen 2018, Sonntag, 16.9. - Achensee

Heutzutage nach Südtirol zu fahren ist schon fast mehr als eine Tagesreise, denn dank unserer ‘modernen’ Verkehrs-Infrastruktur verbringt man Stunden im Stau und trödelt durch hunderte Kilometer von Baustellen.

Pertisau
Für unseren diesjährigen Herbst-Wanderurlaub hatten wir beschlossen die Hinfahrt in zwei Etappen zurück zu legen und zunächst bis zum Achensee zu fahren. Auch dafür brauchten wir bereits 8,5 Stunden, nach einem Stau am Aichelberg und kurz vor München.
Wir langten also Samstag abend in Pertisau an und bezogen unser bei booking.com gebuchtes Zimmer im Landhaus Karwendel. Über dem Achensee hingen dicke Wolken, ein fast schon ungewohnter Anblick nach diesem trockenen Jahrhundert-Sommer.
Ankunft an der Pletzach Alm
Mich plagte noch immer ein heftiger Husten nach einer gut einwöchigen Erkältung, und ich hoffte inständig fit zu werden für die bevorstehenden Wanderungen. Abendessen gab’s im zum Hotel Entners am See gehörenden Restaurant, wo wir uns Wild-Fleischkäse und –bratwurst schmecken ließen.
Es wurde Sonntag morgen, die Morgensonne durchdrang die Wolken und versprach einen schönen Tag. Wir hatten gut geschlafen im Landhaus Karwendel, die Ruhe hier in Pertisau genossen wir wahrlich.
Axel und Alex auf der Pletzach Alm
Nach dem Frühstück unternahmen wir eine einstündige Wanderung zur Pletzachalm ( 1040 m ), um uns die Beine zu vertreten, bevor wir die Fahrt in die Dolomiten am frühen Mittag dann fortsetzten und wohlbehalten am Hotel Rodella in Wolkenstein eintrafen, wo wir sogleich auf Rüdiger und Christel trafen, mit denen wir in der folgenden Woche ein paar Wanderungen unternehmen wollten.

Freitag, 7. September 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Heimfahrt und WoMo-Fazit

Am nächsten Tag hieß es: heim fahren. Wir entleerten alle Wassertanks des WoMo und reinigten schon mal die Chemie-Toilette, tankten voll und machten uns auf die Fahrt nach Mommenheim.

Unser Stellplatz in Blankenberge
Die Fahrt dauerte gute sechs Stunden; mit einem WoMo kommt man natürlich nicht so schnell voran wie mit einem PKW, weswegen die ursprüngliche Prognose des Navis um etwa zwei Stunden daneben lag. Grund waren aber auch die zahlreichen Baustellen, von denen unser Navi offensichtlich nix wußte, und eine Vesper-Pause, die wir auf einem Parkplatz einlegten.
Wir kamen immerhin so rechtzeitig zu Hause an daß ich um 17:00 Uhr das WM-Spiel Mexico gegen Deutschland gucken konnte – was ich besser gelassen hätte.
Unser Stellplatz in Ablasserdam
Am Folgetag, Montag, der 18.6.2018, brachten wir das WoMo unbeschädigt und innen gereinigt zurück zu Camping-Voepel und sahen uns bei der Gelegenheit gleich ein Knaus-Modell an, das man hier auch mieten kann und das wir beim nächsten mal wohl ausprobieren werden.
Wie wir erfuhren und dann auch sehen können hat Knaus vieles besser und auch qualitativ hochwertiger gelöst als das bei Weinsberg der Fall ist. Der Preis liegt natürlich auch um etwa € 10.000 höher.
Unser Standplatz in Amsterdam
Besonders gestört beim Weinsberg haben uns:
  • das Aufspringen der großen Küchenschublade beim Fahren über ein Schlagloch. Gab jedesmall einen gewaltigen Knall, der meine Frau zu Tode erschreckte. Das winzige Häkchen, das die Schublade arretiert, ist bei weitem unter-dimensioniert.
  • die niedrige Steh-Höhe im Bad. Während der Boden angehoben ist ( was konstruktions-bedingt wohl so sein muß und auch beim Knaus so ist ) gibt es oben unter der Tür gleichzeitig eine Latte, was die Deckenhöhe reduziert, so daß ich mich mit meinen 1,89 m irgendwie in das Bad reinfalten muß ( oder den Kopf stoße ).
    Unser Standplatz in Mariahoeve
    Beim Knaus fällt diese Schikane oben weg und man tritt in die Duschwanne; also: ausreichend Stehhöhe !
  • daß man das Waschbecken zur Seite schieben muß um aufs Klo zu gehen. Ist beim Knaus deutlich besser gelöst: das Chemie-Klo befindet sich an der Seite.
  • die Größe der Duschkabine. Beim Weinsberg gibt es mittlerweile auch eine Schiebe-Trennwand, so daß beim Duschen nur das halbe Bad naß wird, aber die Duschkabine ist sehr eng. Besser gelöst beim Knaus.
    Unser Stellplatz bei Harlingen
    Hier gibt es ebenfalls eine rausklappbare Trennwand, aber die Duschkabine ist dann größer.
  • die Tür zum Bad. Eine gewöhnliche Tür beim Weinsberg, die man nicht arretieren kann, die einem also immer im Weg ist oder zufällt, weswegen wir sie oft am Kühlschrank befestigten mit einem Befestigungs-Gummi. Beim Knaus gibt es eine praktische Schiebetür.
  • der separate Tritt-Hocker um aus dem oder in das WoMo aus- oder einzusteigen.
    Unser Standplatz in Horumersiel
    Knaus und viele andere Hersteller haben eine integrierte und ausklappbare kleine Trittleiter.
Weiterhin hat uns beim Knaus besser gefallen:
  • mehr Kopfhöhe im Schlafbereich ( Betten niedriger )
  • kleine Eckbank im ‘Wohnbereich’
  • versenkbarer Fernseher
Das war der letzte Beitrag in der Serie über unsere WoMo-Reise dieses Jahr. Alle anderen Beiträge seien hier nochmal aufgelistet:
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 1 – Ardennen
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 1 – Stavelot
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 2 – Antwerpen
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 3 – Blankenberge
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 3 – Brügge
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 4 – Oostkapelle
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 4 – Radtour nach Middelburg
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 5 – Alblasserdam
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 5 – Radtour von Mühle zu Mühle
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 5 – Rotterdam
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 6 – Amsterdam
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 6 – Noch ein Tag in Amsterdam
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 7 – Hoorn
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 8 – Julianadorp aan zee
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 8 – Den Helder
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 9 – Harlingen
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 10 – Papenburg
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 11 – Carolinensiel
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 11 – Mit dem Rad nach Neuharlingersiel
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 12 – Horumersiel
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 12 – Radtour nach Hooksiel
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 12 – Radtour nach Carolinensiel
Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Heimfahrt und WoMo-Fazit

