Dienstag, 23. Dezember 2014

Soonwaldsteig 2014 – 6. Etappe

Die letzte Etappe auf dem Soonwaldsteig vom Jägerhaus nach Bingen war nicht mehr lang.

Soonwaldsteig durchs Grüne
Es war morgens um 10:15 Uhr als wir uns von Maggie, dem Haus-Hund, und den Wirtsleuten vom Jägerhaus verabschiedeten. Anders als gestern führte der Weg direkt unterhalb des Jägerhauses entlang ins Morgenbachtal. Die Sonne trat hervor und tauchte den dichten Wald hier in ein sattes Grün, während links von uns der Bach friedlich vor sich hin plätscherte. Ein Moment, wie er nie zu Ende gehen sollte.
Blick vom Soonwaldsteig
nach Assmannshausen
Als wir wieder den Eselspfad erreichten zeigte uns ein Wegweiser 13 km als Entfernung nach Bingen an. Wieder stiegen wir den Bergpfad empor, ließen die Burg Rheinstein links liegen und wanderten weiter oberhalb des Rheins auf Bingen zu, das nun schnell näher kam. Dabei hatten wir immer wieder herrliche Ausblicke auf den Rhein, auf Assmannshausen auf der anderen Rheinseite, bald dann auf die Burg Ehrenfels gegenüber von Bingen und die Insel mit dem Mäuseturm.
Bingen, wir kommen !
Um 14:15 Uhr hatten wir das Ende des Soonwaldsteigs erreicht, der bei der Jugendherberge den Wald verläßt. Ein guter halber Kilometer trennte uns noch vom Bahnhof, wo wir einen Regionalzug nach Mainz bestiegen und auf der Fahrt Gelegenheit hatten all die auf dieser Wanderung gesammelten Eindrücke nochmal zu verarbeiten.
Ein weiterer Fernwanderweg geschafft, wir sind schon gespannt auf unsere nächstes Projekt !

Montag, 22. Dezember 2014

Soonwaldsteig 2014 – Rhein-Burgen-Weg

Heute wollten wir den 16 km langen Rhein-Burgen-Rundweg erwandern, der am Forsthaus Jägerhaus beginnt und ähnlich wie die Hahnenbachtaltour zu gut der Hälfte dem Soonwaldsteig folgt.

Auf dem Burgenweg
Im Forsthaus Jägerhaus  gefiel es uns so gut, insbesondere auch nach dem reichhaltigen Frühstück an diesem Morgen, daß wir hier gerne noch einen Tag übernachten wollten.
Der Burgenweg führte uns zunächst ein Stück zurück Richtung Lauschhütte, zweigte dann aber nach rechts ab und verlief über einen Umweg durch den Wald zum Gerhardshof. An diesem vorbei ging es nun über eine Wiese und dann bergab ins Morgenbachtal und zum Eselsweg.  Wieder ansteigend erreichten wir einen schönen Aussichtspunkt mit Blick auf den Rhein und Burg Reichenstein, dann später die Burg Rheinstein.
Blick von Burg Rheinstein

Dort bezahlten wir den Eintritt, denn heute hatten wir mal Zeit diese Burg ausgiebig zu besichtigen. Und der Besuch lohnt, nicht nur wegen des an die Burgmauer geschmiegten und oberhalb eines Weinbergs liegenden Cafes, sondern auch wegen den Ausstellungsstücken in den Burgräumen und den vielen schönen Perspektiven, von denen man auf die Gemäuer der Burg und hinunter zum Rhein schauen kann.  Besonders beeindruckte mich die Küche mit Einbauherd und Backofen ! Eine schmale Eisentreppen führte auf ein winziges Türmchen mit weiteren tollen Ausblicken.
Auf Burg Rheinstein

Es war nach 15:00 Uhr, als wir unsere Wanderung nach einer Vesper im Burgcafe fortsetzten, vorbei an dem leider stillgelegten Schweizer Haus , noch ein Stück weiter am Rhein entlang zum ebenfalls geschlossenen Forsthaus Heiligkreuz, dann durch den Wald zurück in Richtung Jägerhaus, eine Hängebrücke überquerend und mit einem weiteren interessanten Stopp, der ausgegrabenen Römischen Villa Rustica.
Backofen an der Villa Rustica
Von dort ging es an einer Feriensiedlung vorbei zurück zum Jägerhaus, wo wir so um 18:00 Uhr eintrafen.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Soonwaldsteig 2014 – 5. Etappe

Am Morgen des Mittwoch, den 7. Mai 2014, verließen wir Distelbach und wanderten wieder bergauf in den Wald und zu den Windrädern.  Geteerte Strassen führten uns an einer Windrad-Baustelle vorbei hinauf zum Aussichtspunkt auf dem Ohligsberg, wo wir gestern den Soonwaldsteig verlassen hatten. Das Wetter: bewölkt und kühl, mit sonnigen Abschnitten und dann etwas wärmer.

