Heute, am Sonntag, den 22.6.2014, ging es zurück in den Harz, nach Bad Harzburg. Von hier ist ein anspruchsvoller Aufstieg auf den
Brocken ( 13,3 km, 950 Höhenmeter ) möglich und wir hofften auf etwas stabileres Wetter morgen.
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Unser Stellplatz in Bad Harzburg |
In Wernigerode hatten wir uns für keinen der drei verfügbaren WoMo-Campingplätze begeistern können, deswegen: Bad Harzburg.
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Der Jungbrunnen in Bad Harzburg |
Die Fahrt von Burg wurde zunächst zum Alptraum: Zufahrt zur Autobahn wegen Baustelle gesperrt, eine zunächst fehlende und dann vollkommen schwachsinnige Ausschilderung zu einer Umleitung, eine Irrfahrt durch andere Baustellen zu weiteren Einbahnstrassen und Sackgassen, und ein Navi das uns wieder und wieder zur Baustelle zurückführen wollte. Wir brauchten eine halbe Stunde, um endlich einen Weg aus Burg hinaus
und zur Autobahn Richtung Magdeburg zu finden. In knapp zwei Stunden
ging es nach Bad Harzburg. Kurz vor Ende der Fahrt sahen wir den Brocken
vor uns liegen. In Harzburg führte die Strasse direkt zu unserem
Stellplatz, wo wir an einem kleinen Teich parkten. Stellplatzgebühr € 9 für einen Tag inklusive 2x2 € Kurtaxe ( für zwei Personen ). Was der ADAC-Stellplatzführer verschwieg: die Toiletten sind nur zu den Öffnungszeiten des Hexenstübels zugänglich, also von 8:00 – 10:00 und von 16:00 – 19:00 Uhr.
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Trinkhalle in Bad Harzburg |
Ausserdem: die nahe gelegene Strasse ist sehr laut: schon um 05:00 Uhr morgens steigt der Lärmpegel enorm an durch all die LKWs, vor allem Kieslaster, die in den Harz hinein oder aus dem Harz heraus fahren. Armes Bad Harzburg !
Der Wirt des Hexenstübels ist sehr nett und hilfsbereit, hat immer gute Tipps parat, z.B. daß man Wechselgeld für die Parkgebühren, das der Automat nicht zurückgibt, im Tourismus-Büro zurück bekommt, besorgt einem auch mal günstig eine neu WoMo-Batterie, wie ich am Rande mitbekam.
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Decken-Dekoration
in der Pizzeria Firenze in Bad Harzburg |
Wir machten einen ersten Spaziergang zum Kurpark und weiter ins Zentrum des Ortes. Bei der Touristen-Info holten wir eine Wettervorhersage ein für morgen ( Wolken mit Sonne, nicht wirklich warm ), eine Beschreibung des
Teufelsweges auf den Brocken, Busverbindungen zur Torfhütte, von wo ein kürzerer Aufstieg auf den Brocken möglich ist, oder wohin wir alternativ absteigen könnten. Wir spazierten weiter und sahen uns den wirklich schönen
Jungbrunnen an mit originell gestalteten Figuren, gingen Kaffee trinken, kauften eine Salami-Wurst als eventuellen Proviant für die morgige Wanderung, und stiefelten dann zurück zum Wohnmobil. Im Hexenstübel bestellten wir Brötchen für den nächsten Morgen, dann ging’s nochmal nach Downtown zum Abendessen beim Italiener
Firenze, wo wir uns Parma-Pizza mit Ruccola bestellten, dazu einen Rosé, vorneweg zwei XXL-Aperol-Spritz und eine Portion Bruscetta, zum Abschluß Grappa, die zweite Runde ging dann auf Haus.
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Ankunft beim Molkenhaus |
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Noch 7,5 km zum Brocken-Gipfel |
Für heute, Montag den 23.6.2014, war die Wetter-Vorhersage einigermaßen günstig für eine Wanderung auf den Brocken, an den kommenden Tag sollte es wieder Regen geben. Also machten wir uns auf zur Wanderung, nachdem wir in unserem WoMo
gefrühstückt hatten. Von Bad Harzburg ist die Ersteigung des Brocken
mehr was für geübte Wanderer, der Weg ist 13,3 km lang und 950
Höhenmeter sind zu bewältigen Um 9:30 Uhr ging’s los am Wanderer-Treff
bei der Touristen-Info, vorbei am Märchenwald, wo wir den ersten Abzweig
zum Teufelssteig gleich verpassten und einen alternativen Weg gingen
zum
Molkenhaus. Kurz hinter dem Molkehaus verloren wir unseren Weg ein zweites mal und
wanderten nun in Richtung Torfhaus. Ein Abzweig zur Eckertalsperre
bestätigte unsere Vermutung, daß wir auf dem falschen Pfad wandelten.
