Dienstag, 19. Mai 2020

Radtour zum Kühkopf

Es ist schon Jahrzehnte her daß ich einen dreiwöchigen Urlaub zu Hause verbrachte, dieses Jahr dank Corona-Virus war es soweit.

Niersteiner Fähre
Eine ursprünglich geplante Wohnmobil-Reise hatten wir storniert. In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen öffneten zwar gerade wieder die ersten Campingplätze, aber eigentlich wären wir lieber nach Süden gefahren. Ursprünglich waren Elsaß und Frankreich geplant, dann hatten wir notgedrungen einen Urlaub nur in Deutschland in Kauf genommen und wollten in den Allgäu fahren, nachdem uns unsere letzten beiden Wohnmobil-Reisen in den Norden geführt hatten, aber in Bayern öffnen die Campingplätze erst an Pfingsten. Und natürlich gibt es überall Einschränkungen und Hindernisse: geschlossene Sanitär-Einrichtungen, geschlossene Restaurants, oder Restaurants und Campingplätze mit eingeschränkter Kapazität. Das wurde uns zu bunt; der Sinn des Reisens mit dem Wohnmobil ist ja gerade die Flexibilität überall hin zu fahren, wie es einem gerade in den Sinn kommt, und zu tun, was man will.
Der Rhein bei Oppenheim
Deswegen - Notplan für diesen Mai-Urlaub: Arbeitszimmer renovieren und ein paar Ausflüge in der näheren Umgebung.

Am Sontag waren wir gut voran gekommen mit der Renovierung meines Arbeitszimmer, also machten wir uns heute, am Montag, den 18. Mai 2020, mit dem Rad auf den Weg zum Kühkopf. In Nierstein brachte uns die Fähre aufs andere Rheinufer und durch friedliche und stille Riedlandschaft radelten wir gen Kühkopf, durch das Naturschutzgebiet Knoblochsaue nach Erfelden. 23 km waren es bis zur dortigen Brücke hinüber zur Halbinsel, dann weitere 7 km bis zum Anleger der Fähre am Rheinufer, die allerdings seit langem nicht in Betrieb ist.
Picknick auf dem Kühkopf
Dort gab es ein leckes Picknick mit Käse, Erdbeeren, Gurken, spanischen Oliven und Radieschen, dazu Baguette und eine Flasche gekühlter Blauer Portugieser ( zum Kühlen verwende ich zwei kleine Kühlelemente aus einem Flaschenkühl-Bottich und die Hülle meiner 1,5 Liter Sigg-Flasche ).
Nach einem kurzen Sonnenbad in der schon sehr heißen Sonne machten wir uns auf den Rückweg. Wir genossen die klare Luft, die himmlische Ruhe, nur unterbrochen von Vogelgezwitscher und den Rufen ausdauernder Kuckucke.
Radeln durch Riedwiesen
Das Corona-Virus ist eine schreckliche Herausforderung für die gesamte Menschheit, es hat aber auch sein Gutes. Wann haben wir das letzte mal im Freien Picknick gemacht, oder kein einziges Flugzeug über unseren Köpfen gehört bei einer solchen Radtour ? Wann habe ich zum letztenmal zu Hause Urlaub gemacht ? Hätte ich jemals mein Arbeitszimmer renoviert; Urlaub war mir bisher immer zu schade dafür ? Das Corona-Virus ist eine Krise, kein Zweifel. Aber auch in einer Krise muß man, wie immer im Leben, das Beste draus machen !

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