Die Lauschhütte

Nach einem Blick vom Ohligsberg hinunter ins Rheintal setzten wir unsere Wanderung Richtung Bingen fort. Um 11:30 Uhr hatten wir die Lauschhütte erreicht und ließen uns auf der Terrasse zu einem Mittags-Snack und Radler nieder.
Aussichtsturm Salzkopf
Eine Stunde später hatten wir den Aussichtsturm auf dem Franzosenkopf erreicht und stiegen hinauf, um den Blick hinuter zum Rheintal, weiter hinaus nach Ingelheim und ins Rhein-Main-Gebiet und zurück zum Soonwald zu genießen. Von dort sahen wir dann eine bedrohliche Wetterfront direkt auf uns zukommen. Wir waren dann also vorbereitet und hatten Rucksack-Hüllen und Regenjacken zur Hand, als uns kurze Zeit später ein Regenschauer heimsuchte, der aber nach einer halben Stunde schon weitergezogen war und nun strahlendem Sonnenschein Platz machte.
Unser Zimmer im Forsthaus Jägerhaus
Die letzten 7 km zum Forsthaus Jägerhaus, mitten im Wald gelegen und mit ein paar sehr hübschen Zimmern ausgestattet, waren schnell zurückgelegt.
Um 14:45 Uhr hatten wir unser “Elfen-Zimmer” bezogen und machten uns gleich wieder auf zu einem Spaziergang durch die Steckenschläferklamm.
Benannt nach Wanderern, die hier ihr Wanderstöcke auf dem Boden schleifen lassen, bietet der beschauliche Weg entlang eines Baches und über zahlreiche Holzbrücken immer wieder Überraschungen in Form von in Bäume geschnitzten Gesichtern von Fabelwesen, die es zu entdecken gilt, und die einem dann freundlich oder frech entgegen blicken.
Baumschnitzerei mit Bart
Der Nachmittag war so sonnig und freundlich, daß wir ihn auf der Terrasse vor dem Jägerhaus mit Tee oder einem Schöppchen Wein genossen. Nach einem guten Abendessen in der Jägerstube brachen wir dann nochmal zu einem Abendspaziergang durch den düster werdenden Wald auf zu den  etwa 2 km entfernten Gerhardshöfen.

Donnerstag, 20. November 2014

Herbst Bergwoche 2014 – Besteigung der Riepenspitz

Unsere letzte Wanderung der diesjährigen Berg-Herbstwoche mit Hans Kammerlander führte uns ins Valle di Casies, ins Gsieser Tal, wo wir bis zur Talschluß-Hütte fuhren und dort unsere Autos abstellten.

Wanderung in den Morgen
Im Morgenlicht der Sonne wanderten wir zunächst auf einer Forststrasse den Bergen entgegen. Die Strasse ging bald in einen Forstweg über, auf der uns eine Herde Kühe entgegenkam gefolgt von deren Besitzer.
“Ich muß doch mal herausfinden welcher meine Kühe der Anführer ist, wenn’s ums Ausbrechen geht”, erklärte er uns.
Wir wanderten nun weiter einem Bach entlang durch Wald aufsteigend, bis wir eine Hochebene erreichten. Unsere Wanderführer sahen nicht so aus als wären wir auf dem geplanten Weg, und zückten die Wanderkarte. Die Stumpfalm, unser geplantes Zwischenziel, war noch eine halbe Stunde entfernt und lag zweihundert Höhenmeter unter uns.
Kartenstudium - manchmal hilft's
Als wir die Abzweigung zur Stumpfalm erreichten, beschlossen wir gleich mit dem Aufstieg zur Riepenspitz zu beginnen, anstatt zusätzliche 200 Höhenmeter ab- und dann wieder aufzusteigen. Ein Wanderer verließ die Gruppe und stieg zur Alm ab, alle anderen stiegen nun in ein herrliches Hochtal empor, das am Ende von mehreren Berggipfeln abgeschlossen war.
Der Aufstieg, zunächst bequem, wurde nun immer steiler. Im oberen Talkessel, wo die zunächst hübsche Vegetaion nun mehr und mehr in Gröll übergegangen war, rasteten wir noch einmal vor der letzten Etappe zum Gipfel.
Herrliches Hochtal
unterhalb der Riepenspitz
Die uns umgebenden Berge waren in Wolken gehüllt. Wir beobachteten eine Gamsherde ein Stück weit entfernt, an die sich zwei Jäger heranschlichen.
Einige aus unserer Gruppe brachen hier ab und würden nun ebenfalls zur Stumpfalm absteigen., auch Alex, die ihr Knie schohnen mußte. Wir anderen nahmen nun einen recht steilen Geröllhang in Angriff, der uns nach knapp 40 Minuten auf einen Grat zwischen den Gipfeln führte. “Unser” Gipfel lag rechter Hand und das Gipfelkreuz war schon im Nebel zu sehen.
Die letzten Meter
zum Gipfel des Riepenspitz
Es war nun nicht mehr weit, nach ein bischen leichter Kletterei und weiteren 15 Minuten standen wir um 12:25 Uhr auf dem Gipfel. Mal wieder mit null Sicht. Wir ließen uns etwas Zeit für einen Gipfeltrunk und ein Gipfelphoto, dann nach 25 Minuten ging’s los mit dem Abstieg.
Weiter unten wurde das Wetter gleich wieder besser, die bunten Blumen unten im Tal leuchteten schon wieder im Sonnenschein.
Gegen 14:00 Uhr hatten wir die Stumpfalm erreicht, Hans folgte nach mit einigen Nachzüglern. Dort saßen wir dann vor der Alm in der Sonne, genossen Getränke und Vesper und lauchten abermals den Zitterklängen von Reinhard. Um 15:35 Uhr machten wir uns an den Abstieg, der uns von der Stumpfalm durch Wald in einem Bogen zurück ins Tal zu unseren Autos führte.
Rast auf der Stumpfalm
Am Abend nach dem Abendessen wurde noch einmal kräftig in der Bar gefeiert, Reinhards Zittermusik konnte sich dann aber nicht gegen die lautstarke Ziehharmonika-Musik und dem Gesang einer Jugendgruppe durchsetzten, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat.
Schon war wieder eine dieser herrlichen Bergwochen zu Ende, die viel zu schnell vorbei gehen und auf die wir uns immer das ganze Jahr über freuen. Das Wetter war nicht optimal gewesen, von vielen Gipfeln hatten wir keine Sicht, aber immerhin hatten wir hin und wieder Sonne und keinen Regen.

Sonntag, 16. November 2014

Herbst Bergwoche 2014 – Besteigung des Kreuzkofel

Der Kreuzkofel (2420 m) liegt im Tauferer Ahrntal bei St. Johann.

Steil hinauf zum Kreuzkofel
Wir brachen um 8:30 Uhr von unserem Standort-Hotel auf und fuhren über eine Stunde zum Ausgangspunkt der heutigen Wanderung, zur Stalliler Alm. Nach einem Espresso dort um 10:00 Uhr begann ein sehr steiler Aufstieg durch den Wald auf dem Höhenweg. Nach 45 Minuten hatten wir bereits knapp 400  Höhenmeter zurückgelegt und verschnauften kurz.
Wie gestern waren die Berge leider verhangen, Nebel umgab uns und gab nur manchmal einen Blick frei hinunter ins Tal.
Into the fog
Es ging weiter, zunächst weniger steil, über einen Höhenzug, dann wieder steiler werdend durch felsiges Gelände, bis wir das Gipfelkreuz im Nebel vor uns sahen. Nun wurde es noch einmal steil und wir erreichten den Gipfel um 12:30 Uhr: 2,5 Stunden Aufstiegszeit für 1000 Höhenmeter – nicht schlecht !
Wir pausierten dort eine Weile bei windstillem Nebel-Wetter und praktisch 0 Sicht. Hans beschrieb uns die schöne Aussicht, die bei gutem Wetter den Blick auf seinen Hausberg, den Moosstock erlaubt, wie auch auf die nahe gelegenen Gletscher des Schwarzensteins.
Kegelgassl-Alm auf 2109 m
Der Abstieg sollte langsamer vonstatten gehen, zumindest für Alex, deren Knie den steilen Anstieg und vielleicht auch die Kletterei der vergangenen Woche auf den Daunkogel im Stubaital nicht gut verkraftet hatte.
Wir stiegen ab zur Kegelgassl-Hütte ( 2109 m ), Alex mit Reinhard folgten langsam nach. Dort wurden wir von der Hüttenwirtin gut und rasch versorgt mit Getränken, Tee und Suppen.
Der weitere Abstieg verlief über einen sehr gut mit Stein-Stufen ausgebauten und nicht zu steilen Weg zur unterhalb der Kegelgassl-Hütte liegenden Alm, die über eine Forststrasse erreichbar war.
Rettungseinsatz mit viel Spass
Reinhard war vorgeeilt um Alex mit dem alten VW-Bus von Hans Kammerlander abzuholen, ich stieg langsam mit ihr ab, die Gruppe etwas flotter vorneweg.
Unten auf der Forststrasse trafen wir auf Hans, der die Gruppe vorausgeschickt hatte. Schon wenige Minuten später war Reinhard mit dem “Rettungsfahrzeug” zur Stelle und wir vier fuhren ein Stück, um bald wieder auf die Gruppe zu treffen. Da wir alle schon spät dran waren und noch einen Besuch von Hans’ Büro in Sand vorgesehen hatten luden wir kurzerhand die gesamte Gruppe in das Fahrzeug, Alex quer über uns auf der Mittelbank liegend, Hans noch irgendwie dazwischen.
Erinnerung an die 8000er
So hatten wir rasch den Ausgangspunkt unserer Wanderung wieder erreicht.
In Sand besuchten wir also Hans’ Büro und sahen uns die vielen Erinnerungsstücke in einem Schaukasten an, die er von seinen zahlreichen Expeditionen mitgebracht hatte. Dazu erzählte er wie immer die eine oder andere interessante Episode aus seinem ereignisreichen Leben. Später gingen wir in Sand noch Speck und Wein einkaufen und traten dann die einstündige Rückfahrt nach Toblach an.

