Sonntag, 28. März 2010

Schneeschuhwandern mit dem DAV von Lermoos aus

Hinfahrt am 21. März 2010
Gegen 08:30 Uhr starteten wir mit unserem nagelneuen Mondeo zur Fahrt nach Lermoos, wo wir eine Woche lang mit dem Deutschen Alpenverein Schneeschuhwandern wollten.
Unser Navi lotste uns über Alzey, Karlsruhe und Stuttgart nach Lermoos in Österreich. Es war nicht viel Verkehr und wir kamen gut voran, so daß wir gegen 13:00 am Hotel Zugspitze anlangten und sogleich nach einer Haus-Führung ein Zimmer mit dirktem Blick auf die Zugspitze erhielten.

Wetterstein gesehen von Lermoos aus
"Wetterstein gesehen von Lermoos aus"
Den Mittag nutzten wir für einen kleinen Spaziergang nach Biberwier über den Wächtersteig, dann zurück durch “das Moos” nach Lermoos, wo wir in ein Cafe zu Tee und Latte-Macciato-Torte einkehrten. Danach kaufte mir Alex als verfrühtes Ostergeschenk einen neuen Rucksack, ein “High Colorado Eiger Pro 40”, da mein alter zu verfallen drohte. Dieser schlank geschnittene 40-Liter-Rucksack mit “Rückenentlüftung”, Beckengurt-Taschen und Riemen an den Seiten sowie zwei Fächern in der Deckelklappe und einem weiteren unten erwies sich als guter Kauf und sollte sich bei den bevorstehenden Schneeschuh-Touren ausgezeichnet bewähren.
Schnee lag nicht mehr viel hier unten im Tal, es war so um die 16° C warm, alles war weggetaut in den letzten 4 Tagen, wie uns die Wirtin des Hotels erzählt hatte. Wir waren daher nicht sicher, ob Schneeschuhwandern überhaupt stattfinden würde
Zurück im Hotel machten wir noch einen Saunagang, bevor wir um 18:00 Uhr die 12-köpfige Wandergruppe trafen und unseren Bergführer Bernd. Nach einem Gläschen Sekt gab es dann die Ausrüstung: Schneeschuhe, Stöcke, Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS), Schaufel und Sonde. Somit sah es also doch so aus als wäre Schneeschuhwandern noch möglich.
Am Abend wurde ein hervorragendes 5-gängiges Gala-Dinner serviert, ein brillianter Einstieg in die Wanderwoche. Besonders erwähnenswert: das saftige Milch-Kalb-Fleisch zum Hauptgang, aber auch der Fischteller am Anfang und das Honigmelonen-Sorbee zwischendurch waren vorzüglich.

1. Wanderung, 22. März 2010
Um 07:30 Uhr gab es Frühstück. Wir ließen uns unsere Teekannen füllen und packten auch etwas Vesper mit ein. Mit dem Bus fuhren wir dann um 08:30 Uhr zur Talstation der Zugspitz-Seilbahn. Dort konnten wir gleich die Schneeschuhe anlegen und wanderten zunächst leicht ansteigend eine Forststrasse hinauf.
Auf dem Schmugglersteig
"Auf dem Schmugglersteig"
Wir erreichten einen Aussichtspunkt, den “Eisseeblick”, und starrten gegen eine Nebelwand. Hinter dieser verbarg sich auch noch die Westwand der Zugspitze, die Sonne kämpfte sich aber allmählich durch und bald hatten wir blauen Himmel über uns und eine bessere Aussicht. Über den Schmuggler- bzw. Schützensteig, eine ehemalige Grenze zwischen Bayern und Tirol, an der Zöllner oft auf Schmuggler lauerten mit dem Gewehr im Anschlag, ging es ein kurzes Stück lang steil bergauf, bis wir eine Höhe von 1.600 m erreichten und somit von der Talstation der Seilbahn 400 Höhenmeter aufgestiegen waren.
Bald machten wir dann eine längere Pause und bekamen eine Einweisung in den Umgang mit dem Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS) und etwas Lawinenkunde. 80 % der Lawinenopfer überleben die physische Gewalt einer Lawine nicht, die bis zu 300 Stundenkilometer erreichen kann. Für die restlichen 20 % ist dann das LVS unter Umständen die letzte Hoffnung und befindet sich dann hoffentlich eingeschaltet am Körper des Verunglückten.
Nach 15 Minuten im Schnee sinken dessen Überlebenschancen und halbieren sich alle weiteren 15 Minuten. Dennoch hat Bernd von einem Fall berichtet, bei dem ein Verschütteter noch nach 17 Stunden lebend geborgen wurde.
Bald hatten wir dann die Talstation wieder erreicht und die erste Eingehtour gut hinter uns gebracht. Gegen 14:00 Uhr waren wir wieder im Hotel und genossen ein Sonnenbad auf der Terrasse mit einem frischen Radler in der Hand und Blick auf die Sonnenspitze, zwei weitere Saunagänge mit Blick auf die Zugspitze vom Ruheraum aus und Abendessen um 19:00 Uhr.

