Freitag, 10. August 2018

Wieder unterwegs mit dem Wohnmobil – Etappe 10 – Papenburg

 

Schon immer wollte ich mal eine Schiffswerft besichtigen, eine richtig große, wo die großen Kreuzfahrtschiffe gebaut werden.
Museumsschiff Friederike in Papenburg
Die Meyer Werft ist eine solche Werft und befindet sich in Papenburg, was ziemlich genau auf unserem Weg nach Ostfriesland lag.
Also buchte ich per Internet zwei Karten für uns für die 15:00 Uhr Tour zu € 13.50 pro Person und wir fuhren am Morgen dorthin, ca. 160 km. Deutschland hatte uns also wieder.
In Papenburg angekommen parkten wir unweit des Museumsschiffs “Brigg Friederike” und schlenderten dorthin, um die Karten abzuholen.


Mittagessen in Papenburg
Anschließend spazierten wir durch die beschauliche Fußgängerzone entlang eines Kanals. In einem urigen Fischrestaurant aßen wir ein Krabben-Brötchen.

Um 15:00 Uhr startete die Tour per Bus von einem Kiosk neben dem Rathaus. Wir wurden zur Werft gebracht und erhielten unterwegs erste Informationen über Geschichte und Dimensionen der Werft. 1795 wurde die Werft gegründet. Man baute zuerst Holzschiffe im Zentrum der Stadt, später dann Schiffe aus Stahl, und es bedurfte einiger Überredungkünste von Josef L. Meyer um die Papenburger davon zu überzeugen daß auch Stahl schwimmen kann.
Schiffsbau in der Meyer Werft
Als die Schiffe immer größer wurden mußte eine neue Werft her weiter draußen, wo früher angeblich die Papenburg gestanden hat.

Im Besucherzentrum angekommen ging’s los mit einem Film, dann mit der Führung durch mehrere Ausstellungsräume und schließlich in eine Kanzel, von der aus wir in die größte Halle der Werft schauen konnten. Vor uns stand die “Aida Nova”, deren Rohbau bereits abgeschlossen war, der Innenausbau war nun im Gange. Das Schiff soll am 1. September vom Stapel laufen. Was bedeutet: die Halle wird geflutet, was in wenigen Stunden möglich ist, dann öffnet sich eines der größten Tore der Welt und das Schiff zeigt sich der Öffentlichkeit und wird in das Hafenbecken manövriert.

Schiffsmodell eines Kreuzfahrtschiffes
Nach der Taufe wird es dann rückwärts mit der Hilfe von zwei Schleppern und fünf Kapitänen 15 Stunden lang durch die Ems manövriert, mehr als 50 km weit bis zur Nordsee. Diese wurde zuvor aufgestaut auf 2,70 m über Normalniveau ( was die Naturschutzverbände nicht gerne sehen und nur zweimal im Jahr ‘gestatten’ ). Trotzdem bleiben einem Schiff von der Größe einer “AIDAnova” oder “Quantum Of The Seas” nur 30 cm Wasser unter dem Kiel.
36 Monate dauert der Bau eines solchen Schiffs, es kostet etwa 300 Millionen Euro. Es soll noch größere und luxoriösere Schiffe geben, deren Kosten sich auf über eine Milliarde Euro belaufen, die zum Beispiel im Inneren einen Central Park haben.
Besucher der Meyer Werft
100.000 Tonnen Stahl benötigt die Werft im Jahr, 10.000 Tonnen sind ständig vorrätig in den Hallen des nahe gelegenen Zulieferers. Ein weiterer Zulieferer liefert die Kabinen – eine alle 15 Minuten. Über 6000 Kabinen benötigt die Werft im Jahr für zwei Schiffe ( nächstes Jahr sogar drei ).
Riesen-Schiffsschraube

Die Kabinen werden fertig angeliefert ohne Boden, mit hochgeklappten Möbeln und Teppichböden. Diese Module werden dann in den Schiffsrumpf gestopft, angeschlossen, montiert und fertig. Konstruiert wird so ein Schiff mit Hilfe der Software CATIA.
3500 Menschen arbeiten in der Werft, zig Tausende in Zulieferbetrieben, hundert Tausende Besucher kommen jedes Jahr. Für die kleine Stadt Papenburg ist diese Werft also ein nicht weg zu denkender Wirtschaftsfaktor.
Schiffsmontage in der Meyer Werft

Dennoch ist Papenburg auch bekannt (mehr oder weniger) für die Herstellung von Kräuterpflanzen und Gurken.
Die Tour dauerte über zwei Stunden. Nachdem uns der Bus zurück gebracht hatte gingen wir zurück zu unserem WoMo und gaben die Adresse des Hotels Hilling ein. Dort befindet sich ein guter WoMo-Platz mit 20 Stellplätzen auf festem Untergrund und 180 weiteren möglichen Stellplätzen auf einer riesigen Wiese.
Zu Abend aßen wir im Hotel, wo es recht gutes Essen und auch Weine aus der Pfalz gibt.
Hotel-Restaurant Hilling
Lage: ca 5 km vom Museumsschiff “Brigg Friederike” entfernt, Stellplätze hinter dem Hotel, 20 auf Pflastersteinen mit Stromversorgung, 180 weitere auf riesiger Wiese
Stellplätze: ca. 22+180
Preis: 8 € pro Nacht für 2 Personen, Duschen 3 €, Strom 0,50 € pro kWh
Ausstattung: WC im Hotel 6-23 Uhr, Duschen im Hotel, Strom, Sani-Station zum Befüllen oder Entsorgen von Wasser für 1 €, Restaurant im Hotel
+:
  • Günstige Lage, nicht weit zum Centrum von Papenburg
  • günstig
  • ruhig
Kommentare:
  • im ADAC Stellplatzführer aufgeführt

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