Freitag, 30. November 2007

Neuseeland-Reise 2000, Tag 15 (15.Oktober) - Fahrt von Taupo nach New Plymouth

Von Taupo aus ging es nach Süden am großen See entlang und dann bei Turangi bog ich ab auf den Highway 47 in den Tongariro Nationalpark, der heute leider von Wolken eingehüllt war, so daß man die schneebedeckten Vulkane nicht sehen konnte.

Chateu in Tongariro NP
Chateu in Tongariro NP

Am Chateau vorbei steuerte ich meinen Ford Laser in eine unwirtliche Felsenlandschaft mit Schnee und Nebel auf eine Höhe von 1600 m. Viele Autos parkten hier zwischen einigen Bretterhütten und zahlreiche Skifahrer strebten einer Lift-Station zu.

Schnell fuhr ich wieder herunter und sah mir im Visitor Center von Whakapapa den Wetterbericht an, der nichts Gutes verhieß für die nächsten 48 Stunden. So beschloß ich den Tag zum Fahren zu nutzen und machte mich auf den langen Weg nach New Plymouth über Waitomo bei Te Kuiti, wo ich mir am frühen Nachmittag die Glühwürmchen-Höhlen ansah.

Neben tollen Stalaktiten und Stalakniten und tiefen Löchern in der gut ausgebauten Höhle gab es jede Menge Glühwürmchen zu sehen, besonders bei der Fahrt mit einem Boot durch eine stockdunkle Höhle. Es war, als würde sich ein geheimnisvoller Sternenhimmel über uns ausbreiten. Diese Glühwürmchen sind eignetlich die Larven einer Fliege, die 10-15 Fäden von der Höhlendecke baumeln lassen und mit ihrem Leuchten Insekten aus dem Fluß anlocken, der das Höhlensystem durchfließt.

Clocktower in New Plymouth
Clocktower in New Plymouth

Von Waitomo fuhr ich dann ca. 180 km nach Süden bis nach New Plymouth, wo ich ins Devon-Hotel einkehrte. Neben Erlaß eines zu zahlenden Upgrades auf meinen "gelben" Flag-Gutschein und einer Playstation wurde mir im Restaurant, das inklusive des Personals wie ein Segelschiff mit Besatzung sehr schön gestaltet ist, ein vorzügliches Buffet geboten, wo ich zum erstenmal in meinem Leben schlapprige Austern und gegrillten Kürbis aß, beides nicht so mein Fall. Besonders lecker aber war der Seafood Chowder und der Apple Crumble zum Nachtisch, der mich aber benahe zum Platzen brachte.

Dienstag, 27. November 2007

Neuseeland-Reise 2000, Tag 14 (14.Oktober) - Lake Taupo

Lake Taupo
Lake Taupo und Berge des Tongariro Nationalparks

Das nur 80 km entfernte Taupo hatte ich schnell erreicht und genoß zunächst mal die Aussicht auf den blaunen See mit den schneebedeckten Gipfeln der Berge des Tongariro Nationalparks im Hintergrund. Der Himmel war ebenso strahlend blau wie der See und es regte sich kein Lüftchen - ein idealer Tag zum Wandern !

Im Visitor Center von Taupo ließ ich mir einen Vorschlag geben für eine Tagestour und fuhr dann sogleich zu dem kleinen Ort Kinloch, wo ich meine kurze Wanderhose anzog und dann den Strand entlang wanderte, bis ich den Pfad zur Kawakawa-Bucht an zwei grünen Gattern entdeckte. Der fast 6 km lange Trail verlief auf und ab durch den Busch, einmal mußte ich durch einen kleinen Fluß, schließlich erreichte ich nach etwa zwei Stunden einen Felsen, von dem aus sich eine herrliche Aussicht auf die unter mir liegenden Wälder und die Kawakawa-Bucht bot. Ein lautes Summen erfüllte die Luft, während ich zum See abstieg. Große Farn-Bäume säumten auch hier meinen Weg, und nach weiteren 20 Minuten hatte ich die Bucht erreicht, steckte meine Füße ins klare Wasser und aß Kekse, Käse, Apfel und Cashew-Nüsse.

Me at Lake Taupo
Auf dem Weg zur Kawakawa-Bucht. Sieht nicht nach Wandern aus, oder ?

Zwei Boote lagen vor mir im Wasser, verschwanden dann aber bald.

