Montag, 30. Juli 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 8 – Den Helder

Über den Dünen-Radweg und dann rechts abbiegend über die Radwege 22 und 99, durch Nieuw Den Helder und entlang eines Kanals radelten wir nach Den Helder, dem Tor zur Insel Texel.

Mit dem Rad nach Den Helder

Wir stellten die Räder an der Fußgängerzone ab und spazierten durch die Stadt bis runter zum Hafen, wo sich Schiffs- und Marinemuseum befinden und ein paar hübsche Cafes. Wir wanderten weiter zum Deich und spähten hinüber zur Insel Texel.
Dann schlenderten wir zurück in die Fußgängerzone und machten ein paar Einkäufe fürs Abendessen im WoMo. Anschließend radelten wir wieder zum Hafen zu einem Lunch in einem der schon erwähnten Cafes.
Marine-U-Boot in Den Helder
Leckere Brodjes bekommt man hier überall, und ein Texels Weißbier dazu schmeckte nicht schlecht.

Am Deich entlang, vorbei am Leuchtturm und dann dem Radweg # 5 folgend radelten wir zurück zu unserem WoMo und genossen einen ruhigen Nachmittag und Abend auf unserem ruhigen und friedlichen kleinen Campingplatz.

Sonntag, 29. Juli 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 8 – Julianadorp aan zee

Julianadorp aan zee liegt 6 km südlich von Den Helder, von wo aus man mit der Fähre zur Insel Texel übersetzen kann, also ganz im Nordwesten von Holland.

Unser Standplatz in Mariahoeve

Dorthin fuhren wir heute, gut 55 km von Hoorn entfernt. Das Wetter heute war nicht so gut wie in den vergangenen zwei Tagen: bewölkt, manchmal leichter Nieselregen.
Wir hatten uns zwei kleine Campingplätze im ADAC Reiseführer ausgesucht: Minicamping Hoeve Ons Lust und Camping Duinzoomhoeve, beide waren aber voll belegt. Glücklicherwüeise gibt es weitere Plätze hier, u.a. ein sehr goßer Campingplatz direkt an der Hauptstraße. Von Camping Duinzoomhoeve fuhren wir 1 km weiter die schmale Strasse entlang zu einem anderen ausgeschilderten Platz: Camping Mariahoeve.

Mariahoeve
Wie die anderen auch war dies ein Bauernhof inmitten von Blumenfeldern gelegen, die aber z.Z. nicht blühten. Im Frühling muß es hier bezaubernd sein. Dort bekamen wir einen Platz für € 19 pro Nacht incl. Kurtaxe. Es war alles da, was man braucht: saubere Toiletten und Duschen, Strom, WLAN, Spülen, Wasserver- und entsorgung für WoMos. Wir standen auf einer Wiese hinter der Scheune mit Blick über die Felder bis hin zu den hohen Dünen, hinter denen die Nordsee liegt.
Dorthin radelten wir erstmal und spazierten zum Strand, dann radelten wir weiter den schönen Dünen-Radweg entlang zum Ort Julianadorp aan zee. Dort kauften wir ein – Fleisch, Salate, Brötchen, Milch, Obst, Kuchen – und besorgten uns Bargeld, dann radelten wir über den Radweg nach Den Helder zurück zum Gehöft Mariahoeve.
Draußen auf dem Land
Wir genossen einen ruhigen Nachmittag mit Kaffee trinken und Grillen.
Camping Mariahoeve
Lage: 1,5 km von der Nordsee entfernt, ca. 6 km südlich von Den Helder oder 3 km von Julianadorp aan zee entfernt. Rasenplatz hinter der Scheune, Feldrand
Stellplätze: ca. 10
Preis: 19 € mit allem, inkl. Kurtaxe, Duschen kostet 0,50 €
Ausstattung: WC, Duschen, WLAN, Strom, Spülen
+:
  • Schöne, ruhige Lage
  • alles da was man braucht
-:
  • 1,5 km bis zum Strand
Kommentare:
  • nicht im ADAC Stellplatzführer aufgeführt

Mittwoch, 25. Juli 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 7 – Hoorn

Nach einem Frühstück in der Sonne vor unserem WoMo brachen wir auf und fuhren weiter gen Norden, nachdem wir Frischwasser aufgefüllt und Brauchwasser abgelassen hatten.