2. Wanderung, 23. März 2010
Wieder ging es um 08:30 Uhr los mit dem Bus, diesmal nur bis hinunter nach Lermoos. Am Panorama-Bad stiegen wir aus und begannen mit dem zunächst steilen Anstieg zur Tuftlalm, wobei wir unsere Schneeschuhe mangels Schnee tragen mußten. Die Sonne hatte sich bereits früh durch den Nebel über dem “Moos” gekämpft und bescherte uns nun einen sehr warmen Tag.
Blick vom Upps
"Blick vom Upps"
An der Tuftlalm angekommen machten wir eine kurze Rast, legten dann unsere Schneeschuhe an, schalteten unsere LVS ein und begannen den Aufstieg zum 1.800 m hohen Upps, dessen Gipfel wir um 12:00 Uhr erreicht hatten. Wir hatten einen wunderschönen Ausblick auf die umliegenden Berge, die Zugspitze ( von hier aus konnte man nun auch den Gipfel sehen ), Sonnenspitze und weiter bis hin zu den Alpen jenseits des Inn-Tals.
Der Abstieg führte uns zurück zur Tuftlalm. Wie oftmals bei Bergführern der Fall war auch unser Bernd, der ohnehin meist ein gutes Tempo vorlegte, mit unserer Abstiegs-Geschwindigkeit nicht vollauf zufrieden. Ein weiteres Sonnenbad verschönerte uns diese Pause inmitten des herrlichen Alpen-Panoramas. Wir packten die Schneeschuhe wieder weg und machten uns an den steilen und teilweise durch Schnee- und Eisreste schlüpfrigen Abstieg, der uns direkt zurück nach Lermoos führte. Um 15:00 Uhr standen wir wieder vor unserem Hotel und beschlossen so den zweiten Wandertag. Alex und ich steuerten sofort die Sonnenterasse an und bestellten uns zwei Radler.

3. Wanderung, 24. März 2010
Unsere heutige Wanderung führte uns in das Skigebiet Ehrwalder Alm. Mit der Seilbahn fuhren wir auf eine Höhe von 1.500 m. Wir überquerten einige Pisten und kamen an der “Pest-Kapelle” vorbei, wo man früher zu Zeiten der Pest Wächter stationiert hatte, um Ankommende daran zu hindern in das Tal einzudringen, notfalls auch mit Waffengewalt.
Pestkapelle und Wetterstein
"Pestkapelle und Wetterstein"
Wir wanderten weiter in Richtung Gattl, wo wir einen Sattel erklimmen wollten. Ein steiler Anstieg führte uns in ein dünnes Latschenwäldchen. Von der Zugspitze donnerten hin und wieder Eisfälle herab und eine abgegangene Schneelawine blockierte auch unseren Weg. Zudem wurde der Schnee unter unseren Füßen durch die heiße Sonne immer weicher und unzuverlässiger, oder “sulziger”, wie der Fachmann sagt, weswegen wir die Tour nicht weiter fortsetzten und frühzeitig den Rückweg antraten. Wie Bernd anmerkte müßte man bei solchen Wetterverhältnissen solche Touren wesentlich früher beginnen, was aber wegen der angebotenen Frühstückszeiten im Hotel, sowie den Bus- und Seilbahnverbindungen nicht möglich ist.

