Freitag, 1. September 2017

USA Süden 2017–14. Tag, U.S. Space and Rocket Center in Huntsville

Huntsville kann mal als Stadt der Ingenieure bezeichnen, als Kleinstadt, in der viel Technologie entwickelt wird. Für die US Army und die NASA arbeiten hier 15.000 Menschen, und auch Boing ist hier mit 3000 Mitarbeitern vertreten.

Welcome to
U.S. Space and Rocket Center
Das Marshall Space Flight Center wurde hier 1960 gegründet und Wernher von Braun wurde dessen erster Direktor als Vater des amerikanischen Raketen- und Apollo-Programms.
Hier in Huntsville gibt es nun das U.S. Space and Rocket Center, das wir heute besuchen wollten, und für das man ruhig einen ganzen Tag einplanen sollte.
Schon vom Highway 565 aus konnte man den ‘Rocket Garden’ sehen und auch ein Space Shuttle.
Werner von Brauns office
Wir kauften Tickets für das Museum und auch für einen Film im IMAX Theater und ich war überrascht, daß ich in Alabama mit 55+ Jahren schon als Senior gelte und eine Ermäßigung erhielt.
Wir schlenderten zunächst durch einige Ausstellungen, u.a. über diverse Erfindungen wie fliegende Autos und Popcorn-Maschinen, eine weitere zum Thema Schmuck & Weltraum, sahen das Büro von Wernher von Braun und diverse Astronauten-Ausrüstung wie Raum-Anzüge, Astronauten-Nahrung und z.B.  einen Düsenrucksack für Weltraum-Spaziergänge, der mit sehr sperrig vorkam.
An astronauts jetpak
Danach schlenderten wir durch die ISS und vorbei an einem riesigen Wassertank, der zum Training für Astronauten dient.
Im Raketen-Garten mußten wir uns zusammen mit einer Schulklasse erstmal unter eine Saturn I Rakete stellen, da ein Regenschutt niederging.
Wir sahen uns dann verschiedene Raketen, ein Saturn-V-Triebwerk und diverses militärisches Fluggerät an und standen schließlich unter einer aufgerichteten Saturn V Rakete. Dahinter befand sich eine weitere Halle, in der eine weitere Saturn V aufgehängt unter der Decke hing, so daß man sie in Ruhe abschreiten und die einzelnen Stufen genauer unter Augenschein nehmen kann.
Rocket Garden
Außerdem waren dort zu sehen eine Landefähre und eine Kapsel, in der die Astronauten zur Erde zurückkehren ( und deren Hitzeschild am Boden dann sehr mitgenommen aussieht ), ein Mond-Stein, eine Gangway über die die Astronauten vor dem Start in die Rakete gelangen, eine Quarantäne-Einheit für die Astronauten nach der Landung, ein Triebwerks-Test-Stand, die Raumstation Skylab samt Solar-Panels, Modelle von neuen Raumgleitern und der neuen fünf-stufigen Rakete für Mission to Mars ( auf meine Frage warum man sich von dem Konzept wiederverwendbarer Raketenteile wie beim Space Shuttle verabschiedet hat bekam ich zur Antwort: die neuen Raketen-Stufen sind zu schwer für Fallschirme ), eine Ausstellung über die Wissenschaftler in Huntsville, eine V2 Rakete und vieles mehr.
Saturn V Engines
Besonders interessant für mich war der Ring, der sich oberhalb der dritten Stufe der Saturn V befindet und einen von IBM gebauten Computer beinhaltet zur automatischen Steuerung der Rakete in der Startphase. Die NASA mußte sich damals entscheiden ob die Rakete von den Astronauten gesteuert werden sollte oder automatisch. Man entschied sich schnell für die zweite Optionen, denn man kam überein, daß die physische Belastung während des Starts durch extremes Rütteln und Lärm für die Astronauten zu groß sein würde um eine derart komplexe Aufgabe bewältigen zu können.
IBM, die damals Computer in Häusergröße baute, bekam den Auftrag eine entsprechende Steuereinheit für die Saturn V zu entwickeln und stand damit vor einer gewaltigen Herausforderung. Ein Bild zeigte das riesige Team von IBMern, die an diesem Projekt arbeiteten.
Saturn V horizontically
Die Entscheidung der NASA erwies sich als sehr segensreich als Apollo 12 kurz nach dem Start von einem Blitz getroffen wurde.
Die Elektronik im Commando-Modul fiel komplett aus und die Astronauten waren somit ziemlich hilflos während des Starts, der aber von der Steuereinheit automatisch problemlos weitergeführt wurde, bis dann später die Elektronik in der Kapsel wieder neu gestartet werden konnte.
Apollo Landing Capsule
Mittagessen gab’s im Mars Grill, der Museums-Cafeteria, mit Salat und Eistee.
Am Mittag sahen wir uns noch einen beeindruckenden Film im IMAX-Kino über den Weltraum und die Raumfahrt an, bevor wir so um 15:45 Uhr das Museum verließen.
Space Launch System
for Mission to Mars
Wir fuhren nach Gadsden um dort zu übernachten und am nächsten Tag den Lookup Mountain Scenic Parkway nach Chattanooga zu fahren. Wir kamen komfortable und günstig in einem Comfort Suites unter, Abendessen gab es diesmal in einem mexikanischen Restaurant.

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