Nachdem ich die Ruhepause ausgekostet hatte trat ich den Rückweg an und erreichte Kinloch etwa um 16:30 Uhr. Im dortigen Store kaufte ich mir ein Eis, saß noch eine Weile am Lake Taupo und fuhr dann in die Stadt zurück, um mir ein Motel zu suchen. Für $ 85 stieg ich dann im Lake Terrace Motel direkt am See ab und bekam dort ein sauberes, gemütliches Zimmer mit Küche. Mittlerweile ( 18:50 Uhr ) war das Motel ausgebucht, wohl weil Wochenende war.

Am Abend spazierte ich nochmal am See entlang in den Ort, schickte eine e-Mail in die Heimat und aß in einem Lokal am See ein Steak, das nicht so gut war ( mit Steaks muß man hier vorsichtig sein ) und trank dazu Lion Red, ein neuseeländisches Bier, das sehr gut schmeckt.

Freitag, 23. November 2007

Neuseeland-Reise 2000, Tag 13 (13.Oktober) - Rotorua

Champagne Pool in Wai-O-Tapu Thermal Area Closeup
Champagne Pool in Wai-O-Tapu Thermal Area Closeup

Eine vom blauen Himmel strahlende Sonne lies die Farben des Wai-O-Tapu Thermal Wonderland hell erstrahlen: erloschene Krater mit schwefelgelben Rändern, Pools und Seen mit Wasser in allen Grüntönen und als Hauptattraktion der Champagner-Pool mit 60 m Durchmesser, 60 m Tiefe und 74 Grad Celsius heißem Wasser mit seinem weißen Steinrand, gefolgt von einem hellroten Steinkranz im Wasser, das zur Mitte hin tiefblau war. Deutlich konnte man das Carbondioxyd sprudeln sehen und hören in dem vor 900 Jahren bei einer Eruption entstandenen und nun mit Wasser gefülltem Krater.

Zweite Attraktion war der Lady Knox Geysier, der pünktlich um 10:15 Uhr von einem Ranger mit einer Tüte Seifenpulver zur Eruption gebracht wird, die dann nach fünf Minuten beginnt.

Devil's home in Wai-O-Tapu Thermal Area, Rotorua
Devil's home in Wai-O-Tapu Thermal Area, Rotorua

Anschauliche Schautafeln zeigen, daß sich unterhalb von Neuseeland die Indisch-Australische und die Pazifik-Platte aneinander reiben. Zahlreiche Erdbeben mit sichtbaren Verändeungen in der Landschaft, wie z.B. auch die Zerstörung der weltberühmten 250 m hohen weißen und rose Terassen 1886 beim Ausbruch des Tarawera, brachten Neuseeland auch die Bezeichnung "Shakey Islands" ein.

Die noch aktive Vulkanzone erstreckt sich vom Lake Taupo 200 km lang und 30-80 km breit in nordöstlicher Richtung bis hin zu den 48 km vom Festland entfernt liegenden White Islands, deren Vulkan z.Z. wieder sehr aktiv ist.

"Gut für uns", bemerkte ein Ranger. "Besser dort als hier !"

Insgesamt gibt es in Neuseeland 17 größere hydrothermische Felder, 2 davon tragten zu 5 % der Energieversorgung Neuseelands bei. Eines der Thermal-Kraftwerke war in 14 km Entfernung zu sehen.

Am Nachmittag unternahm ich eine zweistündige Wanderung durch den Whakarewarewa Forest und bekam dabei eine gute Aussicht auf Rotorua geboten. Im Anschluß daran nahm ich im Hotel ein Entspannungsbad in einerm der mit heißem Wasser versorgten Spout-Pools.

Am Abend ließ ich mir das Dinner-Buffet im Hotel schmecken mit Blick auf den Pohutu Geysier.

Sonntag, 18. November 2007

Neuseeland-Reise 2000, Tag 12 (12.Oktober) - Fahrt von Thames nach Rotorua

Rotorua hieß mein heutiges Ziel, das ich nach drei Stunden Fahrt erreichte. Ich erkundete die Innenstadt und aß bei McDonald zu Mittag. Tatsächlich kann man hier überall die aus der Erde entweichenden Gase riechen.

