Mittwoch, 7. August 2013

Elsaß

Seit Jahrzehnten bin ich nicht mehr im Elsaß gewesen, zuletzt als Schüler auf einer Jugendgruppen-Reise.

Das deutsche Weintor
"Das deutsche Weintor"
Dieses Jahr waren meine Frau und ich gleich dreimal dort.

Über Pfingsten fuhren wir mit Freunden nach Wissembourg, wo wir für zwei Nächste im Hotel De La Couronne im Zentrum der Stadt abstiegen. Zu diesem Zeitpunkt war die Innenstadt gesperrt wegen dem traditionellen Pfingsfest.

Im Tourismus-Büro besorgte ich mir eine kostenlose Karte mit Wandervorschlägen, die sich noch als sehr nützlich erweisen sollte: “Wandern im PAMINA-Raum”. Sodann fuhren wir nach Lembach und zum Parkplatz am “4-Burgen-Wanderweg”, einem etwa 6 km langen Wanderweg, bei dem man etwa 300 Höhenmeter bewältigen muß.

Auf dem Köhlerpfad
"Auf dem Köhlerpfad"
Über den “Köhlerweg” (Sentier des charbonniers) gelangten wir zunächst zur Burg Fleckenstein, die wir uns intensiver anschauten. Dann erfolgte ein kurzer Anstieg zu Hohenbourg und Loewenstein. Von dort unternahmen wir noch einen Abstecher zur Wegelnburg, von der man eine besonders schöne Sicht über die Hügellandschaft der Vogesen hatte und wo man auch zahlreiche Eidechsen beobachten konnte, die die heiße Sonne genossen. Dann stiegen wir ab zum Gimpelhof wo wir uns bei Radler, Cidre und einer Vesper von der Wanderung erholten, bevor es zurück ging zum Parkplatz und nach Wissembourg. Abendessen gab’s in einer gemütlichen Brasserie in der Nähe unseres Hotels.

Nothweiler in den Vogesen
"Nothweiler in den Vogesen"
Wie erwartet schlug das Wetter am nächsten Tag leider um und es wurde trübe am Morgen, regnerisch am Mittag. Dennoch fuhren wir nach Nothweiler und machten uns dort auf den “Grenzgängerweg” abzuwandern ( 7 km, 500 Höhenmeter ). Das Besucherbergwerk fanden wir nicht, dafür aber zahlreiche Grenzpfosten und –steine sowie den Aufstieg auf den Kappelstein, dem Ort einer „besonderen deutsch-französischen Geschichte“. Nach dem Abstieg führte uns ein kurzer Abstecher wieder zum Gimpelhof zur Mittagsrast, bevor wir den Rückweg zum Parkplatz antraten bei nun stärker einsetzendem Regen.
Rathaus von Wissembourg
"Rathaus von Wissembourg"
Das Abendessen bestand aus herzhaften und süßten Crepes im “A l’Homme Sauvage”, dazu gab’s Tanzmusik und letztendlich sogar Tanz.

Am nächsten Tag regnete es immer noch und wir sahen uns am Morgen Wissembourg an und machten einige Einkäufe bevor wir die Heimreise antraten.

Am 15. Juni waren meine Frau und ich zur einer Geburtsfeier nach Zellenberg eingeladen, wo wir im Hotel Restaurant Le Schlossberg gut untergebracht waren und gut verpflegt wurden mit Elsässer Kartoffelauflauf und zahlreichen leckeren Weinen.

Maison Pfister
"Maison Pfister"
Zuvor am Vormittag waren wir nach Colmar gefahren um uns diese drittgrößte Stadt des Elsaß anzusehen. Wir aßen dort am Marktplatz eine Kleinigkeit zu Mittag, schlenderten zur Markthalle und nach “Klein-Venedig”, tranken Kaffee in einem gemütlichen kleinen Cafe in der Nähe der Kirche, wo die Oma noch persönlich die altertümliche Kasse bediente,  und fuhren dann am Nachmittag nach Zellenberg.

Am Sonntag nach der Geburtstagsfeier besuchten wir noch den nahe gelegenen Schmetterlingspark und die hübsche Stadt Ribeauvillé.

