Tauchsafari im südlichen Roten Meer
Unser Taucgebiet im Roten Meer |
Auch in diesem Jahr nahmen meine Frau und ich wieder an einer ein-wöchigen Tauchsafari im Roten Meer teil. Nachdem wir im letzten Jahr den nördlichen Teil des Roten Meers betaucht hatten ging die Reise diesmal in den Süden des ägyptischen Teils des Roten Meeres, das sich insgesamt bis hinuter nach Eritrea erstreckt.
Stationen unserer Tauchsafari |
Mitten in der Nacht – um 01:15 Uhr am 28.5. – traf sich unsere Gruppe am Flughafen Frankfurt im Terminal 2 zum Einchecken für den TUIFly-Flug 6102 nach Hurghada, der um 03:20 Uhr pünktlich startete. Nach 4,5 Stunden Flugzeit landeten wir in Ägypten und begannen die zweite Etappe unserer Anreise: eine sechsstündige Busfahrt nach Hamata. Unterwegs stoppten wir in Port Ghalib, wo unsere beiden Dive Guides Vanessa und Sonja zu uns stießen, eine Spanierin und eine Schweizerin.
Am späten Nachmittag gingen wir an Bord der M/Y Emperor Elite. Nach dem Boot-Briefing und zahlreichen Formularen, die wir ausfüllen mußten sowie Fragen, die wir mit den Dive Guides klären mußten ( Anzahl Tauchgänge, letzter Tauchgang, gesundheitlicher Einschränkungen etc... ) gab’s Abendessen und natürlich legten wir uns frühzeitig in unsere Kojen nach der anstrengenden Anreise und durchwachten letzten Nacht. So müde wir auch waren, an Schlaf war kaum zu denken. Das Schiff hatte am Abend abgelegt und fuhr die ganze Nacht hindurch gen Süden bis zum Abu Fandera Riff. Die lauten Motorengeräusche in der Kabine und das ungewohnte Schaukeln ließen uns auch in dieser Nacht nicht schlafen.
"Welcome on board the M/Y Emperor Elite" |
Um 06:30 Uhr war Wecken für den ersten Early-Morning-Dive, der gleichzeitig unser Check-Dive war. Wie auch im letzten Jahr tauchte ich mit 11 kg Blei und kam gut zurecht. Die Anstrengungen der Anreise waren vergessen, sobald ich im und unter Wasser war. Wir verbrachten fast zwei Tage an diesen Abu Fandera Riffs und machten dort insgesamt fünf gemütliche Tauchgänge.
Der geregelte Bord-Alltag setzte ein: Wecken um 06:00 oder 06:30 Uhr, Briefing, Morning Dive, Frühstück, Video-Vorlesung von Sonja anhand atemberaubender Filmaufnahmen von den Fidji-Inseln über Themen wir “Leben im Sand”, “Symbiosen”, “Korallen”, “Fische”, “Nacht-Tauchgänge”, Ruhepause, Briefing, Tauchen, Mittagessen, Ruhepause, Briefing, Tauchen, Abendessen. Meine Frau und ich machten keine Nacht-Tauchgänge; drei Tauchgänge am Tag waren für uns ausreichend. Manchmal mußte das Boot tagsüber einige Stunden fahren zum nächsten Tauchgang, von nun an gab es keine Nacht-Fahrten mehr und wir konnten endlich Schlaf nachholen. Das Essen an Bord war hervoragend und gut bekömmlich.
Am 30.5. ging es weiter zum Dangerus Reef, Gota Sachaira und zu St. John’s, wo ich meine ersten Höhlen betauchte, die allerdings meist nach oben offen sind; richtiges Höhlentauchen ist nicht mein Ding.
Sealife DC800 |
Für diesen Tauchurlaub hatte ich mir meine erste richtige Unterwasser-Kamera gekauft, eine Sealife DC800, mit der ich nun erste Erfahrung sammelte. Details dazu werde ich in einem separaten Artikel veröffentlichen. Soviel sei hier schon gesagt: Unterwasser-Fotografie ist wesentlich schwieriger als Fotografie an Land, eine große Herausforderung ist die richtige Einstellung der Blitz-Intensität und natürlich die Notwendigkeit sauber zu tarieren. Zudem mußte ich natürlich mit meiner neuen Kamera erst vertraut werden. Die Ergebnisse verbesserten sich zusehends mit jedem Tauchgang und können teilweise hier bewundert werden.