Hafen Hoorn

Wir fuhren nur 40 km weit bis Hoorn am Markermeer, das durch einen Damm vom Ijsselmeer abgetrennt ist, das durch einen Damm von der Nordsee abgetrennt ist. Eigentlich hatten wir Hoorn nur angesteuert um mal am Ijsselmeer gewesen zu sein und weil es dort am Jachthafen einen komfortablen WoMo-Platz gibt. Der holländischen Entdecker Willem Cornelisz Schouten wurde in Hoorn geboren, weswegen der von ihm entdeckte südlichste Punkt Südamerikas nach diesem Ort benannt wurde.

Altes Segelschiff in Hoorn 
Als wir den Ort dann am Mittag erkundeten waren wir überrascht wie gut er uns gefiel: eine schmucke alte Innenstadt mit Fußgängerzone und vielen Kneipen sowie ein historischer Hafen mit vielen alten Segeglschiffen machen diesen Ort zu einem lohnenden Ausflugsziel. Knapp 2 km entfernt vom Jachthafen gibt es auch einen winzigen Strand, zu dem wir am Nachmittag radelten, nachdem wir im Ort am Hafen Sandwiches und Salat zum Lunch gegessen hatten.
Alter Hafen in Hoorn

Wir schwammen im Markermeer und sonnten uns, das Wetter heute wieder sommerlich schön.
Am Abend spazierten wir nochmal in die Stadt zu einem Abendessen im Restaurant De Hoofdtoren. Wir saßen draußen vor dem hübschen Hafenturm und aßen Seezunge ( schmacke Kerlchen mit wenig Masse, immerhin gab es drei davon ) oder Bouillabaisse. “Nicht wirklich eine Bouillabaisse”, war Alex abschätzige Meinung.
Stichting Jachthaven Hoorn
Lage: 10 Geh-Minuten vom alten Hafen in Hoorn entfernt, fast direkt am Markermeer gelegen. Stellplätze auf Asphalt, leicht geneigt
Stellplätze: ca. 28, aber es ist viel Reserve-Platz vorhanden
Preis: 15 € mit Strom + WLAN, Duschen kostet 1 €
Ausstattung: WC, Duschen, WLAN, Strom, Außenküche, Lädchen
+:
  • Schöne Lage
  • guter Preis
  • alles da was man braucht
-:
  • den Eingang muß man erst mal finden, dann klingeln, damit der Hafenmeister auf macht
Kommentare:
  • im ADAC Stellplatzführer aufgeführt

Dienstag, 24. Juli 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 6 – Noch ein Tag in Amsterdam

Am Morgen radelten wir wieder zur Ilplein-Fähre, nachdem wir im Camping-Restaurant gefrühstückt hatten, und setzten abermals nach Amsterdam über.

Ferry arriving in Amsterdam 

Zielstrebig steuerten wir den Dam Square an, wo um 11:00 Uhr eine “free tour”, veranstaltet von 360amsterdamtours, stattfinden sollte. Wir erspähten auch gleich eine Mitarbeiterin der Firma, leicht zu erkennen an einem großen orange-farbenen Schirm, und meldeten uns für die Tour an. Um 11:00 Uhr ging es dann los mit Barm, einem Musikstudenten, der uns allerhand über Amsterdam wie auch über die holländische Laissez-Faire-Kultur erzählte. Das Wetter war herrlich, Sonne pur und sommerlich warm.
Magna Plaza

Die Tour begann vor dem Royal Palace, der für Louis Bonaparte errichtet wurde, dem Bruder von Napoleon Bonaparte, als dieser zum König von Holland ernannt wurde. Da ihn das Marktgeschehen vor seinem Palast störte wurde der Markt und alles sonstige hier kurzerhand verlegt, weswegen der Platz heute einen eher verwaisten Eindruck macht.Wir spazierten zur ersten Gracht zwei Strassen weiter. Bis hierhin reichte Amsterdam ursprünglich, hier gab es eine Statdtmauer mit Tor, dahinter begann Sumpf-Landschaft.
Die schiefen Häuser
von Amsterdam

