Mittwoch, 17. Juli 2019

Sommerurlaub 2019: Murgleiter Etappe 2

Wir hatten tatsächlich prächtig geschlafen im Hotel Stadt Gernsbach und nach einem guten Frühstück ging es los mit der 2. Murgleiter-Etappe: von Gernsbach nach Forbach, 24,2 km, 1221 m im Aufstieg, etwas weniger für den Abstieg, denn wir folgten ja dem Fluß talaufwärts.

Gernsbach
Wie immer ging es gleich los mit einem Aufstieg, denn jede Etappe endet im Tal an einer S-Bahn-Station, was für die Logistik natürlich sehr praktisch ist.
Es ging zunächst über einen Pfad durch Wald zum Schloss Eberstein. Unter uns konnten wir die B462 hören, und am Schloss selbst waren Baumaschinen im Einsatz und eine Motor-Sense dröhnte aus dem Weinberg, so daß wir eilig weiter wanderten und diesen ansonsten malerischen Flecken schnell verließen, um dem Lärm zu entgehen.
Ruhe im Wald sucht man oft vergebens auf der Murgleiter. Manchmal gibt es aber auch Passagen, während denen man dann mal stehen bleiben sollte um die wertvollen Momente der Ruhe zu genießen und nur die friedlichen Geräuche des Waldes zu hören.
Obertsrot an der Murg
Wir stiegen ab nach Obertsrot, vorbei an einem gigantischen amerikanischen Sequoia-Baum, überquerten die Murg und hatten nun einen längeren Anstieg vor uns auf den Rockert. An einem hübschen Rastplatz mit Brunnen legten wir eine kurze Rast ein. Es war noch wärmer als gestern. Diesmal hatten wir mehr Wasser mitgenommen, aber wir fanden auch viele Brunnen mit teilweise sehr schmackhaftem Wasser. Trödelei war nicht angesagt bei diesen anspruchsvollen Wander-Etappen, das hatten wir schon gemerkt.
Weiter ging es hinab nach Reichental. Kurz vor dem Örtchen rasteten wir abermals an einer Marien-Kapelle und verzehrten unsere Lunch-Pakete, die wir vom Hotel mitgenommen hatten. Der Ort Reichental besticht vor allem durch seine zahlreichen “Parken und Wenden verboten”-Schilder ;-)
Reichental
Der Gegenanstieg war fürchterlich: größte Mittagshitze und keinen Schatten. Über einen Grashang quälten wir uns hoch, bis wir wieder etwas frischen Wind abbekamen und schattigen Wald erreichten. Jetzt folgte der Anstieg auf die Hohe Schaar, vorbei an einer der hier typischen Heuhütten-Lichtung. Immer wieder blickten wir gespannt auf die zahlreichen Wegweiser, aber die verbleibende Kilometerzahl ging nur langsam nach unten.
Ein weiterer Aufstieg dräute: der Weg hinauf zum Latschigfelsen. Ein Brunnen unterhalb versorgte uns mit besonders leckerem Wasser und erlaubt Alex ihre schmerzende Achilles-Ferse zu kühlen. Wir stiegen ab in ein weiteres Heuhütten-Tal und kamen zum Hexenbrunnen. Bei dem nun folgenden letzten Aufstieg streikte Alex und wählte einen direkteren Weg nach Forbach.
Hexenbrunnen bei Forbach
Ich hielt mich an das Programm und wanderte oberhalb von Forbach entlang, bis der Abstieg kam zum dort befindlichen Murgleiter-Portal.
Wir trafen uns wieder am Bahnhof, Alex hatte mir ein leckeres Eis besorgt, und nach kurzen Studium des dort ausgehängten Stadtplans wanderten wir über die Holzbrücke zu unserer heutigen Unterkunft, der sehr ansprechenden und ruhig gelegenen Pension Hotel Am Mühlenbach. Die Wirtsleute Kuznecov waren mit Feuereifer dabei ihren Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bescheren und wir fühlten uns dort sehr wohl.
Holzbrücke bei Forbach
Wir waren spät dran und spazierten sogleich zum nahe gelegenen Gasthof Zum Adler, der einzigen Möglichkeit weit und breit ein vernünftiges Abendessen zu bekommen. Die Karte war einfach, der bestellte Salat mit Putenfleisch und der Wurstsalat mit Pommes schmeckten aber frisch und vortrefflich, und natürlich auch die Biere dazu.
Zurück im Hotel ging es auch gleich ins Bett, die Murgleiter forderte ihren Tribut. Der rauschende Mühlenbach vor dem geöffneten Fenster begleitete uns in den wohl verdienten Tiefschlaf.

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