Mittwoch, 30. Juni 2010

Mallorca Wanderreise 2010

Nachdem ich die einzelnen Tage dieser Reise in meinem Blog beschrieben habe kommt hier noch einmal ein Inhaltsverzeichnis all dieser Beiträge, chronolgisch aufsteigend sortiert:

Mallorca Wanderreise 2010 – Anreise am 23.5.

Mallorca Wanderreise 2010 – 1. Wanderung am 24.5.

Mallorca Wanderreise 2010 – 2. Wanderung am 25.5.

Mallorca Wanderreise 2010 – 3. Wanderung am 26.5.

Mallorca Wanderreise 2010 – 4. Wanderung am 27.5.

Mallorca Wanderreise 2010 – 5. Wanderung am 28.5.

Mallorca Wanderreise 2010 – 6. Wanderung am 29.5.

Und hier sind alle Beiträge gebündelt als pdf-Datei

Das Inhaltsverzeichnis sowie die pdf-Datei wurden mit Hilfe meines Tools “Axel’s Blogs Export XML Parser” erstellt.

Zum Abschluß folgt noch eine Dia-Show aller meiner Flickr Bilder in meinem Set “Mallorca 2010”.


Created with flickr slideshow from softsea.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Mallorca Wanderreise 2010 – 6. Wanderung am 29.5.


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Unsere “Königstour” fand dann am letzten Tag statt: die Wanderung durch den Canyon, den Torrent De Pareis.

Canyon Torrent De Pareis Exit
"Canyon Torrent De Pareis Exit"

Anders als 99 % aller Wanderer machten wir die Tour von unten nach oben, von der Mündung ins Meer bis hinauf zum Kirchlein Escorca auf 632 m. Diese Variante hat mehrere Vorteile:

  1. Grundsätzlich ist der Canyon leichter bergauf zu gehen, da es einige Kletter-Passagen gibt.
  2. Am Morgen hat man die herrliche Bucht bei der Mündung und davor die Meerespromenade für sich allein, mittags treiben sich dort hunderte von Touristen rum.
  3. Man erkennt gleich am Anfang wie viel Wasser sich im Canyon befindet.
  4. Hiking in the Canyon Torrent De Pareis
    "Hiking in the Canyon Torrent De Pareis"
  5. Muß man bereits bei der Mündung die Schuhe ausziehen oder später beim ersten Wasserloch, dann weiß man daß sich wohl sehr viel Wasser im Canyon befindet und die Durchquerung sehr feucht werden wird. Stellt man dies bei der umgekehrten Variante fest und will abbrechen, hat man einen weiten und mühevollen Rückweg vor sich. So bietet sich bei Nichtbegehbarkeit des Canyons gleich eine Alternativ-Wanderung an: am Meer entlang nach Port de Sóller von Cala Tuent aus.

An diesem Tag waren die Bedingungen für die Begehung des Canyons ideal: sonniges und trockenes Wetter und wenig Wasser im Canyon. Die Felsen sind gut zu begehen, wenn sie trocken sind. Ein paar Regentropfen machen sie sofort sehr rutschig.

Wir starteten etwa um 09:30 Uhr mit unserer Wanderung.

More than hiking in the Canyon Torrent De Pareis
"More than hiking in the Canyon Torrent De Pareis"

Das erste Wasserloch ( von Jaume immer “Gumpe” genannt ) ließ sich links umgehen. Dann ging es immer weiter in den Canyon hinein, mal über Felsen kletternd, über grobes Geröll oder durch ein Kiesbett. Eindrucksvoll ragten die Felswände zu beiden Seiten bis 300 m in die Höhe. Bald erreichten wir einen Rinnsal, der von der Wand tropfte, wo wir nochmal unsere Flaschen auffüllen konnten.

Es gab insgesamt drei schwierigere Stellen, bei denen Jaume ein Seil spannte ( bzw. an der ersten Stelle war noch eins vorhanden ), so daß man sich gut hochziehen konnte. An einer Stelle mußten wir die Rücksäcke ausziehen und nach oben weiterreichen, da wir in einer Felsrinne unter einem Stein hindruch mußten. Ansonsten gab es nur noch zwei kleine knietiefe Gumpen zu durchqueren, was mit mitgebrachten Schnürsandalen kein Problem darstellte – und das waren dann auch schon alle Schwierigkeiten.

Goodbye Sky !
"Goodbye Sky !"

Von Jaume angelegte Seile und Haken sind immer wieder geklaut oder mutwillig beschädigt worden. Es ist schon erstaunlich welch dumme Menschen sich in so einen wunderschönen Canyon verirren. Mittlerweile hat er an den entscheidenden Stellen Dübel gesetzt und Haken und Seil immer am Mann.

