Auf dem Westerwald-Steig – 5. Etappe von Dreifelden nach Nistertal
Unsere fünfte Westerwald-Steig-Wanderung führte uns nach Nistertal. Dank eines Druckfehlers in unserem Wanderführer “Abenteuer Westerwald-Steig” nahmen wir an, daß es von Nistertal nach Bad Marienberg weitere 16 km sein würden, was sich dann aber bei näherem Hinsehen als falsch erwies: der Druckfehler befand sich im Titel des entsprechenden Kapitels, das Profil der Wanderung verriet uns dann aber daß diese Etappe nur 6 km lang ist.
"Eine Relax-Bank am Westerwald-Steig" |
So hätten wir eigentlich Nistertal überspringen und gleich nach Bad Marienberg wandern können.
14 km war somit unsere heute zu erbringende Leistung, und morgen würden wir dann einen “Ruhetag” einlegen mit einer sehr kurzen Wanderung und ansonsten einem Tag zum Relaxen; wir planten einen Sauna-Nachmittag im Marienbad.
Bei herrlichem Sommerwetter verließen wir den kleinen Ort Dreifelden und erreichten nach einer dreivirtel Stunde einen Rastplatz bei Linden, den man nicht links liegen lassen kann: eine Relax-Bank an einem Froschtümpel.
"Die Wied-Quelle" |
Über eine Stunde hielten wir es dort aus und beobachteten eine Libelle, die “ihren” Tümpel gegen andere Libellen verteidigte, und zahlreiche Frösche, die sich im und am Teich tummelten.
Dann war es nur ein kurzer Weg zur Wied-Quelle. 106 km lang windet sich das Flüßchen durch den Westerwald bis hin zur Rheinmündung, und später würden wir öfters am Wied-Wanderweg entlang demselben folgen.
"Bester Rastplatz auf dem Westerwald-Steig: die Alpenroder Hütte" |
Unser nächster Stopp war die Alpenroder Hütte auf dem Gräbersberg (518 m), eindeutig die beste bewirtschaftete Einkehrmöglichkeit auf dem ganzen Westerwald-Steig. Wer hier nicht einkehrt ist selber Schuld, schreibt schon Heidrun Braun in ihrem Wanderführer. Weizenbier, Radler, Wurstsalat und Kuchen gab’s zur Jause, bevor wir weiter wanderten zum großen und kleinen Welterstein, zwei Basaltbrocken, um die sich auch eine Sage rankt, nämlich die von den Schabernack treibenden Zwergen, vor deren Behausung (der große Welterstein) eines Tages ein Stein rollte, so daß sie sich schließlich einen Tunnel zu ihrem Backhaus (der kleine Welterstein) graben mußten, um wieder ans Tageslicht zu gelangen.
"Kleiner Welterstein" |
Der Stöffelpark bei Enspel war unser nächstes Ziel. Hier konnten wir einen stillgelegten Basalt-Steinbruch besuchen und erhielten allerlei Informationen über die mühsame Arbeit der Kipper am Anfang des 20. Jahrhunderts, die in 10-12 Stunden pro Tag – auch samstags – mit der Hand bis zu 800 Pflastersteine herstellten, für 22 Cent pro Stunde. Ein Laib Brot kostete damals 19 Cent, ein Glas Bier 5 Cent; somit war der Lohn für die harte Arbeit im Vergleich zu den Lebenshaltungskosten nicht hoch.
"Besuch bei der Stöffelmaus" |
Nun war es nur noch ein kurzer Weg nach Nistertal zum Biker-Hotel “Zur Quelle” (ÜF für € 73), wo wir um 16:15 Uhr eintrafen und auf der Terasse Bier tranken und später auch zu Abend aßen, und den köstlichen Williams mit Honig von der Brennerei Birkenhof probierten, während immer mehr Mitglieder mehrerer, vor allem holländischer Motorradgruppen eintrafen und das Hotel bis zum letzten Zimmer bevölkerten ( es war schließlich Samstag ! ).
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