Dennoch hatten wir einen schönen Ausblick und konnten sogar das Karwendel-Massiv erspähen. Beim Abstieg sanken wir immer wieder tief in den weichen Schnee ein. Auch Bernd mußte zweimal einen Schneeteller seines Stocks aus dem Tiefschnee klauben. Wir überquerten einen Bach und folgten dann einer Skiabfahrt zu einer Alm, wo wir es uns bei Tee und Topfen-Palatschinken in der herrlichen Berglandschaft unter strahlend blauem Himmel gut gehen ließen. Zur Bergstation der Seilbahn war es dann nicht mehr weit und um 15:00 Uhr waren wir wieder beim Hotel und hatten wieder genügend Zeit für Radler, Sonnenbad auf der Hotel-Terrasse und Sauna.
Die Tour heute hatte uns ganz schön unseren Muskelkater spüren lassen, obwohl wir nur 400 Höhenmeter bewältigt hatten. Der dritte Tag bei solchen Touren ist oft der kritische und viele Teilnehmer fühlten sich etwas mitgenommen, so daß ein frühzeitiger Abbruch auch aus diesem Grund wahrscheinlich keine schlechte Idee war.
Wie auch immer: bei Schneeschuh-Touren muß man flexibel sein und viele Faktoren führen dazu, daß Planänderungen notwendig sind: die Kondition der Gruppe, die Beschaffenheit des Schnees, der sich über den Tag hinweg verändert, das Gelände und die Lawinengefahr, die sich ebenfalls über den Tag hinweg verändert – meist zunimmt. Beim Abendessen unterhielten wir uns mit Hans, einem unserer Mitwanderer aus der Umgebung von Bad Tölz, der diese Tour im Vorjahr schon einmal gemacht hatte bei extrem viel Schnee, was teilweise einige Besteigungen unmöglich machte. Wegen Tiefschnee und Lawinengefahr verliefen viele Touren ganz anders als geplant und ganz anders, als wir sie dieses Jahr machen.

4. Wanderung, 25. März 2010
Unsere zweite hoch-alpine Tour führte uns auf den 2.100 m hohen Höllkopf. Um 08:15 Uhr fuhren wir mit drei Autos nach Biberwier und von dort mit zwei Sesselliften auf eine Höhe von 1.500 m, wo wir unsere Wanderung frühzeitig begannen. Zuerst ging es ein kurzer Stück an einer Ski-Piste entlang, dann in die abgeschiedene Bergwelt. Heute war es deutlich kühler und es ging ein frischer Wind, so daß wir erstmalig Fliesmütze, Handschuhe und Ski-Jacke gut gebrauchen konnten.
Beim folgenden Aufstieg wurde es und jedoch sogleich wieder ordentlich warm, denn auch heute war wieder ein sonniger Tag. Wir überquerten die Trümmer einer abgegangenen Schneelawine und erreichten bald einen Sattel. “Noch 10 Minuten bis zum Gipfel”, versprach Bernd. Nun ging es an einem sehr steilen Hang aufwärts und wir mußten die vorderen Eiszacken einsetzen, um nach oben zu gelangen. Die Waden begannen zu schmerzen, aber nach einem kurzen Aufstieg hatten wir es geschafft und betraten den Gipfel des Höllkopfes, von wo sich eine atemberaubende Aussicht auf die schneebedeckten Alpen in alle Richtungen bot.
Durch das Höllental
"Durch das Höllental"
Zeit für eine Rast und Brotzeit. Wenn mir beim Aufstieg jemand gesagt hätte daß wir an dieser steilen Stelle auch wieder absteigen würden hätte ich ihn für verrückt erklärt. Dennoch kam es so. Bernd gab uns noch ein paar Tipps: Knie beugen, Gewicht auf die Füße, Schwerpunkt immer tiefer je steiler es wird. Und so stiegen wir tatsächlich an dieser steilen Stelle wieder ab und erreichten den Einstieg ins Höllental, das wir zügig hinabsteigen wollten um das Risiko eines Lawinenunfalls so weit wie möglich zu verringern. Auch hier ging es am Anfang sehr steil abwärts und die Kraft in den Beinen ließ bald nach. Vorbei an den Überresten abgegangener Lawinen gelangten wir hinunter in die Hölle. Die Landschaft war fantastisch schön und der Himmel fantastisch blau.
Von der Hölle aus ging es gemütlicher weiter zum Lehnberghaus, das leider geschlossen war. Trotzdem ließen wir es uns auf der sonnigen Terrasse eine Weile gut gehen, bevor wir den restlichen knapp einstündigen Abstieg unter die Füße nahmen mit den Schneeschuhen am Rucksack festgeschnallt, denn auf der Forststrasse war kaum noch Schnee vorhanden, und je tiefer wir kamen desto mehr wichen auch die spärlichen Schneereste dem Schotter der Strasse. Auch unten im Tal fanden wir keine offene Gaststätte und marschierten weiter zum nächsten Ort. Ebenfalls Fehlanzeige. Also wanderten wir weiter zur Bundesstrasse, wo wir endlich ein Hotel fanden mit sehr gemütlicher Sonnenterasse. Weizen und Radler zischten gar köstlich, während wir auf das Taxi warteten, das Bernd für 15:30 Uhr bestellt hatte. Dieses brachte uns dann über den Fernpass zurück nach Lermoos bzw. Biberwier, wo unsere Autos geparkt waren. 
Alex und ich fuhren sogleich nochmal runter in den Ortskern von Lermoos, um im Supermarkt ein paar Kekse sowie Schnaps und Tiroler Speck als Mitbringsel für ein paar Geburtstagskinder zu kaufen. Zurück im Hotel gab’s dann noch Tee und Strudel sowie einen Saunagang.

5. Wanderung, 26. März 2010
Für die abschließende Tour war eine Umgehung des Vorderen Tajakopfes von der Ehrwalder Alm ausgehend geplant. Die Wettervorhersage kündigte für heute einen Wetterumschwung an, der sich ab dem Nachmittag bemerkbar machen sollte. Am Morgen war es bewölkt und windig, es klarte aber bald auf zu einem weiteren sonnigen Tag für unsere letzte Wanderung.
Um Zeit zu gewinnen für unsere lange Wanderung fuhren wir um 08:15 Uhr mit drei Autos nach Ehrwald und mit der Seilbahn hinauf zur Alm, wie schon am vorgestrigen Tag. Da die letzte Talfahrt um 16:30 Uhr geht hatten wir also ein zeitliches Limit für unsere Wanderung zu beachten.
Zunächst ging es gemütlich an einer Langlauf-Loipe entlang durch Wald aufwärts, dann weiter der Ganghofer-Loipe folgend vorbei an der Ganghofer Rast zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir einen herrlichen Blick auf Ehrwald und Lermoos hatten mit den umliegenden Bergen; Upps und Daniel lagen uns genau gegenüber, rechter Hand trohnte die Zugspitze und links sahen wir die Sonnenspitze.
Seebensee
"Seebensee"
Der weitere Anstieg führte uns zum Seebensee, der noch vereist war. Oben in den Bergen sahen wir die Coburger Hütte liegen, links ragte der Vordere Tajakopf auf. Hier endete leider unsere Tour, denn Bernd wollte nicht weiter gehen. Der Schnee war zu nass und damit wäre der Aufstieg zur Coburger Hütte zu anstrengend, zeitaufwendig und wegen Lawinengefahr zu gefährlich geworden. Wir machten also eine längere Rast und Brotzeit und genossen die Ruhe am See und das Panorama der ihn umgebenden Berge, dann traten wir den Rückweg an.
Wie auch am Mittwoch kehrten wir wieder in den Gasthof Alpenglühen ein und diesmal probierte ich den vorzüglichen Apfelstrudel mit heisser Vanillesoße. Dann fuhren wir wieder ins Tal und beendeten diese Wanderung, die nun wesentlich einfacher und kürzer geworden war als ursprünglich angenommen und somit zu einer beschaulichen “Ausgeh”-Tour geworden war mit 350 Höhenmetern.
Während ich diese Zeilen schreibe ist es 15:00 Uhr und die Berge haben sich plötzlich zugezogen und der angekündigte Regen eingesetzt. Die Entscheidung unseres Bergführers, die Tour abzubrechen, war sicher auch aus diesem Grund gut getroffen !