Wir erreichten die Stelle, an der ein zweiter Canyon von rechts mündet. Dieser ist so eng, daß auch tagsüber kein Licht hinein fällt und man kann ihn nicht trocken durchqueren, weswegen man Neoprenanzüge bräuchte, denn das Wasser ist 8 Grad Celsius kalt. Wir machten einen kurzen Abstecher zu diesem Canyon und staunten über die beeindruckende “Architektur” der Natur. Am Anfang fiel noch etwas Sonnenlicht durch einen schmalen Spalt über unseren Köpfen, in den sich einige Felsblöcke verkeilt hatten, dann wurde es noch dunkler, kalt und der Fels feucht und glitschig. Wir kehrten um und zurück zu unserem Rastplatz, wo einige gewartet hatten, ruhten noch ein Weilchen auf und hatten dann noch etwa 10 Minuten zu gehen, bevor der Aufstieg aus dem Canyon heraus begann. An dem Rastplatz – es war bereits 14:30 Uhr – trafen wir zwei Deutsche, die Jaume fragten, ob man den Canyon ohne Seil begehen könne.

“Da müßt Ihr schauen und selbst beurteilen”, war seine diplomatische Antwort. Es war aber klar daß die beiden sehr spät dran waren und ihre Tour sehr schlecht geplant hatten, denn sie waren sich auch noch nicht im Klaren darüber wie sie vom Ende des Canyons wieder zu ihrem Auto gelangen würden. Busse oder Boote würden sie wohl keine mehr erwischen, bis sie den Canyon geschafft hätten. Taxi rufen ? Vielleicht möglich, wenn Handy-Empfang vorhanden oder sonst noch ein Telefon erreichbar. Das Taxi müßte aus Lluc kommen und wäre sicherlich nicht billig. Die beiden waren für mich ein Paradebeispiel wie naiv manche Touristen sind.

Bisher hatten wir trotz viel Kletterei nur ca. 200 Höhenmeter gewonnen. Es folgte also nunmehr ein Aufstieg an einem sonnigen Westhang über mehr als 400 Höhenmeter.  Je höher wir kamen, desto besser erfrischte uns ein kühles Windchen. Nochmal machten wir Rast an einem flachen Grasplatz unter Bäumen und genossen stolz den Anblick des Canyons, den wir eben durchquert hatten. Dann ging’s noch eine halbe Stunde weiter, an einem Steinbogen vorbei, den ein kreativer Maurer gebaut hat und der eine gute Kulisse für ein abschliessendes Gruppenphoto bot, zum Bus, der oben an der Strasse auf uns wartete, über die unzählige Motorradfahrer donnerten.

Zurück im Hotel gab’s eine kurze Verabschiedung und wir bedankten uns bei Jaume für eine phantastische Wanderwoche ( er wohnte leider nicht im Hotel, da dieses ausgebucht war, und mußte somit abends nach Hause fahren ). Von ihm habe ich ein neues deutsches Wort gelernt: “buschen”. Jede Tour war ein tolles Erlebnis, das Wetter hatte auch hervorragend mitgespielt und die Höhepunkte für mich waren gewesen natürlich diese letzte Wanderung, aber auch der zweite Tag mit der Höhlenerkundung, dem Aufstieg auf das Kap Pinar mit farbenbrächtigem Ausblick auf die Buchten von Pollenca und Alcúdia und dem anschließenden Bad im Mittelmeer. Jaume hatte uns immer sehr umsichtig geführt mit vielen Informationen über die Tour, wir wußten immer genau was uns erwartete, wie lange noch ein Aufstieg dauern würde oder es bis zum nächsten Rast- oder “Busch”-Platz war. Verbunden mit seinem reichen Wissen über Pflanzen und Mallorca profitierten wir alle von einem sympathischen, gebildeten und sehr kommunikativen Wanderführer, der noch dazu mindestens vier Sprachen gut spricht, wahrscheinlich sogar mehr: Spanisch, Deutsch, Englisch, Französisch. Daß der DAV Summit Club ihn offensichtlich gehen läßt, u.a. weil seine Frau für ein Konkurrenz-Unternehmen (Hauser) tätig ist, zeigt mal wieder wie dumm das Management von Firmen oft entscheidet und wie wenig man die wahre Leistung eines Mitarbeiters würdigt. Ebenso dumm ist die Firmenpolitik von ASI nur Bewerbungen von tiroler Bergführern zu akzeptieren, anstatt auch mal versierte Einheimische einzusetzen, wenn es Sinn macht und die erforderliche Qualifikation und Sprachkenntnisse vorhanden sind. Leider weiß ich das aus eigener Erfahrung: Firmenpolitik ist oft weder logisch noch dient sie dem Wohl des Unternehmens. Die wird leider allzu oft von Menschen bestimmt die vom eigentlichen Geschäft mittlerweile zu weit entfernt sind.

Done with Canyon Torrent De Pareis
"Done with Canyon Torrent De Pareis"

Noch einmal gab’s Abendessen im Hotel Es Port mit dem sehr guten Buffet und Grillangebot, anschließend ließen wir uns noch für einen Drink im Garten nieder. Und schon hieß es Abschied nehmen von Robert und Dagmar, er pensionierter Richter und sie Lehrerin kurz vor dem Ruhestand, Josua und Hanne ( die beiden waren kein Paar, sondern sie seine Tante, wie ich erst am letzten Abend erfuhr; er Biologe und sie ebenfalls Lehrerin ), Annette ( ebenfalls Lehrerin ), Alexandra, das Mädel von der Bergwacht, und Claudia, das Mädel mit dem sympathtischen bayrischen Dialekt, Angela und Karin, zwei Freundinnen, von denen nur Angela sich durch den Canyon getraut hatte, während Karin einen ruhigeren Tag zusammen mit Dagmar bevorzugt hatte, letztere hatte die Gedanken an den Canyon wohl eine schlaflose Nacht bereitet, Christine, die viel reisende Geschäftsfrau, und Jürgen, den Elektrotechniker, schweigsam wie ich und wohl die meisten Techies, ehemaliger Radioastronom und Computertechniker, den wir auch dazu auserkoren hatten die Abschiedsrede für Jaume zu halten, auch da die beiden sich schon von einer früheren Tour her kannten.

Sonntag, 20. Juni 2010

Mallorca Wanderreise 2010 – 5. Wanderung am 28.5.


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Jaume rief morgens im Hotel an und ließ uns wissen daß er die für heute geplante Canyon-Wanderung um einen Tag verschieben würde.

Banyafubar
"Banyafubar"

Im Norden der Insel gab es etwas Regen und schon ein paar Wassertropfen auf die Felsen können die Kletterei plötzlich zu einer üblen Rutscherei werden lassen. Auch die von ihm ursprünglich als Planänderung vorgeschlagene Höhenwanderung in dem Gebiet um Vermossa bot sich nicht an, da die Berge an diesem Tag in Wolken lagen.

So gab es eine weitere Küstenwanderung – bei überwiegend sonnigem Wetter – von Banyalbufar, dem Dorf der Terassen, nach Esporles. Diese Wanderung ist so zu sagen die “Schlechtwetter-Wanderung” der Woche.

Red Path
"Red Path"

Jaume dehnte sie noch etwas aus: wir besichtigten zunächst den Ort Banyalbufar, zum Beispiel den Innenhof eines alten Herrenhauses mit Tor und dicken Mauern, einem Brunnen in der Mitte und einem Steinturm dem Meer zugewandt, stiegen dann an einer Wasserleitung aufwärts um die schöne Aussicht zu genießen, stiegen dann wieder hinab zu dem Ort und weiter in eine Bucht, in die sich die Wasserleitung als Wasserfall ergießt. Dann ging es weiter an der Küste entlang, wo wir auch die Mittagsrast machten, bevor dann ein Aufstieg von über 400 Höhenmetern auf einen Höhenweg erfolgte.

Mallorca North Coast
"Mallorca North Coast"

Es ging anfangs durch schattigen Steineichenwald über einen Dschungelpfad aufwärts, dann ein Stück eine Fahrstrasse entlang, später auf alten arabischen Pflasterwegen. Die Luft war sehr schwül und wir kamen ordentlich ins Schwitzen. Wir sahen mehrere Kalköfen, in denen man früher Kalkstein auf 900 Grad Celsius erhitzte um Kalk zu gewinnen, hauptsächlich zur Desinfektion und dem Tünchen von Häusern.

Um 15.15 Uhr erreichten wir Esporles und kehrten wieder in das Lokal ein, das wir auch schon am Montag aufgesucht hatten und wo es frischen Orangensaft und hauseigene Oliven gab.

Hotel Es Port in Port De Sóller
"Hotel Es Port in Port De Sóller"

Um 16:00 Uhr holte uns der Bus ab und wir langten recht früh in unserem Hotel in Port de Sóller an. Zeit genug also endlich mal den grossen Swimming-Pool des Hotels in Anspruch zu nehmen und für ein kurzes Sonnenbad.

Nach dem Abendessen unternahmen einige von uns wieder mal einen Spaziergang hinunter zur Bucht um den Sonnenuntergang anzuschauen ( der heute nicht so spektakulär ausfiel ) und noch einen Espresso, Bier oder Wein zu trinken.

Samstag, 19. Juni 2010

Mallorca Wanderreise 2010 – 4. Wanderung am 27.5.


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Heute durften wir eine halbe Stunde länger schlafen. Um 09.00 Uhr gab’s eine kurze Busfahrt nach Deià, wo Jaume früher als Apotheker gearbeitet hat.

Deià
"Deià"

Wir besichtigten den Ort, unter anderem auch den Friedhof mit vielen ehemaligen Kunden von Jaume. In der Kirche sahen wir eine Jesus-Figur mit Rock; der dortige Pastor war wohl sehr prüde gewesen. Die Kirche war sehr düster, nur ein Fenster hinter der Orgel ließ wenig Licht hinein. Sie sollte der Hölle ähnlicher sein als dem Himmel, da alle Menschen Sünder sind.

Da wir uns nicht als Sünder fühlten gingen wir lieber wieder in die freie Natur und wanderten zur nahe gelegenen Bucht, um gleich am Morgen schwimmen zu gehen. Hanne wurde allerdings von Übelkeit geplagt und mußte mit dem Taxi abgeholt werden.

Good place for a swim
"Good place for a swim"

Wir anderen begannen nun eine Wanderung an der schönen Küste entlang und bewunderten die weißen Felsformationen in türkisblauem Wasser. Jaume pflückte Meeresfenchel für uns zum Probieren, der auf den weißen Steinen wuchs. Erstaunlich, was man so alles essen kann, wenn man sich auskennt !

Nach einer Rast, während derer Jaume und Jürgen Zitronen klauen gingen von dem Grundstück des Hauses, in dem Jaune mal gewohnt hatte, die sich hervorragend dazu eigneten das Trinkwasser etwas aufzufrischen, ging es zunächst ansteigend auf einen  Höhenweg, der uns dann zurück nach Port de Sóller führen sollte.

On our way to Esportes
"On our way to Esportes"

Das Wetter war nach wie vor gut, es wurde recht schwül am Nachmittag, so daß wir beim Aufsteigen ganz gut ins Schwitzen kamen. Später verhüllten sich die Berge in Wolken, aber es blieb trocken.

Über den alten von Arabern angelegten Weg, der heutzutage durch professionelle Mauern einer Mauerbauschule instand gehalten wird, wanderten wir oberhalb der Küste gen Norden. Wir kamen druch wundervoll gepflegte Olivenhaine und am Nachmittag hatten wir dann die Bucht von Port de Sóller zu unseren Füßen liegen, das wir um 16:30 Uhr erreichten.

Olive Trees
"Olive Trees"

Nach einer Dusche und kurzen Ruhepause machte ich mich noch einmal auf in den alten Teil von Port de Sóller. Mittlerweile schien schon wieder kräftig die Sonne und beleuchtet die Promenade, die alten Häuser und die vielen Boote im Hafen.

Nach dem Abendessen sah ich mir Diashows von ASI an mit eindrucksvollen Bildern über Reisen nach Sinai, Island, Jordanien, die Lofoten und abschließend Mallorca.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Mallorca Wanderreise 2010 – 3. Wanderung am 26.5.


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Unsere dritte Wanderung führte uns auf den Massanella (1.365 m), den zweithöchsten Berg Mallorcas. Auf dem höchsten Berg Mallorcas steht eine amerikanische Radar-Station und macht diesen dadurch zum militärischen Sperrgebiet.

Following the waters to the upper lake
"Following the waters to the upper lake

Wir fuhren mit dem Bus eine halbe Stunde lang zu den beiden Stauseen Mallorcas, die zwischen diesen beiden Bergen liegen. 1970 erbaut versorgen sie seitdem die Insel mit Wasser. Seit es auch noch eine Meerwasserentsalzungsanlage gibt klappt die Versorgung gut und die Stauseen werden niemals unter 50 % geleert; zur Zeit sind sie dank der schweren Regenfälle der vergangenen Wochen bis zum Rand gefüllt. Krisen wie zu Anfang der 90er Jahre, als Tankschiffe vom Festland kommend die Insel mit Süsswasser versorgen mußten gibt es heute nicht mehr.

Puig Major
"Puig Major"

Unsere Wanderung begann in der Nähe des unteren Stausees und die erste halbe Stunde ging es ohne Steigung entlang des Wassergrabens, der vom oberen Stausee kommt. Dann zweigten wir bald nach rechts ab und kamen in schattigen Wald und bald zu einer Quelle, wo wir ordentlich trinken und die Flaschen wieder auffüllen konnten.

Die Sonne schien weiterhin mit aller Kraft, es war warm und absolut windstill. Während überall im Mittelmeerraum, von Spanien, Frankreich und Italien bis Nord-Afrika schlechtes Wetter vorherrschte behauptete sich die Insel in einem Flecken Schönwettergebiet, die angekündigte Abkühlung blieb für heute jedenfalls aus und auch die Prognosen für die nächsten Tage waren nicht so schlecht.

Upper fresh water basin on Mallorca
"Upper fresh water basin on Mallorca"

Der weitere Anstieg durch den Wald verlief moderat bis leicht, dann langten wir an der Felswand des Massanella an, bogen nun nach rechts vom Fernwanderweg ab, auf dem wir bisher gewandert waren, und nahmen einen steilen Direktanstieg über gut zu begehenden Fels auf ein Plateau, dann relativ bequem weiter zum Gipfel, den wir um 11:45 Uhr erreichten. Zeit genug also für eine 45minütige Gipfelrast, bevor es an den Abstieg ging.

Über ein Felsenmeer ging es abwärts, über uns kreisten unverrichteter Dinge die Gänsegeier.

Massanella
"Massanella"

Wir kamen auf ein tiefer gelegenes Plateau mit einigen Mauerresten und zwei einsamen Eiben sowie einigen Ziegen und Schafen. Nach einer “Buschpause” ging es über einen Rand des Plateaus einen Pfad folgend hinab in Richtung Lluc. Bald waren wir wieder im Wald, dann erreichten wir einen breiteren Weg und schließlich um 16:15 Uhr die Strasse und eine Tankstelle mit Lokal, wo wir uns zu einer Erfrischungspause niederließen. Insgesamt hatten wir etwa 700 m im Auf- und Abstieg bewältigt in 7 Stunden inklusive Pausen.

On the Massanella summit
"On the Massanella summit"

Mit dem Bus machten wir dann noch einen Abstecher zum mallorcinischen Wallfahrtsort Lluc, wo vor langer Zeit eine Madonnen-Figur, die man von einem Ort zu einem andern Ort gebracht hatte wundersamerweise wieder am ersten Ort auftauchte, und besichtigten dort kurz das Kloster und die Kirche, und eben diese Madonna-Figur.

Auf der Rückfahrt nach Port de Sóller hielten wir ein weiteres mal oberhalb der Schlucht Torrent De Pareis, die wir übermorgen aufsteigen wollen, und sahen und den mächtigen Canyon von oben an.

Ave Maria in Lluc
"Ave Maria in Lluc"

Um 18:15 Uhr waren wir – mal wieder spät, aber dafür nach einem ereignisreichen Tag mit einer tollen Wandertour – wieder im Hotel: rechtzeitig für Dusche und Abendessen. Anschließend spazierten einige von uns noch an den Hafen zu einem abschließenden Kaffee, Wein oder Bier.

Dienstag, 15. Juni 2010

Mallorca Wanderreise 2010 – 2. Wanderung am 25.5.


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Heute stand uns ein langer und erlebnisreicher Tag bevor, weswegen wir bereits um 08:30 Uhr aufbrachen ( nachdem wir unseren Bus gegen verwirrte ASI-Wanderer verteidigen mußten, die ihre Ausrüstung darin deponieren wollten ).

Secret Cave to smuggle tobacco
"Secret Cave to smuggle tobacco"

Auf der Fahrt erzählte uns Jaume diesmal viel über die Fauna Mallorcas. Die einheimischen Säugetiere sind alle ausgestorben, durch den Einfluß des Menschen und dessen Haustiere. Die nunmehr anzutreffende Gingterkatze zum Beispiel war früher ein Haustier der Römer und gefährdet nun die Gelege einheimischer Vögel. Es gibt 300 Vogelarten auf Mallorca, unter anderem auch den größten Greifvogel Europas, den Mönchsgeier, der mit 70 Exemplaren auf der Insel  vertreten ist.