Freitag, 7. November 2014

Herbst Bergwoche 2014 – Auf das Pfannhorn

An unserem dritten Wandertag mit Hans Kammerlander und seiner Gruppe stand der Hausberg von Toblach auf dem Programm: das Pfannhorn ( 2663 m ).

Aufbruch zur Bonner Hütte
Wir fuhren eine kurze Strecke bis zum Beginn der Wanderung beim Weiler Kandellen, wo auch eine kleine Kapelle steht, genannt Silvesterkirchlein. Vorbei an dieser Kapelle wanderten wir zunächst der geteerten Strasse folgend, die sich bald im Wald verlor und in einen Forstweg überging, der bald steiler wurde.
An einem Abzweig konnten wir uns zwischen einem Weg mit 17 % Steigung und einem mit 28 % entscheiden. Als sportliche Wanderer wählten wir natürlich die zweite Alternative.  Schnell kamen wir auf eine Hochalm und folgten nun wieder einer Almstrasse zur Bonner Hütte auf 2340 m, die über unseren Köpfen im Nebel lag. Erst nach einer Weile schälten sich ihre Konturen aus dem Nebel hervor und wir erreichten die Hütte um 10:15 Uhr. Eine kurze Einkehr bei dem eher kühlen und feuchten Wetter zu einem Erfrischungsgetränk oder Tee war unumgänglich.
Aufbruch zum Pfannhorn

Um 10:55 Uhr brachen wir dann auf zum Gipfelsturm. Es klarte leider nicht auf und die Sicht war grottenschlecht, als wir um 11:45 Uhr den Gipfel erreichten. Wenigstens gab’s ein Kräuterschnäpschen zur inneren Aufwärmung.
Bonner Hütte Hüttenleben
Um 12:40 Uhr waren wir wieder zurück an der Hütte und hatten nun ausgiebig Zeit für einen gemütlichen Hütten-Nachmittag, mit allem was dazu gehört: Reini’s Musik, viele Gespräche und Witze, Bier, Tee, Kaiserschmarren und eine Vesperplatte. Die Stimmung war gut, das eher ungemütliche Wetter draußen hatten wir vergessen.
Der Abstieg begann dann um 14:30 Uhr und dauerte etwas mehr als eine Stunde.
Zeit genug also um im Hotel einen Saunagang zu machen, bevor uns weider ein gutes Abendessen und ein gemütlicher Abend in der Bar erwarteten.

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Herbst Bergwoche 2014 – Zur Rossalm und zur Plätzwiese

Heute fuhren wir zum Brückele, nicht weit entfernt von Toblach, um zur Rossalm zu laufen und dann auf einem Höhenweg weiter zur Plätzwiese. Auch im letzten Jahr waren wir hier gewesen um zur Rossalm und dann weiter zum Kleinen Jaufen aufzusteigen.