Heimfahrt am 27. März 2010
Am Tag unserer Heimfahrt wurde das Wetter besser als gedacht und angekündigt, weswegen wir nach dem Frühstück und nachdem wir uns von unserer Wandergruppe verabschiedet hatten doch noch einen Ausflug auf die Zugspitze machten.
Blick von der Zugspitze
"Blick von der Zugspitze"
In wenigen Minuten brachte uns die Tiroler Zugspitzbahn auf das Dach von Deutschland und da sich die Wolken am Vormittag fast vollständig auflösten hatten wir eine grandiose Sicht auf die Alpen – bis hin zum Großglockner.
Wir hielten es eine ganze Weile dort oben aus, tranken Kaffee im Zugspitz-Restaurant und genossen immer wieder die Aussicht in alle Richtungen, z.B. auch auf den Eibsee und den Schmugglersteig, wo wir am ersten Tag gewandert waren. Nach einem Mittagessen, bestehend aus Leberknödelsuppe und Weißwürsten, fuhren wir mit der Seilbahn wieder ins Tal und traten die Heimfahrt an.
Gegen 15:00 Uhr besuchten wir noch meinen Neffen und dessen Familie in der Nähe von Ulm, bevor wir die Heimfahrt über Stuttgart fortsetzten und so um 21:00 Uhr zu Hause anlangten.

Samstag, 20. März 2010

Neuseeland-Reise 2009, Tag 20 (23. November) – Te Anau


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Leider mußten wir uns heute von dem sehr schönen Ort Wanaka verabschieden. Jeder Urlaub geht irgendwann mal zu Ende und für den 28.11. war nun mal der Rückflug nach Auckland und Weiterflug nach Fiji vorgesehen. Aber wir hatten noch genügend Zeit um uns den Milford Sound, Dunedin und Christchurch anzusehen.

Cardrona Hotel
"Cardrona Hotel"

Wir frühstückten in einem Cafe und gingen noch etwas einkaufen, bevor wir uns auf den Weg ins Fjordland machten. Nach einem Stop beim historischen Cardrona Hotel erreichten wir bald eine Anhöhe, von der wir einen guten Ausblick auf den Lake Wakatipu und Queenstown hatten. Die Fahrt führte dann hinab zum See und eine ganze Weile an diesem entlang, bis wir Queenstown erreichten.

Dort legten wir einen längeren Stop ein, um uns die Stadt anzusehen, die wie Wanaka herrlich an einem See und in einer Berglandschaft liegt, aber größer und etwas hektischer ist. Mit der Gondel fuhren wir zunächst auf den nahe gelegenen Aussichtsberg, der vor allem zum Tandem-Paragliding und Bungy-Springen genutzt wird, aber eben auch eine herrliche Aussicht hinunter auf die Stadt, den gewaltigen See und die Berge bietet.

Da das Wetter wieder prima war verweilten wir eine ganze Weile hier auf der Höhe und verspeisten ein paar Sandwiches und sahen einer mutigen Frau beim Bungy-Springen zu, die mit einem gewaltigen Schrei in die Tiefe stürzte – und das gleiche kurze Zeit später gleich nochmal wiederholte.

View down to Queenstown
"View down to Queenstown" by axel_magard.

Zurück in Downtown schlenderten wir durch die Strassen, an der Waterfront entlang und hinüber zur Halbinsel, auf dem sich die “Queenstown Gardens” befinden mit mächtigen Bäumen und jungen Leuten, die begeistert Frisbee spielten, und einigen Gedenksteinen von Bergsteigern, die unter anderem am Mount Everest ums Leben gekommen sind. Wir beobachteten das historsiche Dampfschiff, die TSS Earnslaw, auch “Lady Of The Lake” genannt, während wir schließlich in die Stadt zurück schlenderten, um bei Starbucks noch einen Kaffee zu trinken.

Dann war es an der Zeit weiter zu fahren und am Nachmittag führte uns die Highway 6 weiter nach Süden, bis wir dann nach Westen abbogen, um nach Te Anau zu gelangen. Mit 27° C war es dort erstaunlich warm. Ein Spaziergang führte uns durch den Ort, der uns als Station für den morgigen Tagesausflug zum Milford Sound dienen sollte, und ins dortige Steakhouse, in dem Essen und Service aber nicht so besonders waren.

