Dienstag, 9. Juni 2009

Erste Erfahrungen mit Unterwasser-Fotografie und der SeaLife DC800

Wie in meinem letzten Post – dem Bericht über unsere Tauchsafari im südlichen ägyptsichen Roten Meer – versprochen folgt hier nun ein Erfahrungsbericht über meinen Einstieg in die Unterwasser-Fotografie und mit der Kamera, die ich mir dazu kürzlich gekauft hatte, der SeaLife DC800.

SeaLife DC800 Underwater
Houing

Die SeaLife DC800 hat mich rund 700 Euro gekostet als Paket zusammen mit einem Blitzgerät SL 961 und Tasche bei divestore.de. Sie wird als gute Kamera für Einsteiger bezeichnet, die aber auch anspruchsvolleren Fotografen gerecht wird. Sie verfügt über zahlreiche Programme, um auch unter Wasser ohne Blitz halbwegs vernünftige Aufnahmen zu machen – über einen “Sea” Mode, bei dem man dann noch einstellen kann ob man sich im blauen Ozean oder einem grünstichigen Fluss befindet – schießt 8 Megapixel Fotos und erlaubt es auch Videos in VGA-Auflösung zu drehen. Ein wichtiger Vorteil des Blitzgerätes ist es, daß man die Blitzintensität auch manuell regeln kann.

My very first underwater shot with the SeaLife DC800
"My very first underwater shot with the SeaLife DC800"

Zunächst habe ich die Kamera natürlich an Land ausprobiert, mit und ohne Unterwasser-Gehäuse, eine Übung, die in jedem Fall empfehlenswert ist, bevor man mit der Kamera taucht. Die Bilder kamen mir zunächst weniger scharf und brilliant vor im Vergleich zu meiner anderen Digital-Kamera, einer Sony Cybershot DSC-S90, die allerdings für die Qualität ihrer Bilder bekannt ist. Die Ergebnisse, die ich nun von meiner ersten Tauch-Safari mit dieser Kamera mitgebracht habe, haben mich aber überzeugt einen guten Kauf mit einem guten Preis/Leistungsverhältnis gemacht zu haben. Wer weiß, was man für eine Profi-Unterwasserkamera oder Unterwasservideokamera zahlen muß wird mir da sicher zustimmen. Ich habe am Sonntag mit Windows Movie Maker eine Diashow erstellt und auch meine Video-Schnipsel zu einem 8-Minuten-Film zusammengefügt, danach auf DVD gebrannt und am Fernseher angeschaut: durchaus sehenswert ! Über den Verlauf der Diashow kann man erkennen, wie ich beim Fotografieren dazugelernt habe: die ersten Bilder sind noch weniger farbig, weil ich mit dem richtigen Einsatz des Blitzes Schwierigkeiten hatte, dann werden die Aufnahmen aber immer besser, und es folgen auch mehr Nahaufnahmen (nachdem ich darauf gekommen bin, auch mal die Zoom-Funktion zu nutzen ).

Ein paar Bilder und Videoclips sind verfügbar auf meinem flickr-Account.

Wie ich in meinem letzten Posting schon erwähnte ist die Unterwasser-Fotografie natürlich komplizierter als die Fotografie an Land.

Unterbelichtetes Unterwasserfoto

Zunächst einmal steht man an Land irgendwo auf sicheren Beinen (meistens), während man unter Wasser zunächst auf eine saubere Tarierung achten muß, bevor man auf den Auslöser drückt. Zudem will man natürlich einen optimalen Blickwinkel auf das Motiv haben, muß sich eventuell einen Haltepunkt suchen und darauf achten keinen Sand aufzuwirbeln, was die bis dahin gute Sicht schnell zunichte macht.

