Dienstag, 7. Dezember 2010

Alle Jahre wieder in Mommenheim …

Alle Jahre wieder in Mommenheim… ein offener Brief an unsere Gemeindeverwaltung

Alle Jahre wieder flattert er in die Haushalte unserer Gemeinde Mommenheim: ein Brief der Gemeindeverwaltung über unsere Streu- und Räumpflichten im Winter. Dieses Jahr kam er etwas spät, der erste Schnee war schon gefallen.

Wir werden darin angehalten mitten in der Nacht mit dem Räumen zu beginnen, dabei möglichst kein Salz zu verwenden, dafür aber ein Metermaß, falls kein Gehweg vorhanden, denn in diesem Fall sollen wir bis 1,50 m von der Grundstücksgrenze entfernt streuen und räumen.

Es ist schon erstaunlich, daß ein derart oberlehrerhaft abgefasstes Schreiben ausgerechnet von der Institution erstellt wird, die sich um die Sicherheit unserer Gehwege und das Räumen und Streuen im Winter praktisch nicht kümmert. Worte sind eben immer wieder billiger als Taten, mein Problem ist nur: ich nehme Worte nicht ernst von Leuten, die nicht mit gutem Beispiel voran gehen.

Im Winter bleiben Nebenstraßen in unserer Gemeinde tagelang eisige Pisten, auch Straßen mit Gefälle ! Wenn man Glück hat sieht man nach einigen Tagen mal einen Gemeindearbeiter, der mit der Hand etwas Splitt ausstreut. Ansonsten muß man schon höllisch aufpassen mit dem Auto nicht irgendwo dagegen zu rutschen oder auf die Nase zu fallen. Unsere Politiker mögen sich da gerne rausreden, indem sie sagen: „Wir haben nicht die nötigen Kapazitäten um überall zu räumen und für Sicherheit zu sorgen.“

Woraufhin ich antworte: „Kapazitäten hat man natürlich nur dann, wenn man sie bereitstellt.“

Wenn für die Sicherheit der Bürger unserer Gemeinde nicht genug Geld vorhanden ist, dann bezweifle ich, daß die Prioriäten bei der Verwaltung unseres Haushalts richtig gesetzt werden.

Wie ernst und intelligent man sich um die Sicherheit auf unseren Straßen kümmert bemerkte ich vor etwa drei Wochen, als ich freitags nachts auf dem Weg nach Hause war, von der Gemeindehalle kommend. An diesem Tag hatten findige Geister sämtliche Bürgersteige in der Umgebung mit schwarzen, handbreit hohen Kunststoffteilen garniert, die dazu dienten, am nächsten Tag Halteverbotsschilder aufzustellen zur Absicherung eines bevorstehenden Schwertransports. Da unsere Straßen teilweise unzureichend beleuchtet sind übersah ich eines dieser Teile, stolperte darüber und schlug auf den Bürgersteig, wobei ich mir beide Knie aufschlug und ein Handgelenk verstauchte. Glücklicherweise ist dies nicht einem älteren Menschen passiert oder jemandem mit schwachen Knochen, sonst wäre es zu einem ernsteren Unfall gekommen.

Mein Wunsch für die Zukunft: weniger fahrlässiges Handeln der Verantwortlichen und weniger kluge Worte, dafür mehr Taten ! Dann leiste ich auch gerne meinen Teil zur Sicherheit in der Gemeinde, was ich ohnehin heute schon tue !