Freitag, 12. März 2010

Neuseeland-Reise 2009, Tag 19 (22. November) – Mount Aspring Nationalpark


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Das Wetter war tatsächlich prima und wir buchten unsere “Chalet Unit” für eine zweite Nacht. Nach einem kleinen Frühstück in dem “Tango’s Cafe”, bestehend aus Toast, Jam, Kaffee und Orangensaft, machten wir uns auf zur 50 km langen

Driving into Mount Aspring Nationalpark
"Driving into Mount Aspring Nationalpark"

Fahrt zum Rob Roy Valley Track, der uns sowohl von der Touristeninfo als auch von den Motel-Besitzern wärmstens empfohlen worden war.

Die letzten 30 km waren Schotterstrasse und wir mußten mindestens 9 Kuh-Gatter und gut ein halbes Dutzend Furten passieren. Die Fahrt führte durch ein breites Tal mit saftigen Weiden, auf denen es sich Rinder und Schafe gut gehen ließen, mit einem klaren, türkisfarbenen Fluß, über dem oft weiße Vögel kreisten, auf schneebedeckte Berge zu und in den Mount Aspring Nationalpark hinein.

Der Rob Roy Glacier Track führte uns dann zwei Stunden lang leicht ansteigend in eine noch phantastischere Landschaft. Zunächst ging es über eine Hängebrücke, dann oberhalb eines tosenden Flusses durch Wald. Schneebedeckte Gipfel kamen in Sicht und ein immens hoher Wasserfall. Wir konnten immer mehr vom Rob Roy Gletscher sehen und bald hatten wir den Aussichtspunkt oberhalb der Baumgrenze auf 770 m erreicht.

Glacier and Falls
"Glacier and Falls"

Der Gletscher mit seiner dramatisch wirkenden Abbruchkante lag in seiner gesamten Breite nun direkt vor uns. Ganz anders als der unten herum durch Schutt und Geröll angegraute Franz-Josef-Gletscher lag dieser hier weiß und blau schimmernd in der gleißenden Sonne vor uns und wir wurden mehr als entschädigt für den gestrigen Regentag.

Wir verbrachten eineinhalb Stunden hier oben, vesperten aus unseren Rucksäcken und beobachteten fasziniert die donnernden Eisabbrüche, die ständig zu sehen waren. Alex beschloß sofort Glaziologe zu werden. Um 14:00 Uhr wurde es ruhiger im Gletscher und wir traten den Rückweg und die abenteuerliche Rückfahrt an.

Ice Fall at Rob Roy Glacier
"Ice Fall at Rob Roy Glacier"

Zurück in Wanaka versorgten wir uns mit Bananenmilch und Eis-Chai-Tee und ließen uns noch für eine Weile am Kies-Strand nieder. Wanaka, direkt am See gelegen mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund und zahlreichen Bars und Cafes ist eine angenehme Alternative zu Queenstown – aber eben kleiner, ruhiger, gemütlicher, weniger überlaufen.

Samstag, 6. März 2010

Neuseeland-Reise 2009, Tag 18 (21. November) – Wanaka


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Das Wetter war leider so wie vorausgesagt: es regnete und die Berge waren wolkenverhangen. Das sollte einen hier in diesem Teil Neuseelands nicht überraschen. Die von Westen kommende  feuchte Luft bleibt hier an den hohen Bergen hängen, weswegen es an den meisten Tagen regnet. Den Franz Josef Gletscher in der Sonne zu sehen ist daher ein Glücksfall, der mir wenigstens vor 9 Jahren passierte.

Franz Josef Glacier
"Franz Josef Glacier" by axel_magard.

Nach einem Frühstück in der Bar, die wir gestern schon fürs Abendessen aufgesucht hatten, entschlossen wir uns wenigstens zu dem eineinhalbstündingen Spaziergang vom Parkplatz zum Gletscher. Bereits nach 10 Minuten hatten wir einen Ausichtspunkt erreicht, von dem aus man gut die Ausläufer des Franz Josef Gletschers sehen konnte, der aber wegen des vielen Gerölls im unteren Bereich nicht sehr ansehnlich erscheint; mehr grau aus weiß, das ganze graue Bild noch verstärkt durch die graue Wolkendecke.

