Donnerstag, 10. November 2011

Rheinsteig 2011 – Von Wiesbaden Biebrich nach Schlangenbad


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Das Allerheiligen-Wochenende lockte mit schönem Herbstwetter, also kramten wir noch einmal unsere Wanderschuhe und Rucksäcke hervor, bevor der Winter Einzug hält, und machten uns auf zu einer viertägigen Wanderung über die ersten vier Rheinsteig-Etappen von Wiesbaden nach Assmannshausen.

Start des Rheinsteigs
"Start des Rheinsteigs"

Der Rheinsteig startet vor dem Schloß in Wiesbaden Biebrich, gegenüber am Rheinufer. Am Samstag, dem 29. Oktober,  um 09:15 Uhr, hatten wir unser Auto am Biebricher Schlosspark geparkt, wo es zahlreiche Parkmöglichkeiten gibt, und begannen unsere Wanderung entang des Rheins rheinabwärts. Der Rheinsteig führt zunächst zum Schiersteiner Hafen und biegt direkt dahinter rechts ab in Richtung Taunus. Diesen Abzweig verpassten wir und wanderten gedankenverloren weiter den Rhein entlang, bis wir uns plötzlich wunderten, daß die Rheinsteig-Markierung gelb geworden war, also einen Rheinsteig-Zubringer-Weg anzeigte.

Am Schiersteiner Hafen
"Am Schiersteiner Hafen"

An der Niederwallufer Bucht, wo man zahlreiche Vögel, unter anderem auch Störche beobachten kann, kehrten wir um zum Schiersteiner Hafen und verlängerten so die 17-km-Etappe auf gute 19 km.

Bald ließen wir die Häuser von Schierstein und die A66 hinter uns und wanderten durch Weinberge auf Frauenstein zu. Weinstöcke und Bäume hatten eine herrliche Herbstfärbung angenommen, der Dunst ließ die Farben aber nur abgeschwächt erkennen. Irgendwo auf einer Höhe mit Blick auf den Rhein rasteten wir zu einer Vesper, bevor es weiter ging nach Frauenstein – auf der einen Seite hinab und auf der anderen wieder hinauf, wie es so typisch ist für den Rheinsteig.

Rheinsteig bei Frauenstein
"Rheinsteig bei Frauenstein"

Auch Goethe war schon hier – im Juli 1815 – und in den Nürnberger Hof eingegehrt, denn wir links hatten liegen lassen. Eine Steinsäule oberhalb von Frauenstein erinnert an diesen Ausflug Goethes in den Rheingau.

Hinter Frauenstein wanderten wir durch Wald auf Georgenborn zu und hatten dann auch bald schon Schlangenbad erreicht, wo wir um 14:30 Uhr zu Kaffee und Kuchen ins Cafe Walz einkehrten. Wir saßen dabei draußen und genossen das milde Klima, das auch dazu führt, daß man hier in der Gegend Äskulapnattern sehen kann, die sonst nur in mediterranen Gegenden zu finden sind. Uns begegnete allerdings keine, dazu war es wohl auch schon zu spät im Jahr.

Blick zum Parkhotel in Schlangenbad
"Blick zum Parkhotel in Schlangenbad"

Unser Hotel Russischer Hof war dann schnell gefunden, direkt gegenüber dem luxuriösen Parkhotel – alt, wie sein Besitzer, aber komfortabel. Der Besitzer empfahl uns das Lokal gleich daneben zum Abendessen – den Schlangenkeller - und wir folgten seinem Rat, nachdem wir noch einen Nachmittags-Spaziergang durch den kleinen Kurgarten gemacht hatten.

Die Empfehlung war gut, der Schuppen aber brechend voll und die Wirtin etwas überlastet. Wir nahmen an einem Tisch Platz, an dem ein älteres Ehepaar aus Bielefeld saß, und mußten dafür mit stundenlangen Belanglosigkeiten bezahlen, die uns die Dame dort ins Ohr drückte. Weine, die nach langer Wartezeit endlich serviert wurden, und ein gutes Essen, das dann schnell serviert wurde, ließen uns das ganze aber tapfer ertragen.

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