Rheinsteig 2007, 21. September 2007
Wanderführer für unsere Rheinsteig-Wanderung |
Tour Details
Art der Tour: | Fernwanderung |
Start: | Lorch |
Über: | Loreley, Lahnstein |
Ziel: | Koblenz |
Strecke: | ca. 112 km |
Gehzeit: | 6 x 4-6 Stunden |
Während unseres Aufenthalts in der Eifel wurde das Wetter immer besser und am Ende war die Wettervorhersage so günstig, daß wir nun unsere geplante Rheinsteigwanderung angehen konnten !
Von Schalkenmehren fuhren wir direkt nach Lorch, wo wir die Wanderung beginnen wollten. Wir folgten der A48 über den Rhein und fuhren dann auf der B42 gen Süden. In Lorch parkten wir auf einem grossen Parkplatz unten am Rhein, schwangen unsere bereits gepackten Rucksäcke auf den Rücken, der von meiner Frau war 8kg, meiner 10 kg schwer, fanden sogleich den Einstieg zum gut beschilderten Rheinsteig an der Wispertalbrücke und hatten auch schon den ersten steilen Anstieg vor uns.
Der Rheinsteig ist insgesamt 320 km lang und führt von Wiesbaden nach Bonn. Wir wanderten in den nächsten 6 Tagen eine Strecke von 112 km von Lorch nach Koblenz und hatten dabei das Glück mal eine längere Periode sonniger und wärmerer Tage zu erwischen, was in diesem Sommer nicht selbstverständlich ist.
Einstieg in den Rheinsteig bei Lorch an der Wispertalbrücker |
Unsere erste 14.5 km lange Etappe am Freitag, den 21.9., führte uns von Lorch nach Kaub. Bedingt durch die Anfahrt waren wir erst so gegen 12:00 Uhr losgelaufen und erreichten Kaub am späten Nachmittag. Nach dem steilen Anstieg zur Ruine Nollig ging es meist am Berg entlang mit herrlichen Ausblicken hinuter auf den Rhein, der unter strahlend blauem Himmel sich vor unseren Augen durch dieses einmalige Tal schlängelt, das von der UNESCO zu einem Weltkulturerbe erklärt wurde.
Wie von früheren Wanderungen auf dem Rheinhöhenweg schon gewohnt ging es immer wieder bergab und bergauf, oder weiter in ein Tal hinein und wieder heraus. Im Niedertal passierten wir die grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen, die mit einem alten Grenzstein aus dem Jahre 1531 markiert ist, sowie mit einem Holztor und einer Bude, wo man sich auch in ein "Grenzbuch" eintragen kann.
Pfalzgrafenstein bei Kaub vom Rheinsteig aus gesehen |
Bald dann sahen wir die Pfalz bei Kaub tief unter uns liegen, erst von ferne, dann langsam näher kommend. Durch Weinberge stiegen wir nach Kaub herab und stärkten uns erstmal im Zollhaus mit Cappuchino und Kuchen. Danach hatten wir noch Zeit und Ausdauer mit dem Boot zur Zollburg Pfalz im Rhein überzusetzen, deren vollständiger Name Pfalzgrafensteinlautet und die natürlich dazu diente von Handelsschiffen Zoll einzutreiben. Dazu war sie mit dem ursprünglich gebauten Turm ausgestattet, in dessen Dach Kanonen untergebracht waren, sowie einer 2.6 m dicken Mauer, die später um den Turm gezogen wurde und über zwei übereinander liegende Wehrgänge verfügt. Ein Falltor schützte den Eingang, ein dunkles Verlies nahm die Zahlungsunwillen auf, die glücklicherweise bei Hochwasser nicht jämmerlich absaufen mußten, da der Boden des Verlieses aus einem Holzfloss bestand.
Kaub, von Pfalzgrafenstein aus gesehen |
Von der Pfalz aus bot sich in der untergehenden Sonne ein herrlicher Ausblick auf Kaub. Das letzte Schiff brachte uns zurück ans rechte Rheinufer und wir fanden bald unsere Unterkunft "Deutsches Haus", in dem wir ein winziges Zimmer bezogen, das wir telefonisch am Vortag vorgebucht hatten. Abendessen gab es wieder im Zollhaus. Glücklicherweise waren wir früh genug, denn die Küche schloß gnadenlos um 20:00 Uhr. Ein Gute-Nacht-Bier tranken wir noch in der Gaststube des "Deutschen Hauses" und spielten dabei ein Brettspiel, das den Rhein zwischen Rüdesheim und Koblenz zum Theme hatte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen