Neuseeland-Reise 2000, Tag 19 (19.Oktober) - Übersetzen zur Südinsel, Fahrt bis Greymouth
Um 04:15 Uhr ging der Radiowecker an, eine für Urlaub unmögliche Zeit. Um 05:30 Uhr standen mein Ford Laser und ich am Quay bereit, aber die Fähre legte dann erst um 08:00 Uhr ab, mit 1 1/2 Stunden Verspätung also, weil das Schiff entsprechend spät erst ankam.
Südinsel in Sicht ! |
Dafür war die Sonne schon aufgegangen und beleuchtet die Skyline und den Hafen von Wellington, während die Aratere, die 20 Trucks und 130 PKW befördern kann, aus dem Wellington Harbour auslief und an Island Bay vorbei, wo ich gestern noch wandern war, in die Cook-Straße einbog. Von hier aus konnte man bereits das Land der Südinsel und schneebedeckte hohe Berge ausmachen, möglicherweise sogar den Mount Cook.
Nachdem ich die Aussicht von Vorderdeck im eiskalten Wind aber bei strahlendem Sonnenschein eine Weile genossen hatte, genehmigte ich mir endlich ein Frühstück aus Kaffee, Milch, Sandwich, Muffin und Yoghurt.
Schon bald hatten wir die Südinsel erreicht und fuhren an Arapawa Island vorbei, von wo aus Cook zum erstenmal die nach ihm benannte Straße entdeckte und wo bei seiner ersten Expedition ein Maori starb, auf seiner zweiten dann 10 seiner Männer von Maori verspeist wurden, in den Tory Channel. Von dort ging es noch eine ganze Weile weiter, bis wir im Queen Charlotte Sound links abbogen und der kleine Ort Picton schließlich vor uns lag.
Go West ! Leere Strassen auf der Südinsel von Neuseeland ! |
Von dort fuhr ich zunächst nach Blenheim und dann auf dem Highway 63 und später 6 quer über die ganze Insel bis zur Westküste.
Noch nie bin ich durch eine so einsame Gegend gekommen wie hier: kaum Autos, nur vereinzelt mal ein oder ein paar Häuser, dafür schneebedeckte Berge, glasklare Flüsse und Bäche, üppige Wälder. Vor Westport bog ich nach Süden ab und fand mich nun in einer ganz anderen Landschaft wieder: rechts eine atemberaubende Küste mit bizarren Felsen und Stränden, links Urwald, Felsen, Berge, mal ein Fluß mit dicht bewachsenen Ufern. Immer wieder mußte ich anhalten und Photos schießen. Es war kaum windig und wärmer als gestern in Wellington. Besonders auffallend in der Vegetation war die Nikau-Palme mit ihrer kokusnußähnlichen Verdickung in der Mitte.
Pancake Rock |
Gegen 17:00 Uhr kam ich bei den Pancake Rocks an und bestaunte die schichtweise aufgebauten Sedimentformationen, deren Entstehung vor 35 Millionen Jahren begann und die dann vor 100.000 Jahren vom Meeresgrund ans Tageslicht gehoben wurden. Wind und Wasser hatten hohe Türme und Höhlen und Brücken entstehen lassen, in die die Flut das Wasser drückte so daß an einigen Stellen Wasserfontänen aufstiegen wie bei Gaysieren !
Wenig später erreichte ich dann die erste größere Stadt: Greymouth. Im Visitor Center informierte ich mich über Motels und fand dann das sehr ordentliche und saubere Alpine Rose Motel ($ 75). Abendessen gab's im Cafe "124" in der Mackay Street, das ich nach dem langen Tag mit Heißhunger verdrückte und mit dem hier gebrauten sehr lecker schmeckenden Monteith's Original Ale herunterspülte.
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