Samstag, 11. Juni 2011

Mallorca Wanderreise 2011 – 6. Wandertag am 28.5.


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Die letzte Etappe unserer Inseldurchquerung sollte von Lluc nach Pollenca führen; natürlich nicht die einfache Variante über den Fernwanderweg, sondern mit einer weiteren Gipfelüberscheitung über den Puig Tomir (1104 m).

Aufbruch zur letzten Wanderung
"Aufbruch zur letzten Wanderung"

Wir trafen uns um 08:30 Uhr und stellten alle erstaunt fest, wie kühl es geworden war, weswegen fast jeder – inklusive Wanderführer – noch einmal auf sein Zimmer eilte um weitere warme Kleidungsstücke einzupacken. Alex, Ute und Heribert schwänzten die heutige Tour, die noch einmal sehr lang werden sollte. Alex hatte dicke Blasen an den Füßen und sich gestern ausserdem die Wade gezerrt, weswegen sie einen beschaulichen Ausflug nach Söller und weiter mit der alten Strassenbahn nach Port de Söller vorzog, wobei sich die Gelegenheit bot in Söller eine Salatschüssel aus Olivenholz zu erwerben.

Lluc in den Bergen
"Lluc in den Bergen"

Wir brachen schließlich auf, erstmals überwiegend mit langen Hosen bekleidet, und folgten zunächst dem Fernwanderweg durch schattigen Wald. Die Sonne schien bald warm durch die Wolken und erwärmte die Luft schnell. Roswitha begleitete uns eineinhalb Stunden lang bis zum Abzweig zum Gipfel. Sie wollte weder die Überschreitung mitmachen, die einen quälend langen und teilweise ungemütlichen Abstieg nach Pollenca beinhaltet, noch auf dem Fernwanderweg einfach so nach Pollenca laufen, weswegen sie an dieser Stelle umkehrte, nicht ohne sich mit einem Lied von uns zu verabschieden.

Puig Tomir, wir kommen !
"Puig Tomir, wir kommen !"

Eine ASI-Gruppe hatte uns grußlos überholt, was Jaume natürlich nicht lustig fand. Hinter dieser begannen wir unseren Aufstieg, der bald steiler wurde und über Fels führte, so daß hin und wieder die Hände zuhilfe genommen werden mußten. Ein von ASI installiertes Drahtseil ignorierten die meisten von uns, es war an dieser Stelle auch nicht notwendig. Oben angekommen sahen wir den Gipfel etwas entfernt aufragen, nun leicht über ein Felsplateau erreichbar. In der Ferne schimmerte blau das Meer zwischen Mallorca und Menorca und in den Buchten zwischen den drei Ost-Kaps der Insel.

Das Schneehaus am Puig Tomir
"Das Schneehaus am Puig Tomir"

Den Gipfel hatten wir um 12:00 Uhr erreicht und für uns alleine, denn die ASI-Gruppe hatte sich schon wieder an den Abstieg gemacht. Wir machten eine halbe Stunde Mittagsrast und genossen die leckeren mit Fleisch oder Gemüse gefüllten Teigtaschen, die man in Lluc im Laden kaufen kann.

Dann ging es über wirres Gestein leicht abwärts zu einem Schneehaus und weiter hinunter auf einen Sattel, mit einer weiteren kurzen Kletterpassage. Von dort führte nun ein ungemütlicher und steiler überwucherter Pfad voller Geröll und Steine steil nach unten. Wir waren froh, unsere langen Hosen angezogen zu haben.

Abstieg nach Pollenca
"Abstieg nach Pollenca"

Das Geräuch von rutschenden Wanderstiefeln war immer wieder zu hören. An einer Quelle rasteten wir dankbar und ruhten auf einem ebenen Grasplatz, bevor es eine halbe Stunde lang fast eben weiterging zu einem verlassenen Bauernhof. Die Aussicht zurück auf unseren Berg und nach vorne in die Ebene von Pollenca war wunderschön. Vom Bauernhof folgte ein weiterer steiniger Abstieg, der die Gelenke und Muskeln wieder stark forderte. Bald tauchten die ersten Finkas mit Swimmingpools vor uns auf und wir erreichten schließlich um 17:00 Uhr die Ebene. “Noch 55 Minuten bis Pollenca”, verkündete Jaume.

Granatapfelbaum kurz vor Pollenca
"Granatapfelbaum kurz vor Pollenca"

Die letzte Schikane also war ein flotter Marsch über Strassen und Wege zum Ende unserer Inseldurchquerung.

Der erste Supermarkt in Pollenca wurde gestürmt und wir belohnten uns alle mit einem Eis, bevor wir die letzte halbe Stunde lang durch die Gassen des Ortes schlenderten, uns von Jaume die Plätze und den Kallvarienberg zeigen ließen und dann endlich sein Auto erreichten, was er am Vortag hier abgestellt hatte. Mit Dire-Straits-Musik fuhren wir eine halbe Stunde lang die 20 km lange Strecke zurück nach Lluc. Das erste Bier dort in unserem Restaurant schmeckte gar köstlich. Alex präsentierte stolz die erworbene Salatschüssel.

Paella
"Paella"

Zum Abendessen gab es nach einem Salat eine hervorragende Paella, bei Sangria feierten wir das erfolgreiche Ende unserer 6-tägigen Wanderung und nahmen Abschied voneinander. Thomas, Roswitha und Heribert würden schon in aller Frühe vor dem Frühstück aufbrechen müssen zum Flughafen, auch Jaume war müde und verabschiedete sich früh, er hatte noch einen anstrengenden Tag vor sich mit den ganzen Transfers der Teilnehmer zum Flughafen oder diversen Zwischenstationen.

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