Vom Brückele zur Rossalm

Der flache Forstweg im Tal verläuft zunächst gemütlich flach, steigt dann bald aber an, immer steiler werdend, bis man zum Verschnaufen auf eine Hochebene unterhalb der Rossalm kommt, bevor ein weiterer Anstieg zum Ziel führt.
Unterwegs kam uns der Wirt mit seinem Jeep entgegen und wir wechselten ein paar Worte. Auf der Alm angekommen gab’s erstmal wie gewohnt roten Schnaps zur Begrüßung.
Erste Station: Rossalm
Wir ließen uns Zeit für eine längere Pause, Reinhard sang seine Lieder, und von Tee bis Bier wurde alles mögliche getrunken.
Dann wanderten wir weiter auf einem herrlichen Höhenweg zur Plätzwiese. Eine Frau kam uns entgegen, die den Weg nicht weiter gehen wollte, weil er wohl an einer Stelle gestrichelt auf der Karte markiert war. Reinhard lud sie ein mit uns zu gehen. Ausser einem Drahtseil an zwei Stellen, eigentlich nicht wirklich nötig, ist der Weg absolut unproblematisch. Einigermassen schwindelfrei sollte man aber doch sein.
Auf dem Höhenweg zur Plätzwiese
Der halbwegs sonnige Vormittag war in einen bewölkten Mittag übergegangen. Als wir auf einer Wiese rasteten trat aber wohlwollend die Sonne hervor. Die Aussicht war nicht sehr gut, aber immerhin vorhanden, z.B. hinunter zum Brückele und auf die Berge im Norden.
Weiter führte uns der Weg, bis wir schließlich die Alm auf der Plätzwiese vor uns sahen. Wir mußten dann aber noch ein Stück absteigen, bis wir um 14:40 Uhr dort eintrafen.  Die Sonne war wieder hervorgekommen und wir ließen uns vor der Hütte nieder zum Suppe löffeln oder Kuchen essen.
Auf der Plätzwiese

Am Nachmittag brachte uns ein Bus wieder hinunter zum Brückele, wo unsere Autos standen.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Herbst Bergwoche 2014 – Besteigung des Arzalpenkofel

Unsere erste Wanderung führte uns zunächst per Bus und Autos zum Kreuzbergpass, wo wir den dortigen Hausberg, den Arzalpenkofel besteigen wollten.

Berge am Kreuzbergpass
Ein steiler Anstieg entlang einer Skipiste führte uns bald in ein Wäldchen, vorbei am zugewachsenen Bärensee hinauf zu einer verlassenen Alm und dann weiter auf einen Grat, von dem wir einen guten Blick auf die Rotwand und einige weitere beeindruckende Dolomitengipfel hatten. Wir sahen auch Mauern und Bunker, die hier auf dem Grenzstreifen zwischen Südtirol und Italien in den beiden Weltkriegen entstanden sind.
Blau blau blau blüht der Enzian
Wir folgten nun einem Wanderweg, der zunächst leicht bergab führte, dann entlang des Arzalpenkofel zu dessen hinterer Seite vom Kreuzbergpass aus gesehen, schließlich steil aufwärts steigend uns stellenweise kleine Klettereinlagen abverlangte. Vorbei an einer weiteren stillgelegten Alm – die uns viel Gelegenheit gab über die Faulheit der Italiener zu lästern – ging es später weniger steil durch eine karge Felsenlandschaft auf den Gipfel, auf dem tibetanische Gebetsfahnen flatterten.
Beim Aufstieg auf den Arzalpenkofel
Das Wetter war bisher gut gewesen mit viel Sonnenschein, und auch auf dem Gipfel war es noch warm und angenehm, als wir uns zu Vesper, Gipfelmusik und Gipfelschnaps niederließen, aber um die gegenüberliegenden Dolomitengipfel hatten sich dunkle Wolken versammelt, die alsbald näher kamen. Dies war einer der Gründe warum wir einen sehr steilen Abstieg auf der anderen Seite des Berges wählten, als der von der wir aufgestiegen waren. Unsere Wanderführer hatten bereits vorausgesehen daß das schlechte Wetter eher hinter unserem Berg entlangziehen würde.
Blick vom Arzalpenkofel
zum Kreuzbergpass
Der Abstieg war nicht nur sehr steil, sondern auch voller Geröll und verlangte Kraft in den Beinen und gute Konzentration. Die Gruppe zog sich etwas auseinander, einige hatten so ihre Schwierigkeiten. Dann war es aber nicht mehr so weit zurück zum Kreuzbergpass. Wir erreichten das dortige Hotel gerade als ein leichter Regenschauer einsetzte, und genossen unsere Rast dort mit Kaffee, Kuchen, Bier und Reinhards musikalischer Untermalung. 
Mit Abendessen, weiteren Bieren und Schnäpsen und mehr Musik beschlossen wir den Tag beim Kirchenwirt.