Bay at Cape Pinar
"Bay at Cape Pinar"

Wir mußten weit nach Osten fahren bis Alcúdia und dann weiter auf die Halbinsel – so weit es die Strasse erlaubte, die durch die schweren Regenfälle vor einer Woche stark gelitten hatte. Irgendwann hatte sich unser Bus einen Stein zwischen den Zwillingsrädern eingefangen und wir mußten aussteigen und zu Fuß weitergehen, bis wir die Abzweigung zur Schmucklerhöhle Cova Tancada erreichten, wo wir unsere Rucksäcke versteckten und dann mit dem Abstieg die Steilküste hinunter begannen. Auf dem Pfad der Tabak-Schmuggler erreichten wir nach gut einer halben Stunde den Eingang zur Höhle. Mallorca besteht aus Kalkstein – unterseeischem Sediment – und daher gibt es hier auch Höhlen, die durch Erosionsvorgänge entstanden sind.

Ermita de la Victoria
"Ermita de la Victoria"

Die Tabak-Schmugglerhöhle, deren Eingang sich sieben Meter über dem Meeresspiegel befindet, war eine recht gut begehbare, teilweise durch die Regenfälle der letzten Woche etwas schlüpfrige Höhle, in der wir wunderschöne Tropfsteine zu Gesicht bekamen. Wir erkundeten die Höhle etwa eine halbe Stunde lang und traten dann den Rückweg an, der uns eine weitere halbe Stunde kostete. Durstig erreichten wir unsere Rucksäcke, die Sonne schien sehr warm und auch in der Höhle war es teilweise recht schwül gewesen. Annette hatte bereits einen kleinen Kreislaufzusammenbruch hinter sich.

Wir stiegen weitere zehn Minuten einer Forststrasse folgend auf einen Sattel und zu einem schattigen Rastplatz, wo wir eine kurze Mittagsrast einlegten. Dann begannen wir den gut einstündigen Aufstieg auf den Atalia de la Victòria (444 m).

Our island - for a moment
"Our island - for a moment"

Zuerst gab es Schatten, dann kühlende Winde. Vor allem genossen wir aber die grandiosen Ausblicke auf die Buchten Badia de Pollenca und Badia d’Alcúdia, deren türkisfarbenes Wasser die Berge des mittleren Kaps im Osten von Mallorca umspülte, verziert mit einigen weißen Booten. In der Ferne konnten wir die niedrigen Berge von Menorca erspähen.

Auf dem Gipfel gab’s eine weitere kurze Rast und der Wanderschuh von Karim wurde zusammengeschnürt und mit Tape geklebt, da sich ihre Sohle ablöste. Dann machten wir uns an den Abstieg zur Wehrkirche Ermita de la Victòria, wo der Bus auf uns wartete.

City Gate to Alcúdia
"City Gate to Alcúdia"

Nach der Wanderung folgte ein Bad im frischen Wasser des Mittelmeeres. Jaume führte uns zu einer bezaubernden Bucht mit einer kleinen Insel, die wir umschwimmen konnten. Kaltes Wasser ist gut gegen Muskelkater, weswegen ich an diesem Abend auch wenig davon verspürte. Wir nahmen uns auch noch Zeit für ein kurzes Sonnenbad, bevor wir nach Alcúdia fuhren und in einem Café Moca, Eiskaffee oder Wasser tranken, Dann folgte noch eine kurze Stadtbesichtigung inklusive Begehung der Stadtmauer, bevor uns der Bus zurück nach Port de Sóllier brachte, wo wir um 19:00 Uhr anlangten – nach einem langen Tag mit einer tollen Tour, perfektem Wetter, atemberaubender Aussicht und vielen unvergesslichen Erlebnissen.

Sonntag, 13. Juni 2010

Mallorca Wanderreise 2010 – 1. Wanderung am 24.5.


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Unsere erste Wanderung sollte uns auf den Gipfel des Galatzó (1027 m) im westlichen Teil der mallorcinischen Gebirgskette führen.

Galatzó
"Galatzó"

Um 09:00 Uhr ging’s los und auf der Fahrt nach Puigpunyent erzählte uns unser DAV Wanderführer Jaume Tort so viel über die Insel Mallorca, insbesondere über Geschichte, Geologie und Flora, daß ich darüber nun ein Buch schreiben könnte, wäre ich denn in der Lage gewesen mir alles zu merken.

Im 16. Jahrhundert war Mallorca dem Ansturm von arabischen Piraten ausgesetzt, die vor allem aus Algerien kamen und es vor allem auf die Herrenhäuser der reichen Familien abgesehen hatten, um deren Mitglieder als Sklaven nach Algerien zu verschleppen und nur nach Zahlung eines Lösegeldes wieder freizulassen.

