Montag, 9. Juli 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 3 – Brügge

Blankenberge ist kein wirklich schöner Ort, hier würden wir nie unseren Urlaub verbringen. Hässliche Betonklötze stehen zwischen Stadt und Nordsee, alles ist auf Massentourismus ausgelegt, Gemütlichkeit sucht man hier vergebens.

Radfahrt nach Lisseweg
Aber es gibt einige gut ausgestattete Campingplätze und nach Brügge, einem wirklich sehenswerten Ort, ist es nicht weit: mit dem Fahrrad 20 – 23 km, je nach Route.

So machten wir uns am Morgen des 30.5., einem Mittwoch, mit den Fahrrädern auf um diese malerische Stadt, eine Mischung aus Rothenburg ob der Tauber und Venedig, zu besuchen. An der Rezeption hatte ich mich zuvor nach einer geeigneten Rad-Route erkundigt.
Lissewege 

Die Empfehlung lautete: nach Lissewege, einem kleinen malerischen Ort mit riesiger Kirche, von dort am Kanal entlang bis Brügge. Wir radelten los, aus dem Campingplatz raus, nach links, dann an der Strasse wieder nach links Richtung Ortsausgang, dann gleich das erste Sträßchen rechts fahrend. Wir kamen an eine Bausstelle, wo ein Weg geteert wurde, und mußten umkehren. Ein holländischer Bauarbeiter, den wir irgendwie bruchstückhaft verstehen konnten, erklärte die Umfahrung.


Kanal nach Brügge
Wir sollten dann auf den Kirchturm von Lissewege zuhalten, hatte uns die Dame an der Rezeption des Campingplatzes erklärte, der daran zu erkennen ist, daß er kein Spitzdach hat. Etwas schwierig heute, denn es war sehr diesig. Irgendwann sahen wir den Turm aber doch und erreichten Lissewege.
Brügge
Wir überquerten eine stark mit Schwerverkehr befahrene Strasse, neben Bahnlinie und Kanal eine weitere wichtige Transport-Ader nach Zeebrugge, wo sich ein großer Hafen befindet.
Irgendwann fanden wir dann den Kanal und radelten bis zur nächsten Brücke. So weit eine schöne Tour, jetzt gelangten wir aber auf eine dröge, schnurgerade Industriestrasse, die uns bis nach Brügge führte.
Dort stellten wir die Fahrräder irgendwo an einem Kanal ab und schlenderten in die Innenstadt, anfangs etwas orientierungslos, später dann zielgerichteter.
Provinciaal Hof in Brugges

Brügge ist ein wirklich hübsches Städtchen, umringt von einem Kanal, mit engen Kopfsteinpflaster-Gassen, überall alte Handelshäuser mit den stufenförmigen Giebeln, einem hübschen Marktplatz. Und natürlich Touristen-Massen. Auf einem Platz fanden wir ein gemütliches Lokal, nicht so überlaufen, wo wir ein lokales Bier und Sandwiches bekamen. Dann erkundeten wir weiter die Stadt und unternahmen schließlich eine 35minütige Bootstour durch die Kanäle.


Dorf im Dunst 
Für die Rückfahrt wählten wir eine andere Route, diese Industriestraße wollten wir nicht nochmal fahren. Im Tourismus-Zentrum hatten wir uns informiert und eine Karte der Region erhalten. Wir folgten also nun einem Kanal Richtung Oostende, unterquerten die N31 und bogen am nächsten Kanal rechts ab Richtung Meetkerke. Als wir diesen winzigen Ort gefunden hatten fotografierte ich dort eine Fahrrad-Karte ab und somit hatten wir die nötigen Informationen, um über Zuienkerke nach Blankenberge zu gelangen: zunächst Radweg 52 nach Westen, dann 72 nach Norden, dann 77 und 81 bis Zuienkerke, von dort noch 7 km bis Blankenberge auf dem Radweg # 29.
Four horses with no name

Ein ansprechendes Lokal konnten wir in Blankenberge nicht finden, als radelten wir zum Campingplatz und Alex kochte Weckewerk und Kartoffeln, ein nordhessisches Gericht also, das wir dann mit Heißhunger und einem Weizen-Bier vertilgten.

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