Ein Storch und drei Burgen
"Ein Storch und drei Burgen"
Am vergangenen Wochenende waren wir wieder im Elsaß und übernachteten am Samstag im Gutshof Ziegelhof in Edenkoben, einem hübschen Hotel mit gepflegten Zimmern und einem reichhaltigen Frühstücksbuffet, gelegen am Eingang nach Edenkoben im Gewerbegebiet.

Zuvor waren wir direkt nach Albersweiler in den Ortsteil St. Johann gefahren, um bei schönstem, fast schon zu warmen Sommerwetter die 18 km lange Pfälzer Hüttentour zu absolvieren, bei der über einige Auf- und Abstiege auch gut 650 Höhenmeter zu bewältigen sind. Z

Willkommen zur Pfälzer Hüttentour
"Willkommen zur Pfälzer Hüttentour"
uerst stiegen wir auf zur Ringelsberghütte, die zwar nur sonntags bewirtschaftet wird, dafür aber die ganze Woche lang eine schöne Aussicht bietet auf das Elsässer Land bis hin zum Schwarzwald – gutes Wetter natürlich vorausgesetzt. Beim Abstieg verpassten wir den Abzweig zur Walddusche und wanderten gut eine halbe Stunde lang in die falsche Richtung, bis uns schließlich ein Wegweiser zur Landauer Hütte auf unseren Irrtum aufmerksam machte und wir sodann umkehrten. Nach Erreichen der Walddsuche, der einzigen dieser Art in ganz Deutschland, schlüpfte meine Frau sogleich mutig in ihren Bikini und stellte sich dem 8-12 Grad kalten Wasser, das über eine Steinrinne von einem nahe gelegenen Bach herangeführt wird und dann an einer Steinmauer nach unten platscht.

Die Walddusche
"Die Walddusche"
Nach dieser Erfrischung ging’s weiter nach Gleisweiler. Dort standen wir plötzlich vor einem Sanatorium und vermißten abermals eine Wegmarkierung. Wir stiegen linkerhand steil bergauf und erreichten schließlich die Trifelsberghütte, wo es endlich was zu essen und zu trinken gab. Die Anna-Hütte hatten wir somit rechts liegen gelassen. Bei der Weiterwanderung zur Landauer Hütte entdeckten wir die Markierungen eines Wanderwegs, der ein neues “Projekt” für uns werden könnte: der Pfälzer Weinsteig.

Die Landauer Hütte
"Die Landauer Hütte"
Von der Landauer Hütte ging’s nach Kaffee- bzw. Radlerpause weiter auf den Orensfelsen mit abermals schöner Aussicht auf Vogesen und den Elsaß. Letzte Rast-Station war das Naturfreundehaus, von dem dann ein kurzer Abstieg zurück zu unserem Parkplatz führte.

Am Abend spazierten wir durch Edenkoben und aßen beim Griechen “Korfu”, der nicht nur gutes Essen und einen netten Service bietet, sondern auch einen gemütlichen Garten im Hof.

Axel und Alex bei der Wein-Rast auf dem Sonnenberg
"Axel und Alex bei der Wein-Rast auf dem Sonnenberg"
Am Sonntag fuhren wir zum Deutschen Weintor bei Schweigen-Rechtenbach und wanderten zunächst auf dem ältesten Weinlehrpfad Deutschlands zur einer Hütte auf dem Sonnenberg, wo leckerer Wein vom Weingut Cuntz & Scheu ausgeschenkt wurde. So “gestärkt” wanderten wir zunächst in Richtung Wissembourg, dann der 12 km langen “Grenzlandtour” folgend vorbei am Châtéau St. Paul nach Weiden, wiederum entlang und über die deutsch-französische Grenze, und alsbald einem Bach folgenden und ansteigend, dann druch Wald wieder zurück zum Weintor und gezielt zu schon erwähnter Winzer-Hütte, um abermals leckeren Wein und vor allem Axel’s Feigen-Secco zu kosten.

Blick auf Wissembourg von den Weinbergen
"Blick auf Wissembourg von den Weinbergen"
Von jenem erwarben wir sogleich eine Kiste im Weinladen direkt neben dem Deutschen Weintor und hatten dabei gleich die Gelegenheit mit dem Schöpfer persönlich eine Unterhaltung zu führen, bevor wir diesen dritten wunderschönen Elsaß-Ausflug beim Stichel-Frist in der Längelstrasse ausklingen ließen.