The Hiking Bishop
"The Hiking Bishop"

Kein Wunder also, daß viele dieser Herrenhäuser festungsähnlich aufgebaut sind mit einem Tor und Beobachtungs- sowie Verteidigungsturm. So auch der alte Teil unseres Hotels Es Port mit dem Steinturm, in dem ich ein Zimmer hatte. Im Mai 1561 gelang es den Mallorcanern einmalig die Piraten zu besiegen; dieser Tag wird heute noch ausgiebig gefeiert.

Die Wanderung führte uns moderat ansteigend an einem Feuer-Beobachtungsturm und einer langen Steinmauer, die unterschiedliche mallorcinische Besitztümer voneinander trennt, vorbei auf einen Sattel, von dem aus man einen markanten Felsen sehen konnte der wie ein wandernder Bischof aussieht.

Resting is part of hiking
"Resting is part of hiking"

Nun ging es etwas steiler und über Geröll und Fels auf den Gipfel, wo wir um 12:00 Uhr eintrafen und uns eine fast einstündidige Rast gönnten. Die Rundumsicht war genial und wir konnten sogar Ibizza ganz weit weg am Horizont erkennen.

Der Abstieg verlief zunächst auf dem gleichen Weg zurück bis zum Sattel, dann weiter nach Norden und auf die Nordküste zu bzw. die Strasse Ma-10, wo der Bus auf uns warten sollte. Wir kamen bald durch einen Steineichenwald und entdeckten dort alte Köhlerplätze.

Pirate Watch Tower
"Pirate Watch Tower"

Deren Existenz verdankten wir auch den einigermassen komfortablen Karrenweg, den wir nun weiterhin für den Abstieg nutzten. Das blaue Meer kam immer näher, es boten sich großartige Ausblicke. Um 15:30 Uhr hatten wir den Bus erreicht und fuhren nun gen Norden an der Küste entlang bis zu einem Piratenturm, also einem kleinen Steinturm an der Steilküste, von dem aus man nach Piraten Ausschau hielt und deren Ankunft durch Rauch- oder bei Nacht durch Feuerzeichen weiter meldete. In einem kleinen Ort – wahrscheinlich Esporles, kehrten wir in ein Lokal ein und ließen uns Kaffee, Orangensaft, Radler oder Bier schmecken.

Olives and fresh Orange Juice
"Olives and fresh Orange Juice"

Dazu gab es richtige einheimische Oliven, klein und grün, sehr aromatisch aber etwas bitter, weswegen man sie am besten mit Brot und Olivenöl genießt. Es ist übrigens ein Irrtum zu glauben daß es grüne und schwarze Olivensorten gibt. Schwarze Oliven sind spät geerntete Oliven, meist werden sie zur Herstellung des begehrten Olivenöls aus deren Kernen genutzt.

Sunset in Port de Sóller
"Sunset in Port de Sóller"

Um etwa 17:45 Uhr hatten wir das Hotel erreicht. Nach diesem langen Tag genoß ich die Dusche, eine Ruhepause bis zum Abendessen, dann natürlich dasselbe, zu dem ich mir einen spanischen Rotwein bestellte. Um 20:30 Uhr spazierte ich hinunter in den Ort und an den Hafen, um mir den Sonnenuntergang anzusehen, den ich gestern verpasst hatte. Auf dem Rückweg stockte ich in einem Supermarkt meine Wasservorräte auf, denn auch morgen soll es wieder einen langen Tag geben.

Dienstag, 8. Juni 2010

Mallorca Wanderreise 2010 – Anreise am 23.5.


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20 Minuten mußte mein Air Berlin Flug 9860 in Frankfurt warten, bevor wir dann um 16:30 Uhr über die Startbahn West abhoben und geradewegs nach Süden flogen, zunächst dem Rhein folgenden, dann den Schwarzwald überquerend, über den Genfer See hinweg und bald schon hinaus übers Mittelmeer. Nach 1 Stunde und 40 Minuten Flugzeit landeten wir in Palma de Mallorca.

Reaching Mallorca
"Reaching Mallorca"

Von dort brachte mich ein Taxi in etwa 45 Minuten für € 60  ( inklusive zweimalige Tunnelgebühr ) nach Port de Sóller und zum Hotel Es Port, wo ich um 19:30 Uhr anlangte.

Dort bezog ich das rustikale Turmzimmer, das nur über eine schmale Wendeltreppe zu erreichen ist und sich im alten Gebäudeteil des Hotels befindet. Zugleich gesellte ich mich zu meiner 12köpfigen Wandergruppe, die im Speisesaal bereits beim Essen war. Das Abendessen war sehr ansprechend, besonders schön die Grillangebote am Grillbüffet, die es einem erlaubten viel zu probieren ohne große Portionen essen zu müssen.