Samstag, 25. Oktober 2014

Herbst Bergwoche 2014 – Ankunft in Toblach

Am Morgen nach dem Frühstück beluden wir unseren Mondeo mit unserem Gepäck, dann verabschiedeten wir uns vom Hotel Bergcristall, in dem wir uns sehr wohl gefühlt hatten in der vergangenen Woche im Stubaital, und fuhren über den Brenner nach Italien.

Kirche in Aufkirchen
Wie gewohnt verließen wir die Brenner-Autobahn bei Brixen und steuerten das Hochpustertal an. An Bruneck vorbei gelangten wir bald nach Toblach, kurz hinter der Abzweigung zum Pragser Wildsee gelegen, wo  letztes Jahr unsere Unterkunft für die Herbst-Bergwoche mit Hans Kammerlander gewesen war, und ließen uns von unserem Navi weiterführen zum kleinen Örtchen Aufkirchen ( Santa Maria ), wo direkt gegenüber der Kirche das Hotel Kirchenwirt liegt, das uns dieses Jahr als Unterkunft dienen sollte.
Hochpustertal bei Toblach
Da wir sehr früh angekommen waren mußten wir noch eine kurze Weile auf unser Zimmer warten. Wir ließen uns zu einer Kräuterlimonade auf der Terrasse nieder, bezogen dann unser Zimmer und brachen um 13:30 Uhr zu einer kleinen Rundwanderung auf, die uns über Ratsberg ( Monte Rota ) und dem dortigen Jörgerhof, wo wir eine Kaffee-Pause einlegten, nach Toblach führte und wieder zurück nach Aufkirchen.
Einige aus den letzten Jahren bekannte Mitwanderer waren bereits eingetroffen: Sylvia aus dem Saarland, Karin, Gerd und Klaus aus Berlin.
Kirche von Toblach
Die ganze Gruppe lernten wir dann um 19:00 Uhr kennen, mit dabei waren auch wieder Rolf und Inge aus dem Schwabenländle, sowie noch ein paar weitere Wanderer, insgesamt 14 in der Gruppe. Hans Kammerlander und sein musizierender Begleiter Reinhard begrüßten uns wieder herzlich, bevor es zum Abendessen ging. Ein Wander-Programm gab es dieses Jahr nicht, die Planung sollte sehr flexible und je nach Wetterlage durchgeführt werden.

Dienstag, 21. Oktober 2014

Stubaital – zur Franz-Senn-Hütte

Oberissalm
Das Wetter blieb unbeständig. Wir fuhren bei Milders, einem Ortsteil von Neustift, auf einer schmalen Almstrasse ( die Franz-Senn-Strasse )in ein Seitental, das bei der Oberissalm endete. Hier parkten wir gebührenpflichtig ( 5 € pro Tag ) und begannen die 1 1/2-stündige Wanderung zur Franz-Senn-Hütte. Nach einem ersten Anstieg kamen wir zur Alpeiner Alm, die auf einem Plateau liegt. Von hier aus konnte man die Franz-Senn-Hütte schon sehen, die nach einem weiteren kurzen Anstieg an einem Wildwasser entlang zu erreichen ist.
Almidylle
Die Berge waren in Wolken gehüllt und zeigten sich nur manchmal, mit bereits angezuckerten Gipfeln, vom Tal her schoben sich immer wieder Nebelschwaden nach oben.
Auf der Franz-Senn-Hütte war schon einiges los, an diesem Samstag waren schon ein paar Wandergruppen eingetroffen und weitere im Anmarsch. Wir ließen uns nieder zu Speckbrot und einem ausgemacht leckeren Kaiserschmarren mit in Rum eingelegten Rousinen. Nach einer ausgiebigen Mittagsrast in der warmen Gaststube gings wieder talwärts.
Wanderung zur
Franz Senn Hütte
An der verlassenen Alpeiner Alm setzten wir uns kurz in die nun mal aufgetauchte Sonne, die aber auch schnell wieder verhüllt wurde.
Zurück an der Oberrissalm kehrten wir dort nochmal ein zu Radler, Tee und Kuchen, bevor wir diese letzte Wanderung im Stubaital für dieses Jahr beschlossen und zum Hotel zurückkehrten, wo wir noch einmal den Wellnessbereich genossen, bevor es zum wie immer leckeren und reichhaltigen Abendessen ging.