Dienstag, 6. August 2013

Paris Tag 7, Samstag, der 20.7.2013

Für unseren letzten Tag in Paris erstanden wir noch einmal eine Zehnerkarte für die Metro und fuhren zunächst nach Montparnasse.

Friedhof Montparnasse
"Friedhof Montparnasse"
Die Katakomben ließen wir angesichts der wartenden Touristen-Schlange rechts liegen und begaben uns zu einem Cafe am Friedhof Montparnasse, wo uns ein gut Deutsch sprechender Franzose gleich über verschiedene historische Ereignisse in diesem Viertel aufklärte. Dann besuchten wir den Friedhof, wo man am Eingang einen Plan mit Gräbern bekannter Persönlichkeiten erhält. So fanden wir das Grab von Jean-Paul Satre und Simone de Beauvoir, sowie auch das von Samuel Beckett.

Blick von Turm zu Turm
"Blick von Turm zu Turm"
Den Friedhof verlassend landeten wir gleich auf einem Strassen-Markt und hielten, dem Gang zwischen den Ständen folgend, direkt auf den Tour Montparnasse zu. Für € 13.50 Eintrittsgeld brachte uns ein Aufzug in die 56. Etage auf eine Höhe von gut 200 m. Einige Treppen führten dann auf eine Terrasse, von der aus man einen grandiosen Blick auf Paris hat. Die Aussicht hier hat zwei entscheidende Vorteile: kein stundenlanges Anstehen wie am Eifelturm, und: der Eifelturm ist in der Aussicht mit enthalten.

Das Tor des Triumphs
"Das Tor des Triumphs"
Kurze Zeit später wanderten wir den Boulevard du Montparnasse entlang zum Place Pablo Picasso, bogen dort nach links ab und landeten zwei Häuserblöcke weiter in einem Cafe am Jardin du Luxembourg, wo wir Sandwich und Salat zu Mittag aßen. In einem weiteren Cafe probierte ich noch ein Éclair, die immer sehr lecker aussehen in der Glasvitrine, aber dann doch recht süß und klebrig sind, letzteres vor allem dann wenn nicht gut gekühlt, was hier allerdings nicht der Fall war.

Traffic in Paris
"Traffic in Paris"
Nun ging es mit der Metro weiter zum Triumphbogen und durch eine Unterführung direkt unter denselben, wo eine ewige Flammen an den unbekannten Soldaten erinnert – oder besser gesagt an die vielen, die im Krieg ihr Leben verloren. Wir setzten uns auf die heißen Steine an einem nun schattigen Plätzchen am Fuße des doch gewaltigen Bauwerks und sahen dem Verkehr an diesem Kreisverkehr eine Weile zu, an dem 12 Strassen aufeinander treffen.
Eine Handtasche für € 15.000 gefällig ?
"Eine Handtasche für € 15.000 gefällig ?"
Eine davon ist die Champs Elysées, die wir dann auf der schattigen Seite entlang flanierten bis zu dem Teil, wo die Geschäfte und Boutiquen in bewaldete Parkanlagen übergehen. Handtaschen für € 15.000 kauften wir keine, auch keine Rolex oder einen Renault. Das Anschauen der Luxus-Produkte genügte uns vollends, und ein Pröbchen eines arabischen Parfums, das uns ein eifriger Verkäufer auf die Hand pinselte.

Wieder verschnauften wir etwas auf einer schattigen Parkbank, dann brachte uns die Metro zum Centre Pompidou.

Fontaine Stravinsky
"Fontaine Stravinsky"
In einer Bar, in der sich überdurchschnittlich viele hübsche und sich ab-busserlnde Männer herumtrieben spülten wir die staubige Pariser Luft mit zwei Bieren herunter, dann besahen wir uns die bizarren und bunten Brunnen am Centre Pompidou und das Centre  selbst. Auch hier: sehr geschäftiges Treiben und Hunderte von Bars und Restaurants. Wir schlenderten weiter zu Les Halles, wo ein größerer Umbau begonnen hat, dann zur nächsten Metro-Station und fuhren in “unser” Viertel mit unserem Hotel.

Le Centre Pompidou
"Le Centre Pompidou"
Bei einbrechender Dunkelheit machten wir dann noch einen Spaziergang zum bekannten Moulin Rouge und dem angeschlossenen Rotlicht-Viertel, kehrten auf ein weiteres Bier in ein Strassen-Café ein und ließen somit unseren Parisaufenthalt ausklingen.

