Donnerstag, 20. Oktober 2011

Auf dem Westerwald-Steig – 9. Etappe von Limbach zum Kloster Marienthal


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Alter Brücke in Limbach
"Alter Brücke in Limbach"

Zwischen dem Kloster Marienstatt, an dem wir gestern vorbei gekommen waren, un dem Kloster Marienthal, unserem heutigen Wanderziel, verläuft ein 23 km langer Wallfahrtsweg, der Marienwanderweg, dem wir gestern und heute teilweise folgten.

Gestern und in der Nacht hatte es gestürmt und geregnet und der Himmel war grau, als wir am Morgen von der Limbacher Mühle aufbrachen. Kaum waren wir aber ein paar Schritte gegangen riß der Himmel auf und bescherte uns eine bezaubernde sonnige Morgenstimmung, während wir über eine batschnasse Wiese und dann  wildromantische Pfade an der Nister entlang wanderten und 45 Minuten später zur Hohen Ley aufstiegen, von wo wir einen schönen Ausblick hatten hinunter nach Limbach.

20 Meter in die Tiefe
"20 Meter in die Tiefe"

Von hier war es nun nicht mehr weit zu einem kleinen Schieferbergwerk, in dem man 20 m in die Tiefe steigen kann, um zu warten bis das Licht ausgeht, und um dann die Ruhe und die Dunkelheit tief unter der Erde zu genießen, während man um sich herum nur ein ständiges Tröpfeln wahrnimmt.

Nach einem Abstieg über zahlreiche Stufen setzten wir unseren Weg entlang der Nister fort bis zu einem friedlichen Rastplatz am Ufer zwischen fast mannshohem Springkraut, den wir nicht links liegen lassen konnten. Um 12:15 Uhr dann erreichten wir einen der schönsten Plätze im Westerwald, den Zusammenfluß von Grosser und Kleiner Nister, wo wir die Mittagsrast abhielten. Bis dahin war das Wetter noch schön gewesen, so langsam aber zog sich der Himmel wieder zu.

Der schönste Platz im Westerwald
"Der schönste Platz im Westerwald"

Um 13:45 Uhr erreichten wir die Spitze Ley oberhalb von Stein-Wingert, dann folgten wir einem wild-romantischen Pfad – immer noch entlang der Nister – nach Alhausen, einem kleinen Ort mit etwa einem Dutzend Häuser, am Ende der Welt sozusagen, weswegen der teilweise steile und halsbrecherische Pfad dorthin auch “Weltendepfad” genannt wurde.

Früher mußten die Kinder von Alhausen diesen Pfad nehmen als einzigen Weg zur Schule nach Stein-Wingert. Das nun folgende Stück war ebenfalls schwierig, konnte aber auf einer Alternativ-Route umgangen werden, was wir natürlich nicht machten.

Liebliches Dorf unterhalb der Spitze Ley
"Liebliches Dorf unterhalb der Spitze Ley"

Nach einigen rutschigen Passagen entlang des Flüßchens folgte ein steiler Anstieg auf den Sonnenberg, von wo wir hinuter blicken konnten auf Alhausen am Ende der Welt. Dort unten war es wunderbar friedlich und ruhig gewesen, hier oben hörte man schon wieder den Verkehr auf der nahe gelegenen B 256. Diese mußen wir dann auch überqueren und hatten dann immer noch ein gutes Stück vor uns, während sich der Himmel zusehends verdunkelte und schließlich Regen einsetzte, als wir in der Nähe des Örtchens Racksen an einem Wildgehege vorbei kamen.

Das Dorf am Ende der Welt: Alhausen
"Das Dorf am Ende der Welt: Alhausen"

Eine halbe Stunde später, um 16:50 Uhr, hatten wir dann aber unser Ziel erreicht und kehrten als einzige Gäste in den Marienthaler Hof ein, wo wir ein sehr hübsches und geräumiges Zimmer mit blauen Bauernmöbeln bekamen. Eine lange und anstrengende 20-km-Etappe lag hinter uns. Trotz Ruhetag erhielten wir zum Abendessen einen leckeren Hirschgulasch.

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