Montag, 20. Oktober 2014

Stubaital – die Gletscherhöhle

Im Stubaital wurde diesen Sommer nach einem Jahr Bauzeit eine Gletscherhöhle geschaffen, die es dem Besucher erlaubt einen Gletscher von innen zu sehen.

Into the glacier
Diese Gletscherhöhle liegt ein kleines Stück unterhalb der Gondelstation am Eisgrat und kostet 5 Euro Eintritt.
Da das Wetter zum Wandern wieder zu schlecht war fuhren wir zur Mutterbergalm und von dort mit der Bergbahn aufwärts in Nebel und zunehmendes Schneegestöber. Von der Gondel aus beobachteten wir eine Gemse, die von diesem Wetter unbeeindruckt schien. Von der Bergstation wanderten wir die paar Meter zum Eingang der Eishöhle, wo wir den Eintrittspreis löhnten.
Eisbogen
Warm angezogen mit Bergschuhen und Mütze ausgerüstet betraten wir das Innere des Gletschers und staunten über das teils glasklare Eis, das uns überall umgab. An einer Stelle konnte man gut die Jahresschichten des Eises sehen, an einer anderen Stelle gab’s Mikroskopaufnahmen von Saharasand und Milben, die man an der Universität Innsbruck im Eis entdeckt hat. Die Temperatur im Gletscher beträgt konstant das ganze Jahr über 0 Grad, während sie draußen von –20 bis +15 Grad stark schwankt.
Weg durch den Gletscher
Beim Verlassen der Höhle unterhielten wir uns noch eine ganze Weile mit dem Ticketverkäufer, der auch Bergführer ist und sich gut auskannte mit Gletschern und dem Projekt zur Erschaffung dieser Höhle, für die man eine Randlage gewählt hat, wo der Gletscher nicht so schnell fließt – vielleicht 20 Zentimeter im Jahr – und sich auch keine Gletscherspalten befinden, so daß die Statik der Höhle nicht gefährdet ist, die dennoch ständig neu vermessen wird.

Sonntag, 19. Oktober 2014

Stubaital – zu Sulzenaualm und Sulzenauhütte

Grawa-Alm
Das Wetter war mäßig, stark bewölkt, aber zunächst ohne Niederschlag. Wir fuhren zur Grawaalm und stiefelten zunächst zum Grawawasserfall, von man seine Lunge durch feinste Wasser-Aerosole reinigen lassen kann. Direkt neben dem Wasserfall führte uns ein steiler und sehr matschiger Pfad, glücklicherweise größtenteils mit Felsstufen und Holzstegen gut ausgebaut, an zwei Plattformen am Wasserfall vorbei gut 45 Minuten ansteigend zu einer Weggabelung, wo wir uns links hielten und nach etwa 15 weiteren Minuten ein Hochtal erreichten, in dem die Sulzenaualm liegt.  Das Tal ist von felsigen Steilhängen umgeben, gegenüber dem Eingang stürzt ein aus drei Gletschern gespeister Wasserfall in die Tiefe, oben rechts davon kann man die Sulzenauhütte sehen, die wie auch die Dresdner Hütte am Stubaier Höhenweg liegt, und die man nach einer weiteren Stunde Wandern erreichen kann.
Troll an der Sulzenaualm


Wir kehrten zunächst zu einem Tee in die Alm ein, dessen Besitzer überall originelle Schnitzereien angebracht hat. Das Türchen zum Garten vor der Hütte wird durch die Pfeife einer Holzfigur verschlossen, der Wanderstempel befindet sich am anderen Ende der Zunge eines Kobolds.
Nach dem Tee entschlossen wir uns trotz unbeständiger Wetterlage zum Anstieg auf die Sulzenauhütte.
Axel vor der Sulzenauhütte
Der Weg dorthin ist recht einfach zu gehen und so erreichten wir die Hütte gegen 13:00 Uhr, gute Zeit also für eine Brettljause. So gestärkt verließen wir die gut gewärmte Gaststube und machten uns um 13:45 Uhr wieder an den Abstieg. Die Sonne kam hin und wieder zum Vorschein und spendete etwas Wärme und freundliches Licht. Nach dem Abstieg zog es sich dann wieder zu und während wir die Sulzenaualm wieder erreichten setzte leichter Nieselregen ein, der uns bis zum Ende der Wanderung erhalten blieben würde.
Im Hochtal der Sulzenaualm
Zunächst aber suchten wir Schutz in der Alm und tranken Kaffee, dazu gab’s einen saftigen Apfelstrudel. Als wir um 15:15 Uhr wieder aufbrachen gab’s zum Nieselregen etwas Sonnenschein, der das Tal mit seinen nassen Felsen in ein bizarres Licht tauchte.
Zum Abstieg wählten wir nicht den steilen Schlammpfad entlang des Wasserfalls, sondern einen angenehmer zu gehenden Umweg zum Parkplatz / Bushaltestelle Sulzenauhütte, von wo aus man die Grawaalm dann in 20 Minuten erreichen kann.