Pohutu Geyser
Pohutu Geysier

Am frühen Nachmittag bezog ich mein Zimmer im Regal Geyserland Hotel, das direkt am Whakarewarewa Termal Reservat liegt. Ich bekam einen Raum mit gutem Aublick direkt auf den Pohutu Geyser, der fortlaufend zwei Fontänen heißes Wasser und Dampf ausstößt. Direkt vor meinem Zimmer lag ein blubbernder Schlammsee.

Während es am Morgen wieder mal geregnet hatte wurde der Nachmittag sonnig und ich statttet Whakarewarewa einen Besuch ab. Dabei traf ich Frank wieder, der das Gelände gerade verließ. Das versprochene Bier blieb ich ihm allerdings schuldig, dazu war es noch zu früh am Tag.

Neben Geysiren, Schlammlöchern und kochenden Seen, an denen teilweise die Maori gekocht haben, gab es hier ein Maori-Dorf, eine Maori-Werkstatt und ein Kiwi-Haus zu sehen, in letzterem man den nachtaktiven Vogel beobachten kann.

The Rotorua Museum
Badehaus in Rotorua

Am Abend unternahm ich noch einen Spaziergang am Badehaus vorbei und am Rotorua-Seeufer entlang. Überall traf ich auch hier auf heiße Quellen und Schlammlöcher, teilweise früher genutzt als heilende Bäder, wie z.B. der übel riechende "Coffee Pot", dessen Gase nicht ganz ungefährlich waren für die Badenden.

Abendessen  - sehr reichhailtig - gab's in einem Sizzler-Restaurant.

Große Besonderheit übrigends: das Hotelzimmer verfügt über einen Heizkörper ! So etwas findet man sonst hier nicht in Hotels. Beim Aufdrehen wurde dieser auch sofort warm. Heißes Wasser ist hier reichhaltig vorhanden !

Samstag, 17. November 2007

Neuseeland-Reise 2000, Tag 11 (11.Oktober) - Thames, Coromandel

Mein Tag auf der Halbinsel Coromandel war leider total verregnet, weswegen ich die Schönheit dieser Landschaft hier nur erahnen konnte.

Brian Born Hotel in Thames
Brian Born Hotel in Thames

Zunächst gab es ein Continetal Breakfast im altehrwürdigen Haupthaus des aus Holz gebauten Hotels, das manchmal als Schauplatz für so genannte "Murder Weekends" dient. Barbara Doyle, die Inhaberin, eine kleine Frau mit strengem Blick und ebenso strengem Knoten im Haar, hat genau die richtige Ausstrahlung um solcherlei Veranstaltungen auszurichten.

Als pflichtbewußter Tourist umrundete ich die Halbinsel auf der Highway 25 und gelangte zuerst in den Ort Coromandel, wo ich Frank den Holländer wieder traf, mit dem ich vor 6 Tagen ein paar Worte an einem der Piers von Auckland gewechselt hatte. Ich versprach, ein Bier zu spendieren, falls wir uns nochmal treffen sollten, möglicherweise am folgenden Tag in Rotorua, und wir nahmen zusammen in einem Cafe ein zweites Frühstück ein.

Cathedral Cove
Cathedral Cove

Nach Coromandel verwandelte sich die Highway 25 in eine Schotterpiste, brachte mich aber doch heil an die Ostküste der Halbinsel und zum Hot Water Beach. Da die Flut bereits herein kam ließen sich die Stellen am Strand, wo man nach heißem Wasser buddeln kann, nicht mehr erreichen. Nach einem kleinen Imbiss am Strand unternahm ich eine gut einstündige Wanderung zur Cathedral Cove, einem natürlich entstandenen Felsentunnel, der zwei Strände miteinander verbindet, vor denen mächtige Felsen aus dem Wasser ragen. Trotz des permanenten Nieselregens war es recht mild. Bei der Wanderung kam ich wieder durch Wälder mit riesigen Farnbäumen und verstehe langsam, warum der silberne Farn das neuseeländische Wappenzeichen ist.

Zurück in Thames kehrte ich in die Udder Bar ein, checkte meinen e-Mail Posteingang und trank danach zwei Glas Celtic Red vom Faß zu einer kleinen Portion Lammfilet mit Salat und Kartoffelbrei, während dort ein Trivial Pursuit Quiz abgehalten wurde und draußen ein Sturm losbrach, der sich jedoch bald wieder beruhigt.

