Unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 5 – Roebel an der Müritz
Früh am Morgen um 07:30 Uhr klingelte der Wecker; wir wollten rechtzeitig um 10:00 in Banzko sein.
Beim Landhaus Bötcher |
Willkommen zur Fahrt mit den Lewitz-Kiekern |
Gemächlich tuckerten wir voran durch den Kanal, der früher mal zum Abtransport von Holz genutzt wurde, zu einem der nahegelegenen Schlösser und auch weiter bis nach Hamburg zum Fische räuchern. Den Kanal kann man durchaus als “Wasserallee” bezeichnen, denn die meiste Zeit ist er von Bäumen gesäumt, z.B. von prächtigen Eichen.
Wunderschöne Lewitz Region |
Auf der anfänglichen schnurgeraden Strecke durfte ich mal das Ruder übernehmen und Kapitän spielen. Mit uns auf dem Boot waren neben dem Käptn und seiner Frau noch ein Ehepaar, die aus dieser Gegend stammten. Normalerweise ist die Mindestteilnehmerzahl für diese ornithologischen Touren mit den “Lewitz-Kieker” 10, wir hatten aber das Glück daß die Tour dennoch stattfand mit nur 4 Teilnehmern, einfach damit sie wohl endlich mal überhaupt wieder stattfand.
Beutelmeisen-Nest - ein Kunstwerk ! |
Nach zwei Kurven und einer paar Brücken stoppten wir erstmal im Schilf um mühsam ein Beutelmeisen-Nest in einem Baum zu erspähen. Diese Nester sind architektonische Kunstwerke und baumeln wir Körbchen an Bäumen, meist Birken und Weiden, in Nähe des Wassers.
Bald danach bogen wir in einen anderen Kanal in Richtung Garbow ab. Alex und ich entdeckten alsbald ein weiteres Beutelmeisen-Nest, in Greifnähe direkt über dem Wasser baumeln.
Zurück nach Banzko |
Mittlerweile hatten wir Fischadler, Kormorane und Gänse erspäht. Drei Brücken weiter machten wir fest und erkletterten einen Aussichtsturm, von wo aus wir allerhand Vögel auf dem nahegelegenen Weiher beobachten konnten. Dann ging’s zu einem weiteren Beutelmeisen-Nest, diesmal so gut zu sehen und so nahe, daß ich es sogar fotografieren konnte.
Schwalbennest in der Schleuse |
Wir fanden das von uns entdeckte Beutelmeisen-Nest wieder und konnten tatsächlich bis auf Armeslänge heranschippern. Selbst unser Käptn war begeistert von diesem Fund und machte ein paar Aufnahmen mit seinem Smartphone.
Bald umrundeten wir die Insel an der Stelle, wo die beiden Kanäle, die wir befahren hatten, sich treffen, dann ging es zurück Richtung Banzko. Alex entdeckte sogar noch einen schillernden Eisvogel übers Wasser flitzen und flux im Gebüsch verschwinden.
Unser Stellplatz in Röbel an der Müritz |
Um 15:00 Uhr erreichten wir wieder die Schleuse von Banzko und eine halbe Stunde später legten wir an und beendeten unserern Trip.
Nach einem Kaffee in der “Pony Bar” ging’s zurück zum Wohnmobil und wir entschlossen uns den Stellplatz am Röbeler Seehafen anzufahren.
Entsorgungsplatz auf dem Stellplatz in Röbel |
Das Navi prognostizierte 2 Stunden Fahrzeit, aber wir kamen wesentlich schneller voran und langten weit vor 18:00 Uhr dort an. Der versprochene Wasserschlauch erwies sich als Mär: er befand sich nicht an der Wasserentnahmestelle, sondern an der Entsorgungsstelle, seine Verwendung zum Betanken mit Frischwasser war also nicht empfehlenswert.
Wenigsten bekamen wir von der Hafenmeisterin eine Plastikkanne und konnten so amateurhaft unseren Frischwassertank Kanne für Kanne befüllen.
Haus in Röbel |
Immerhin: nur ein Stück Blech erstmal.
Windmühle von Röbel |
Anschließend montierten wir die verbogene Schiene ab und versetzten die mittlere nach außen. Erster Schaden also, neben der Beschädigung unseres Egos: ein verbogenes Stück Alu-Schiene.