Am nächsten Morgen zogen wir nach dem Frühstück unsere Koffer zum Gare de l’Est, der nur zehn Geh-Minuten von unserem Hotel entfernt ist, und trafen dort glücklicherweise so früh ein, daß wir unseren von 11:17 Uhr auf 10:50 Uhr vorverlegten TGV nach Stuttgart noch halbwegs bequem erreichten.

Moulin Rouge
"Moulin Rouge"
Von Stuttgarts gehts dann mit einem IC um 15:16 Uhr weiter direkt nach Mainz, wo wir dann eine halbe Stunde später eintreffen werden.

Paris Tag 6, Freitag, der 19.7.2013

Mit der Metro fuhren wir zum Louvre, von dort überquerten wir zu Fuß die Seine und hielten auf das Musee d’Orsay zu, für das wir vor zwei Tagen bereits Tickets im Tourismus-Infocenter erstanden hatten.

Pont des Artes
"Pont des Artes"
Das Museum ist in einem ehemaligen Bahnhof der Bahngesellschaft Paris-Orleans untergebracht. Dort besorgten wir uns einen Audio-Guide und erhielten dadurch interessante Informationen zu den ausgestellten Stücken, die in der Regel nur auf Französisch beschriftet sind. Neben einem Modell der Freiheits-Statue und einem interessanten Querschnitt-Modell der Opera Garnier sowie der festlichen Halle des ehemaligen Bahnhof-Hotels sahen wir uns vor allem Bilder von Monet, Renoir und van Gogh an sowie Bilder von anderen Impressionisten.
Das Musuem, das ein Bahnhof war
"Das Musuem, das ein Bahnhof war"
Van Gogh hat von sich 40 Portaits erstellt auf denen man seinen psychischen Gesundheitszustand gut erkennen kann, wie der Künstler selbst meinte; zwei davon konnten wir hautnah bewundern.

Im straff organisierten Cafe des Museums machten wir eine kurze Mittagspause, dann ging es in die fünfte Etage, wo man von einer Terrasse aus einen guten Blick auf Louvre, Sacré-Coeur und Place de La Concorde hat. Am Mittag verließen wir das Museum und begaben uns wieder auf die heißen Strassen von Paris.

Musée d'Orsay Bird Eyes View
"Musée d'Orsay Bird Eyes View"
An der Pont Alexandre III, einem Geschenk der Russen an Paris, die sich in einem Bogen über die Seine spannt und mit zahlreichen Bronze-Engeln und Kandelabern verziert ist und von vier goldenen Figuren auf hohen Säulen bewacht wird  ließen wir uns in Liegestühlen an der Seine nieder und schlürften Eistee. Dann setzten wir unsere Wanderung fort vorbei am Petit Palais zum Place de la Concorde, einem der größten Plätze der Welt. Früher stand hier die Guillotine, heute ein ägyptischer Obelisk, das Geschenk eines ägyptischen Vizekönigs an Paris.
Place de la Concorde
"Place de la Concorde"
Nachdem wir diesen mächtigen Platz überquert hatten wurde es uns langsam zu heiß. Wir liefen noch bis zur Opera Garnier und fuhren dann mit der Metro zur Station Cadet und flüchteten uns für eine Weile in unser kühles Hotelzimmer.

Am Abend stiegen wir dann wieder auf den Montmatre und dinierten in der “Mouline de la Galette”, wo wir uns ein 5-Gang-Menü und zwei Weine schmecken ließen: eine fein und fruchtig gewürzte Tomaten-Kaltschale, weißen Spargel an Kaviar und Lachswürfeln, als Gruß aus der Küche eine sahnig schmeckende Leberpastete, dann die beiden Hauptgänge Dorade und Lamm-Kotelette, zum Abschluß eine Frucht-Kaltschale und Schoko-Küchlein.

Artist vor Sacre Coeur
"Artist vor Sacre Coeur"
Auch einen Espresso und Schnaps gönnten wir uns noch, bevor wir die halbwegs opulente Rechnung kommen ließen, auf der dann allerdings ein Wein und die Espresso fehlten.

Es wurde wieder einigermaßen spät, bis wir zurück im Hotel waren.