Von München nach Venedig in 28 Tagen: 9. Etappe von der Lizumer Hütte zum Tuxerjochhaus
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"Junssee unterhalb des Pluderling-Sattel” |
Dies sollte die einzige Wanderung sein, die ich auf dem Weg nach Venedig auslassen würde. Ich war von dem Bergpanorama hier oben auf dem Sattel und dem tollen Wetter bereits so begeistert, daß ich und auch Alex lieber 20 Minuten darauf verwendete dieses Panorama zu genießen, anstatt noch einen Abstecher auf den Extra-Gipfel zu machen.
"Abstieg vom Gschützspitzsattel" |
Der Abstieg war nicht ganz ungefährlich, denn es war rutschig und anfangs fiel der Hang zur Linken steil ab zum Junssee. Ein Fehltritt hier war absolut nicht angebracht. Als die übliche Unterhaltung in der Gruppe einsetzte gebot Ludwig zu Recht Ruhe und mahnte uns, uns auf unsere Schritte zu konzentrieren.
Wanderstöcke waren besonders auf dieser Etappe sehr hilfreich und sind im allgemeinen, speziell bei einer 4-wöchigen Wanderung, ein sehr empfehlenswerter Ausrüstungsgegenstand. Ich benutzte sie vorwiegend bei langen und steilen Abstiegen, um meine Knie etwas zu entlasten. Grundsätzlich sollen sie aber mehr der Balance dienen, als sich damit einen Berg hoch zu stemmen oder runterwärts abzufangen, wie uns Ludwig schon frühzeitig erklärt hatte. Soviel Kraft, wie man in den Beinen hat, kann man mit Armen und Schultern nicht aufbringen. Um aber besser das Gleichgewicht zu halten bzw. zu korrigieren wenn man einmal etwas strauchelt, sind sie ideal. Jeden kleinen Fehltritt, den man ohne Stöcke ausgleichen muß, kostet wieder ein Quentchen Kraft auf so einem langen Weg wie der nach Venedig.
"Wasserfall im Weidental" |
Unsere Unterkunft:
Das Tuxerjochhaus wird von Ludwig Grassler in seinem Buch als ein bevorzugter Standort genannt, um einen Abend in einem herrlichen Bergpanorama zu verbringen. Die Aussicht war tatsächlich großartig und läßt sich auch bei kühler Witterung auf der gläsernen Veranda genießen. Plätze sind allerdings limitiert und der Wirt bekannt dafür, Wanderer einfach weiterzuschicken, wie man auch im 2. Teil des Fernsehbeitrags “Zu Fuss von München nach Venedig – ...” vom Bayrischen Rundfunk sehen kann. Unsere ganze Gruppe war unter dem Dach in einem grossen Schlafsaal untergebracht mit Stockbetten und Matratzen. In der kleinen Gaststube bekamen wir ein gutes Abendessen und konnten dabei den Kühen zuschauen, wie sie artig zum Stall trabten.
Als wir diesen überwunden hatten lag vor uns ein grünes, tiefes Tal, von Schnee, durch den wir noch beim Anstieg gestapft waren, keine Spur mehr hier südlich des Sattels. Ein bequemer Pfad schlängelte sich in die Tiefe.
“…. es ging 600 m abwärts ins Weidental, wo wir an einem schönen Wasserfall rasteten, unter den wachsamen Augen zahlreicher Murmeltiere. Als dann auch noch die letzten 300 Höhenmeter – wieder bergan – überwunden waren ließen wir uns müde, aber zufrieden in unserem Lager nieder und bevor es in Waschraum oder Dusche ging vertilgten wir ein riesiges Stück Sachertorte !”
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