Freitag, 16. November 2007

Neuseeland-Reise 2000, Tag 10 (10.Oktober) - Fahrt von Paihia nach Thames

Für die Fahrt nach Auckland wählte ich den Highway 12, um dem Tane Mahuta, dem Gott des Waldes im Waipoua Forest, einen Besuch abzustatten. Ein lauter Ruf des Erstaunens läßt sich nicht unterdrücken, wenn man diesen Baumkoloss, der möglicherweise 2000 Jahre alt ist, zum erstenmal vor sich sieht.

Me and Tane Mahuta
Ich und Tane Mahuta - ein wirklich großer Baum.

Wie Rob uns gestern schon erklärte ist Tane der Sohn von Ranginui, dem Vater des Himmels, und Papatuanuku, der Mutter der Erde. Die Maori glauben, daß Ranginui und Papatuanuku am Anfang vereinigt waren und Tane dafür sorgte, daß sie sich trennten. So entstand das Leben zwischen Himmel und Erde und Tane ist somit der Schöpfer allen Lebens, alle lebenden Wesen sind seine Kinder ! Eines Tages werden sich Ranginui und Papatuanuku wieder vereinen und das wird das Ende allen Lebens sein.

Im Waipoua Forest trank ich noch einen Tee und aß ein Sandwich bevor ich weiterfuhr nach Auckland. Bei Dargaville bog ich falsch ab und steuerte so auf den North Head zu, was ich erst nach zwanzig Minuten bemerkte, als die Straße in einen Schotterweg überging. Also mußte ich umdrehen, verlor viel Zeit und erreichte Auckland erst gegen 16:00 Uhr.

Kelly Tarlton Underwater World
Kelly Tarlton's Underwater World

Trotzdem besuchte ich noch Kelly Tarlton's Unterwasserwelt. Nach dem Durchschreiten eines Nachbau einer von Scott 1911 in der Antarktis gebauten Hütte ging es mit einer Snowmobil-Bahn durch einen sich drehenden Eistunnel vorbei am Pinguin-Gehege mit Unterwasserblick und einem künstlichen Orca, der einen ebenso künstlichen Seehund verschlingt - eine Mischung aus Zoo und Disneyland.

Nach Aquarium mit Muränen, Seepferdchen und Aalen waren besonders beeindruckend die Glasröhren, die durch ein gewaltiges Basin führen, so daß Haie und Rochen einem über den Kopf hinweg schweben.

Eine gute Stunde später war ich dann in Thames, einem zu dieser Zeit gottverlassenen Ort, wo ich mir im Brian Born Hotel neben zwei Bier ein Steak und weiches Baiser mit Obst einverleibte: Pavlova, ein typisch neuseeländisches Desert.

Donnerstag, 15. November 2007

Neuseeland-Reise 2000, Tag 9 (9.Oktober) - Cape Reinga

Mit Northern Exposure, einem Maori names Rob, der seinen kleinen Bus liebevoll "Waka" (=Kanu) nannte und einer zehnköpfigen internationalen Schar ( vertreten: England, Holland, Japan, Italien, Deutschland ) ging es um 08:10 Uhr los von Paihia Richtung Nordkap von Neuseeland.

Erster Stop war der Puketi Forest mit mächtigen Kauri-Bäumen, aus denen die Maori ihre riesigen Kanus bauten, die bei den englischen Siedlern natürlich zum Häuser bauen benutzt wurden und aus denen auch Gummi gewonnen wurde, teilweise letzteres sogar aus Bäumen, die schon lange unter der Erde lagen.

Traffic Jam in New Zealand
Traffic Jam in New Zealand

Dann ging es weiter nach Kaitaia, wo ein Onkel von Rob eine Bäckerei hat, die uns Kaffee, Tee und Stückchen bot, sowie Sandwiches zum Lunch am Cape Reinga.

Auf dem Weg dorthin kamen wir durch unterschiedliche Landschaftsformen: zunächst Urwald mit den auffallenden riesigen Farn-Bäumen, die mir auch schon auf der Fahrt von Auckland nach Paihia oft aufgefallen waren, dann grüne, hügelige Weidelandschaft, gefolgt von Dünen und Steilküste.

Cape Reinga
Cape Reinga

Um 13:00 Uhr erreichten wir den nördlichsten Punkt Neuseelands, wo die Wogen der Tasmanischen See auf die des Pazifiks treffen. In der Ferne sahen wir die Three Kings Islands liegen.

