Sonntag, 13. Juni 2010

Mallorca Wanderreise 2010 – 1. Wanderung am 24.5.


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Unsere erste Wanderung sollte uns auf den Gipfel des Galatzó (1027 m) im westlichen Teil der mallorcinischen Gebirgskette führen.

Galatzó
"Galatzó"

Um 09:00 Uhr ging’s los und auf der Fahrt nach Puigpunyent erzählte uns unser DAV Wanderführer Jaume Tort so viel über die Insel Mallorca, insbesondere über Geschichte, Geologie und Flora, daß ich darüber nun ein Buch schreiben könnte, wäre ich denn in der Lage gewesen mir alles zu merken.

Im 16. Jahrhundert war Mallorca dem Ansturm von arabischen Piraten ausgesetzt, die vor allem aus Algerien kamen und es vor allem auf die Herrenhäuser der reichen Familien abgesehen hatten, um deren Mitglieder als Sklaven nach Algerien zu verschleppen und nur nach Zahlung eines Lösegeldes wieder freizulassen.

The Hiking Bishop
"The Hiking Bishop"

Kein Wunder also, daß viele dieser Herrenhäuser festungsähnlich aufgebaut sind mit einem Tor und Beobachtungs- sowie Verteidigungsturm. So auch der alte Teil unseres Hotels Es Port mit dem Steinturm, in dem ich ein Zimmer hatte. Im Mai 1561 gelang es den Mallorcanern einmalig die Piraten zu besiegen; dieser Tag wird heute noch ausgiebig gefeiert.

Die Wanderung führte uns moderat ansteigend an einem Feuer-Beobachtungsturm und einer langen Steinmauer, die unterschiedliche mallorcinische Besitztümer voneinander trennt, vorbei auf einen Sattel, von dem aus man einen markanten Felsen sehen konnte der wie ein wandernder Bischof aussieht.

Resting is part of hiking
"Resting is part of hiking"

Nun ging es etwas steiler und über Geröll und Fels auf den Gipfel, wo wir um 12:00 Uhr eintrafen und uns eine fast einstündidige Rast gönnten. Die Rundumsicht war genial und wir konnten sogar Ibizza ganz weit weg am Horizont erkennen.

Der Abstieg verlief zunächst auf dem gleichen Weg zurück bis zum Sattel, dann weiter nach Norden und auf die Nordküste zu bzw. die Strasse Ma-10, wo der Bus auf uns warten sollte. Wir kamen bald durch einen Steineichenwald und entdeckten dort alte Köhlerplätze.

Pirate Watch Tower
"Pirate Watch Tower"

Deren Existenz verdankten wir auch den einigermassen komfortablen Karrenweg, den wir nun weiterhin für den Abstieg nutzten. Das blaue Meer kam immer näher, es boten sich großartige Ausblicke. Um 15:30 Uhr hatten wir den Bus erreicht und fuhren nun gen Norden an der Küste entlang bis zu einem Piratenturm, also einem kleinen Steinturm an der Steilküste, von dem aus man nach Piraten Ausschau hielt und deren Ankunft durch Rauch- oder bei Nacht durch Feuerzeichen weiter meldete. In einem kleinen Ort – wahrscheinlich Esporles, kehrten wir in ein Lokal ein und ließen uns Kaffee, Orangensaft, Radler oder Bier schmecken.

Olives and fresh Orange Juice
"Olives and fresh Orange Juice"

Dazu gab es richtige einheimische Oliven, klein und grün, sehr aromatisch aber etwas bitter, weswegen man sie am besten mit Brot und Olivenöl genießt. Es ist übrigens ein Irrtum zu glauben daß es grüne und schwarze Olivensorten gibt. Schwarze Oliven sind spät geerntete Oliven, meist werden sie zur Herstellung des begehrten Olivenöls aus deren Kernen genutzt.

Sunset in Port de Sóller
"Sunset in Port de Sóller"

Um etwa 17:45 Uhr hatten wir das Hotel erreicht. Nach diesem langen Tag genoß ich die Dusche, eine Ruhepause bis zum Abendessen, dann natürlich dasselbe, zu dem ich mir einen spanischen Rotwein bestellte. Um 20:30 Uhr spazierte ich hinunter in den Ort und an den Hafen, um mir den Sonnenuntergang anzusehen, den ich gestern verpasst hatte. Auf dem Rückweg stockte ich in einem Supermarkt meine Wasservorräte auf, denn auch morgen soll es wieder einen langen Tag geben.

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