Freitag, 17. Oktober 2014

Stubaital – Ausflug nach Innsbruck

Der Mittwoch war verregnet, es regnete eigentlich den ganzen Tag lang, weswegen wir einen Ausflug nach Innsbruck unternahmen.  Wir fuhren mit dem Auto zum Talausgang, ließen dort die Autobahn aber links liegen und fuhren weiter über eine endlose Serpentinen-Straße, die uns zum Fuße der gewaltigen Europa-Brücke führte, die das ganze Tal überspannte und die Inntal-Autobahn Richtung Brenner führt.

Stadtturm von Innsbruck

Bald fuhren wir in den Talkessel von Innsbruck und parkten südlich der Altstadt in der Nähe der Triumphpforte. An der Annasäule vorbei spazierten wir zur Altstadt mit dem markanten Stadtturm und dem goldenen Dach.  Wir besuchten den Swarowski-Laden, bevor wir die Altstadt durchstreiften, später gab’s in einem Cafe in der Nähe der Annasäule einen kleinen Imbiss und was zu trinken. Danach sahen wir uns noch den Hofgarten an mit seinen beeindruckenden Bäumen, bevor wir bald schon wieder die Rückfahrt ins Stubaital antraten, diesmal ein Stück über die mautpflichtige Autobahn.
Innsbruck

So ein Stadtbummel ist auch ganz schön anstrengend, insbesondere wenn man sich durch ein Meer von Regenschirmen kämpfen muß.

Samstag, 11. Oktober 2014

Stubaital – Autenalm, Elferhütte, Issenangeralm

Gleitschirm-Flieger im Stubaital
Nach der gestrigen anstrengen Besteigung des Daunkogels wollten wir heute eine ruhigere Wanderung angehen.  Mit der Elfer-Bergbahn fuhren wir von Neustift aus auf eine Höhe von 1794 m. Von dort wanderten wir einen gemächlich verlaufenden und leicht bergab führenden Bergpfad etwa 50 Minuten lang zur Autenalm ( 1658 m ), wo wir zu Milch und Buttermilch einkehrten und direkt hinunter ins Tal schauen konnten. Wir hatten noch eine Weiterwanderung zur Klamperbergalm geplant, entschieden uns nun aber zum einstündigen Aufstieg auf die Elferhütte ( 2080 m ), einem steilen Bergpfad folgend.

Ausblick von der Autenalm
Für den Mittag war mehr unbeständiges Wetter angesagt und schon bei unserer Gondelfahrt auf den Berg hatte sich der Himmel komplett zugezogen, jetzt klarte es aber wieder auf und die Sonne kam zum Vorschein. Auf der Elferhütte gab’s Mittagsrast, unter anderem eine leckere Fleischstrudel-Suppe. Anschließend stiegen wir ab zur Bergstation, die wir um 13:15 Uhr erreichten. Es war also noch früh am Tag und das Wetter wurde immer besser, also entschlossen wir uns zu einer Weiterwanderung gen Tal, über Issenangeralm und Besinnungsweg.
Elferhütte
Zur Alm ging es durch Wald einer Forststraße folgend stetig bergab. Um 14:30 Uhr saßen wir dort vor der Hütte im strahlenden Sonnenschein, tranken Kaffee, aßen Kuchen und genossen das herrliche Tal mit den gewaltigen Bergen ringsum.
Der hübsch angelegte Besinnungsweg führte uns dann noch einmal über gut 200 Höhenmeter an- und wieder absteigend Richtung Neustift. Der Weg ist garniert mit hölzernen Kunstwerken und Psalm-Sprüchen, und lädt oft zum Verweilen und eben Besinnen ein.
Ankunft an der Issenangeralm
Nach gut eineinhalb Stunden erreichten wir das Ende. Nun war es nicht mehr weit nach Neder und von dort wanderten wir noch einmal 20 Minuten hinüber nach Neustift und der Talstation der Elferbahn, wo unser Auto geparkt war.