Dem Glauben der Maori zufolge wandert die Seele eines verstorbenen Maori fünf Tage nach seinem Tod, wenn sein Körper bestattet wurde, den Ninety Mile Beach entlang nach Norden und taucht beim Cape Reinga an einem flachen Felsen mit einem einzelnen Baum darauf ins Meer ein, um zu den 57 km entfernten Three Kings Islands zu gelangen. Dort ersteigt sie einen Berg, wendet sich Neuseeland noch einmal zu und winkt zum Abschied, bevor sie endgültig im Ozean verschwindet.

Bei sonnigem Wetter ging es durch ein Flußbett weiter zum Ninety Mile Beach. An einer gewaltigen Düne stoppten wir zum Dünen-Surfen. Der Anstieg war sehr steil, der Sand sehr tief und der Wind recht stark, trotzdem unternahm ich den Ritt ein zweites mal, um meine erreichte Entfernung zu verbessern. Rob war natrülich der Champion und schaffte es bis hinuter zu einem seichten Fluss, durch diesen hindruch und ans andere Ufer.

Die nächsten 70 km bretterten wir über den festen Sand des Ninety Mile Beaches, bevor wir wieder eine Strasse erreichten und auf dem Highway 10 nach Süden fuhren.

Wo immer wir entlang kamen konnte uns Rob etwas dazu erzählen, oft auch Maori-Legenden. Wir bekamen auch etwas Maori-Sprachuntericht, machten dann einen Quiz und hörten uns auch Robs Gesänge an.

Bei Mangonui wurde das Abendessen eingenommen in einem Fisch-Restaurant eines Onkels von Rob und wir verspeisten leckere Fish'n'Chips aus frisch mit dem hauseigenen Fischerboot gefangenen Fisch. Ein weiterer Stop brachte uns den Nachtisch ein: frische Orangen, Mandarinen und Kiwis ( die Frucht smile_wink ).

Um 19:00 Uhr traf ich wieder in der Fairlight River Lodge ein, bekam meinem gewohnten Tee und eine Einführung in das baseballähnliche Cricket während einer Übertragung im Fernsehen.

Sonntag, 11. November 2007

Neuseeland-Reise 2000, Tag 8 (8.Oktober) - Paihia, Bay Of Islands

Mit der Tiger III stachen wir um 09:00 Uhr in See.Zuerst ging es hinüber nach Russell und dann durch die Bay Of Islands Richtung Cape Brett und dem "Hole Of The Rock". Kurs hinter Russell begegneten uns Delphine. Da schon drei Boote vor Ort waren mußten wir langsam weiterfahren und konnten sie nur aus der Ferne sehen, gemäß den neuseeländischen Naturschutzbestimmungen.

Wir passierten Motuarohia (Robertson) Island, wo James Cook 1769 landete und Urupukapuka, die größte der 144 Inseln in der Bucht.

"Uru" steht für Grotte, "Puka" für Baum. Die Mehrzahl wird in der Maori-Sprache einfach durch Wiederholung eines Wortes gebildet: Urupukapuka - die Insel mit einer Grotte in der Bäume wachsen.

The Hole in the Rock
The Hole in the Rock

Dank eines Bilderbuchwetters und kaum Wind war die See jenseits der Inseln sehr ruhig und wir waren auch in der Lage mit dem 22 m langen Katamaran durch das durch Wasser geschaffene Felsentor hindurchzufahren. Dahinter erwarteten nuns zwei Seelöwen und eine steinerne Frau, die ins Meer blickt.

Auf der Rückfahrt stoppten wir für eine Stunde in Urupukapuka. Ich erstieg eine Anhöhe und genoß den Anblick der Insellandschaft unter blauem Himmel im türkisfarbenen Meer.

Russell seen from Flagstaff Hill
Russel, gesehen vom Flagstaff Hill

In Russel verließ ich dann die Tiger III, um mir die erste Hauptstadt Neuseelands genauer anzusehen: ein paar Holzhäuser, die älteste, erhalten gebliebene Kirche des Landes, 1835 von Missionaren erbaut, mit einem typischen englischen Friedhof drumherum, und die Polizeistation mit einem gewaltigen Feigenbaum davor, zwischen 1870 und 1886 vom ersten Zolloffizier gepflanzt.

