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Winterpanorama
an der Schweinsfurter Hütte |
Unsere erste Schneeschuhtour führte uns zunächst ins Zwieselbachtal, dann linkerhand ansteigend bis zur Breiten Scharte auf 2780 m.
Als mich mein Handy um 06:45 Uhr weckte begann es draußen bereits zu dämmern und der Himmel sah klar aus, langsam begannen die Schneegipfel um uns herum rötlich zu leuchten.
Es versprach ein guter Tag zu werden.
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Durch den Schnee der Sonne entgegen |
Frühstück mit Müsli, Säften, Joghurt, Obstsalat, Brot, Wurst, Käse, Kaffee oder Tee gab es ab 07:15 Uhr, Abmarsch war für 8:15 Uhr vorgesehen. Der Lawinenbericht, der um 07:30 Uhr eintraf per Internet und Ausdruck, zeigte im Mittel eine mäßige Lawinengefahr, Stufe 2, Tendenz gleichbleibend.
Im Detail konnte man sehen ab welcher Höhe welche Hänge – je nach Ausrichtung und Steilheit – zu vermeiden waren.
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Aufstieg aus dem Zwieselbachtal |
Wir legten erstmals unsere Schneeschuhe an und sammelten uns vor der Hütte im “Wintergarten” zur Überprüfung der LVS Geräte. Erhards Vorgehen war dabei wie folgt: zuerst geht er auf Senden und wir alle auf Empfang.
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Oberhalb des ersten Anstiegs
zur Breiten Scharte |
Es wird sichergestellt daß alle unsere Geräte ihn finden; dann umgekehrt: er stellt sicher daß er alle Geräte empfangen kann. Somit ist auch sichergestellt daß jeder Teilnehmer sein LVS Gerät eingeschaltet und auf Senden gestellt hat, bevor es losgeht. “Auf Senden stellen” heißt: das Gerät zuklappen, was man ohnehin macht, wenn man es in die Hülle steckt, die um den Körper gebunden wurde.
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Schneeschuhwandern im Sellrain |
Wir wanderten los in eine friedliche Schneewelt hinein. Die Sonne stieg höher, der Himmel war blau, als wir aus dem Schatten des Tals heraustraten wurde es gleich wärmer.
Am nur an wenigen Stellen sichtbaren Bach ging es an diesem entlang, bis wir nach links abzweigten und es nun steiler werdend bergauf ging.
Es folgte zunächst ein steiles, schwieriges Stück, auf dem wir uns teilweise durch Tiefschnee voran wühlen mußten, d.h. ein bis zwei Schritte vorwärts, dabei versuchen mit den Schneeschuhen Halt zu finden, Gewicht drauf, und wieder runterrutschen.
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Zwei Schneeschuhwanderer |
Das kann frustrierend und Kräfte zehrend werden, aber es war nur ein kurzes Stück und irgendwann hatten wir es alle bis oben hin geschafft.
Danach ging es gemütlicher weiter in ein Hochtal hinein, später wieder aufsteilend zur Breiten Scharte, die wir um 12:30 Uhr erreichten. Unter uns
im dahinter liegenden Tal konnten wir die Pforzheimer Hütte sehen.
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Blick zur Pforzheimer Hütte |
Wir suchten uns einen windgeschützten Platz, denn direkt über die Scharte pfiff es gar ordentlich, und machten Mittagsrast.
Der Abstieg begann um 13:00 Uhr und war angenehm zu gehen, bis wir wieder an jene steile Stelle kamen. Hier hieß es deutlich ins Knie gehen, Gewicht nach vorne auf den Schuh, um nicht wegzurutschen.
Ich rutschte trotzdem weg, drehte mich auf den Bauch, fand Halt an einem Stein, und legte den restlichen Abstieg auf dem Hosenboden zurück.
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Auf der Breiten Scharte |
Um 15:30 Uhr hatten wir die Hütte wieder erreicht und genossen einen gemütlichen Nachmittag in der Gaststube, mit warmen oder mehr durststillenden Getränken, gefolgt von einer weiteren Lektion am LVS Gerät, gefolgt vom wie immer deftigen aber lecker gemachten Abendessen.
Jens verkündete, daß hier für ihn die Tour zu Ende sei. Beim Aufstieg hatte er noch ganz fit gewirkt, der Abstieg hatte ihn aber ordentlich mitgenommen, und er bekam wohl auch eine Erkältung. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück würde er abreisen.
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