Samstag, 25. April 2015

DAV Schneeschuhtour von der Schweinfurter Hütte aus–Vierte Tour: zum Schartenkopf

Für unsere letzte Schneeschuhwanderung diese Woche bekamen wir noch einmal phantastisches Wetter geboten. Christian war leider nicht mehr dabei: bei seinem Einbruch gestern hatte er sich wohl nasse Füße und damit eine Erkältung geholt.

Schweinfurter Hütte in Winterlandschaft
Zur gewohnten Zeit – 8:15 Uhr – begann der Aufstieg direkt hinter der Hütte: gleich ging es steil aufwärts an einem Schneehang empor. Mit jedem Schritt wurde die Hütte unter uns kleiner und die Aussicht besser. Es dauerte gut 1,5 Stunden, bis wir ein Kar erreichten – das Weite Kar – wo es nun gemütlich und flacher durch Schnee weiter ging durch eine herrliche Berglandschaft.
Am Schneehang aufwärts
Schon lag die Finstertaler Scharte vor uns, dahinter ragte der Schartenkopf empor, unser heutiges Ziel und damit der einzige Gipfel für diese Woche. Immerhin !
Zu Scharte hin steilte es wieder auf, dann liefen wir noch ein Stück weiter Richtung Gipfel und suchten uns einen Rastplatz. Wir beobachteten eine Gruppe Ski-Wanderer, die den Gipfel bereits erreicht hatte und nun wieder abfuhr: ein Ski-Führer gefolgt von seinen holländischen Damen.
Durch unendliches Weiß
Erhard schaute sich den Hang daraufhin etwas besorgt an, er war nun durch Skispuren zerschnitten. Für den Aufstieg wählte er dann eine Route seitlich zum Hang, auf einem Grat ansteigend. Wir anderen folgten, waren aber angehalten große Abstände einzuhalten. In Kehren ging es dann weiter hinauf, gewartet wurde immer an den Kehren selbst, so daß immer nur eine Person im Hang war.
Weiter zum Gipfel des Schartenkopfs
Alex war am Rastplatz zurückgeblieben und genoß Sonne und Ruhe; letztere aber nicht sehr lange, denn es folgte eine weitere größere Ski-Gruppe.
Um 12:20 Uhr hatte ich den Gipfel erreicht. Einige waren schon oben, einige noch beim Aufsteigen. Eine schöne Rundumsicht bot sich uns mit dem Finstertaler Speichersee direkt unter uns und dem Hoteldorf Kühtai dahinter.
Finstertaler Stausee und Kühtai
Der Abstieg begann 15 Minuten später und eine halbe Stunde später hatten wir unseren Rastplatz etwas oberhalb der Scharte wieder erreicht. Die große Ski-Truppe hatte jetzt ihre Ski abgelegt und begann nun den Aufstieg zum Gipfel: in Schneeschuhen und ohne irgendwelche Abstände einzuhalten, wie die Lemminge dicht an dicht stand die gesamte nicht gerade kleine Gruppe schließlich im Hang.
Gipfelphoto auf dem Gipfel des Schartenkopfs
Wir genossen unsere Mittagspause, die mitgebrachte Vesper, die herrlich warme Sonne und die Schnee- und Bergpracht um uns herum, bis wir uns dann schließlich an den Abstieg zurück zur Schweinfurter Hütte machten. Wir waren guter Dinge, genossen das Absteigen durch den Tiefschnee, und kamen so flott voran.
Nur wir und der Schnee
Dort langten wir um 15:00 Uhr an, begossen die erfolgreiche Wanderwoche und vor allem diese letzte grandiose Tour mit einem Schnapserl, den uns Erhard servierte, saßen noch etwas in der Sonne und hatten viel Zeit den Tag ausklingen zu lassen, bis es Abendessen gab gefolgt von gemütlichem Beisammensein in der Stube inklusive Verleihung einer Anstecknadel von Erhard.
Eine Runde Schnaps
für die Schneeschuhwanderer

Freitag, 10. April 2015

DAV Schneeschuhtour von der Schweinfurter Hütte aus–Dritte Tour: zum Zwieselbachjoch

Für heute stand uns die längste Tour bevor: von der Schweinfurter Hütte zum Zwieselbachjoch (2870 m), also hin und zurück 13 km mit 830 Höhenmeter Auf- und Abstieg.

