Sonntag, 30. Oktober 2016

Nepal Reise 2016-Pashupatinath und Bodnath

Um 09:00 Uhr ging es mit dem Bus und Rohit, unserem deutschsprachigen Fremdenführer, Richtung Pashupatinath, dem Beginn der heutigen Besichtigungstour in Kathmandu.

Feuerbestattung in Bhaktapur
Pashupatinath ist eine Hindu-Tempelanlage, wo Hindus ihre Toten verbrennen oder Tieropfer darbringen. Die Asche der so Enstsorgten landet dann in einem Fluß, dessen Inhalt die Bezeichnung ‘Wasser’ kaum verdient und in den ich nicht mal einen Fußzeh reinhalten würde. Nepalis sind da weniger scheu, einige waden in der schwärzlichen Brühe herum um vielleicht ein Goldstück aus dem Zahn eines Toten oder sonst was wertvolles zu finden.
Asche zu Asche - und in den Fluß
Von dem Bagmati-Fluß sah man allerdings nicht viel, er war ziemlich ausgetrocknet. Immerhin, eine Wasserschlange, die wir von einer Brücke aus erspähten, fühlte sich darin noch recht wohl.
Wir konnten die Bestattung und Verbrennung eines Priesters des goldenen Tempels beobachten und wie eine andere ausgebrannte Feuerstelle in den Fluß entsorgt wurde.
Tempel in Bhaktapur
An anderer Stelle waren die Gläubigen im Begriff einen Wasserbüffel zu opfern. Den Ausgang dieser Zeremonie haben wir allerdings nicht abgewartet. An vielen Stellen saßen Angehörige von Verstorbenen am Fluß und sprachen mit einem Priester und hielten eine Zeremonie ab. Alle Jahre kehren sie einmal hierher zurück um ihrer Toten zu gedenken.
Die heiligen Männer von Pashupathinath
‘Heilige Männer’, weiß angemalt und geschminkt, hielten die Hand auf und ließen sich für 100 Rupien fotografieren.
Mittlerweile gibt es hier ein Krematorium, im dem die meisten Toten verbrannt werden, nur einige leisten sich die Zeremonie an einem Feuerplatz am Fluß, bei der ein männlicher Angehöriger in Weiß gekleidet stundenlang das Bestattungs-Feuer am Brennen hält.
Affen in Bhaktapur
Umringt von fliegenden Händlerinnen traten wir den Rückzug an und fuhren nun mit dem Bus nach Bodnath, einem der schönsten Plätze in Kathmandu. Hier steht die größte Stupa der Welt, die momentan leider eingerüstet war, da aufgrund des Erdbebens vor einem Jahr die Spitze instabil geworden war und nun erneuert werden mußte. Auch fehlten die zahlreichen Gebetsfahnen und Malereien.
Bodnath
Rohit schätzte, daß die Wiederherstellung der Stupa noch mindestens ein Jahr dauern wird. Heute, ein halbes Jahr später, während ich dies schreibe, ist die Restaurierung allerdings bereits abgeschlossen, wie mir Bilder eines Bekannten auf Facebook, der z.Z. in Nepal auf Reisen ist, bestätigen.
Zuerst besuchten wir ein buddhistisches Kloster mit einer riesigen Gebetsmühle und einem prunkvollen Innenraum mit vielen goldenen Buddha-Statuen, dann eine Malerschule, wo wir ein wunderschönes Mandala-Bild für € 190 erstanden, das mittlerweile einen schönen Platz in unserem Wohnzimmer gefunden hat - von einem Meister gefertigt, der einige Monate gebraucht hat die filigranen Strukturen des Bildes zu zeichnen und auszumalen.
Buddha
Zur Mittagspause besuchten wir ein Restaurant auf einer Dachterrasse, wo es kalte Getränke und Joghurt aus Bhaktapur gab.
Bodnath ist eingerahmt von zahlreichen Läden, Geschäften und Cafes. Am Nachmittag ist der Platz angefüllt mit Gläubigen, die im Uhrzeigersinn für ihr Seelenheil die Stupa umrunden und die Gebetsmühlen drehen, die überall an einer Mauer angebracht sind.
Die große Stupa wird repariert
Von Bodnath fuhren wir zum Tourismus-Ministerium, wo Hans eine Pressekonferenz abhalten sollte. Diese diente vor allem auch dazu der Öffentlichkeit zu verdeutlichen daß nach dem Erdbeben das Reisen und Wandern in Nepal wieder problemlos möglich ist. So waren denn auch zahlreiche Pressevertreter und ein Kameramann zugegen sowie Vertreter des Tourismus-Ministeriums und der Reiseagentur, während Hans mit Assistenz von Andrea in Englisch eine kurze Erklärung abgab und Fragen beantwortete.
Meet The Press mit
Hans Kammerlander
Er berichtete dabei von unserer Tour und seinen Plänen im nächsten Jahr einen Versuch zu wagen den Manaslu zu besteigen und brachte auch das Müllproblem in Nepal zur Sprache.
Nach der Konferenz erhielten wir einen kleinen Imbiss bevor uns der Bus zurück ins Hotel brachte. Einige von uns machten noch einen Abstecher nach Thamel, um einige Einkäufe zu tätigen.
Nepalesischer Tänzer
Am Abend fuhren wir dann abermals in die Stadt für ein Nepali-Abschluß-Dinner. In einem herrlichen Gartenlokal saßen wir in einem großen Pavilllion und wurden zunächst mit kleinen Leckereien verwöhnt, bevor es mal wieder ein Dhal-Bat deluxe gab. Zwischendurch wurden immer wieder traditionelle Tänze und Musikstücke dargeboten und Kartoffelschnaps kredenzt. Zum Nachtisch gab es Joghurt mit Obst.

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