Nach den St. John’s Caves fuhren wir ein gutes Stück nach Norden und betauchten Claudia, Abu Galawa, wo es ein kleines Wrack zu besuchen gibt, und Shiriniat, bevor wir zum Elphinstone Reef shipperten. Bisher waren die Tauchgänge allesamt beschaulich gewesen, aber am Elphinstone Riff ging es zur Sache und in Tiefen bis fast 40 Meter bei starker Strömung. Insbesondere bei den ersten beiden Tauchgängen hatte ich am Nordplateu ganz schön zu kämpfen, um hinter die schützende Riffwand zu gelangen. Beim ersten Tauchgang signalisierte mir Vanessa tiefer zu sinken, um der Strömung zu entgehen, die über dem Plateau sehr stark war, beim folgenden Tauchgang mußte mich Sonya näher an die Wand ziehen. Wie man in der Tabelle unten an den Tauchzeiten sehen kann waren dies auch recht kurze Tauchgänge. Beim dritten Tauchgang am Elphinstone Riff stiegen wir weiter südlich direkt an der Wand ab und machten einen gemütlicheren Drift-Tauchgang, der uns zum Südplateu brachte, von wo aus wir direkt unser Boot erreichen konnten, ohne auf ein Zodiak angewiesen zu sein.
"Yellow couple at Abu Dabab II" |
Schon ging die Woche zu Ende, am vorletzten Tag an Bord gab es ein besonders aufwendiges Abendessen mit einer riesigen Pute, danach eine Torte zum Nachtisch, Dankesworte an die Crew, Musik und Tanz. Die letzten beiden Tauchgänge waren bei Abu Dabab II und Shouna kurz vor Port Ghalib, wo wir auch eine Schule mit einem Dutzend Delphinen vom Boot aus beobachten konnten; einige von uns statteten ihnen auch mit dem Schlauchboot einen Besuch ab zum Schnorcheln.
Den Abend verbrachten wir in Port Ghalib auf dem Boot und mit einem kurzen Rundgang durch die neu gebauten Anlagen am Yacht-Hafen. Vor dem Boot an Land wurde ein Fußballspiel ausgetragen, an dem ein paar fußballbegeisterte Taucher und Crew-Mitglieder teilnahmen, ein paar Hafen-Sheriffs schritten dann ein, um dieses zu untersagen, aber nach einem Telefonat von Vanessa mit der Hafenpolizei war die Sache geregelt und das Spiel konnte weiter gehen.
Den nächsten Tag verbrachten wir in einem Hotel in Port Ghalib am Pool, bevor uns um 15:00 Uhr ein Bus zum Flughafen in Hurghada transportierte, wo um 21:05 Uhr unser Flug zurück nach Deutschland startete, in dem zu dieser Zeit die Schafskälte für frische Temperaturen sorgte. Es wurde 03:00 Uhr am nächsten Morgen, bis meine Frau und ich zu Hause waren.
Hier eine Liste meiner Tauchgänge:
# | Datum | Tiefe | Dauer | Tauchplatz |
1 | 05/29/2009 | 22.5 m | 44' | Abu Fandera East |
2 | 05/29/2009 | 17.4 m | 47' | Abu Fandera East |
3 | 05/29/2009 | 22.7 m | 42' | Abu Fandera East |
4 | 05/30/2009 | 19.6 m | 49' | Abu Fandera West |
5 | 05/30/2009 | 19.6 m | 48' | Abu Fandera West |
6 | 05/30/2009 | 22.4 m | 45' | Dangerus Reef |
7 | 05/31/2009 | 22.2 m | 45' | Gota Sachaira (Shaab Mahrous) |
8 | 05/31/2009 | 16.7 m | 51' | Umharim (St. John’s Cave) |
9 | 06/01/2009 | 12.9 m | 58' | Claudia |
10 | 06/01/2009 | 16.6 m | 55' | Abu Galawa Soghaira |
11 | 06/01/2009 | 12.4 m | 62' | Shiriniat |
12 | 06/02/2009 | 32.1 m | 36' | Elphinstone Reef |
13 | 06/02/2009 | 37.7 m | 35' | Elphinstone Reef |
14 | 06/02/2009 | 38.0 m | 46' | Elphinstone Reef |
15 | 06/03/2009 | 15.8 m | 57' | Abu Dabab II |
16 | 06/03/2009 | 28.6 m | 45' | Shouna |
2 Kommentare:
Das nennt man mal eine straff organisierte Urlaubsreise :-) Ich bräuchte ein Woche Erholung :-)
VG, Frank
Ja, Frank, unsere Urlaube sind immer Aktiv-Urlaub ! Aber Du hast Recht: einfach mal die Beine baumeln lassen und absolut nix tun wär auch mal gut.
Kommentar veröffentlichen