Samstag, 15. November 2008

Von München nach Venedig in 28 Tagen: 10. Etappe vom Tuxerjochhaus zum Friesenberghaus

Start: Tuxerjochhaus
Ziel: Friesenberghaus
Entfernung: 12 km
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 1000 m
Gehzeit: 6h

Google Earth Ansicht

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View down from the Friesenberg-Scharte
"Blick von der Friesenberg-Scharte auf den Friesenbergsee und -hütte."

Momentan sitze ich bei herrlichem Sommerwetter vor dem Friesenberghaus auf 2.500 m und genieße die Nachmittagssonne”, schrieb meine Frau an diesem Tag in unser Tourenbuch. “Ein Tel der Gruppe ist auf das nahe gelegene Petersköpfle gestiegen um die dortigen Steinmänner zu bestaunen.

Da war auch ich dabei, denn diesen mystischen Ort oberhalb des Friesenberghauses, den man in etwa 45 Minuten erreichen kann, wollte ich mir nicht entgehen lassen. Wir konnten hinüberschauen zur Italienischen Grenze, die wir am nächsten Tag erreichen wollten. Und wir sahen schlechtes Wetter herannahen, das bereits vorhergesagt worden war und sich heute bei der Wanderung hierhier schon durch starke Winde angekündigt hatte.

Der schon mehrfach erwähnte sehr interessante Filmbeitrag des bayrischen Rundfunks über den Traumpfad nach Venedig enthüllt die traurige Bedeutung dieses Platzes: Mitglider des deutschen und österreichischen Alpenvereins haben hier diese Steinmänner errichtet zum Gedenken an ihre jüdischen Kameraden, die während der Nazi-Zeit umgekommen sind.

Petersköpfle
Auf dem "Petersköpfle"

Der heutige Weg führte uns über eine Mittelmoräne zum Spannagelhaus und von dort über den 2.900 m hohen Friesenbergsattel, der teilweise noch mit etwas Schnee bedeckt war. Auf der Südseite hieß es dann Stöcke einpacken und einen versicherten Steig hinab gen Tal gehen, vorbei an einem Bergsee, zum Friesenberghaus, unserem heutigen Etappenziel.

Die Friesenberg-Scharte gilt als der höchste Punkt auf dem Weg nach Venedig. Wenn man nicht noch höher hinaus will, wie wir es in den Dolomiten vorhatten.

Unsere Unterkunft:
Das Friesenberghaus liegt inmitten einer herrlichen Berglandschaft. Von der Terasse blickt man hinüber in die Zillertaler Alpen und auf den Schlegeis-Speichersee. Der urige Wirt ist eifrig dabei den Laden zu schmeißen und für eine zuverlässige Wetterprognose immer gut: so wie er das Wetter voraussagt wird es garantiert nicht. Im Friesenberghaus hatten meine Frau und ich den Luxus eines Zweitbett-Zimmers. In der Gaststube war es eng und gemütlich; auch diese Hütte war wieder gut besucht.

Die erwähnte Mittelmoräne kann man in Google Maps sehr gut sehen, wie auch das Tuxerjochhaus, von dem aus wir morgens um 07:30 Uhr zur gewohnten Zeit aufgebrochen waren, und das Friesenberghaus. Der genannte Bergsee ist der Friesenbergsee, man sieht ihn oben in der Karte ganz unten rechts. Im oberen linken Viertel erkennt man einen weiteren See, an dem wir vorbeikamen entlang der Forststrasse hinauf zum Spannagelhaus, bevor wir nach rechts zur Moräne abzweigten.

Das Friesenberghaus ist die höchstgelegene AV-Hütte des Zillertals und wird ausschließlich über den Luftweg mit Helikopter versorgt, weswegen die Preise etwas höher sind ( 3 min duschen für 3 € ).

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