Nach Salat mit Hühnchen und crispy noodles sowie Apfelsaft in einem der Cafes am Strand erstieg ich den Flagstaff Hill, der wiederum einen schönen Rundblick bot und auf dem die Briten viermal vergeblich versuchten einen Flaggenmast aufzustellen.

Nach dem Abstieg brachte mich ein Fährboot direkt nach Waitangi, wo am 6. Februar 1840 der Treaty Act zwischen Maoris und Engländern unterschrieben wurde, der die volle Souveränität des Landes an die Königin von England abtritt, den Stämmen aber alle Rechte am Land und zudem den besonderen Schutz der Krone garantierte, die dafür ein Vorkaufsrecht erhielt. Beteiligt an dem Vertrag war William Hobson, der bereits 1873 nach Neuseeland kam um Frieden zu stiften zwischen Siedlern und Maori.

Maori Kanu
Maori Kanu, eines der größten Kanus der Welt. In Hintergrund sieht man Russel.

Zu sehen gab es hier das Haus, in dem der Vertrag ausgearbietet wurde, die englische Residenz, teilweise in Sydney vorgebaut, sowie ein später dazu gebautes Maori-Versammlungshaus und das 35 m lange Kriegskanu, eines der längsten Kanus der Welt. Eine Multimedia-Show jede halbe Stunde erzähle die Geschichte dieses historischen Ortes.

Um 17:00 Uhr marschierte ich die 2 km am Strand entlang zurück nach Paihia, schickte eine e-Mail an meine Kollegen und fuhr zur Fairlight River Lodge zurück, wo mich Anna & Michael Jones mit Tee und zahlreichen Tipps für die nächsten Tage und Wochen versorgten.

Zum Abendessen kehrte ich noch einmal nach Paihia zurück und bekam beim Chinesen ein gutes Buffet vorgesetzt. Später am Strand sah ich mir den Nachthimmel an: der Mond stand genau im Zenit und hatte einen ausgeprägten Kranz. Noch später in der Fairlight River Lodge sah ich mir mit Anna und Michael den Film "Message in a bottle" an mit Kevin Costner und Paul Newman als Vater.

Sonntag, 4. November 2007

Neuseeland-Reise 2000, Tag 7 (7.Oktober) - Fahrt von Auckland nach Paihia


On my way to New Zealnds North Cape
On my way to New Zealnds North Cape

Lunch in Whangarei
Lunch in Whangarei

Bevor ich Auckland verließ stattete ich dem Yachthafen noch einen Besuch ab, der direkt vor der Harbour-Bridge liegt und in dem Hunderte von Yachten vor der Skyline von Auckland liegen.
Nach einem kurzen Spaziergang dort ging es dann auf der Highway 1 Richtung Norden. Beim Wenderholm Park legte ich einen weiteren Stop ein und besorgte mir ein Prospekt mit allen Parks im Norden, die auch Hiking Trails bieten für 2-3stündige Wanderungen.
In Whangarei kehrte ich in die driekt an der Highway liegende Kensington Cottage ein und bestellte zum Lunch Crepes mit Lachs und Spinat. Das ganze war liebevoll angerichtet mit Salat und Obst und wurde in einem wunderschönen Garten mit zahlreichen Blumen serviert. Der Besitzer überschüttete mich mit Informationen, was ich alles in den nächsten Tagen unternehmen sollte.
In Paihia angekommen trank ich einen Kaffee am Pier und buchte eine Schiffstour für den kommenden Tag. Danach machte ich mich auf die Suche nach der Fairlight River Lodge, die nicht ganz einfach zu finden war und paradiesisch ruhig an einem Fluß liegt. Der Besitzer Michael Jones1 trank mit mir Tee auf der Veranda und verplante meine nächsten zwei Tage so gut wie möglich einschließlich eines Spaziergangs am Abend von den Haruru Falls aus am Fluß entlang, wobei ich nistende Kormorane beobachten konnte.
Zum Abendessen gab es Hapuka-Fisch im Swiss Grill in Paihia.


1 So nett die Besitzer auch waren - später, als ich schon längst wieder zu Hause war, gab es dann Missverständnisse bezüglich meiner Bed & Breakfast Gutscheine und sie wollten mir nachträglich Mehrkosten in Rechnung stellen für ein größeres Zimmer. Die Abbuchung von meinem Kreditkartenkonto konnte ich allerdings erfolgreich reklamieren.