Kurze Rast auf der Tour
durchs Zwieselbachtal
Durch die Länge der Tour waren die Steigungen meistens gering, erst am Ende wurde es steiler und zum Schluß auf das Joch hoch ganz steil.
Das Wetter war etwas besser als gestern, es regnete nicht mehr und immer öfter kam schemenhaft die Sonne vor und tauchte uns besonders am Nachmittag in ein milchiges weißes Licht.
Schnee und ein weißer Himmel
Wie gewohnt ging es um 8:15 Uhr los, immer dem Tal folgend, das allmählich einen Bogen nach rechts ( Süden ) machte. Wir kamen an einem Schnee-Höhenmesser vorbei: der Stab zeigte eine Schneehöhe von immerhin über 3 Metern an.
Am Mittag hielten wir direkt auf die Sonne zu, das Joch lag direkt vor uns. “Noch 45 Minuten”, schätzten Judithia und ich.
Alex und Axel
auf dem Zwieselbachjoch
Wir sollten etwa die doppelte Zeit brauchen. Der Weg zog sich in die Länge, aber endlich um 13:25 Uhr hatten wir das Ziel erreicht. Der Dunst hatte sich etwas gehoben und so konnten wir zumindest die umliegenden Berge in der Nähe erkennen.
Den Abstieg begannen wir um 13:45 Uhr. Unterwegs brach Christian so unglücklich mit seinen Schneeschuhen ein, daß sie sich unter der Schneedecke im Fels verkanteten. Dumme Situation, zumal er als letzter ging und wir anderen schon etwas weiter waren. Glücklicherweise hatte er eine Pfeife an seinem Rucksack und konnte so auf sich aufmerksam machen. Ein paar Mann kehrten um und hatten ihn dann auch bald befreit.
Am Ende vom Zwieselbachtal
( Erst gestern hatte ich gelernt daß ich ebenfalls eine Pfeife am Rucksack habe, sie befindet sich in einer der Riemen-Verschlüsse. Jetzt wurde mir auch klar warum ausgerechnet dieser gelb angemalt war !)
Es war 16:45 Uhr, als wir an der Hütte anlangten. Eine lange Tour, aber nicht so lange, daß wir nicht noch vor dem Abendessen jede Menge Zeit hatten uns auszuruhen.

Donnerstag, 9. April 2015

DAV Schneeschuhtour von der Schweinfurter Hütte aus–Zweite Tour: ins Wannenkar

Das schöne Wetter von gestern war verschwunden, heute war es trüb und es schneite leicht.

Aufbruch zur zweiten Schneeschuhtour
Trotzdem hieß es wieder um 8:15 Uhr: Schneeschuhe anziehen, LVS-Gerät überprüfen, und raus in die freie Natur.
Wir stiegen ein kurzes Stück von der Hütte ab Richtung Niederthai, dann bogen wir nach rechts ab in den Wald und erreichten nach einem ersten kurzen Anstieg die Finstertaler Sennhütte.
Nach kurzer Pause, während der uns die Hütte selbst guten Schutz bot vor dem einsetzenden Schneegestöber, wanderten wir weiter Richtung Hochreichscharte.
Finstertal Sennhütte
Die Sicht wurde schlechter, es umgab uns eine weiße milchige Nebelsuppe.
Nach einer Weile packte Erhard sein Gerät zur Vermessung der Steilheit von Hängen aus und vermaß die vor uns liegenden Hänge.
Zu Steil für das angegebene Lawinenrisiko für die Ausrichtung dieser Hänge, befand er. “Wenn wir da lang gehen”, erklärte er, “darf immer nur einer im Kar sein.
Ankunft an der Finstertal Sennhütte
Jeder wird für den Aufstieg etwa 45 Minuten benötigen.” 8 x 45 Minuten warten ? Keine gute Aussicht. Wir stimmten schnell überein eine weniger gefährliche Alternativtour zu machen,
Wir kehrten um und stiegen dann rechter Hand aufwärts ins Wannenkar unterhalb des Peistakogels. Jeder durfte jetzt mal voran stapfen und dabei auch die Richtung wählen, was nicht einfach ist, wenn man plötzlich vor einem weißen Berg steht.
Into The White
Es erfordert nicht nur Kraft und Ausdauer die Spur zu machen, sondern auch volle Konzentration den besten Weg nach oben zu finden, steil, um voran zu kommen, aber nicht zu steil, vor allem wenn der Schnee schwierig wird. Winzige Details und Konturen im Berg müssen beachtet werden, um einen optimalen Anstieg zu finden, was uns in der Regel allen nicht gut gelang, weswegen Erhard immer wieder korrigieren mußte.
Schutz bei der Finstertal Sennhütte
Wir erreichten eine Erhebung im Kar, unseren heutiger “Gipfel”. Nach kurzer Pause ging es auf demselben Weg wieder zurück, schlußendlich folgte noch ein kurzer Aufstieg wieder hinauf zur Schweinfurter Hütte.
Trotz sub-optimalem Wetter, wirklich schlecht war es eigentlich nicht gewesen, und trotz einer Alternativ-Route, die wir gehen mußten, hat auch diese Tour ihren eigenen Charakter gehabt und viel Spaß gemacht, und war vor allem lehrreich ! Jedenfalls hatten wir auch diesen Tag gut genutzt und uns den nötigen Hunger erlaufen für das wie immer vortreffliche Abendessen in der gemütlichen Schweinfurter Hütte.