Mittwoch, 29. August 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 12 – Radtour nach Carolinensiel

An unserem letzten Urlaubstag unternahmen wir nochmal eine Radtour nach Carolinensiel, gut 20 km entfernt.

Schafe, so weit das Auge reicht
Zuvor frühstückten wir im Hotel “Altes Zollhaus”. Für € 14,50 pro Person gab es ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, das uns für den ganzen Tag satt machte.
Über Schillig radelten wir dann immer am Deich entlang, bevölkert mit hunderten von Schafen, der Weg entsprechend verunreinigt. Irgendwann kamen wir an ein Umleitungsschild und radelten etwas ins Landesinnere.
Unterwegs zum Hafen von Carolinensiel
Dieser Weg kam mir gleich bekannt vor, wir waren hier vor Jahren schon mal lang geradelt. Die Umleitung an sich schien unnötig zu sein, denn auch am äußeren Deich sahen wir jede Menge Radfahrer. Zwar war dort der Deich augenscheinlich erneuert worden, der Weg aber ohne Hindernisse befahrbar, weswegen wir diese Route dann auch für den Rückweg wählten.
Am späten Vormittag langten wir in Carolinensiel an und tranken am alten Hafen einen Hugo. Hunger hatten wir noch keinen.
Ein Radler, viele Schafe
Das Wetter war trocken, anfangs am Morgen sogar sehr drückend und windstill, überwiegend bewölkt. Mittlerweile hatte es etwas aufgefrischt und ein paar Regentropfen fielen aus mancher dunklen Wolke auf uns herab.
Alex besuchte noch einmal ihren Lieblingsladen in Carolinensiel und kaufte Eier und eine ostfriesische geräucherte Mett-Wurst, bevor wir die Rückfahrt antraten.
Nach einer Teepause in unserem WoMo gingen wir zum Abendessen nochmal ins “Alte Zollhaus” und aßen nochmal Fisch satt, wie schon die ganze Woche zuvor.

Montag, 27. August 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 12 – Radtour nach Hooksiel

Wir verbrachten den Tag heute überwiegend damit unseren schönen Standplatz auf der Hafenmole von Horumersiel zu genießen mit Blick auf Wattenmeer und Eingang zum Jade Busen und der Nordsee dabei zuzusehen wie sie kam und wieder ging.

WoMo Stellplatz Horumersiel
Das Wetter war brilliant. Wir bauten unseren Frühstückstisch auf der Mauer der Mole auf und frühstückten mit unglaublichem Panorama.
Danach saßen wir faul in unseren Stühlen und beobachteten Schiffe in der Ferne, Düsenjäger bei ihren Flugübungen, Vögel, und zwei Kegelrobben weit weg auf einer Sandbank, die immer mehr im Wasser verschwanden, während das Wasser stieg.
Blick hinaus zum Wattenmeer
Wir nahmen uns Zeit stundenlang dabei zuzusehen wie sich die Watt-Landschaft, ein Naturschutzgebiet, vor unseren Augen langsam veränderte, während das Wasser sachte heranströmte, in die eingezäunten Landflächen am Ufer strömte, allmählich das Gras unter Wasser setzte, begleitet von Vögeln, die besonders an der Wasserkante Nahrung zu finden scheinen. Als dann der Höchsstand erreicht war ließen sich all diese Vögel auf den niedrigen Einzäunungen nieder, die hier angelegt sind, möglicherweise um Land zu gewinnen oder Ruhezonen für diverse Vögel zu schaffen, und schienen ein Verdauungsschläfchen zu machen.
Lunch auf der Mole in Horumersiel
Schwalben zogen dicht über das Gras, um Insekten, die durch das Wasser aufgescheucht wurden, zu ergattern, manchmal wie kleine Hubschrauber knapp über der Wasseroberfläche flatternd. Als das Wasser wieder abgelaufen war konnten wir Enten dabei beobachten wir sie laut schmatzend ( so hörte es sich jedenfalls an ) mit dem Schnabel im Schlick umher liefen, um ihren Teil vom Nahrungsangebot abzubekommen.