Freitag, 2. November 2007

Neuseeland-Reise 2000, Tag 6 (6.Oktober) - Auckland, Neuseeland

Nach einem langen, ruhigen Schlaf und einem reichhaltigen deutschen Frühstück mit Müsli, Obst und Ei wanderte ich zum War Memorial Museum, um den kulturellen Teil meines Neuseeland-Urlaubs nicht zu kurz kommen zu lassen. Besonders interessierte mich die Ausstellung über die Kultur der Maori im Erdgeschoss desmächtigen Baus mit einem 25 m langen Kriegskanu aus dem Jahr 1836, das 100 Kriegern Platz bot. Das Boot war rot gefärbt und kunstvoll graviert, wie auch die hier aufgebauten Pfahl-Lagerhäuser. Um 11:00 Uhr nahm ich an einer Maori-Tanzvorführung teil, die lautstark und ausdrucksvoll dargeboten wurde mit den typischen Grimassen ( Zunge rausstecken ), dem Schütteln der Hände, dem Klatschen auf Brust und Oberschenkel und dem Einsatz von Bällen an Schnüren. Neben Liebesliedern wurden auch Kriegstänze gezeigt mit Clubs, einer Art übergroßem Schuhlöffel aus Holz, Stein oder Walknochen, mit denen sich ein Mann innerhalb von 5 Sekunden töten ließ durch gezielte Stöße auf Kopf oder Hals, und Speeren, die an beiden Seiten zugespitzt waren. Nach einer Kampfübung verbeugen sich die Kämpfer nicht etwa wie bei asiatischen Kampfsportarten sonder berühren sich mit den Nasenspitzen.


Tree Auckland Domain
Tree in the Auckland Domain

Das erste Obergeschoß bot dann Naturhistorisches, so zum Beispiel präparierte Kiwis, die beeindruckend großen Albatrosse und ein 3 m hohes Mao-Exemplar, ein Vorfahr der Kiwis. Auch Dinosaurier-Skelette waren zu sehen; so fand man auf Neuseeland Überreste des fliegenden Pterosaurus, des aufrecht sich fortbewegenden Theropod und der Sauropod Saurier. Mit Multimedia-Technik wurde anschaulich gezeigt, wie sich Neuseeland vom Ur-Kontinet Gondwana löste und vor ca. 90 Millionen Jahren durch Abspaltung von der Antarktis und Australien in die Isolation geriet. Schlangen entwickelten sich auf dem Ur-Kontinent erst später und schafften nie den Weg über die Meere nach Neuseeland.

Auckland View from Mount Victoria
Auckland View from Mount Victoria

In der oberen Etage dann Ausstellungen über Neuseeländer in den beiden Weltkriegen und in den Kriegen um Neuseeland. Hier waren unter anderem ein deutscher Torpedo und eine Spitfire in Orginalgröße zu bestaunen sowie das von Mitsubishi Industries gebaute Kamikaze-Flugzeug mit der Modell-Bezeichnung "Zero". Weiterhin zu sehen ein Modell der "MMS Neu Zealand". Dem "lucky ship" wurde die Teilnahme an drei Schlachten von einem Maori-Häuptling vorausgesagt und daß es getroffen werden würde aber keinen ernsten Schaden nehmen würde. Genauso kam es, vielleicht auch wegen des Maori-Gesichts, das man auf das Schiff gemalt hatte.
Liebevoll nachgebaut waren ausserdem einige Straßenzüge aus der Kolonialzeit.

Bavaria Bed and Breakfast House
Bavaria Bed and Breakfast House

Nach dem Museumsbesuch besichtigte ich noch die Wintergärten mit prachtvoll blühenden Blumen, dann wanderte sich durch die Auckland Domain und den Albert Park zur Queen Street und zum Ferry Building und setzte nach Devonport über, wo ich vom Mount Victoria einen prächtigen Ausblick auf die Skyline von Auckland hatte. Nach Kaffee und Kuchen in einem der zahlreichen Cafes brachte mich die Fähre wieder zurück nach Auckland und ich durchstöberte noch etwas die Queen Street, bevor ich mir in einem Food Court Sushi zum Abendessen besorgte. Der Bus brachte mich zurück nach Mount Eden und um 20:00 Uhr langte ich im Bavaria Bed & Breakfast Hotel an.