Dienstag, 18. August 2020

Kurzurlaub in der Südpfalz 2020

 An diesem Wochenende fuhren wir freitag nachmittag nach Edenkoben zu einem Kurzurlaub. Wir hatten drei Übernachtungen gebucht im Prinz Regent Hotel in Edenkoben und wollten, trotz der warmen Hundstage, ein paar Wanderungen im Pfälzer Wald unternehmen.

Unterwegs auf der Pfälzer Hüttentour
Unterwegs auf der
Pfälzer Hüttentour
Das Prinz Regent Hotel liegt etwas ausserhalb der Stadt im Edenkobener Tal im Grünen. Es ist mehr ein Business Hotel und läßt somit einen gewissen Charme vermissen. Die Zimmer waren groß und geräumig, aber warm und stickig, nicht mal einen Ventilator gab es, um nachts die kühle Luft ins Zimmer zu bekommen. Das Essen war gut, die Bedienung nett, der Service aber eingeschränkt; Gäste der Lounge vor dem Hotel mußten sich ihre Getränke an der Bar holen, also alles in allem nicht ganz das, was man von einem 4-Sterne-Hotel erwarten würde.  

Naturfreundehaus an der
Pfälzer Hüttentour
Gegenüber dem Hotel befindet sich ein Freizeitpark, in dem es tagsüber hoch her geht. Das Hotel bietet einen guten Ausgangspunkt für Wanderungen direkt in die waldigen Hügel des Pfälzer Waldes.

Am Samstag fuhren wir nach Albersweiler, um mal wieder die Pfälzer Hüttentour zu gehen: 18,8 km, 642 Höhenmeter, 5 Hütten ( von denen zwei aber wegen Corona geschlossen waren und wir den Weg zu einer, der Ringelsberghütte, nicht fanden ). Der Parkplatz zum Einstieg ist etwas versteckt und befindet sich im Stadtteil St. Johann, am besten fährt man per Navi Richtung 'Hotel Berghof & Wirtshaus Hüttenzauber'.

Historische Walddusche
Diesmal gingen wir die Tour im Uhrzeigersinn, stiegen also zuerst auf zum Naturfreundehaus, wo mehrere Damen den Betrieb trotz Corona-Einschränkungen gut im Griff hatten und wir große Johannisbeer-Schorlen bestellten, um den großen Durst bei dieser schwülen Witterung zu stillen. Weiter ging es, immer noch ordentlich ansteigend, zur Landauer Hütte, ebenfalls geöffnet, wo wir einen Flammkuchen aßen. 

Mit dem Sessellift
zur Ruine Rietburg
Die Wanderung führte nun weiter durch den Wald, vorbei an zahlreichen Holz-Skulpturen und der geschlossenen Trifelsblickhütte und Anna-Hütte zur St. Anna Kapelle, wo wir eine tolle Aussicht über die weite Ebene zwischen Pfälzer und Schwarzwald hatten. Wir stiegen ab nach Gleisweiler, verloren kurz den ansonsten guten markierten Pfälzer Hüttenweg und wanderten dann Richtung Walddusche, wo arges Gedränge herrschte. Kein Wunder bei dem warmen Wetter, zumal es Wochenende und Sommerferien waren. Trotzdem gab es eine kleine Abkühlung, bevor wir dann den richtigen Weg wieder suchten, den Aufstieg zur Ringelberghütte aber nicht fanden, der womöglich in einem niedergemachten Stück Wald verschüttet gegangen ist. Somit wanderten wir durch den Ort Frankweiler, bis wir die gelbe Wegmarkierung wieder entdeckten, die uns dann das letzte Stück vorbei am Hotel Berghof zurück zum Parkplatz führte. 

Weiher bei St. Martin
Am Sonntag wanderten wir direkt los von unserem Hotel zur Villa Ludwigshöhe und zur Talstation des Sessellifts zur Ruine Rietburg, den wir dann auch für einen weniger schweißtreibenden 'Aufstieg' in Anspruch nahmen. Oben angekommen vermißte Alex ihre Sonnenbrille, sie hatte sie wohl unten an der Kasse verloren. Der Mitarbeiter an der Bergstation setzte sofort einen Funkspruch nach unten ab, die Brille wurde sogleich gefunden und traf 24 Sessel später bei uns ein.

St. Martin
Von der Rietburg wanderten wir nun bergab, einem roten Punkt folgend, zur Edenkobener Hütte, wo wir zwei Johannisbeer-Schorlen gegen eine Übermacht an Wespen verteidigten.

Von dort ging es weiter zur Schutzhütte Hesselbachhütte, wo wir einen Weg durch die Auerochsenweide wählten hinunter zum Weiher mit dem Barfußpfad, ohne jedoch einen Auerochsen zu Gesicht zu bekommen. An einem Brunnen unterhalb der Schafkopfquelle rasteten wir lange und genossen die Ruhe dieses Ortes, an dem irgendwie alles stimmte. Unten am Weiher angekommen zogen wir die Schuhe aus und umrundeten diesen, über Schotter, Holzspähne und durch einen Matschgraben, um dann die Füße in einem Wasser-Tretbecken wieder zu reinigen. 

Friedensdenkmal
bei Edenkoben
Der Weg führte uns nun weiter nach St. Martin an der Landstrasse entlang, wo wir in ein nettes Eiscafe einkehrten zu Zwetschenkuchen und Eiscafe. Dann stiegen wir auf unter glühender Sonne zur Runine Kropsburg und wanderten dann durch schattigen Wald zum Friedensdenkmal, von wo wir ins Edenkobener Tal abstiegen, um zu unserem Hotel zurückzukehren.

Einstieg zum
Hauensteiner Schusterpfad
Für Montag stand der Hauensteiner Schusterpfad auf dem Programm, ein 14,8 km langer Wanderweg um das Schusterdorf Hauenstein herum, der laut Beschilderung, die aber stellenweise nicht konsistent war, eher 15,8 bis 16,6 km lang sein soll, was wir abschließend dann doch bezweifelten. Wie auch immer: vom Parkplatz beim Rewemarkt ging es um 10:30 Uhr los in Uhrzeiger-Richtung, gleich steil ansteigend zu Felsentor und Nedingfelsen.
Leiter auf den
Hühnerstein
Der Weg führte dann zurück zum Ort und in der Nähe des Schustermuseums wieder aufwärts in den südlich gelegenen Wald. Allmählich ließen wir den Lärm des Ortes und der B10 hinter uns und tauchten in die friedliche Waldlandschaft ein, gesprengelt immer wieder mit beeindruckenden Felsformationen, teilweise zu erklettern, von denen aus sich gute Ausblicke boten. Nach einem heftigen Gewitter in der Nacht war es heute deutlich kühler und weniger schwül, wenngleich uns wieder die Sonne schien.

Markierungen am
Hauensteiner Schusterpfad
Eine lange Leiter führte auf den Hühnerstein, von dem aus man die zahlreichen Waldhügel des Pfälzer Waldes sehen konnte. Nach etwa 8 km hatten wir um 14:00 Uhr das Wanderheim Dicke Eiche erreicht, leider nur am Wochenende und mittwochs geöffnet. Die zweite Hälfte der Wanderung führte nun recht bequem eben oder absteigend vorbei an einer Kapelle, die uns schon von weitem mit Glockengeläut begrüßte, zurück nach Hauenstein.