Heute verfügt Amsterdam über mehrere Grachtengürtel, auf dem Stadtplan kann man bis zu sechs Kanäle parallel gelegen erkennen. Insgesamt gibt es 100 Grachten, in der Summe 100 km lang, mit 1000 Brücken. Die Häuser an den Grachten sind typische Handelshäuser, schmal, leicht nach vorne geneigt und mit einem Haken am Dachgiebel: über Seile wurden die erstandenen Waren auf einen Speicher unter dem Dach befördert. Im Keller läßt sich nix lagern, alles würde zu feucht werden. Amsterdam ist ( wie Venedig ) auf Holzstämmen erbaut, die im Wasser stehen.
Hier in Amsterdam mündet die Amstel, nach der auch ein bekanntes holländisches Bier benannt ist, in die Ij.
Begjinenhof 

Über die Amstel wurde ein Damm gebaut, auf dem die ersten Häuser standen, so erhielt die Stadt ihren Namen: Amsterdam. Das Wasser der Amstel fließt unterirdisch in die vielen Kanäle ringsum. Zwei Stunden dauerte die Tour und wir lernten auch viel über die Toleranz der Holländer. In Coffeshops kann man auch Kaffee bekommen, doch dafür geht man besser in ein Cafe oder eine Bar. Coffeeshops dienen eher dem Konsum von Haschich oder Mariuhana. Alkohol trinken auf der Strasse ist verboten, außer am Geburtstag des Königs ( der bekannt dafür ist gerne selbst Bier zu konsumieren ).
Amsterdam Water Ways
Wenn aber jemand Äpfel für € 5 verkauft und dazu einen gratis Drink, dann ist das die “Brücke”, die ein Polizist braucht, um ein Auge zuzudrücken. Holländische Toleranz eben !

Amsterdam ist die Stadt der Fahrräder. Ich habe noch nie in einer Stadt so viele Fahrräder gesehen. Es gibt 838.000 Einwohner und mindestens ebensoviele Fahrräder. Sie stellen auch gleichzeitig die größte Gefahr dar in Amsterdam, denn wie bei uns auch gibt es zwar Regeln im Strassenverkehr, Fahrrad-Fahrer halten sich aber selten daran.


Am Nieuwmarkt
Fahrräder klauen scheint ein Volkssport zu sein in Amsterdam, weswegen die meisten mit den billigsten Klapper-Gestellen unterwegs sind. Kommt einem das Fahrrad abhanden klaut man sich am besten selbst eins, oder kauft ein gebrauchtes für € 50, wenn man Glück hat für € 10, was wahrscheinlich dann ebenfalls geklaut war. Man sollte nicht zu sehr an einem besonderen Fahrrad hängen, meinte Bram, dem in vier Jahren neun Räder abhanden gekommen sind. Sein Vater, wie er erzählte, klaut ebenfalls gerne Fahrräder, vorwiegend kaputte, repariert sie dann und stellt sie wieder ab wo er sie “gefunden” hat, wenn er sie nicht anders los wurde, ein “Robin Hood” der Fahrräder sozusagen.
Auf den Kanälen von Amsterdam 

Man sagt, daß auch auf dem schlammigen Grund der Kanäle eine Schicht Fahrräder liege, neben ein paar Autos, von denen auch eins pro Woche ins Wasser fällt, obwohl die Stadt für viel Geld an den meisten Ufern niedrige Metallzäune errichtete.
( Nicht alles was ich hier berichte haben wir auf Bram’s Tour erfahren, einiges auch auf der später folgenden Kanal-Rundfahrt. )
Man sieht überraschend wenig Autos. Auf meine Frage, warum das so sei, erfuhr ich die zwei Hauptgründe: erstens ist Parken in Amsterdam sehr teuer, € 7 pro Stunde, und zweitens sind Autofahrer immer im Unrecht, wenn es zu einem Unfall mit einem Fahrrad kommt – selbst wenn das Fahrrad in ein stehendes Auto fährt.
NEMO Science Museum Amsterdam 

Wir sahen u.a. noch das schmalste Haus Amsterdam, das älteste Holzhaus, eine Wohn-Oase für Nonnen, der Begjinenhof, mit einer katholischen Kirche versteckt in einem Privathaus – dieses Versteckspiel war üblich in der Zeit des protestantischen Regimes hier – das ehemalige Männergefängnis, und einiges mehr.
Um 13:00 Uhr endete die Tour. Sie war natürlich nicht wirklich “free”, jeder war angehalten ein Trinkgeld zu geben, je nachdem, wie die Tour gefallen hatte.
Chines Restaurant and
NEMO Science Museum Amsterdam

Wir aßen ein Sandwich im ruhigen, schattigen Innenhof des Amsterdam-Museums, schlenderten dann an einem Kanal entlang zum Blumenmarkt, wo überwiegend Kitsch feilgeboten wurde, zur Oper und zum Nieuw Markt mit dem Waaghujs, durch das Chinesen-Viertel zurück zum Bahnhof, von wo aus wir um 17:00 Uhr zu einer einstündigen Kanal-Rundfahrt starteten. Amsterdam ist die Stadt der Kanäle, man schaut sie sich am besten von dort aus an.