Trozzdem es leicht regnete setzten wir unsere kleine Wanderung fort, die nun durch ein steiniges Flussbett führte, in dem sich wenig Wasser und viel Geröll befand und somit problemlos durchschritten werden konnte. Nach weniger als einer halben Stunde hatten wir dann die Absperrungen am Fusse des Gletschers erreicht, die man ohne Gletscher-Guide nicht passieren darf und sollte. Von hier starten dann die zahllosen geführten Gletschertouren – auch bei schlechtem Wetter. Wir schauten den Gruppen und einem vorbeischauenden Kea ein Weilchen zu, bevor wir den Rückweg zum Auto antraten, was auch gut war, denn der Regen wurde stärker und ich hatte meine Regenhose im Auto gelassen.

Wanaka
"Wanaka" by axel_magard.

Da die Vorhersage für den ganzen Tag schlechtes Wetter gemeldet hatte, machten wir uns nach dieser kurzen Gletscherbesichtigung auf den Weg Richtung Queenstown. Auf der Fahrt entlang der Küste auf dem Highway 6 regnete es mitunter sehr stark und von den “Southern Alps” konnten wir daher leider nicht viel sehen. In dem Ort Haast, wo wir eigentlich übernachten wollten, machten wir lediglich eine kurze Mittagsrast, denn es war erst gegen 14:00 Uhr und der Ort nicht sehr einladend: außer Regen nix los.

Als wir dann die Seen Lake Wanaka und Lake Hawea erreichten wurde das Wetter deutlich besser und die Luft wärmer. In dem sehr schönen Örtchen Wanaka beendeten wir dann für heute unserer Reise und quartierten uns in einem netten Motel names Archway Motel ein. Unser Zimmer verfügte sogar über einen netten, kleinen, elektrischen Kamin.

Der Ort gefiel uns auf Anhieb prima  - wunderschön gelegen am Lake Wanaka mit den schneebedeckten Bergen des Mt. Aspring Nationalpark im Hintergrund - und da für den nächsten Tag tolles Wetter angesagt war beschlossen wir hier eine Wanderung zu machen und eventuell noch eine weitere Nacht zu bleiben. Abendessen gab’s in einem "Old Speights” Pub mit Blick auf den See und gutem goldbraunen Bier.

Montag, 1. März 2010

Neuseeland-Reise 2009, Tag 17 (20. November) – Franz Josef Gletscher


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Gefrühstückt wurde in Murchison, da das Cafe in der Alpine Lodge in St. Arnaud zwar schon geöffnet, den Herd aber noch nicht angeheizt hatte,

Pancake Rocks
"Pancake Rocks"

als wir morgens nach unserem Aufbruch dort vorbeikamen. Fünf Pancakes für jeden mit Sirup und Schlagsahne, das gab dicke Backen und einen vollen Magen – und die Sehnsucht nach etwas Herzhaftem am späten Nachmittag.

Weiter folgten wir dem Buller River, dessen Ursprung wir gestern kennengelernt hatten, vorbei an der Buller Gorge Swingbridge und dem Kilkenny Outlook nach Westport, wo wir nach Süden abbogen, weiter der Highway 6 folgend. Um 13:00 Uhr hatten wir die Pancake Rocks bei Punakaiki erreicht. Das schöne Wetter war einem bewölkten Himmel gewichen. Es ging kaum ein Wind und obwohl Flut war machten die “Blowholes” ihrem Namen keine Ehre.

Franz Josef Glacier Village
"Franz Josef Glacier Village" by axel_magard.

Dennoch waren die aus Lagen von Mudstone und Limestone gebildeten “Pfannkuchen-Felsen” interessant anzuschauen.

Das Wolkenwetter verwandelte sich in Regen, während wir weiter nach Süden fuhren. Gegen 18:00 Uhr hatten wir dann den Ort Franz Josef Glacier erreicht und buchten für NZ $ 160 ein Zimmer im “58 On Cron Motel”: neu, geräumig und sauber, also für den hiesigen Ort fast schon ein Schnäppchen.

Am Abend nach dem Abendessen in Old Speights Landing klarte es kurzfristig etwas auf und wir konnten einen Blick auf schneebedeckte Berge werfen.