Vom 5.-7. April unternahmen meine Frau und ich eine Radtour nach Kirn an der Nahe von Mommenheim aus – laut Google Maps Routenplanung für Fahrräder eine 75-km Tour.
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Der Schambes Klappergässer |
Zunächst ging es nach Wörrstadt. Dank des vielen Regens gestern war es bewölkt, blieb aber den ganzen Tag über trocken. Hinter Wörrstadt fuhren wir offensichtlich einen kleinen Umweg, so daß wir bereits gut 50 km auf dem Kilometerzähler hatten, als wir Bad Kreuznach um 14:45 Uhr erreichten. Im
Cafe Käuzchen stärkten wir uns zunächst mit Radler und einem späten Mittagessen. Dann ging es weiter und ein Wegweiser versprach: noch 26 km bis Bad Sobernheim.
Zunächst ging es gemütlich an der Nahe entlang, vorbei an
Bad Münster am Stein und dem Roten Fels. Ein Forstweg der
RWE führte uns nach
Niederhausen mit seinem Stausee, an der Stauschleuse querten wir zum anderen Ufer der Nahe.
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In Kirn |
Nach einer Weile bog der Fahrradweg plötzlich nach rechts ab und stieg steil an in die Weinberge. Hinter einer Kurve sahen wir die Strasse weiter den Berg hinauf führen und meine Frau war nicht mehr gewillt diesen Weg weiter zu verfolgen: “Können wir nicht weiter an der Nahe entlang fahren ?”. Ich dachte mir es gibt sicher einen Grund warum der Weg so verläuft, sagte aber nichts und wir kehrten um.
So gelangten wir nach Oberhausen an der Nahe und querten den Fluß abermals über eine Steinbrücke, denn auf dieser Seite ging es nicht weiter. Auf der anderen Seite auch nicht, ohne einen steilen Anstieg nach Duchroth in Kauf zu nehmen. Nun folgten wir der Landstrasse und hatten eine lange und flotte Abfahrt, die uns zu einem Ort and einem Fluß führte, von dem wir bis dahin noch nie gehört hatten:
Odernheim am Glan.
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Noch 19 km bis nach Kirn |
Ein Wegweiser zeigte die Richtung nach Bad Sobernheim – 8 km entfernt – und wir folgten einem Weg entlang einer
Draisinenstrecke nach Bad Sobernheim. Kurz vor Bad Sobernheim sahen wir zum ersten mal Kirn ausgeschildert: noch 19 km. Zeit: 17:45 Uhr.
Wir wurden zusehends langsamer. Die letzten Kilometer nach Kirn gingen Gott sei Dank bergab und wir erreichten unser
Parkhotel, etwa 1 km vom Zentrum entfernt, bei Einbruch der Dunkelheit.
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Mein Fahrrad in Kirn |
Das Hotel lag wirklich ruhig in einem kleinen Park und machte einen sehr einsamen Eindruck. Wir schienen die einzigen Gäste zu sein und die Eingangshalle weckte irgendwie ein paar Erinnerungen an die Rocky Horror Picture Show. Wir bezogen ein sauberes und renoviertes Zimmer, duschten und gingen sofort ins Restaurant zum Abendessen. Auch dort waren wir allein, bis noch ein junges Paar auftauchte. Das Essen war sehr gut, es gab frisches Pferdefleich und wir genossen unter anderen ein excellentes Fohlensteak.
Am nächsten Tag hieß unser Ziel Bingen. Die Sonne schien und die “nur” 65 km lange Tour wurde im Vergleich zum Vortag eine “Genuß-Tour”.
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In Bad Kreuznach an der Nahe |
Immer an der Nahe entlang und Bad Sobernheim vorbei gelangten wir wieder an die “Bergetappe”, der wir diesmal einfach folgten. So entdeckten wir den
Niederthäler Hof direkt an der Nahe gelegen ( und an der Bahnlinie ), wo wir zu Weinschorle und leichtem Mittagessen einkehrten. Dann ging’s weiter, ein Stückchen wurden die Räder geschoben, und bald hatten wir den höchsten Punkt erreicht und sahen, daß wir gestern nicht mehr weit davon entfernt gewesen waren. Der Umweg über Odernheim am Glan war also absolut kontraproduktiv gewesen.
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Bingen |
Nach einer Abfahrt kehrten wir an die Nahe zurück und folgtem dem gestrigen Weg in umgekehrter Richtung zurück nach Bad Kreuznach. Nach Kaffee und Kuchen gingen wir die verbleibenden 15 km nach
Bingen an. Um 17:30 Uhr hatten wir dort ein Zimmer gefunden im
Hotel-Cafe Köppel und machten uns nun zu Fuß auf Bingen noch etwas zu erkunden. Wir stiegen zur
Burg Klopp hinauf, spazierten dann runter zur Nahe-Mündung und flanierten am Rhein entlang bis zu einer
Vinothek, wo wir raffinierte Speisen und gute Weine serviert bekamen, z.B. Schupfnudeln mit Roote Beete und Walnüssen, oder einen “Enten-Burger”.
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Burg Ehrenfels am Rhein |
Den Absacker nahmen wir im Weinlokal
Gaggianer ein, dessen
Innen-Dekoration absolut sehenswert ist.
Am Montag ging’s dann zurück nach Mainz und Mommenheim, eine weitere relaxte 65-km-Tour bei strahlendem Sonnenschein. Am Lokal
Rheinterrasse Heidenfahrt kann man da nicht vorbei fahren, die Zeit war reif für ein Weizen mit Sonnenbad und Spiessbraten-Pizza. In Mainz gönnten wir uns dann noch einen
Eisbecher, bevor es weiter ging am Rhein entlang über Nierstein und Schwabsburg zurück nach Mommenheim.
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