Mittwoch, 23. Mai 2018

Premium Wanderwege Schwarzwald

Am Pfingst-Wochenende waren meine Frau und ich im Schwarzwald unterwegs und erwanderten drei Premium-Wanderwege: den Karlsruher Grat, den Feldbergsteig, und den Rappenfelsensteig, alles Wandervorschläge aus dem Heftchen “Die schönsten Wanderwege 2017”, einer Spezial-Ausgabe des Wander Magazins, das wir mal in einem Lowa-Shop ergattert hatten.
Alles zusammen also 3x12=36 km.

"Blick auf Ottenhöfen

Nach zwei Stunden Fahrt trafen wir am Samstag in dem beschaulichen Örtchen Ottenhöfen ein, parkten dort am Bahnhof und machten uns gleich auf den Weg. Da wir den Rechtsabzweig hinter der Kirche verpassten wanderten wir nun den Karlsruher Grat in Uhrzeiger-Richtung, empfohlen ist genau die Gegenrichtung, warum auch immer. Wir stiegen also alsbald recht steil zum Brennte-Schrofen  hinauf und hatten von dort eine hübschen Aussicht auf den Ort Ottenhöfen. Viel weiter konnten wir nicht schauen, denn es war heute arg trüb.

Auf dem Karlsruher Grat
Vorbei an einer saftigen Wiese voll mit blühenden Blumen gelangten wir zum Lokal auf dem Bosenstein und gönnten uns eine deftige Vesper, bevor es weiter ging kraxelnd über die Felsen des Karlsruher Grates, dann hinunter zu den Edelfrauengrab-Wasserfällen mit einer hübschen kleinen Klamm. Dahinter hätten wir in knapp zwei Kilometern direkt nach Ottenhöfen zurück wandern können, der Weg zweigte aber nochmal nach links ab für einen weiteren kurzen Anstieg, dem wir tapfer folgten.
Edelfrauengrab Wasserfälle
Hinter uns grummelte ein Gewitter, das uns aber nicht einholte und nur gegen Ende der Wanderung ein paar dicke Wassertropfen nach uns warf.
Um 16:30 Uhr waren wir zurück am kleinen Kurgarten von Ottenhöfen, wo überall herrliche Rhododendron-Büsche blühten. Am Kiosk dort ließen wir uns nieder zu Kaffee und Schwarzwälder Kirsch-Torte, bevor wie eineinhalb Stunden lang weiter fuhren nach Bärental am Feldberg, wo wir uns im Hotel Adler für zwei Nächte Zimmer reserviert hatten – eigentlich zusammen mit zwei Freunden, die aber wegen Krankheit nicht mitkommen konnten.
Wanderer auf dem Feldberg Plateau
Wir bezogen ein kleines aber feines Zimmer mit Blick zum Titisee. Zum Abendessen gab es Spargel mit gebratenem Fisch für mich, Hirschfilet-Carpaccio für Alex, und wir waren überrascht, was die Küche hier feines zu bieten hatte.

Am Sonntag nahmen wir uns den Feldbergsteig vor und fuhren mit dem Bus nach Feldberg-Ort, kostenlos, denn Busfahren ist in der Schwarzwald-Karte enthalten, die man hier bei einem Mindestaufenthalt von zwei Tagen vom Hotel ausgehändigt bekommt.
Feldsee im Frühling
Wie schon im Februar, diesmal aber ohne Schneeschuhe, stapften wir hoch zum Feldberg, zunächst zum Seebuck, dann über das Gipfel-Plateu bis hin zum 1493 m hohen Gipfel des höchsten Berges von Baden Württemberg.
Nun wählten wir aber den Abstieg zur St. Wilhelmer Hütte, wo wir für einen Tee einkehrten. Dort lag das Buch “Schneeschuhwandern: Die 34 schönsten Touren im Naturschutzgebiet Feldberg/Schwarzwald” von Rainer und Claudia aus, das wir mit Interesse durchblätterten und dann sogleich erwarben, denn es bot uns viele Ideen für einen weiteren Winterurlaub hier im Schwarzwald.
Weg zum Muckenloch
Wir wanderten nun weiter, von Hütte zu Hütte, vorbei an der Zastler Hütte und dem Naturfreunde Haus zur Baldenweger Hütte, wo wir zum Mittagessen einkehrten. Weiter ging es nun bergab zum Feldsee und anschließend zum Raimartihof zur Kaffeepause, wo wir auch im Winter schon eingekehrt waren.
Vom Raimartihof wanderten wir nun die 5 km direkt zurück zu unserem Hotel in Bärental.
Saftige Felsen am Rappenfelsensteig

Am Montag fuhren wir dann etwa 20 km bis nach Staufen, hinter dem Schluchsee gelegen, und wanderten dort den Rappenfelsensteig, diesen nun in der empfohlenen Wanderrichtung: entgegen Uhrzeigersinn. Es ging bergab durch einen naturbelassenen Wald, den sogenannten Bannwald, ins “Muckenloch” an der Schwarza. Nach einer kurzen Rast dort erfolgte der Aufstieg über einen schmalen Pfad, durch Urwald, Steinhalde und –wände, bis zu einem wunderschönen Aussichtspunkt mit Relax-Bank, wo wir es gut für eine längere Rast aushielten.
Im Bannwald
Vor uns hatten sich dunkle Gewitterwolken aufgetürmt und Blitze zuckten meist horizontal durch diese hindurch; das Gewitter bewegte sich aber kaum und sollte uns nicht weiter belästigen, der Himmel über uns blieb strahlend blau.
Zurück in Staufen kehrten wir ein ins Gasthaus “Zum Hirschen”, wo wir nett bedient wurden und ein kleines, aber frisch zubereitetes und leckeres Mittagessen erhielten, und frischen Apfelkuchen zum Kaffee danach.
Bank und Wegeskreuz bei Staufen 
So gestärkt, zufrieden und mit etwas Muskelkater nach drei halbwegs anspruchsvollen Wanderungen traten wir dann die Heimfahrt an und beschlossen das Wochenende gegen 20:00 Uhr mit einer Einkehr in der Wein-Kneipe “Alte Kastanie” in Selzen

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