Staircase to my room
"Staircase to my room"

Um 21:00 Uhr machte ich noch einen Spaziergang in den kleinen beschaulichen Ort, der eine fast kreisrunde Bucht umsäumt, deren Ausgang zum Meer von zwei Leuchttürmen flankiert wird. Den Sonnenuntergang hatte ich gerade verpasst, der Himmel hatte sich rosa verfärbt. Ich schlenderte an den zahlreichen am Hafen gelegenen Lokalen entlang, dann in einen Supermarkt, um mir Proviant für die morgige Wanderung zu kaufen, die um 09:00 Uhr starten sollte.

Freitag, 4. Juni 2010

Neuseeland-Reise 2009, Tag 30 (3. Dezember) – Heimreise


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Um 16:00 Uhr Ortszeit begann unsere Heimreise mit einem Boots-Transfer von Matamanoa Island zur Hauptinsel Viti Levu, wo wir um 17:30 Uhr ankamen.

Shuttle to the shuttle
"Shuttle to the shuttle"

Zuvor hatten den wir den Tag noch genutzt für einen Schnorchel-Gang am Hausriff und ein paar ruhige Stunden am Strand.

Mit einem Bus der Reiseagentur Rosie Travel ging es zum Flughafen, wo das Einchecken um 19:00 Uhr begann. Dabei erfuhren wir zu unserer Überraschung, daß wir selbst für den Transit durch die USA eine elektronische Einreisegenehmigung brauchen würden. Der Mann am Schalter von Air Pacific war sehr hilfsbereit und gab uns die Web-Adresse ( die allerdings auch in unseren Reiseunterlagen genannt war, wie wir später herausfanden ).

An einem Internet-Terminal mit klebriger Tastatur konnten wir dann nach dem Kauf einer Zugangs-Karte für Fiji $ 10,00 die elektronischen Formulare ausfüllen, um einen Bestätigungscode zu erhalten. Mit diesem eilten wir zurück zum Check-In-Schalter und wurden nun für den Flug nach Los Angeles eingecheckt.

Fiji Christmas Tree
"Fiji Christmas Tree"

Beim Flug über USA gibt es im Prinzip keinen Transit; man muß in jedem Fall einreisen und somit alle notwendigen Einreise-Formalitäten erledigen. Das Gepäck kann auch nicht durchgecheckt werden und man muß bei Ankunft in jedem Fall am Immigration-Officer vorbei, das Gepäclk in Empfang nehmen und dann durch den Zoll. Wenn uns das vorher bewußt gewesen wäre hätten wir wahrscheinlich auf den Rund-um-die-Welt Flug verzichtet und wären wieder über Asien nach Hause geflogen, was viel einfacher ist – und von Fiji aus kein großer Umweg, da diese Insel praktisch fast genau nördlich von Neuseeland liegt.

Um 22:00 Uhr ging’s los und knappe 10 Stunden später waren wir in Los Angeles. Dort mußten wir also unser Gepäck entgegennehmen, “einwandern”, durch den Zoll, das Gepäck an einem Transit-Schalter, der sich inmitten einer Baustelle befand, wieder aufgeben, zu einem anderen Terminal laufen, wo wir uns erst mal ein Not-Frühstück bei Starbucks besorgten, denn es war hier bereits Mittag.

Die Sonne ging unter, als unser Flug nach London Heathrow abfhob. Der Service von Air New Zealand gefiel uns wesentlich besser als der von Air Pacific, der internationalen Fluglinie von Fiji.

Take Off from Los Angeles
"Take Off from Los Angeles"

Es gab mehr und besseres Essen, mehr Getränke, das On-Demand-Entertainment-System von Air New Zealnd mit individuellem Bildschirm für jeden Passagier ist unschlagbar, und zudem hatten wir auch gute Sitze ganz hinten im Flugzeug, da wo der Rumpf schmaler wird, so daß nur noch zwei Sitze an der Fensterseite waren mit viel Beinfreiheit und auch Platz seitlich.

Mit Filmen, Dösen und Essen ging der Flug recht flott vorbei. Dann kam das nervige Warten in London auf unseren einstündigen Weiterflug nach Frankfurt. Die letzte Etappe war dann eine Taxi-Fahrt nach Mommenheim. Trotz Berufsverkehr ging das zügig voran und um 18:00 Uhr waren wir zu Hause -  nach 38 Stunden Reisezeit ! Flux ging’s unter die Dusche und ins Bett, Schlaf war jetzt unsere oberste Priorität.