Dienstag, 4. August 2015

Kräuterhexen und Heideblick

Am vergangenen Sonntag verschlug es uns nach Siefersheim, einer kleinen Gemeinde im Westen von Rheinhessen, wo Alex uns für eine Kräuterwanderung angemeldet hatte.  Jeden ersten Sonntag im Monat veranstalten dort die Siefersheimer Kräuterhexen eine zweistündige Tour durch die Landschaft rund um Siefersheim, bei der es jede Menge über Kräuter zu lernen gibt.

Kräuterwanderung in Siefersheim

Der Andrang an diesem Sonntag war groß und so wurde die Menge in zwei Gruppen geteilt.
Kräutertapas
Wir – mindestens 30 Personen – gingen mit Christine Moebus. Gewandert wurde weniger, immer wieder blieben wir für längere Zeit stehen und suchten einen schattigen Platz auf und lauschten den spannenden und interessanten Ausführungen von Frau Moebus, die nicht nur viel zu den Anwendungsmöglichkeiten von Kräutern zu erzählen hatte, sondern darüber hinaus die Herkunft des jeweiligen Namens erklärte mit Bezügen zu Geschichte und Mythologie, und oftmals unglaubliche Anekdoten lieferte über die manchmal schon wundersame Wirkung von Kräutern.
Ajaxturm
So zum Beispiel der Wegerich, ein Wundermittel gegen äußerliche Verletzungen und z.B. Wespenstiche. Anwendung: das Blatt zerreiben und kauen, wichtig ist die Zufuhr des eigenen Speichels, dann auf die Verletzung für gut 20 Minuten aufbringen.  Selbst knochentiefe Schnitte heilen so schnell und verschwinden spurlos. Wichtig ist daß man schnell reagiert und auch einen Wegerich findet, und daß man bereit ist die beim Heilen auftretenden Schmerzen zu ertragen.
Nach der wirklich interessanten und kurzweiligen Kräuterwanderung kehrten wir im Weingut Moebus ein zu Kräutertapas und Secco, wo wir uns im schattigen Hof ausruhen konnten.
Hiwweltour und
Siefersheimer Bänkelches-Route
Obwohl es sehr heiß war unternahmen Alex und ich am Nachmittag eine 10 km lange Wanderung: die Hiwweltour Heideblick. Zunächst aufsteigend von Siefersheim ging es in die trockenen und heißen Weinberge, dann über 3 km hin zum Ajaxturm und weiter nach Neu-Bamberg. Hier nun gelangten wir in einen schattigen Wald, wie man ihn im Rheinhessischen eher selten findet. Am kühlen Appelbach entlang ging es weiter, noch mehr Abkühlung versprach ein Fußbad in einem dort gelegenen Angler-Teich. Dann ging’s mal wieder bergauf ( einige Höhenmeter muß man auch machen bei dieser Wanderung ) auf den Mühlberg und dem dort stehenden Adlerdenkmal. Daneben lud eine Relax-Bank zu einer Mittagsruhe ein.
Neu-Bamberg
Eine Heidelandschaft überquerend ging es bald wieder etwas bergab und plötzlich stand auf dem staubigen Weg ein Schild vor uns: “Ende der Durststrecke”. Wir hatten die Winzeralm erreicht und genossen einen kühlen Schluck bei fantastischer Aussicht über das Rheinhessen-Land.
Auf der Winzeralm
Nach Siefersheim war es nun auch nicht mehr weit und nach knappen drei Kilometern kehrten wir dort beim Weingut Zimmermann ein, die auch die Winzeralm betreiben, die Samstags und Sonntags in den Sommermonaten bis Oktober geöffnet hat. Dort gab’s zum Abendessen einen gegrillten Schafskäse, dazu Traubensaft oder das eine oder andere Püffchen Wein.
Es war nach 20:00 Uhr, als wir nach diesem gelungenen Tag die Heimfahrt antraten.

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