So voller Eindrücke spazierten wir anschließend noch zu dem gigantischen Sea Palace, einem schwimmenden China-Restaurant nicht weit vom Bahnhof entfernt, um dort unser Abendessen einzunehmen, bevor es mit Fähre und Fahrrad ( letztere glücklicherweise nicht geklaut ) zurück ging zum Campingplatz Vliegenbos.

Freitag, 20. Juli 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 6 – Amsterdam

Nachdem wir nun drei Tage am selben Ort geblieben waren ging es heute weiter nach Amsterdam, etwa 100 km entfernt, gut eine Stunde Fahrt.

Unser Standplatz in Amsterdam 

Wie für Rotterdam bot unser ADAC-Stellplatzführer auch für Amsterdam keine vernünftigen Plätze an, wir fanden aber einen im Internet: Camping Vliegenbos. Der Platz war leicht zu finden und wir bekamen auch noch einen Stellplatz, wenngleich es recht voll war; wir waren aber glücklicherweise früh da. Behutsam manövrierte ich unser WoMo in eine Lücke. Die Plätze sind hier numeriert und wir befanden uns nicht auf dem zugewiesenen Platz, der allerdings für unser WoMo viel zu klein war.
An den Grachten von Amsterdam

Also ging ich nochmal zur Rezeption und veranlasste einen Platz-Tausch, was kein Problem darstellte.
Der Platz befindet sich in einem grünen, ruhigen Park. Die Fähre nach Amsterdam ist 2 km entfernt, also ein idealer Standort für einen Besuch von Amsterdam mit dem WoMo.
Es war kurz nach 13:00 Uhr, als wir uns zu Fuß aufmachten zur Fähre. Diese ist kostenlos und verkehrt ständig bis Mitternacht. Nach Mitternacht ist noch eine zweite Fähre verfügbar, die wenige hundert Meter entfernt anlegt.


Hooks 
Als wir die Fähre auf der anderen Seite des Flusses Het Ij verließen standen wir direkt vor dem Hauptbahnhof. Eine Passage führte direkt hindurch und schon waren wir drin im Getümmel einer lebhaften Stadt. Fußgänger, Fahrradfahrer, Strassenbahnen, Busse, Autos, alles umströmte uns massenhaft. Wir landeten sogleich in dem Viertel, in dem vor manchem Fenster plötzlich die Vorhänge zur Seite glitten und eine leicht bekleidete Dame vor einem stand.
Brücken von Amsterdam
Weiter ging es zum Dam Square, von dort durch weitere Gassen, bis wir ein gemütliches Lokal fanden, in dem es Pfannkuchen aller Art gab, etwas, das man hier in Holland oft auf der Speisekarte findet. Nach dem späten Mittagessen schlenderten wir weiter in den Grachtengürtel, der berühmt ist für diese Stadt. Malerische Winkel überall, Kanäle und Bäume, hübsche und oftmals schmale Häuser, Cafes, Bars und viele kleine Läden gestalten eine zauberhafte Atmosphäre in dieser Stadt, die sofort auf unsere Top-10-Liste aufrückte, zusammen mit San Fransisco, New Orleans und Venedig; die Liste ist noch nicht vollständig ;-)
Cannabis Shop