Eine weitere Schwierigkeit ist die richtige Einstellung der Blitzintensität: die SeaLife DC800 mit dem SL 961 Blitzgerät verfügt natürlich über einen Automatik-Modus wie wahrscheinlich alle Kameras, aber in vielen Fällen kann dies zu einer Fehlbelichtung, meistens Überbelichtung, führen. Dies passiert insbesondere dann, wenn man einen hellen Hintergrund hat wie helle Korallen oder Sand, und im Nah-Bereich. Für den Nah-Bereich gibt es eine Macro-Blitz-Einstellung an der Kamera, die die Blitzintensität abschwächt. Eine andere Möglichkeit ist die Abschaltung der automatischen Belichtung am Blitz und das manuelle Regeln der Blitzstärke über den Drehschalter am SL 961. Auf einer Skala von 10 bis 1 hat sich in vielen Fällen gezeigt daß für die eben genannten Fälle eine Einstellung von Stufe 2 oder 1 zu brauchbaren Ergebnissen führt. Der Automatik-Modues funktioniert in der Regel dann gut wenn man z.B. einen Fisch in 2 Meter Entfernung gegen das Blauwasser fotografiert.

Überbelichtetes Unterwasserfoto

Wie jeder Anfänger habe ich anfänglich ein paar Fehler durchlaufen:

  • Falsche Ausrichtung des Blitzes. Ich hatte den Blitz zu weit nach unten ausgerichtet in der Annahme im 2-Meter-Bereich dann eine bessere Ausleuchtung zu haben. Es empfiehlt sich doch den Blitz möglichst gerade, vielleicht nur leicht geneigt auszurichten.
  • Nach dem ersten Aufladen der Kamera und wieder Einsetzen in das Gehäuse hatte ich den Schieberegler oben in der falschen Position; somit gab es keine Möglichkeit unter Wasser in irgendeinen Aufnahme-Modus zu gelangen. ( Dummerweise ausgerechnet der Tauchgang, bei dem wir unter dem Boot einem Hai begegneten )
    Tip für die Zukunft: vor jedem Tauchgang, insbesondere nach dem Einsetzten der Kamera in das Gehäuse, Kamera einschalten und prüfen, ob sie sich im Aufnahmemodus befindet. Ist der Schieberegler in der richtigen Position kann man unter Wasser jeden beliebigen Modus und jedes Programmm einstellen ( über die DISP Taste ), wie auch Video-Aufnahme und Anzeige der gespeicherten Bilder.
  • Einmal ist es mir passiert daß ich versehentlich den Ein/Aus-Schalter betätigt habe um eine Videoaufzeichnung zu beenden anstatt den Auslöser. Das nahm die Kamera sehr übel und hängte sich auf, was nur durch eine Entnahme der Batterie wieder behoben werden konnte ( was unter Wasser natürlich nicht möglich ist ). Glücklicherweise passierte das gegen Ende eines Tauchgangs.

Zwei Merkwürdigkeiten sind mir an der Kamera aufgefallen:

  • Ich bin unsicher ob der Blitz richtig funktioniert, wenn man ihn nach einer längeren Pause einschaltet. Zumindest leuchtet die Lade-Kontrolleuchte nicht auf; das passiert erst, wenn ich den Schiebeschalter oben einmal auf TEST geschoben habe.
  • Ab 30 Meter Wassertiefe verhielt sich die Kamera merkwürdig: bei der Betätigung der DISP Taste fragte sie mich, ob ich Bilder löchen wollte. Hmmm ….

Fazit: gute Kamera und gute Kombination mit dem Blitzgerät SL 961, handlich und liefert gute Bilder, zahlreiche Funktionen, vor allem die Video-Qualität hat mich angenehm überrascht. Ein gutes “Werkzeug”, um zukünftig Erinnerungen an meine Tauchgänge festzuhalten.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Habe auch mit der Kamera in Ägypten fotografiert und bin mit dem Ergebnis zufrieden. Ob ich den Blitz noch kaufe,weiß ich noch nicht da mit dieser Kamera eine TTL Steuerung nicht möglich ist und die Sensorsteuerung doch sehr begrenzte Möglichkeiten bietet. Vor allem kann
unter Wasser die mech.Steuerung nicht geändert werden.