Als all das geschafft war bezahlte ich unsere Gebühren bei der Hafenmeisterin für zwei Tage: Strom für zwei Nächste je € 2, Kurtaxe für zwei Personen und zwei Nächte insgesamt 4 €, Duschmarken 2 x 1 €, und die Stellplatzgebühr, insgesamt € 34.
Wir gingen erstmal ein Bier trinken in der nahe gelegenen Kneipe, aßen dann zu Abend ( mit Blick auf den See ) und ließen den Tag langsam ausklingen.
Schwäne auf dem Röhrteich |
Endlich ein Schlauchstück für Frischwasserbetankung |
In einem Baumarkt fanden wir endlich das ersehnte Wasserversorgungs-Equipment. In einem Lidl kauften wir dann noch Organensaft, Magarine und zwei Stück Kuchen ein, dann fuhren wir zum Hafen, wo eine Fischbude mit frischen Aalbrötchen lockte, mit € 4,50 nicht ganz billig, aber gut.
Wir kehrten zu unserem Wohnmobil zurück.
Blick hinüber nach Röbel |
Nach einer Teestunde planten wir den weiteren Verlauf der Reise. Morgen wollen wir die Müritz umrunden oder wenigsten bis Waren fahren, von wo wir ein Schiff zurück nach Röbel nehmen können, das um 18:30 abfährt.
Die Müritz |
Gegen 18:00 Uhr spazierten wir zu einem nahe gelegenen Hotel am See und ergatterten einen Tisch mit gutem Blick auf den Fernseher. Die Kneipe des Campingplatzes hatte sich geweigert uns einen Tisch zu reservieren. Schade, beim nächsten mal vielleicht. Sowohl das Essen ( Fischteller und Matjes in Kartoffeln ) wie auch das 4:0 gegen Portugal schmeckten uns gut.
Radeln um die Müritz |
Nach diesem sportlichen und kulinarischen Ereignis machten Alex und ich noch einen Spaziergang durch Röbel, und fanden dabei den von Alex ersehnten Briefkasten und den von mir ersehnten Geldautomaten der Volksbank.
Am nächsten Tag, dem Dienstag, den 17.6.2014, um 09:30 Uhr, starteten wir zu einer sportlichen Radtour rund um die Müritz, dem größten Binnensee Deutschlands.
Vogelbeobachterin |
Sümpfe im Müritz Nationalpark |
Hinter Vipperow querten wir die Brücke über den Müritzarm, dann ging es weiter nach Rechlin zu einem kleinen Hafen mit hübschen Stellplätzen. In dem dortigen Hafenrestaurant genehmigten wir uns erstmal zwei kleine Radler, bevor wir weiterradelten Richtung Naturschutzgebiet. Dieses beginnt bei Boek; ab hier ist kein Autoverkehr mehr erlaubt. Noch 22,5 km bis Waren. Der Radweg führte durch lichte Wälder und Sumpfgebiete.
Blick nach Waren |
Im weiteren Verlauf der Tour entdeckten wir dann auch große Horste auf Strommasten, und daneben oder darinnen hockend Seeadler, teilweise sogar mit ihren Jungen. Gegen 16:15 Uhr erreichten wir die ersten Häuser von Waren und blieben beim ersten Hotel mit Terrasse zum See und Blick auf See und Waren hängen, um eine Kaffepause einzulegen und den leckeren hausgemachten Pflaumen-Streuselkuchen zu probieren.
Hafenpromenade von Waren |
Wir kamen an Klink vorbei mit seinen Stränden und einer Klinik und radelten wacker weiter bis nach Sietow Dorf. Dort zweigten wir ab zum Hafen und entdeckten dort ein uriges Lokal mit Fischräucherei.
Fußball gucken in der Fischräucherei |
Um 20:15 Uhr, nach dem Länderspiel Belgien gegen Algerien, das die Belgier schließlich doch noch mit zwei Treffern für sich entschieden, nahmen wir uns die letzte Etappe vor und erreichten uns Wohnmobil 1 1/4 Stunden später, ziemlich fertig nun nach 101 km, die mein Fahrradcomputer anzeigte.
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