Condom-Läden, Gay and Lesbian Info Points, Cannabis-Shops: Amsterdam bietet einiges, was man in anderen Städten nicht ( so leicht ) findet. Cannabis kann man hier haben als Schokolade, Eis, Lutscher, Tee, Tropfen, und sicherlich in vielerlei anderen Darreichungsformen.
Müde traten wir am frühen Abend den Rückzug an und kehrten zu unserem Campingplatz zurück. Der morgige Tag gehört nochmal vollständig dieser faszinierenden Stadt.
Camping Vliegenbos Amsterdam
Addresse:
Camping Vliegenbos Amsterdam
Meeuwenlaan 138
1022 AM Amsterdam
Lage: 2 km entfernt vom Anleger der Ijplein Fähre, die einen direkt zum Hauptbahnhof bringt. Vorne ca. 20 Plätze auf Kies unter großen Bäumen, recht eng, kein Satelliten-Empfang und schlechtes WLAN. Weiter hinten noch mehr Plätze.
Stellplätze: ca. 40
Preis: 29 € mit Strom + WLAN
Ausstattung: WC, Duschen, WLAN, Strom, Außenküche, Lokal und Lädchen
+:
  • Super Lage für Amsterdam, ruhig und doch nahe
-:
  • etwas gehobener Preis, aber gerechtfertigt
  • auf den Plätzen vorne ist es eng, kein Satelliten- und WLAN Empfang
Kommentare:
  • nicht im ADAC Stellplatzführer aufgeführt

Mittwoch, 18. Juli 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 5 – Rotterdam

Heute ging es mit dem Waterbus nach Rotterdam, nachdem ich im Ort Brötchen geholt und wir im WoMo gefrühstückt hatten. Für € 6.00 p.P. gelangten wir bequem innerhalb von 35 Minuten in die Innenstadt.


Waterbus in Rotterdam
Die Anlegestelle und das Ticket-Office von Spido, der Firma, die hier Hafenrundfahrten anbietet, befand sich gleich neben der “Bushaltestelle”. Wir kauften gleich Tickets und um 13:20 Uhr ging’s los zu einer 70minütigen Hafenrundfahrt. Diese führt in die nahe gelegenen Hafenbecken, nicht hinaus zum Europort, was gut 5 Stunden dauert; diese Touren werden offensichtlich nur in der Hauptsaison angeboten.
Ship Loading
Die Nordsee befindet sich noch 25 km entfernt von Rotterdam und im Europort werden die wirklich großen Pötte abgefertigt.
Immerhin bekamen wir einen Eindruck vom Geschehen im Hafen, sahen Drockendocks und kleinere Frachtschiffe, die von flinken Kränen entladen wurden. Desweiteren sahen wir alte Hafenbecken, von wo aus die Pilgrims nach Amerika aufgebrochen waren, die “Saft-Silos”, wo Obstsaft aus Brasilien gelagert wird, eine alte Quarantäne-Station, den Ent- und Belüftungs-Turm eines alten Strassentunnels, die SS Rotterdam, das größte Kreuzfahrtschiff, das jemals von den Niederlande gebaut wurde und in den 50er bis 70er Jahren nach New York unterwegs war, heute als Restaurant und Hotel dient, und vieles mehr.
Glasfront der Markthalle in Rotterdam

Während wir uns noch fragten welcher Fluß denn nun durch Rotterdam fließt, lernten wir daß die Schilder am Flußufer die Kilometer bis zum Bodensee bezeichnen. Aha, muß sich wohl um den Rhein handeln, der aber hier bereits in das Rheindelta aufgespalten wurde, wie wir durch ein späteres Nachsehen bei Wikipedia lernten. Nach der Hafenrundfahrt spazierten wir in die Stadt, besorgten uns zunächst eine Karte im Tourismus-Büro und steuerten dann gezielt die Markthalle an, denn wir hatten Hunger.
Rotterdam 

Dort befinden sich allerlei Futter-Stände mit vielen leckeren Sachen: Obst, Fisch, Süßigkeiten, spanische Schinken und Wurstwaren, Kokosmakronen, Waffeln.
Wir entschieden uns für Arabisch und aßen Wraps, dazu gabs ein leckeres Grolsch-Weizen oder Radler.

Nach dem späten Mittagessen schlenderten wir an der Kathedrale Laurenskerk vorbei durch zahlreiche Einkaufs-Strassen und Passagen bis hin zum Stadthuis, dann wieder Richtung Fluß und in die Witte De Withstraat mit ihren zahlreichen Kneipen, wo wir noch ein Bierchen tranken, bevor wir vorbei am Veerhaven zurück zur Anlegestelle des Waterbus schlenderten und um 19:00 Uhr zurück fuhren nach Alblasserdam.