Wattvögel im seichten Wasser
Mittags holten wir uns Fischbrötchen hier am Kiosk direkt am Hafen und zwei Jever Radler. Es gab leckere Krabben- und Sherry-Matjes Brötchen.
Erst am späteren Nachmittag machten wir uns auf zu einer kurzen Radtour zu dem 7,5 km entfernten Hooksiel. Wir inspizierten den dortigen Camping- und WoMo-Stellplatz, beides gewaltig groß, der WoMo-Stellplatz aber schon sehr voll. Augenscheinlich beginnt nun die Hochsaison.
Hochsiel 
Hauptziel unserer Tour nach Hooksiel war natürlich das Gasthaus “Zum Anker”, wo es, wie wir von einem vergangenen Besuch her wußten, gute und günstige Fischgerichte gibt. Dort aßen wir zu Abend: Schollenfilet mit Nordseekrabben für mich, Heilbutt-Filet für Alex, beides vorzüglich. Nachdem wir den obligatorischen Friesengeist getrunken hatten radelten wir wieder zurück zu unserem WoMo und kamen dort rechtzeitig genug an, um das WM-Fußballspiel Portugal gegen Spanien anzuschauen, recht spannend mit vielen Toren. Ronaldo schoß alle drei für Portugal, und obwohl ich den arroganten Kerl nicht wirklich leiden kann muß ich zugeben daß er tatsächlich ein toller Fußballer ist.

Freitag, 24. August 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 12 – Horumersiel

Den Vormittag verbrachten wir noch am Strand von Harlesiel. Der Himmel war blau, das Wetter sollte am Vormittag noch schön bleiben, bis es dann mittags zu Bewölkung und nachmittags zum Regen kam.

Ein Tag am Strand in Carolinensiel
Wir mieteten einen Strandkorb und unternahmen gleich eine Watt-Wanderung hinaus zur Nordsee, denn es war Ebbe. Weit draußen am Wasser konnten wir zuschauen wie schnell dasselbe nun stieg und auf das Land zu kroch. Wir begaben uns zurück zum Strandkorb, drehten ihn aus dem Wind und genossen die heiße Sonne, die sich dann aber, wie von der Wetter-App angekündigt, bald verhüllte.
Spuren im Schlick

Zum Mittagessen besorgten wir uns Fischbrötchen im Strand-Restaurant. Als es nachmittags zu regnen anfing kehrten wir zum WoMo zurück und fuhren nun eine halbe Stunde lang nach Horumersiel, wo wir direkt auf der Mole am Hafen einen Standplatz bekamen.
Es regnete nun immer wieder und wir mußten des öfteren den Scheibenwischer betätigen um den freien Blick hinaus auf die Nordsee genießen zu können. Abends spazierten wir in den Ort und aßen im Alten Sielwärterhaus. Spezialiät hier ist eine Vorspeise: Ostfriesisches Dreierlei – Matje aus Schwarzbort, Rührer und Krabben sowie Kartoffelpuffer und Lachs, dazu etwas Salat.
Ostfriesisches Dreierlei 

Mit einem Rindersüppchen als Vorspeise und Roter Grütze als Nachspeise ergab sich daraus ein hübsches Menue. Und abgerundet wurde dieses natürlich mit einem Friesengeist, eigens von der Chefin serviert, denn die polnischen Angestellten hier können den dazugehörigen Spruch natürlich nicht aufsagen. Alex kam ihr allerdings zuvor und ließ es sich nicht nehmen den Spruch selbst aufzusagen:

Wie Irrlicht im Moorflackerts empor
Lösch aus, trink aus,
genieße leise
auf echte Friesenweise
den Friesen zur Ehr,
vom Friesengeist mehr.

Yachthafen Horumersiel

Lage: am Yachthafen, wenige Gehminuten vom Ort entfernt
Stellplätze: 22
Preis: 12 € pro Nacht plus 2,50 € Kurtaxe pro Person, inklusive Strom
Ausstattung: WC, Strom, Fisch-Kiosk mit ‘Biergarten’
+:
  • Schöne Lage, freier Blick auf Meer und Hafen
  • ruhig
-:
  • kein WLAN
Kommentare:
  • im ADAC Stellplatzführer aufgeführt