Für heute war der Louvre geplant und wir fuhren mit der Metro zur Station Pyramides, irrtümlich annehmend daß damit die Pyramide am Louvre gemeint war, was aber nicht stimmt: es gibt etwas vom Louvre entfernt eine Rue Pyramides.
So mußten wir etwas laufen, bis wir den Eingang zum Louvre erreichten, vor dem sich bereits eine 1,5 Stunden lange Warteschlange aufgereiht hatte. Angesichts dieser verwarfen wir unseren ursprünglichen Plan erstmal und kehrten in die Rue Pyramides zurück, in der sich eine Touristen-Info befindet. Dort erkundigten wir uns nach Eifelturm- und Museum-Tickets. Erstere kann man im Internet kaufen, muß man aber rechtzeitig vorher erledigen und diese dann ausdrucken. Museumskarten konnten wir hier kaufen, was wir auch taten für Louvre (12 €) und Musée d’Orsay (9 €). Die kleine Bearbeitungsgebühr von €1,50 war gut angelegt, denn nun gelangten wir innerhalb von 5 Minuten in den Louvre und hatten uns ein ewiges Warten in der Sonne erspart.
Der Louvre ist groß – mächtig groß – aber die Menschenmassen die täglich hineinströmen sind es auch, so daß es einem sogar in diesem gewaltigen ehemaligen Residenzpalast zu eng werden kann. Horden von Touristengruppen umlagern mit hochgereckten Photoapparaten, Handys und Tablets die Attraktionen, versuchen ihr grinsendes Gesicht zusammen mit einem Kunstwerk photografiert zu bekommen, taumeln einem rückwärts entgegen, um die geeignete Perspektive für eine Aufnahme zu finden. Kunst genießen kann man da nur schwerlich, trotzdem war der Besuch dieses größten Museums der Welt beeindruckend. Bilder fanden wir erst später, zunächst ging es an zahllosen Skulpturen vorbei, Altertümern aus dem Orient, durch die ehemaligen Zimmer Napoleanos III., vorbei an gemauerten Minotauren und römischen Bodenmosaiken.
Wir sahen eine Sphinx, die Steele mit den Gesetzestexten von Hammurabi, die Venus von Milo, natürlich die Mona Lisa und auch die gewaltigen Bilder “Die Hochzeit zu Kana” und “Die Krönung Napoleons I. und der Kaiserin Josefine”. Letzteres erkannten wir zunächst nicht als solches, bis wir dann Napoleon als den erkannten, der die Krone hebt, vermutlich um seine Gattin zu krönen, nachdem er gekrönt wurde.
Am späten Nachmittag verließen wir das Museum vorbei an der umgekehrten Pyramide unter dem Museum und lenkten unsere Schritte Richtung Seine und über diese zum Institute Francaise, dort bogen wir nach links ab und wanderten in Richtung Quartier Latin und Notre Dame.
Wir erinnerten uns dort ein knuffiges Pub gesehen zu haben und fanden es auch wieder, den “
Highlander”, wo wir in der noch ruhigen und kühlen Kneipe ein Hot-Dog-Budweiser Package bestellten und erstmal die qualmenden Füße hochlegten.
So ausgeruht ging es schließlich – nach einem zweiten Bier und Postkarte schreiben – weiter zum Notre Dame. Auf der Tribüne davor, wohl errichtet zur 850-Jahr-Feier der Kathedrale, ließen wir uns nieder, bestaunten die imposante Westfassade mit den hunderten von Figuren im Licht der Abendsonne und lauschten der Musik eines Strassenmusikanten.
Auf der Brücke zum Quai de Montebello sahen wir noch ein wenig den akrobatischen Einlagen einiger Rollschuhfahrer zu, bevor wir wieder in das Gewühl des Quartier Latin eintauchten und schließlich in einer Creperies landeten, wo wir uns Crepes oder Galettes schmecken ließen; letztere sind die herzhafte Variante der Süßspeise, dünne dunkle Pfannkuchen aus Buchweizenmehl. Dazu gab’s noch ein Bier, dann spazierten wir zurück über die Ile de la Cité, entlang der Seine zum Louvre, wo wir in die Metro der Linie 7 einstiegen und zur
Station Cadet fuhren in der Nähe unseres Hotels.
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