Dinner in Ablasserdam
Ein kleines Abendessen bestehend aus Vorspeisen ( Garnelen oder Fischplatte mit geräucherter Forelle, Lachs und Krappen ) im Raedhuijs, dazu ein Leffe Blonde und ein Jenever Old, kamen genau richtig um einen weiteren schönen Urlaubstag hier in Zuid-Holland ausklingen zu lassen

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Freitag, 13. Juli 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 5 – Radtour von Mühle zu Mühle

Mittlerweile war es wieder Sonntag geworden, der 3. Juni 2018. Wir waren nun schon gut eine Woche unterwegs.

Radeln an der Noord

Windmühlen in Holland
Heute unternahmen wir eine 50-km Radtour zuerst zu den Mühlen von Kinderdijk, dann weiter dem Kanal Groote Of Achterwaterschap folgenden, schließlich auf dem Radweg # 5 zum Fluss Lek, dann rechts weiter immer diesem folgenden bis Streefkerk, wo wir im Jachthafen in die Limonaden-Fabrik einkehrten; so heißt das Restaurant dort. Wir bestellten alkoholfreies Bier ( das 0 % Jupiler schmeckt echt gut ! ) und ein Bunkerbord für 2 Personen mit kalten und warmen Häppchen, eine ordentliche Portion mit Speck und Käse aus dem Ort, Chips und Nüssen und frittierten Fleischbällchen und Gemüsetaschen.
Auf dem Weg dorthin erspähten wir im feuchten Grasland eine Uferschnepfe, eine Vogelart, die mittlerweile auf der roten Liste steht.
Bei den Mühlen von Kinderdijk handelt es sich um einen Park mit gut einem Dutzend Windmühlen, manche in gerader Reihe an einem Kanal aufgereiht. Man kann geführte Touren oder eine Bootstour buchen, oder wie wir als Radfahrer einfach kostenfrei von Mühle zu Mühle radeln.
Kinderdijk 

Die Mühlen wurden im 18. Jahrhundert erbaut und dienten dazu Wasser in einen Kanal zu pumpen, so daß es in den nahe gelegenen Fluß Lek abgeführt werden konnte und das Land somit landwirtschaftlich nutzbar wurde.
Gut gestärkt nach dem Mittagsimbiss setzten wir die Radtour bei strahlendem Sonnenschein fort und genossen die idyllische holländische Landschaft mit kleinen Orten und Gehöften, Grachten, hier und da eine Mühle, zufriedenen Kühen und Schafen.
Uferschnepfe 

Das holländische Radwege-System ist gut ausgebaut und alle Etappen haben eine Nummer, so daß man sich flexibel seine Tour zusammenstellen kann und den Weg leicht findet, wenn man sich die Nummern der Etappen merkt ( oder aufschreibt ).Wir radelten am Kanal entlang bis zum Ortseingang von Nieuwpoort, dann auf dem Radweg # 66 zurück nach Groot-Ammers, bogen nach links ab auf den Radweg # 68 entlang weiterer Mühlen, dann den Wegen 14,13 und 12 folgend bis Bleskengraaf. Dort kehrten wir in einen Strassenlokal ein und bestellten ein Radler.
Limonandenfabrik 

Funktionierte prima, und glücklicherweise stand hin und wieder eine Radkarte am Wegesrand.Von Bleskengraaf zurück nach Alblasserdam über Oud-Alblas beispielsweise folgt man einfach den Wegen 8,9,18 und 1.
Insgesamt brachten wir dann 62 km auf den Kilometerzähler und langten gegen 18:30 Uhr wieder an unserem WoMo an.
Willkommen in Nieuwpoort 
Eine heiße Dusche in einer der stets sauberen Duschkabinen hier, dann ein leichtes Abendessen vor dem WoMo in der Abendsonne und noch ein Bierchen rundeten diesen gelungenen Urlaubstag ab. 

Mittwoch, 11. Juli 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 5 – Alblasserdam

Heute fuhren wir wieder 1,5 Stunden lang gen Norden zum Städtchen Alblasserdam. Wie wir per Internet herausgefunden hatten ist hier ein guter Standort für einen Besuch von Rotterdam, das man bequem mit einem Wasserbus erreichen kann, und für eine Wanderung oder Radtour zu den Windmühlen von Kinderdijk.

