Freitag, 31. Oktober 2008

Von München nach Venedig in 28 Tagen: 8. Etappe von Tulfes zur Lizumer Hütte

Start: Tulfes bei Hall
Ziel: Lizumer Hütte
Entfernung: 10 km
Aufstieg: 1100 m[1]
Abstieg: 550 m[1]
Gehzeit: 6h

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Bei schönem Wetter starteten wir heute vom Gasthof Neuwirt in Tulfes mit einem Sammeltaxi zum Lager Walchen, um von dort den 550 m Anstieg zur Hütte in Angriff zu nehmen. (…) Vom Lager Walchen ging es gemächlich bergan, die meiste Zeit entlang eines schönen Baches. Der Weg führte vorbei an Zirbelkiefern, die ein besonders schönes rötliches Holz liefern, mit dem auch die Gaststube der Lizumer Hütte getäfelt ist.

Auf dem Weg zur Lizumer Hütte
"Auf dem Weg zur Lizumer Hütte"

Der aus Zirbeln gebrannte Schnaps, den wir abends auf der Hütte probierten, ist allerdings nicht so recht nach meinem Geschmack.

Die heutige Wanderung war ebenfalls recht kurz, nachdem wir bereits gestern einen halben Ruhetag einlegen konnten: zur Mittagszeit erreichten wir bereits die Lizumer Hütte. Für den Nachmittag bot Ludwig eine optionale Wanderung auf die Graue Wand an. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen diesen weiteren halben Ruhetag in jedem Fall zu nutzen, um fit zu bleiben für den langen Weg nach Italien. Als es nun soweit war, konnte ich dann doch nicht widerstehen, auch diese zusätzliche Bergbesteigung mitzumachen.

Nach einer leckeren Suppe mit Käseknödel (…) und einer ruhigen Mittagspause führte uns Ludwig noch weitere 550 Höhenmeter aufwärts auf die Graue Wand, die noch teilweise mit Schnee bedeckt war.”

Die vergangenen Regentage, die wir im Karwendel erlebt hatten, hatten hier in dieser Höhe ab etwa 2.500 m die Berge mit Schnee bedeckt.

Pluderling Sattel, seen from the Graue Wand
"Blick zum Pluderling Sattel von der Grauen Wand"

Auf unserem Weg wurden wir von dem Pfeifen von Murmeltieren begleitet, ohne daß wir sie wirklich sahen. Am Gipfelkreuz genossen wir den Ausblick in die Alpen und stiegen dann vorsichtig ab, denn es war recht rutschig.

Oben vom Gipfel hatte Ludwig nachdenklich die Berge im Norden betrachtet, vor allem den Pluderlingsattel, den wir am nächsten Tag überqueren wollten. Er kam zu dem Schluß, daß für eine Überquerung zu viel Schnee vorhanden war und wir spielten bereits gedanklich die Alternativ-Wanderung durch, mit der wir diesen Übergang umgehen konnten. Beim Abstieg durch den Schnee auf der Grauen Wand taten sich einige von uns schwer und als ich diesbezüglich eine Bemerkung machte erwiderte Ludwig, daß dies wohl zu seiner Entscheidung über den Verlauf des morgigen Tages beitrug.

Unsere Unterkunft:
Die Lizumer Hütte ist ganz offensichtlich neu aufgebaut oder restauriert worden. Sie verfügt über modern eingerichtete und geräumige Zimmer. Wir waren in 4-Bett-Zimmern mit Waschbecken untergebracht, zusätzlich gab es recht modern ausgestattete Waschräume, Duschen, und einen geräumigen Trockenraum. Der Service war exzellent: die Mädels bedienten uns flott und hervoragend, obwohl sie schon den ganzen Tag auf den Beinen gewesen waren, da an diesem Tag ein Gottesdienst hier oben stattgefunden hatte. Ganz herausragend der Desert-Teller nach dem Abendessen: eindeutig besters Desert auf der ganzen Tour !

Wie wir dann später am Abend erfuhren hatte er sich dann doch entschieden den Pluderling- und den Gschützspitzsattel mit uns zu überqueren. Der Schnee war am Nachmittag drastisch abgeschmolzen und die Wettervorhersage für den morgigen Tag brilliant, so daß wir auf jeden Fall diese schöne alpine Wanderung unternehmen wollten.

[1] Ich vermute diese Angaben beinhalten den "Nachmittags-Spaziergang" auf die Graue Wand. Von der Lizumer Hütte auf die Graue Wand sind 550 Höhenmeter zu bewältigen.

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