Freitag, 13. September 2019

Kalifornien-Urlaub 2001 - Tag 14: Highway Number 1

Axel an der kalifornischen Küste
So um 9:00 Uhr herum verließ ich Santa Cruz, nachdem ich in einem Bakers Square Cafe neben dem Hotel gefrühstückt hatte, und lenkte meinen Dodge auf die Highway 1 gen Süden.
Nach etwa einer Stunde hatte ich Monterey und Carmel passiert und steuerte das 4 Meilen dahinter liegende Point Lobos State Reserve an. Der Tag war wieder wunderschön, wie bisher jeder Tag in meinem Urlaub. Selbst hier an der Küste: strahlender Sonnenschein und blauer Himmel.
Von der Information Station aus spazierte ich zwei Trails entlang: den Cypress Grove Trail und den Sea Lion Point Trail. Schon von weitem war das "Ou-ou-ou" der Seelöwen zu hören.
Baumfarn

Überall waren Monterey-Zypressen zu sehen, zu deren Erhaltung der Park ursprünglich gegründet wurde. Flechten und von Karotin rot gefärbte Algen an den Bäumen gaben der Landschaft ein bizarres Aussehen. Der Pazifik brach sich an den Felsen der Steilküste und schleuderte hohe Gischtfontänen empor, Möwen und Kormorane patroullierten durch die Szenerie, teilweise dicht über dem aufgewühlten Meer fliegend auf der Suche nach Nahrung. Seehund und -löwen waren in einiger Entfemung zu beobachten, von den Felsen nur dann zu unterscheiden, wenn sie sich bewegten.
Big Sur

Nachdem ich etwa 1 1/2 Stunden hier verbracht hatte setzte ich meine Reise nach Los Angeles entlang des Highway Nr. I fort. Bei Big Sur stoppte ich bei Ripplewood Cabin Cafe zu einem Mittagessen bestehend aus Chicken Salad Sandwich, Salat und Eistee. Von hier waren es noch 60 Meilen bis Hearst Castle, wo ich um 15:00 eintraf. Die Highway I verlief bis dahin
sehr kurvenreich entlang der Steilküste und es boten sich immer wieder atemberaubende Ausblicke, so daß ich oft anhielt um Photos zu schießen. Ein Schild versprach: ,,Hills and Curves - next 63 Miles".
At Highway No. 1
Kurz vor Hearst Castle verschwanden Steilküste und Kurven und es ging eben weiter nach San Simeon. Dort liegt in den Bergen das amerikanische Neuschwanstein: Hearst Castle. Im Visitor Center erfuhr ich, dass für heute alle Touren bereits ausgebucht waren. Da ich wenige Meilen weiter ein Motel fand - die San Simeon Lodge - kaufte ich etwas später ein Ticket für die erste Tour morgen um 8:20 Uhr. In der Tour enthalten war ein IMAX-Film über die Entstehung von Hearst Castle, den ich mir abends um 17:15 Uhr anschaute.
Hill and Curves

Die Geschichte begann mit Gerog Hearst, der das Glück hatte Silber zu finden. So zu Reichtum gekommen kaufte er viel Land in Central Califomia: 40.000 acre. Als sein Sohn William Randolph die von seinem Vater aufgebaute Ranch von seiner Mutter Phoebe Apperson Hearst erbte, war sie auf 250.000 acre angewachsen. William bereiste mit seiner Mutter England, Deutschland, Italien, Spanien, und sah dort den Prunk, die Kunst und Architektur Europas. So inspiriert beschloß er ein unglaubliches Projekt: den Bau eines Schlosses in Kalifornien im vorwiegend mediterranen Stil, mit Skulpturen, Mosaiken, Teppichen, Schnitzereien, farbigen Glasfenstern, wie es sie nur in Europa gab.
San Simeon Lodge
Ohne Julia Morgan, eine Architektin ebenso resolut wie er, wäre das 1920 gestartete Projekt, das 15 Jahre dauerte und vor allem durch die ständigen Änderungswünsche von William Hearst sehr aufwendig wurde, nie erfolgreich beendet worden.
Humingbird Crossing
Sunset @ California Coast
Doch endlich stand das Anwesen und namhafte Hollywood-Größen wie Charlie Chaplin, Clarke Gable und Gary Grant waren untem den zahlrecihen Gästen, die das Privileg hatten von Hearst, der selbst Filme produzierte, eingeflogen und ein Wochenende lang hier verwöhnt zu werden in einem der 165 Räume, dem riesigen Garten, dem Neptune Pool oder dem schloßeigenen Zoo.
Nach dem Film kehrte ich zur San Simeon Lodge zurück, die unmittelbar am Highway I und an der Küste liegt, und genoß vor dem Dinner noch den Sonnenuntergang am Strand. Dabei entdeckte ich eine kleine Attraktion der San Simeon Lodge: "Humingbird Crossing", wie ein entsprechendes Schild verriet. Daneben waren zwei Flaschen mit einer roten Flüssigkeit aufgehängt, an denen sich zahlreiche Kolibris tummelten.
Zum Abendesseb gab es Caesar Salad, Fish'n'Chips, Apple Pie und Kaffee.
Nach einem rührenden Film im Femsehen über wahre Liebe - The Wedding Singer - begab ich mich ins Bett.


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