Jachthafen und WoMo Stellplatz
in Ablasserdam

Nachdem wir unser WoMo abgestellt hatten unternahmen wir einen Spaziergang durch das überschaubare Städtchen. Zum Abendessen besuchten wir das Raedhuijs. Wir bestellten zwei Martinis, einer davon landete auf meiner Hose. Nach diesem schlechten Auftakt gab’s gutes Essen: ein Roundsteak für mich, und einen Hühnchen-Topf für Alex, beides sehr lecker. Auch das Ambiente war sehr ansprechend, erinnerte etwas an eine amerikanische Bar.
Camper Park Kinderdijk
Lage: direkt am Städtchen Alblasserdam am Yachthafen, betonierter Untergrund
Stellplätze: ca. 50
Preis: 13,5 € plus 2 € Kurtaxe p.P.
Ausstattung: WC+Duschkabinen (immer zugängl.), WLAN, Strom
+:
  • strategisch günstige Lage für Rotterdam und die Windmühlen von Kinderdijk
  • günstiger Preis
  • sehr sauber
-:
  • Autobahn nur 1 km entfernt, hört man aber kaum, da von Hochhaus abgeschirmt
Kommentare:
  • nicht im ADAC Stellplatzführer aufgeführt

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 4 – Radtour nach Middelburg

Nachdem gestern die Wettervorhersage noch recht gut gewesen war zeigte sie für heute Sprühregen am Vormittag und Schauer am Nachmittag an.

Middelburg Stadhuis

Wir beschränkten uns daher auf eine kurze Radtour nach Middelburg ( 12 km ). Dort angekommen spazierten wir durch die Innenstadt und am Kanal entlang und tranken in einem Cafe “Honeypie” Chai Latte. Am frühen Nachmittag radelten wir zurück zu unserem Campingplatz. Am Abend spazierten wir in den Ort Oostkapelle und aßen bei Mossels & Meer eine Fischplatte. Danach probierten wir zur Verdauung einen holländischen Schnaps: Jenever. Gar nicht so schlecht !

Dienstag, 10. Juli 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 4 – Oostkapelle

Ein Gewitter weckte uns an diesem Morgen, und es dauerte noch ein Weilchen, bis der Regen schließlich aufhörte und wir im Trockenen einpacken konnten, nachdem wir in aller Ruhe gefrühstückt hatten.


Am Strand bei Oostkapelle
Heute war es auch erstmals an der Zeit Brauchwasser abzulassen und Frischwasser nachzutanken.
Und weiter ging es mit dem WoMo Richtung Norden und Holland, zuerst ein Stück zurück Richtung Antwerpen, dann durch den 6,6 km langen Westerschelde-Tunnel bei Terneuzen, auf eine Halbinsel in Zeeland, einer Region in Holland, die Neuseeland ( New Zeeland ) ihren Namen gab, denn der Holländer Abel Tasman stammt von dort, der 1642 Neuseeland als erster Europäer entdeckte1).
Auf einem kleinen Campingplatz bei Oostkapelle, Minicamping Kalfhoek, kamen wir unter. Das Wetter war prima, und nicht mehr so diesig wie während der vergangenen Tage. € 20 kostete uns die Nacht, inklusive allem, die Ausstattung hier ist prima !
Am Mittag unternahmen wir eine kleine Radtour zum Strand und in den Ort. Alles sehr beschaulich hier, wenn möglich bleiben wir noch einen Tag länger für eine beschauliche Radtour nach Middelburg und Umgebung.
Unser Standplatz in Oostkapelle

1)
Werner K. Lahmann in seinem Buch “Niederlande mit dem Wohnmobil”Am Abend wurde mal wieder gegrillt, in Blankenberge hatten wir noch an einem Supermarkt gestoppt und uns mit Würstchen, Bier, Erdbeeren und sonstigem eingedeckt, und bis 19:30 Uhr konnte man gut draußen sitzen unter der strahlenden Sonne.
Minicamping Kalfhoek
Lage: 2 km ausserhalb von Oostkapelle, Grasfläche zw. Hecken und Bäumen
Stellplätze: 6 ( für Durchreisende )
Preis: 20 € für 2 Personen im WoMo, inkl. allem
Ausstattung: WC (immer zugängl.), Duschen, Spülen, WLAN, Strom
+:
  • sehr komfortabel und sehr sauber
  • nette Leute
-:
  • man wird vom Hahn oder Pfau um 5:30 Uhr geweckt ;-)
Kommentare:
  • im ADAC Stellplatzführer aufgeführt

Montag, 9. Juli 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 3 – Brügge

Blankenberge ist kein wirklich schöner Ort, hier würden wir nie unseren Urlaub verbringen. Hässliche Betonklötze stehen zwischen Stadt und Nordsee, alles ist auf Massentourismus ausgelegt, Gemütlichkeit sucht man hier vergebens.

