Von München nach Venedig in 28 Tagen: 18. Etappe von der Boehütte zum Contrinhaus
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"Goodbye, Boehütte" |
“Nach einem typischen spartanischen Hüttenfrühstück wanderten wir von der Boehütte in den Morgen. Die Sonne kam gerade über die Berggipfel, als wir an der Pardoihütte anlangten. Von hier stiegen wir 600 m über einen steilen und sehr steinigen Pfad (viel Schotter!) ab bis hinunter zum Pardoijoch, wo reger Tourismus herrschte und wir unser zweites Frühstück einnahmen. Auf dem sehr viel begangenen Bindelweg wanderten wir weiter zum Fedaiasee …”
Der Bindelweg ist ein angenehmer Bergpfad mit wenig Steigungen. Rechts thront die Marmolada – die “Glänzende” – mit ihren mächtigen Gletschern und dem Fedaiasee an ihrem Fuße. Grüne Hänge fallen ab in ein tiefes Tal. Der Absteig zum Fedaiasee wird immer wieder als der “Knieschaggler” bezeichnet, auch in Ludiwg Grassler’s Buch, aber ich muß sagen ich fand ihn nicht so schlimm, vielleicht weil ich mich auf schlimmeres eingestellt hatte.
"Der Bindelweg" |
Vom Fedaiasee aus gibt es nun einige Varianten für den weiteren Weg nach Venedig. Zur Sottoguda-Schlucht ist es nicht weit, von der aus man dann nach einem halben Tag Alleghe erreichen kann. Dies ist auch die Variante, die Josef Schwellensattel in seinem Fernseh-Beitrag “Zu Fuß von München nach Venedig …” beschreibt. Eine sportliche Variante wäre laut Ludwig Grassler eine hochalpine Überquerung der Marmolada mit Steigeisen und Eispickel. Die Summit-Klub-Variante sah eine zweitägige Umgehung der Marmolada auf der vom Fedaiasee aus gesehen abgelegenen Seite vor.
Wir nahmen einen Bus nach Penia, “wo wir eine leckere Pizza zu Mittag aßen. So gestärkt nahmen wir den Anstieg zum Contrinhaus in Angriff, der die ganze Zeit auf einem breiten Forstweg verlief.” Wir kamen durch ein Tal in dem herrlicher Enzian massenweise blühte. Gegen 15:30 Uhr hatten wir unser heutiges Etappenziel ereicht. Alex hatte etwas Schmerzen im Knie und wieder Probleme mit einer Blase am Fuß. Den Spruch “Wer nach Venedig will muß leiden” hatten wir mittlerweile verinnerlicht und akzeptiert. So herrlich dieses Wander-Erlebnis auch war, etwas Durchhaltevermögen mußte man schon aufbringen.
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