Wir wählten diesen Abzweig, der uns zur
Eckertalsperre und damit zum Teufels-Steig zurück führte. Wir überquerten die Staumauer und damit die alte BRD-DDR-Grenze, die damals den Stausee in zwei Hälften teilte, was seinen Betrieb äußerst erschwerte.
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Erster Blick zum Brocken |
Der Brocken lag nun schon deutlich vor uns und die Sonne kam jetzt immer öfters zum Vorschein. Am Stausee entlang ging es zunächst eben weiter, dann leicht und immer steiler werden ansteigend über eine alte Panzerstrasse. Um 12.20 Uhr trafen wir auf den
Heinrich-Heine-Weg von Ilsenburg kommend. Hier bot sich ein einigermaßen warmer Rastplatz mit Bank zur Mittagsrast. Es wurde noch steiler, wir passierten die 900- und 1000-Höhenmeter-Marke. Der Baumbewuchs wurde immer niedriger, die Bauten auf dem Brocken kamen nun schnell näher. Wir überquerten die Bahngleise der Brockenbahn, die eben noch vor unseren Augen am Berg entlang geschnauft war. Jetzt waren wir fast oben, um 13:35 Uhr standen wir auf dem Gipfel.
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Alte DDR-Grenze zerschnitt die Eckertalsperre |
Heute war offensichtlich einer der Tage von den 60 Tagen im Jahr, an dem der Brocken nicht im Nebel oder in Wolken lag und wir hatten eine gute Aussicht. Im Restaurant ( nicht wirklich gemütlich, mehr ein Kantinen-Betrieb ) tranken wir Tee oder Kaffee. Dann sahen wir uns noch den Bahnhof an und beobachteten die Ankunft eines Zuges und das Umhängen der Lok.
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Eckertal-Stausee mit Brocken |
Um 14:35 Uhr begannen wir mit dem Abstieg über dieselbe Route, die wir gekommen hatten.
Wir hatten als Option einen Abstieg zum Torfhaus ins Auge gefasst, der wesentlich kürzer ist ( 8 km ), da wir aber noch viel Zeit hatten und das Wetter uns gewogen war wählten wir abermals den Weg über Stausee und Molkehaus.
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Kurz vor dem Ziel auf dem Brocken |
Hinter dem Staudamm fanden wir jetzt den richtigen Weg: der Teufelspfad führt hier ins Eckertal und durch ein uriges Schluchtwald-Biotop nach einem kurzen Anstieg zum Molkenhaus, das wir um 17:30 Uhr erreichten – da war es schon geschlossen ! Schade, ein Weizenbier jetzt in der Abendsonne nach überstandener Brocken-Wanderung wäre genau das richtige gewesen an diesem friedlichen Ort.
Sollte nicht sein, also wanderten wir die verbleibenden 2-3 km zurück nach Bad Harzburg.
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Brocken - 1142 m |
Am Abend aßen wir in
Alberts Corner, gut und urig, das Bier schmeckte heute mal wieder besonders gut, leider landeten wir auf der Raucher-Etage, wo eine Runde Skat-Spieler und ein paar andere Gäste die Luft schnell mit blauem Qualm anreicherten.
Am nächsten Tag war das Wetter launisch, nur gelegentlich guckte die Sonne hervor, sonst gab’s Regenschauer, die am Abend in einen Dauerregen übergingen. Wir verbrachten den Tag im
Bad Harzburger Thermal- und Solebad mit Sauna-Erlebnislandschaft, zu einem ( mit Kurtaxen-Beleg vom Parkautomaten ) günstigen Eintrittspreis von € 11,50 pro Person.
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Heinrich Heine auf dem Brocken |
Nach Fass-Sauna ( einer kleinen fass-artigen 4-Personen Sauna ), diversen Aufgüssen und Ruhepausen, nach Bad im Thermalbad mit Aussenbecken und Sprudelbänken, verließen wir am Abend die Sauna, spazierten bei strömendem Regen zu unserem Wohnmobil, warteten eine Regenpause ab, spazierten zum Chinesen zum Abendessen, spazierten zurück zu unserem Womo ( es regnete wieder ), und beschlossen diesen Tag.
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Zug der Brocken-Bahn |
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