Radfahrt nach Lisseweg
Aber es gibt einige gut ausgestattete Campingplätze und nach Brügge, einem wirklich sehenswerten Ort, ist es nicht weit: mit dem Fahrrad 20 – 23 km, je nach Route.

So machten wir uns am Morgen des 30.5., einem Mittwoch, mit den Fahrrädern auf um diese malerische Stadt, eine Mischung aus Rothenburg ob der Tauber und Venedig, zu besuchen. An der Rezeption hatte ich mich zuvor nach einer geeigneten Rad-Route erkundigt.
Lissewege 

Die Empfehlung lautete: nach Lissewege, einem kleinen malerischen Ort mit riesiger Kirche, von dort am Kanal entlang bis Brügge. Wir radelten los, aus dem Campingplatz raus, nach links, dann an der Strasse wieder nach links Richtung Ortsausgang, dann gleich das erste Sträßchen rechts fahrend. Wir kamen an eine Bausstelle, wo ein Weg geteert wurde, und mußten umkehren. Ein holländischer Bauarbeiter, den wir irgendwie bruchstückhaft verstehen konnten, erklärte die Umfahrung.


Kanal nach Brügge
Wir sollten dann auf den Kirchturm von Lissewege zuhalten, hatte uns die Dame an der Rezeption des Campingplatzes erklärte, der daran zu erkennen ist, daß er kein Spitzdach hat. Etwas schwierig heute, denn es war sehr diesig. Irgendwann sahen wir den Turm aber doch und erreichten Lissewege.
Brügge
Wir überquerten eine stark mit Schwerverkehr befahrene Strasse, neben Bahnlinie und Kanal eine weitere wichtige Transport-Ader nach Zeebrugge, wo sich ein großer Hafen befindet.
Irgendwann fanden wir dann den Kanal und radelten bis zur nächsten Brücke. So weit eine schöne Tour, jetzt gelangten wir aber auf eine dröge, schnurgerade Industriestrasse, die uns bis nach Brügge führte.
Dort stellten wir die Fahrräder irgendwo an einem Kanal ab und schlenderten in die Innenstadt, anfangs etwas orientierungslos, später dann zielgerichteter.
Provinciaal Hof in Brugges

Brügge ist ein wirklich hübsches Städtchen, umringt von einem Kanal, mit engen Kopfsteinpflaster-Gassen, überall alte Handelshäuser mit den stufenförmigen Giebeln, einem hübschen Marktplatz. Und natürlich Touristen-Massen. Auf einem Platz fanden wir ein gemütliches Lokal, nicht so überlaufen, wo wir ein lokales Bier und Sandwiches bekamen. Dann erkundeten wir weiter die Stadt und unternahmen schließlich eine 35minütige Bootstour durch die Kanäle.


Dorf im Dunst 
Für die Rückfahrt wählten wir eine andere Route, diese Industriestraße wollten wir nicht nochmal fahren. Im Tourismus-Zentrum hatten wir uns informiert und eine Karte der Region erhalten. Wir folgten also nun einem Kanal Richtung Oostende, unterquerten die N31 und bogen am nächsten Kanal rechts ab Richtung Meetkerke. Als wir diesen winzigen Ort gefunden hatten fotografierte ich dort eine Fahrrad-Karte ab und somit hatten wir die nötigen Informationen, um über Zuienkerke nach Blankenberge zu gelangen: zunächst Radweg 52 nach Westen, dann 72 nach Norden, dann 77 und 81 bis Zuienkerke, von dort noch 7 km bis Blankenberge auf dem Radweg # 29.
Four horses with no name

Ein ansprechendes Lokal konnten wir in Blankenberge nicht finden, als radelten wir zum Campingplatz und Alex kochte Weckewerk und Kartoffeln, ein nordhessisches Gericht also, das wir dann mit Heißhunger und einem Weizen-Bier vertilgten.